Aus dem E-Rolli Caddy fahren

VW Caddy 3 (2K/2C)

Hallo zusammen,

nun kommt man auch im Caddy mit nem E-Rolli bis ans Lenkrad.
Einfach mal schauen wen es interessiert!
Caddy Aktiv

Gruß
Matze

PS: Ist keine Schleichwerbung, interessiere mich nur für das Thema und finde das Konzept genial.😎

Beste Antwort im Thema

@JoJo

Entschuldige, wenn ich mich mal wieder einmische.
Du weißt ja aus früheren Diskussionen, dass ich beruflich viel mit Batterien für Antrieb und Beleuchtung (die Du unter Deinem A hast) beschäftige.

Wenn Deine Batterien im Erhaltungslademodus anfangen zu kochen, ist irgend etwas gewaltig faul am Ladesystem.
Prüfe unbedingt einmal das Ladegrerät (oder lass das tun). Es darf im Erhaltungsladefall maximal 13,6 V pro Batterie anliegen. Wenn Deine Batterien, deren K5-Kapazität (5-Stunden-Entladekapazität) nicht bei 110 Ah (die würden 33 Kg wiegen) sondern bei 75 Ah liegt (wiegen 25 Kg und stehen in der Regel in den Rolli´s von Mayra), im Erhaltungslademodus kochen, kann entweder diese Spannung zu hoch liegen (offene Bleiakku´s kochen ab 14,4 Volt, manchmal auch schon ab 14,2 V) oder aber in den Akku´s hat eine Zelle einen Plattenschluss (beispielsweise durch zuviel Schlamm unten drin), ist also kurzgeschlossen, und die anderen 5 müssen sich dann die 13,6 Volt "teilen", wass natürlich weit über den verträglichen Zellenspannungen der Einzelzelle liegt. Dies ist selbst bei zwei in Reihe geschalteten 12 Volt Batterien und einem 24 V - Laderät dann zuviel.
Ganz gefährlich wird die Aktion dann, wenn Du GEL oder AGM Batterien verbaust, bei dem sich bildendes Gas zur Explosion führen kann.
Harald, unser örtlicher Rollirallyefahrer (steuert das Teil mit dem Kinn) macht mich seit Jahren richtig fit in Sachen Rollitechnik.
Und die Ladegeräte der Rollihersteller sind nicht immer technische der neueste Schrei.
C-TEK oder WAECO haben da sehr gute Sytem im Angebot.
Gerade C-TEK arbeitet mit sehr guten Kennlinien, die diese Baterien sehr aufmerksam behandeln.
Soll keine Schleichwerbung sein, ich will hier nichts verkaufen. Es ist nur technisch und finanziell im Augenblick recht gute Ware.

Batterien werden am sinnvollsten mit der 10tel-Regel geladen, d.h., eine Batterie von 75 Ah kann sinnvoll mit 7,5 Ampére geladen werden.
Mehr Strom überlastet die Platten auf Dauer, wesentlich weniger Strom bildet das sich bei der Entladung bildende Bleisulfat nicht vollständig zurück.

Ich habe ein Boot für Rollifahrer gebaut und verleihe es.
Ich finde sehr gut, wie diese Firma das Problem im Caddy gelöst hat. gerade für den Kurzstreckenverkehr ist dies sicher sinnvoll. Da ich aber keine Behinderung habe, traue ich mir auch kein Urteil zu.
Ich weiß nur sicher, wie aufwendig und kräftezehrend (und leider auch teuer) solche Entwicklungen sind.

Dennoch: Respekt!!

Peter

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Kann man eigentlich den Akku vom Rolli im Caddy aufladen? Nur so, reine Neugier.

Den Akku kann man sicher im Caddy laden.
Kommt drauf an, welche Spannung die Batterie des E-Rolli hat.

Notfalls gibt es eine Elektronik zur Spannungserhöhung.

