Auto privat verkaufen deutlich schwieriger geworden?
Hallo zusammen,
was sind aktuell eure Erfahrungen auf dem Gebrauchtwagenmarkt wenn es darum geht, ein Auto selbst / privat zu verkaufen?
Ich hatte im Laufe der Jahre bislang ca. 7 Autos im Besitz und konnte noch bis vor einigen Jahren die Fahrzeuge zu sehr fairen Preisen und meist innerhalb 1-3 Wochen an Privatpersonen verkaufen. Ich habe (außer ein Unfallfahrzeug) noch nie an einen Händler verkauft und werde das auch nicht tun.
Die Fahrzeuge waren meist VW, teils auch Audi. Gepflegte Autos, teils auch mit hohen Kilometerständen über 200tkm. Golf 3 (GTI), Golf 4, Golf 5, Audi A3, Audi A6 usw.
Seit einiger Zeit fällt mir auf, dass der Privatverkauf deutlich schwieriger geworden ist, weil sich fast nur noch Händler / Exporthändler melden, die selbst an den Fahrzeugen kräftig verdienen wollen und natürlich weit unter Wert einkaufen wollen.
Das habe ich letztes Jahr bei unserem A3 8V erlebt, den wir erst nach ca. 3 Monanten privat zu einem guten Preis verkaufen konnten.
Aktuell verkaufe ich meinen Golf 7 und es melden sich 99% wieder nur Händler. Der Wagen steht seit gut 8 Wochen rum.
Das Fahrzeug ist "gut" bzw. "sehr gut" bepreist, alle Services sind gemacht, Fotos sind super usw. - trotzdem melden sich nur Händler, keine Privatpersonen. Klar liegen mir Händlerangebote vor, aber die sind halt einfach unter dem Marktwert des Fahrzeugs.
Was war vor ca. 10 Jahren anders als heute?
Ein befreundeter KFZler meint, es liegt daran, dass heute auch junge Fahrer viel häufiger Neuwagen fahren / Fahrzeuge leasen und damit der Markt hier kleiner geworden ist.
Es ist doch schade, wenn Autos, die vielleicht 150tkm - 200tkm gelaufen haben und an denen vielleicht sogar alle wichtigen Sachen wie Bremsen, Zahnriemen, Achsteile usw. schon gemacht sind ("Durchrepariert"😉 einfach so in den Export geschoben werden.
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Das geht aber ja schon ewig. Selbst als ich 2011 meinen Opel Vectra verkauft habe, konnte man die Preise problemlos vergleichen. In 2020 habe ich für meinen Audi A4 auch deutlich mehr bekommen als den Händlerankaufspreis. Der A4 war Kilometermäßig auch eher Richtung Export.
Ich glaube, das Fahrzeug ist einfach zu schlecht ausgestattet. Keine Sitzheizung und kein Tempomat… nicht mal ein Multifunktionslenkrad? War da vorher ein Kassettenradio verbaut?
Zitat:
@BerndE. schrieb am 9. April 2025 um 20:30:27 Uhr:
War da vorher ein Kassettenradio verbaut?
Ja, und bevor man den Motor startet, muss man den Choke ziehen...
Zitat:
@tartra schrieb am 9. April 2025 um 19:10:43 Uhr:
wenn man dann schon den oftmals umständlicheren Kauf von Privat als Option zieht
hatte schon mehrmals Glück, das ich mein Auto direkt verkaufen konnte, weil Käufer schnell zugelassenes Fahrzeug haben wollte. Glücklicherweise anschließend bisher nie Probleme damit gehabt.
Zitat:
@BerndE. schrieb am 9. April 2025 um 20:30:27 Uhr:
Keine Sitzheizung und kein Tempomat… nicht mal ein Multifunktionslenkrad?
Keine Sitzheizung wäre für mich allerdings auch ein KO Kriterium. MFL und Tempomat könnte man noch *relativ* einfach nachrüsten.
