Aus dem E-Rolli Caddy fahren
Hallo zusammen,
nun kommt man auch im Caddy mit nem E-Rolli bis ans Lenkrad.
Einfach mal schauen wen es interessiert!
Caddy Aktiv
Gruß
Matze
PS: Ist keine Schleichwerbung, interessiere mich nur für das Thema und finde das Konzept genial.😎
Beste Antwort im Thema
@JoJo
Entschuldige, wenn ich mich mal wieder einmische.
Du weißt ja aus früheren Diskussionen, dass ich beruflich viel mit Batterien für Antrieb und Beleuchtung (die Du unter Deinem A hast) beschäftige.
Wenn Deine Batterien im Erhaltungslademodus anfangen zu kochen, ist irgend etwas gewaltig faul am Ladesystem.
Prüfe unbedingt einmal das Ladegrerät (oder lass das tun). Es darf im Erhaltungsladefall maximal 13,6 V pro Batterie anliegen. Wenn Deine Batterien, deren K5-Kapazität (5-Stunden-Entladekapazität) nicht bei 110 Ah (die würden 33 Kg wiegen) sondern bei 75 Ah liegt (wiegen 25 Kg und stehen in der Regel in den Rolli´s von Mayra), im Erhaltungslademodus kochen, kann entweder diese Spannung zu hoch liegen (offene Bleiakku´s kochen ab 14,4 Volt, manchmal auch schon ab 14,2 V) oder aber in den Akku´s hat eine Zelle einen Plattenschluss (beispielsweise durch zuviel Schlamm unten drin), ist also kurzgeschlossen, und die anderen 5 müssen sich dann die 13,6 Volt "teilen", wass natürlich weit über den verträglichen Zellenspannungen der Einzelzelle liegt. Dies ist selbst bei zwei in Reihe geschalteten 12 Volt Batterien und einem 24 V - Laderät dann zuviel.
Ganz gefährlich wird die Aktion dann, wenn Du GEL oder AGM Batterien verbaust, bei dem sich bildendes Gas zur Explosion führen kann.
Harald, unser örtlicher Rollirallyefahrer (steuert das Teil mit dem Kinn) macht mich seit Jahren richtig fit in Sachen Rollitechnik.
Und die Ladegeräte der Rollihersteller sind nicht immer technische der neueste Schrei.
C-TEK oder WAECO haben da sehr gute Sytem im Angebot.
Gerade C-TEK arbeitet mit sehr guten Kennlinien, die diese Baterien sehr aufmerksam behandeln.
Soll keine Schleichwerbung sein, ich will hier nichts verkaufen. Es ist nur technisch und finanziell im Augenblick recht gute Ware.
Batterien werden am sinnvollsten mit der 10tel-Regel geladen, d.h., eine Batterie von 75 Ah kann sinnvoll mit 7,5 Ampére geladen werden.
Mehr Strom überlastet die Platten auf Dauer, wesentlich weniger Strom bildet das sich bei der Entladung bildende Bleisulfat nicht vollständig zurück.
Ich habe ein Boot für Rollifahrer gebaut und verleihe es.
Ich finde sehr gut, wie diese Firma das Problem im Caddy gelöst hat. gerade für den Kurzstreckenverkehr ist dies sicher sinnvoll. Da ich aber keine Behinderung habe, traue ich mir auch kein Urteil zu.
Ich weiß nur sicher, wie aufwendig und kräftezehrend (und leider auch teuer) solche Entwicklungen sind.
Dennoch: Respekt!!
Peter
17 Antworten
Hallo JoJoMS
Die Solarzelle würde ich in deinen Fall vergessen,
da deiner ja oft in der Tiefgarage steht,
ausser du stehst immer unter der eingeschaltenen Beleuchtung.
Vielleicht hast du eine Steckdose bei deinen Stellplatz,
da könntest du ein intelligentes Ladegerät anstöpseln.
Viktor
Danke fürs Mitdenken Viktor. Aber du hast evtl. nicht mitbekommen, dass mein Caddy nur in einer etwas entfernten Tiefgarage steht wenn ich ihn für ien paar Tage nicht brauche oder aus reine Fahrfreude und Sentimentalität gern auch mal wieder mit meinem alten Freund, dem Passat fahre. Nur viel länger als 8 Tage Parken in der Tiefgarage kann ich nicht riskieren, denn dann springt der Caddy nicht mehr an.
Könnte ich eine Straßenlaterne anzapfen, dann hätte ich auch schon längst ein Batterieladengerät für den Rolli im Caddy. Nur 220 Volt findet man (noch) so selten an der Straße.