Viktor

Mein E-Rolli (15 km/h-Version) hat 2 x 110 Ah - Batterien zusammengeschaltet zu 24 Volt unterm Sitz. Per stationäres Ladegerät sind die in 12 Stunden voll geladen. Alle Überlegungen meinen E-Rolli im Fahrzeug aufzuladen sind bisher aus Kapatitätsgründen gescheitert. Zur Erinnerung : mein Caddy hat eh ein notorisches Problem mit Unterspannung. Theoretisch gibt es einen Spannungswandler der 12 Volt auf 220 Volt transformiert. Den Spannungswandler an den Rolli und auf der anderen Seite an eine 12 Volt-Steckdose im Auto. Reine Theorie ! Ich habs nicht ausprobiert, weil man mich gewarnt hat, dass das Ladegerät dem Caddy zuviel Saft entzieht. Während der Fahrt könnte das Laden bedingt klappen - nur noch mehr Ärger mit dem Bordspannungsnetz im Caddy kann ich mir garantiert nicht leisten. Ich würd eher sagen : Finger davon !

Außerdem : mein Rolli hat eine Reichweite vom 50 km. Wer damit 50km weit fährt sollte sich in Cowboymanie ein Steak unter das Sitzkissen legen. Nach 50 km ist schön weich und kann gegrillt werden. Allerdings wirst du nach der Reise mit dem E-Rolli für längere Zeit nicht mehr sitzen können. So bequem sind E-Rollis nun auch wieder nicht.

Lieber das Originalladegerät mitnehmen und über Nacht im Hotel oder irgendwo am Übernachtungsort an der Steckdose / Hausnetz laden.

Wenn man mein Rolli-Ladegerät dauerhaft zur Erhaltungsladung am Hausstromnetz einstöpselt, dann fangen die Batterien an zu kochen. Jemand Lust seinen Caddy zu grillen ?

Laden an Bord muss ja auch Sinn machen. Aber vielleicht hat der Fragsteller ja eine wesentlich kleinere Batterie - so wie bei einem manuellen Rollstuhl mit Motoren in den Greifrädern. Da könnte es evtl. klappen - jedenfalls während der Fahrt.

In jedem Fall vor solchen Experimenten die Zustimmung des Rehaträgers einholen. So verrückt meinen 15.000 Euro-Rolli leichtfertig verkokeln zu wollen bin ich nun auch wieder nicht. Anderenfalls überlegt sich mein Leistungsträger vielleicht ein körperliches Züchtigungrecht für mich einzuführen ... autsch!

Apropros lieber Fragesteller : Gegenfrage : Wie verlädst du deinen Elektrorolli in den Caddy ?

LG JoJoMS

Wenn der Rolli so starke Batterien hat, geht es natürlich nicht,
da könnte man nur während der Fahrt mit dem Caddy,
die Batterien etwas nachladen.

Damit die Batterien wenn sie voll sind nicht zum kochen anfangen,
gibt es "intelligente" Ladegeräte.
Leider kosten die einiges.

Viktor

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Zitat:

Original geschrieben von JoJoMS


Apropros lieber Fragesteller : Gegenfrage : Wie verlädst du deinen Elektrorolli in den Caddy ?

Gar nicht, habe keinen Rolli (weder elektrisch noch mechanisch), die Frage war die reine Neugier eines Elektronikers. Ich habe es z.Zt. immer wieder mit Elektro-Mobilität zu tun und so kam mir die Frage nach dem Laden in den Sinn.

Aleine schon der Umbau ist genial. Als unser Maxi Umgebaut wurde ( nur an Pedalen ) stand in der Halle nebenan auch ein Maxi, dem sie gerade den Boden rausnahmen. Autsch, das tat weh beim zuschauen. Caddy mit großem Loch.

gruß klaus

@JoJo

Entschuldige, wenn ich mich mal wieder einmische.
Du weißt ja aus früheren Diskussionen, dass ich beruflich viel mit Batterien für Antrieb und Beleuchtung (die Du unter Deinem A hast) beschäftige.