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Das klappt leider immer seltener, weil Privatverkäufer lieber immer öfters abgemeldet verkaufen ...das ist hier so ein Dauerthema .. fakt ist halt dabei, verkaufsfördernd ist das keinesfalls, wenn man als Alternative einen Händler mit ähnlichem Angebot hat der sich um die Zulassung kümmert...
Nachträglichen Nachrüstungen .. da kommen wir wieder in Bereiche von Autonerds, man muss sich auskennen .. ansonsten nimmt man einen Wagen wo z.B. Tempomat und Sitzheizung drin ist ...
Story aus dem bekanntenkreis ... Bullybus T5.2, da hieß es auch alles kein Ding, Lenkstockhebel tauschen und GRA ist drin ... Ja denkste... es stellt sich dann nach dem Kauf raus ... es kommt drauf an, mein Bekannter hatte Pech, bzw. es wurde deutlich aufweniger/teurer ... weil es unterschiedliche Steuergeräte gibt, bei einem ist es P&P beim anderen nicht möglich also zusätzlich Steuergerätwechsel... und das sieht man teilweise erst wenn man die Steuergerätnummer hat...
Wenn ein Käufer beim Privatverkauf bereit ist mehr zu bezahlen bekommt er auch bei mir den Zulassungsservice in meiner Region.
Wie macht ein Händler das wenn der TE in ein ganz anderen, weit entferntem Zulassungsbezirk wohnt??
Per Post oder Kurier. Dauert dann halt mal eine Woche, bis die Karre zugelassen ist. Bei meinem Golf wurde das damals so gemacht. Zwischen meinem und dem Bezirk des Händlers lagen gefühlt 25 Zulassungsbezirke. Hat dann allerdings auch ein paar €uro gekostet.
Oder schnell mit KZK im eigenen Zulassungsbezirk des Händlers.
So, dann ist es aber auch nicht mal eben und könnte der Käufer oder Verkäufer gegen Geld genau so machen.
Was ist dann der Unterschied? Ich sehe dann keinen Vorteil beim Händler mehr.
Egal, wollte es nur mal klar stellen weil Tatra das als Vorteil bewertete.
KZK das gleiche, das was ein Händler kann, kann der Käufer oder ich auch.
gut dann frage ich mich warum es überhaupt (Gebrauchtwagen)Autohändler gibt, wenn das doch alles so einfach c2c zu lösen ist...😕😁
Ich habe jetzt keine Statistik, gefühlt schrumpft der PKW, Privat zu Privat Markt...Gründe warum das so sein könnte stehen hier im Thema
Zitat:
@Saabcruiser schrieb am 10. April 2025 um 05:54:55 Uhr:
Zitat:
@tartra schrieb am 9. April 2025 um 19:10:43 Uhr:
wenn man dann schon den oftmals umständlicheren Kauf von Privat als Option zieht
hatte schon mehrmals Glück, das ich mein Auto direkt verkaufen konnte, weil Käufer schnell zugelassenes Fahrzeug haben wollte. Glücklicherweise anschließend bisher nie Probleme damit gehabt.
Zitat:
@Saabcruiser schrieb am 10. April 2025 um 05:54:55 Uhr:
Zitat:
@BerndE. schrieb am 9. April 2025 um 20:30:27 Uhr:
Keine Sitzheizung und kein Tempomat… nicht mal ein Multifunktionslenkrad?
Keine Sitzheizung wäre für mich allerdings auch ein KO Kriterium. MFL und Tempomat könnte man noch *relativ* einfach nachrüsten.
Mein jetziges Fahrzeug hat das alles, Sitzheizung, ACC und MFL.
Und was brauche davon wirklich? Eigentlich nix. Das MFL nutze ich eigentlich nur, um das Radio lauter und leiser zu machen, ACC brauche ich höchst selten, wenn ich mal Autobahn fahre und die Sitzheizung nutze ich nie. Mag diese Art von Wärme nicht.