LG JoJoMS
Lieber JoJo, auf welches Glatteis willst Du mich jetzt wieder führen?
Es gibt mit Sicherheit hier viel größere Experten als mein kleiner Erfahrungsschatz aus 11 Jahren mit Eletrobooten (und deren Besitzern!!).
Zum Thema Solarzellen kann ich physikalisch nicht so glänzen, ich habe noch keine verbaut.
Die Gründe sind eigentlich ganz einfach (und werden sofort den heftigsten Widerspruch provozieren).
Um ein normales Boot (3-5 Meter Länge) auf unserem Teich anzutreiben, werden zwischen 30 A bei 12 V und 85 A bei 24 V benötigt.
Unter 15 A bei 12 V läuft gar nichts.
Die zur Zeit bezahlbaren Solarmodule liefen bei 12 V pro Quadratmeter Fläche und einigermassen optimaler Bestrahlung ca. 1-2 A Strom. An die Kritiker: ich weiß, es gibt wesentlich "bessere" Module, ich bin aber nur ein kleiner Bootsvermieter und kann mir die nicht leisten.
Irgendwie fehlt mir die Möglichkeit, die dann nötige Gesamtfläche über mein Boot mit den Maßen 3,8 x 1,5 m zu bauen um damit solartechnisch zu fahren.
Und da sind wir bei dem Punkt, wo ich mich mit der gesamten Solarbranche anlegen werde, denn die meisten Verkäufern können wirklich gut schönrechnen.
Das Image der regenerativen Energien ist derzeit besonders hoch. Dagegen habe ich nichts. Ich lade meine Boote über Nacht (sie müssen tags über ja fahren und über 9 km reicht das Kabel einfach nicht 😁) mit Strom aus einer Wasserkraftanlage am Ende der Talsperre. Dafür bezahl ich auch einen höheren Preis, habe aber ein gutes Gewissen (und gute Diskussionsbasis).
Dennoch wird manchmal der nicht so fachlich gebildete Kunde etwas mit den erzielbaren Wirkungsgraden der Solaranlagen über den Eimer gehalten (siehe auch Kapazitätsangaben der Akku´s).
Ich kann sicher bei optimaler Sonnenausrichtung und langer Bestrahlungsdauer ganz gute Ergebnisse erzielen, bei Abschattung sieht´s aber schon ganz anders aus.
Wenn ich aber eine Anlage für ein Boot berechnen soll, muss ich vom schlimmsten Fall ausgehen, und da eignet sich eine in dieser Bootsgröße mögliche Anlage maximal zur Erhaltungsladung voll geladener Blei - Batterien.
Warum diese Einschränkung: mit den neuen Speichertechnologien wie NiMh ider noch viel besser Lithium-Ionen-Batterien sieht dies ganz anders aus, die haben diese Sulfatierungseffekte nicht.
Da wir aber nicht im Toyota-Hybrid-Forum diskutieren sondern Deinen Rolli laden wollen, reden wir nun über Blei.
Du siehst also, dass ein Solarmodul auf Deinem Dach maximal zur Erhaltungsladung deines Gefährtes beitragen kann.
Frage nur, ob Du dies nötig hast, da Dein Rolli mit Sicherheit nicht über Tage im Fahrzeug gelagert wird und die Selbstentladung in den paar Stunden Transport zu vernachlässigen ist.
Nachts hast Du ja die Steckdose (kannst ja auch Öko-Strom kaufen 🙂 ), den auf lange Frist schlägt dann wieder die 10tel-Regel für den Ladestrom (Sulfatierung!) zu.
Der große Trick an allen Elektrofahrzeugen ist die Verwendung leistungsfähiger Motore, die mittels Drehstrom (besser Drehfeld-) Technik Wirkungsgrade von über 50% haben. Denen hinken die Gleichstrommotore meilenweit hinterher (wie in Deinem Rolli so um die 23 max. 27 %).
Es ist erstaunlich, wie gut die mit der Energie umgehen und wie leistungsfähig diese Antriebe sind.
Die Automobilindustrie entwickelt sich gerade daran krank vor Ehrgeiz.
Ich wollte dies auch nicht glauben, bin aber erstaunt, welche Leistungen bei relativ geringer Stromaufnahme auch an Aussenbordmotoren möglich werden (Torqeedo u.a.).
Da diese eine Speichertechnik auf LiMn-Basis haben, wird dort dann auch eine Solaranlage handhabbar.