Wenn Deine Batterien im Erhaltungslademodus anfangen zu kochen, ist irgend etwas gewaltig faul am Ladesystem.
Prüfe unbedingt einmal das Ladegrerät (oder lass das tun). Es darf im Erhaltungsladefall maximal 13,6 V pro Batterie anliegen. Wenn Deine Batterien, deren K5-Kapazität (5-Stunden-Entladekapazität) nicht bei 110 Ah (die würden 33 Kg wiegen) sondern bei 75 Ah liegt (wiegen 25 Kg und stehen in der Regel in den Rolli´s von Mayra), im Erhaltungslademodus kochen, kann entweder diese Spannung zu hoch liegen (offene Bleiakku´s kochen ab 14,4 Volt, manchmal auch schon ab 14,2 V) oder aber in den Akku´s hat eine Zelle einen Plattenschluss (beispielsweise durch zuviel Schlamm unten drin), ist also kurzgeschlossen, und die anderen 5 müssen sich dann die 13,6 Volt "teilen", wass natürlich weit über den verträglichen Zellenspannungen der Einzelzelle liegt. Dies ist selbst bei zwei in Reihe geschalteten 12 Volt Batterien und einem 24 V - Laderät dann zuviel.
Ganz gefährlich wird die Aktion dann, wenn Du GEL oder AGM Batterien verbaust, bei dem sich bildendes Gas zur Explosion führen kann.
Harald, unser örtlicher Rollirallyefahrer (steuert das Teil mit dem Kinn) macht mich seit Jahren richtig fit in Sachen Rollitechnik.
Und die Ladegeräte der Rollihersteller sind nicht immer technische der neueste Schrei.
C-TEK oder WAECO haben da sehr gute Sytem im Angebot.
Gerade C-TEK arbeitet mit sehr guten Kennlinien, die diese Baterien sehr aufmerksam behandeln.
Soll keine Schleichwerbung sein, ich will hier nichts verkaufen. Es ist nur technisch und finanziell im Augenblick recht gute Ware.

Batterien werden am sinnvollsten mit der 10tel-Regel geladen, d.h., eine Batterie von 75 Ah kann sinnvoll mit 7,5 Ampére geladen werden.
Mehr Strom überlastet die Platten auf Dauer, wesentlich weniger Strom bildet das sich bei der Entladung bildende Bleisulfat nicht vollständig zurück.

Ich habe ein Boot für Rollifahrer gebaut und verleihe es.
Ich finde sehr gut, wie diese Firma das Problem im Caddy gelöst hat. gerade für den Kurzstreckenverkehr ist dies sicher sinnvoll. Da ich aber keine Behinderung habe, traue ich mir auch kein Urteil zu.
Ich weiß nur sicher, wie aufwendig und kräftezehrend (und leider auch teuer) solche Entwicklungen sind.

Dennoch: Respekt!!

Peter

Hallo Peter,

ich schau gleich nachher mal nach demn Ladegerät und den Rollibatterien. Gestern hab ich geschaut, da war nichts an der Batterie warm. Aber als der Service da war, da war sogar der Rollstuhlsessel warm und die Batterien haben vernehmbar geköchelt. Ich glaube, es sind aber normale Batterien und keine Gel-Batterien. Aber sicher bin ich mir da nicht. Die Batterien sind jetzt 4 Jahre im Einsatz. Danke für den Hinweis - Peter!

LG Joachim

Hallo Peter,
ich war grad in der Tiefgarage und habe nach dem Rolli und seinen Batterien plus Ladegerät geschaut. Merkwürdig! Der Rolli zeigt volle Batteriekapazität an, aber das Ladegerät steht auf "rot" für ganz leere Batterien. Es ist ein elektronisches Ladegerät mit Ladeüberwachung von Meyra. Was mir eben auffiel ist, dass die Batterien je 110 Ah haben und das Ladegerät bis maximal 95 Ah-Batterien ausgelegt ist. Steht so drauf.

Eben waren die Batterien aber kalt - so wie es sein sollte. Etwas merkwürdig ist das schon, dass der Rollihersteller ein Ladegerät mit seinem Namen versieht und dieses dann für die Batterien ab Werk - rein von der Beschilderung her - zu klein ist. Ich kann leider nicht so einfach sehen, was für Batterien verbaut sind - Gel oder Säure. Dafür müßte ich die ausbauen.