Auch die Climatronic, die mein jetziges Fahrzeug hat ist gegenüber der normalen Klimaanlage kein wirklich großer Unterscheid.
Warum ich die Sachen dennoch alle drin habe? Weil es das Auto halt so gab.
Aber klar, für den Wiederverkauf sind das heute alles Sachen, die Standard sind in Autos.
Wie haben wir früher zu Golf 3 Zeiten nur ohne Rückfahrkamera, Spurhalteassi und 10 Airbags im Auto überlebt...
Die Kisten werden doch heute immer mehr vollgestopft mit Zeug, was eigentlich kein Mensch braucht. Was brauch ich eine 360 Grad Kamera oder eine elektrische Heckklappe? Anklappbare und beleuchtete Außenspiegel? Alles nur sinnloses Zeug, das defekt gehen kann.
Es ist aber auch echt lächerlich, was z.B. VW als Ankaufpreis ansetzt.
Für meinen haben sie 4000€ geboten. Ich dachte erst, es wäre ein Scherz gewesen....leider nein.
Was ist also besser?
- Das Auto an einen Vertragshändler verramschen? Vorteil... Auto weg..fertisch.
- Das Auto privat veräußern und sich mit der "wa letzte Preis" Fraktion tagelang rumärgern? ( Auto ist eh alles kacke )
Ist also die Wahl zwischen Pest und Cholera
Zitat:
@yellwork schrieb am 10. April 2025 um 11:21:34 Uhr:
Es ist aber auch echt lächerlich, was z.B. VW als Ankaufpreis ansetzt.
Für meinen haben sie 4000€ geboten. Ich dachte erst, es wäre ein Scherz gewesen....leider nein.
Was ist also besser?- Das Auto an einen Vertragshändler verramschen? Vorteil... Auto weg..fertisch.
- Das Auto privat veräußern und sich mit der "wa letzte Preis" Fraktion tagelang rumärgern? ( Auto ist eh alles kacke )
Da haben Sie dich aber schwer übers Ohr hauen wollen.
Auto wird dann angekauft, aufbereitet, versteigert im Händlerportal und für den doppelten Preis wieder inseriert. Dadurch, dass die Autos praktisch immer zunächst über den Händlermarkt laufen und sie nicht vom Aufkäufer wieder angeboten werden, vermeidet man auch elegant, dass der Privatverkäufer merkt, wie sehr man ihn abgezockt hat.
Damit du in etwa weißt, wie die Händler das machen. VW Autohäuser sind im Übrigen beim Ankaufspreis keinen deut besser als jeder x-beliebige Kiesplatzhändler.
Wir hatten selbst in der Familie den Fall, das jemand jahrelang treu so einem bestimmten VW-Autohaus war, immer dort Neuwagen gekauft hat, immer alle Services dort gemacht hat. Verkauf lief auch über dieses Autohaus und diese damals schon ältere, gutgläubige Person wurde extrem über den Tisch gezogen. Es war ein Renterfahrzeug, Auto wie neu, ca. 50.000km gelaufen. Quasi verkauft für n Appel und n Ei.
Zitat:
@tartra schrieb am 10. April 2025 um 11:12:10 Uhr:
gut dann frage ich mich warum es überhaupt (Gebrauchtwagen)Autohändler gibt, wenn das doch alles so einfach c2c zu lösen ist...😕😁Ich habe jetzt keine Statistik, gefühlt schrumpft der PKW, Privat zu Privat Markt...Gründe warum das so sein könnte stehen hier im Thema
Auch der Händler-Markt schrumpft. Wenn ich meinen Freund so stöhnen höre hat der schon keinen Bock mehr und lässt die Bude nur noch auf weil sonst seine angestellte Exfrau es nicht bis zur Rente schafft.