Das größte Problem einer Solaranlage (das gilt zumindest bei uns in der Nähe der Ostgrenze der EU) ist deren geringe Haltbarkeit.
Kunden, die solch eine Anlage für ihr Wochendhaus angeschafft haben oder auch ihr Boot damit erhaltungsladen wollten, wunderten sich immer wieder über die schnelle Verdunstungszeit der Solarplatten. Der Rekord liegt bei 24 Stunden, die die Platten benötigten, um sich in Luft aufzulösen.
Natürlich beschädigten sie bei der Auflösung noch ganz gewaltig das Dach des Hauses.
Und da Dein Caddydach im ereichbaren Bereich liegt, bin ich mir nicht sicher, wie oft Du das lackieren lassen willst.
Das man mit den geklauten Flächen kaum große Energien erzeugen kann, spielt keine Rolle. Die Diebe verkaufen die sowieso wieder und verarschen dann halt andere Kunden damit.
Darüber brauchst Du Dich dann nicht aufzuregen: die Anlage ist ja nicht weg, sie hat nur jemand anderes.
Allerdings wurde an der BAB 4 schon mal die Hälfte einer mehrere hundert Quadratmeter großen Anlage recht professionell abgebaut (ist ein Gerücht, aber ernst zu nehmen): die DE - Monteure hatten sich die Firmenwagen, deren Beschriftung und auch die Overalls der Montagefirma abgekuckt (ne, stimmt nicht, der Firmenwagen war das Original, dennoch frisch geklaut). Wer weiß, wo die nun in die Sonne schaut?
Anderes Thema:
Ich würde Dir auch nicht empfehlen, den Rolli im Auto zu laden. Eine vollständige Ladung kann eh nicht stattfinden, die Verweildauer des Rolli im Caddy ist zu gering (eine exakte Berechnung der Ladezeit ist nicht möglich, da die guten Kennlinien-Ladegeräte nicht linear, sondern in mehreren Phasen laden, in denen nur eine (oderauch garkeine) zeitlich definiert sind).
Da die Ladedauer damit von der vorhergehenden Entladung abhängig ist, wirst Du eine Vollladung nicht innerhalb von 10 Stunden hinbekommen.
Auch sind offene Batterien in geschlossen kleinvolumigen Räumen immer mal wieder ein Problem. Sie "gasen" während der Ladung doch etwas, d.h., sie haben eine kleine Bläschenbildung.
Diese Gase entlüften in den Innenraum des Fahrzeugs und sind nicht soo toll für die Lungen der Mitfahrer.
Die Verdunstung bei hohen Innenraumtemperaturen ist da nicht so von Belang, es geht ja hier um die Ladeprozesse.
Außerdem benötigst DU, wenn Du richtig laden willst, so um die 8 Ampére bei 24 Volt (ja, ich weiß 28,8 V), mit der Umsetzung von 12 auf 24 V und ein paar Wirkungsgradverlusten bist Du dann schnell bei 20 Ampére bei 12 Volt, die Du für eine richtige Ladung des Rolli benötigst. Das heißt, eine Ladung, die in nennenswerter Zeit eine nennenswerte Energiemenge in die Rollibatterien bringt.
Und diese 20 Ampére hast Du einfach im Caddy auf Kurzstrecke nicht "übrig", wenn ich Dich richtig verstanden habe.
Ganz ensthaft:
Vielleicht solltest Du Dich einmal an VWN mit der Bitte wenden, Dir bei der Aufbesserung der Energiebilanz zu helfen.
Es gibt vielleicht für die Spezialumbauten für Behörden, Polizei und Bundeswehr Lösungen mit leistungsfähigeren Lichtmaschinen und Spannungsumsetzern.
Habe gerade mal den Katalog gewälzt:
Ein Gerät, welches Deinen Rolli im Auto laden würde, wäre der Spannungswandler DCDC10 von WAECO zum Preis von 139,00 Euro.
12 V Eingangsspannung, 27,6 Volt Ausgangsspannung, 10 Ampére Ausgangsstrom (ist auch o.k.) Wirkungsgrad 87 %, IU-Kennlinie am Ausgang (für Deine Batterien und auch für die viel besseren GEL (die gasen nicht) geeignet).
Zu sehen unter www.dometic-waeco.de
Bedenke aber, dass der Anschluss des Rolli zum Laden unbedingt über eine Sicherung abgesichert sein muss, damit im Crashfall nicht das Ladekabel zu "leuchten" beginnt.
SO, das Wasser steigt immer noch, muss mal wieder die Boote auspumpen.
Peter