In deinem Beitrag schriebst du, dass du die Lösung wie im Caddy verbaut sehr gut findest. Hm - was genau meinst du damit ? Lädst du das Boot im Caddy auf - oder den Rollstuhl Eures Rollirallypiloten? Hab ich da jetzt etwas überlesen? Oder meinst du den Rolliumbau für den Aktivfahrer vom Rolli aus? Die Idee ist nämlich wirklich gut umgesetzt. Bei anderen Fahrzeugen habe ich das schon gesehen. Der Umrüster, der den Kran in meinen Rolli eingebaut hat, vertreibt den Materia. Da kann man auch hinters Lenkrad fahren und auch noch zwei weitere Rollifahrer mitnehmen. Der Materie ist ja noch deutlich kleiner als der Caddy - von daher ist beim Caddy sicher noch mehr drin.

Mein E-Rolli ist ja nun sehr groß und daher brauche ich den Caddy als Maxi, denn dann kann ich die mittlere Sitzbank noch voll nutzen und meine Eltern bei Reisen mitnehmen. Ist der Rolli im Caddy, dann ist der "Kofferraum" allerdings voll. Er steht dann mit den Fußstützen direkt bzw. knapp unter der Rückbank. Etwas vorsichtig muss man mit dem Kran beim Verladen schon sein, weils doch knapp ist, aber mit etwas Übung ist das leicht. Für mich ne prima Lösung und der Caddy ist noch völlig normal nutzbar, wenn man mal keinen Rolli mitnimmt.

Peter - es gibt hier bei Motortalk ein Forum "Behindertengerechte Möbilität". Wie wäre es, wenn du dort mal das von dir entwickelte Boot vorstellst. Vielleicht finden sich da ein paar Kräcks, die gern mal vom Rolli aus Boot fahren möchten. Am liebsten natürlich einen Vorstellung mit ein paar Bildern und auch mit Preisen für den Verleih? Find ich jedenfalls ne tolle Idee, dass man als Rollifahrer auch Boot fahren kann. Das ist sicher etwas, was der ein oder andere gern mal ausprobieren würde.

LG JoJoMS

Lieber JoJo!

Gern möchte ich Dir antworten, befürchte aber, dass sich unser Thema sehr weit in´s OT entwickelt.
Da dies aber vielleicht auch für andere Nutzer interessant sein könnte, provoziere ich die Graalshüter mal.
(Außerdem entwickelt sich vor meinem Fenster gerade mal wieder eine Hochwassersituation. Die letzte in 2002 hat mich 35 TE gekostet, und da ist es besser, Dir zu schreiben statt wie das Kaninchen auf die Schlange zu schauen)

Also:
Ich finde die Lösung des Caddyumbaus sehr gut. Ich selbst bin nicht betroffen, kann mir aber gut vorstellen (gerade bei dem Rgenkaos eben) das "Einsteigen" so wenig aufwendig wie möglich zu machen. Nicht nur wegen des Aufwandes mit Überklettern sondern auch wegen der Gaffer.
Unsere Gäste werden direkt über eine kleine Fährrampe auf den Katamaran gerollt und sitzen dann zwischen zwei Mitfahrern auf gleicher Höhe, sodass der Anblick einer geschlossenen Bank entsteht.

zu den Batterien:

Die bisher bezahlbare Batterietechnik basiert auf Blei-Schwefelsäure-Reaktionen.
Dies ist in "offenen" "Säure"batterien, GEL- oder AGM- Batterien gleich.
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Anwendungsfälle: Starterbatterien und Batterien für (Elektro-)Antrieb und (Elektro-)Beleuchtung.
Starterbatterien sollen, wie es der Name schon sagt, in einer sehr kurzen Zeit (Sekunden) einen sehr hohen Strom (so um die 300 bis zu 700 Ampére) zur Verfügung stellen.
Dazu müssen die Platten in der Batterie dünn, aber mit großer Oberfläche versehen sein, damit in der kurzen Zeit viel Säure mit einer großen Bleifläche reagieren kann.
Für eine Dauerstromabgabe mit ständigen Entlade- und Ladevorgängen sind sie nicht geeignet (sogenannte Zyklenfestigkeit), die Kunden, die die in Elektrobooten verwenden, bleiben ziemlich genau nach einem Jahr stehen.