So hätte er schon längst zu gemacht. Und das war schon kein kleiner Händler. Und bei ihm läuft nur noch die Nase. Und er handelte viel mit Mietwagen- und Leasingrückläufern und was noch nebenbei an jungen Gebrauchten vor die Flinte kam.
Aber solange es Verkäufer gibt die zum Händler-EK verkaufen und die genügend Marge generieren können, solange wird es auch Gebrauchthändler geben.
Und es gibt genügend Verkäufer die drauf eingehen.
Nicht umsonst sind die bei Neuinseraten die ersten die anrufen, der frühe Vogel.
Der Private der sich selbst damit beschäftigt und für den ein pers. Verkauf kein Problem darstellt, wie mir, der macht das selber und bekommt auch den besseren Preis.
Wer da keinen Bock drauf hat akzeptiert halt einen geringeren Preis und verkauft an Händler oder Aufkäufer.
Also meine Erfahrungen würde ich auch so einschätzen, dass es mittlerweile schwieriger geworden ist privat zu verkaufen.
Neben dem genannten Hauptgrund der fehlenden Garantie nehme ich aber auch im Bekanntenkreis den Faktor 'Bequemlichkeit' immer öfter wahr, sprich sich nicht lange damit auseinander zu setzen und seine Zeit wichtiger als bare Euros zu bewerten. Da wurde dann schnell das neue Auto gekauft und das alte abgemeldet, dass man den Neuen fahren kann, aber man schadet sich durch das Abmelden selbst mehr, weil ich als potenzieller Käufer halt nie ein Auto ohne Probefahrt kaufen bzw. schon besichtigen würde. Dementsprechend sinkt der ohnehin kleinere Markt nochmals mehr und ein Entgegenkommen beim Preis ist unausweichlich.
Mein Vater hat mir damals als Faustregel gesagt: Mindestens 1000€ mehr beim Kauf vom Händler und mindestens 1000€ weniger beim drangeben, meistens sogar noch mehr.
Sprich 2000€ + X muss man sich halt auch erst mal leisten können, bzw. finde ich immer noch relativ viel Geld.
Aber insgesamt kommt es auch immer auf das Fahrzeug bzw. den Eigentümer an: gut gepflegt, penible Buchhaltung und Transparenz sind Qualitäten bei denen man sich auch ohne Garantie als guter Kaufvertragspartner abhebt. Und wichtig habe ich auch empfunden, dass man immer ein bisschen Geduld mitbringen und die ganzen - preislich teilweise unverschämten - Anfragen selektieren muss.
Zitat:
@tartra schrieb am 10. April 2025 um 11:12:10 Uhr:
gut dann frage ich mich warum es überhaupt (Gebrauchtwagen)Autohändler gibt, wenn das doch alles so einfach c2c zu lösen ist...😕😁Ich habe jetzt keine Statistik, gefühlt schrumpft der PKW, Privat zu Privat Markt...Gründe warum das so sein könnte stehen hier im Thema
Sorry @tartra, dass ich mit meinem Beitrag an deine anhänge. Als langjähriger stiller Mitleser möchte ich mich gerne an dieser sowohl emotionalen, wie auch interessanten Grundsatzdiskussion mit meinen Erfahrungen beteiligen, auch wenn ich zu dem Wagen des TE inhaltlich nicht viel sagen kann.
Da ich grade frei habe, könnte es etwas länger werden, wen das stört, einfach überlesen 😉
Meine Erfahrungen aus Verkäufersicht:
Wie schon irgendwo geschrieben, wenn sich ein Auto nicht verkauft, dann meist weil zu teuer ODER der Wagen passt preislich nicht mehr ins Privatverkäufersegment.
Beispiel 1:
Es ist zwar schon einige Zeit her, da haben wir einen VW Golf Diesel Variant mit ca. 140.000 km verkauft, weil er bei uns einfach über war. Preis war mit 7.500 Euro als „sehr guter“ Preis von unserer Seite als Festpreis inseriert. Zuvor wurde der Wagen einmal gewaschen, gesaugt und das Hartplastik feucht gewischt (Arbeitseinsatz max. 1 Stunde).
Es gab neben all den üblichen Nachrichten nach kurzer Zeit einen einzigen privaten Interessenten aus der Nachbarstadt, der zur Probefahrt einen Schrauber seines Vertrauens aus dem Bekanntenkreis mitgebracht hatte. Der Wagen war zum Besichtiungstermin natürlich zugelassen. Ich habe hinten Platz genommen und dann sind wir zu Dritt zu einer 20-minütigen Rundtour über Land und kurze Beschleunigungsabschnitte gefahren. Daheim wurde dann der Ablauf gemeinsam wie folgt „verhandelt“.
- Der Wagen soll es sein
- Aufgrund des beiderseitigen Vertrauens wurde eine normale Banküberweisung vereinbart (er kein Bock drauf mit 150 50ern rum zu laufen und ich keine Idee, wie ich die wieder loswerden sollte, da Kunde einer Direktbank) und Echtzeitüberweisung hat niemand ins Spiel gebracht.
- Direkt nach Eingang des Geldes bei uns wird der Wagen abgemeldet
- Der Käufer bekommt alle Papiere und Schlüssel ausgehändigt und kann den Wagen zulassen
- Am nächsten Tag nochmals zu ner Tasse Kaffee eingeladen und der neue Besitzer fuhr zufrieden mit dem neuen Gebrauchten nach Hause.
Wahrscheinlich war hier alles so problemlos, da sowohl für den Käufer, als auch Verkäufer das Gesamtpaket (wer kommt da, bzw. zu wem fahre ich?) und vor allem auch der Preis gepasst haben. Vergleichbare Fahrzeuge waren auch für 8.500 oder 9.000 Euro (oder mehr) inseriert, aber standen davor und danach immer noch online.
Vielleicht hätten wir auch eingeschlagen, wenn er gesagt hätte „machen wir 7.200?“, aber aufgrund der zuvor beschriebenen Situation und da aus dem Inserat der tatsächliche Zustand (alles altersgemäß, aber bereits dort beschrieben) bekannt waren, hätte es auch keine eigentliche Begründung mehr gegeben hier an dem „sehr guten“ Preis noch was zu drücken.
Beispiel 2:
Etwas älterer BMW X1 sollte weg, weil neues Modell über Carwow-Händler geordert war. Da der Händler nicht um die Ecke saß, er aber mit Abstand den besten Neuwagenpreis bieten konnte, war eine Inzahlungnahme dort auch wegen Abholung in der BMW Welt kein Thema.
Der Wagen war ähnlich gewaschen und innen sauber wie der Golf. Auch hier gab es nur einen einzigen privaten Interessenten aus dem Umkreis. Ich weiß nicht, wie oft wir miteinander telefoniert haben, aber zum Abschluss ist es nie gekommen. Die Story war auch etwas wirr, der Wagen solle für die Tochter sein, X1 sei auch gar nicht so ihres, eher ein MINI, aber der Vater fände den Diesel mit Automatik gut und das M-Lenkrad sei ja so schick. Inseratspreis waren 15.000 Euro VB, wissentlich, dass es diese 15.000 Euro in der Höhe nicht geben wird, aber man braucht ja eine Absprungbasis.
Dann hat er am Telefon immer von 13.000 Euro gesprochen, ohne den Wagen zuvor einmal gesehen zu haben. Als dann die Deadline für mich nahte, wo der Wagen weg und das Geld für den neuen hermusste habe ich den Wagen bei WKDA bewertet, um einen Anhaltspunkt für einen Händler-EK zu haben. Habe mir dann selbst einen Händler in der Nähe ausgesucht, zu dem ich Vertrauen hatte. Sein Ankaufspreis lag etwa 500 Euro über dem Angebot von WKDA und 400 Euro unter dem vermeintlichen Angebot des besagten Vaters, der sich aber nie hat blicken lassen. Aufgrund dieser Zahlen war ich damit fein. Habe den Wagen dann auf der Homepage des Händlers verfolgt. Dort ging er dann für inserierte 16.000 Euro innerhalb weniger Tage weg.
Die Lehre für mich daraus, in der Preisrange deutlich über 10.000 Euro gehen die Käufer eben lieber zum Händler aus den bekannten Gründen (Aufbereitung, vielleicht wird auch noch etwas repariert, was bei der Werkstattdurchsicht auffällig war, Gewährleistung, angeschlossene Händlerbank), das Rund-um-Sorglos-Paket macht es eben.
Aus Käufersicht:
Es ist Frühling, die Sonne scheint, der Mann bekommt Lust auf ein Cabrio. Die beste Ehefrau der Welt in die Pläne eingeweit und weil sie eh den halben Tag auf (damals noch Ebay) Kleinanzeigen online war, durfte sie mal eines suchen.
Erstes Fahrzeug der Begierde: Ein BMW 1er Cabrio, weiss M-Sport, ca. 2 Autostunden entfent. Also angeschrieben und um Telefonnummer gebeten und angerufen. Ja, nee, also heute da passt es nicht, es ist ja Sonntag und da wollen wir lieber unsere Ruhe haben. Kommen Sie doch am Montag. Entschuldigung, wir leben aber 200 Km entfernt und unter der Woche ist dann eher schlecht.
Na gut, wenn es unbedingt sein muss, dann kommen sie halt vorbei.
Auf dem Weg dorthin schon so ein bisschen trübe Stimmung nach dem Erstkontakt, aber auf den Bildern sah der Wagen mega aus, schön im Sonnenuntergang (eigentlich keine klassischen Verkaufsbilder).
Dort angekommen, geklingelt und die Ernüchterung:
Wagen stand in der Garage, Tor hoch und im Halbdunklen gesehen: Aussen seit Wochen (Monaten?) nicht gewaschen, innen das selbe Bild. Nicht gesaugt, als Fussmatten diese billigen ich nenne sie mal „Gebetsteppiche“. Auf meine Frage, was für Federn im Regal seien: Ach das sind die Originalen, wir haben den nochmal „dezent“ tiefer gelegt. Einmal kurz auf den Bordcomputer geblickt: Kilometerstand 4.000 km weiter, als auf dem Inserat. Kurz die Hand geschüttelt, verabschiedet und wieder nach Hause.
Beim zweiten Wagen, den wir uns später angesehen hatten stimmte die Zahl der Halter nicht.
Ich frage mich auch, weshalb wird einmal auf den Vater angemeldet, dann auf den Sohn und dann wieder auf den Vater? Erklärung war „damit der Sohn Fahrpraxis bekommt“. Im Nachhinein denke ich „oder weil der Vater zwischenzeitlich im Knast war?“
Um die Lust nach dem offenen Fahren zu stillen, wurde dann später ein Cabrio beim Vertragshändler gekauft.
Also aus Käufersicht sind meine Lehren bei den gescheiterten Privatkäufen, dass Verkäufer zumeist den Preis ihres Fahrzeugs nicht reell einschätzen können, bzw. diesen nicht in den Markt einsortieren können (günstiger und mit Abstand zu den Händlerangeboten), stattdessen versuchen sie hier mit Händlern zu „konkurieren“.
Den größten Fehler allerdings finde ich im Inserat bereits diesen Satz „der Wagen ist bereits abgemeldet“. Dadurch spart man vielleicht 250€ Haftpflichtversicherung und 150€ Steuer IM JAHR, aber nimmt jedem Otto Normalo die Chance den Wagen gem. seiner originären Bestimmung zu testen.
Sorry für den langen Text, das waren just my 2 ct.