Die Batterien, die in Deinem Rolli (und da kommt das Forum in´s Spiel: auch als Energieliferanten in WOMO`S) stehen, sollen dagegen einen (relativ) geringen Strom (bis 50 A) über einen langen Zeitraum bei linear gleichmäßig sinkender Spannung liefern.
Eine 12 Volt Batterie gilt ab 12,8 V als voll, bei unter 11 Volt (gibt ganz unterschiedliche Angaben) als leer und geht darunter bei Weiterbetrieb richtig doll und unrettbar kaputt.
Die Platten sind wesentlich dicker (die Batterie auch schwerer), dafür aber nicht ganz so groß als in der Starterbatterie.
Das doofe: da die Gehäuse genormt sind, kann man der Batterie von außen dies nicht ansehen, und so werden viele Kunden regelmäßig verarscht, indem sie Antriebsbatterien bezahlen (sind doppelt so teuer) und Starterbatterien erhalten.

Bei Antriebsbatterien wir die Lebensdauer seriös in der Anzahl der zu erwartenden Ladezyklen angegeben (also Laden-Entladen, in der Regel um die 300). Ganz stark abhängig ist dies jedoch von der Entladetiefe, d.h., wie weit die Batterie entladen wurde.
Mehr als 80 % der Kapazität geht eh nicht (bei 100 Ampérestunden also gerade mal 80 AH entnehmbar AGM sogar nur 60%).
Je weniger Entladetiefe, desto längere Lebensdauer. Umkehrschluss: unbedingt nach jeder Fahrt laden!
Antriebsbatterien kann man am Typenschild erkennen: es stehen in der Regel 3 Kapazitätswerte drauf, die mit K5, K20, K100 oder C5, C20, C100 angegeben sind.
Diese drei Werte können stark unterschiedlich sein, der K5 ist immer der geringste und die die Kapazität bei einer 5 stündigen (also recht hochstromigen) Entladung an.
Diesen Wert würde ich für alle Berechnungen nutzen, er ist der ehrlichste. Und ich bin mir sicher, dass Du auch keine 110 Ah hast, sondern in der K5 nur 80 Ah oder gar 75 Ah. Die Batterie ist dann 345 mm lang und 170 mm breit bei 190 mm Höhe bei ca. 25 Kg Gewicht und wird gern von Meyra verwendet.

Jeder, der mehr Kapazität in dieses Raummass packen kann, ist ein Zauberer, denn die Bleimenge ist ja für den Energiegehalt entscheident.

Insofern passt Dein Ladegerät sicher ganz gut zu den Batterien, sofern es einen Ladestrom (weiteres ungeheuer wichtiges Kriterium) von minestens 6 Ampére bei 24 Volt (auch so ein Meyra-Typicon) hat.

Was ist nun mit Deinen Batterien los?

Sie sind wahrscheinlich am Ende! 4 Jahre sind bei täglichem Gebrauch eigentlich ganz gut, selbst in meinen Leihbooten, da ja nur saisonal genutzt werden, leben die nicht länger.
Deine Kapazitätsanzeige im Rolli ist nur eine einfache Spannungsanzeige, die nichts weiter aussagt, dass die Batterien "voll", also über 12,8 Volt, sind.
Um eine Kapazitätsanzeige zu realisieren, müssten sie bei der Entladung überwacht und mit der Spannung und Entladezeit verrechnet werden (siehe Ampérestunden - also Strom in einer Zeiteinheit).
Solche Messgeräte gibt es, sie sind aber teuer und arbeiten mit Prozessoren, ich glaub, in den neuesten Meyra´s sind sie drin.
Die Messung ist aber immer ein Produkt aus Ladung und Entladung und damit etwas umfangreicher.

Deine Spannungsanzeige suggeriert also volle Batterie (über 12,8 V/Batterie, bei Dir 25,6 V), das Ladegerät von Meyra (hatte selbst eines) schaltet aber erst bei der Ladeschlussspannung von 14,4/Batterie -im Rolli 28,8 Volt auf die Erhaltungsladung (13,6 Volt/Batt. - 27,2V) um. Da aber die Batterien alt und wahrscheinlich irgend eine Zelle der 12 schon eine Meise hat, kann Dein Batteriesatz diese Spannung nicht (oder nicht immer - und das ist in der Fehlersuche die größere Scheiße) erreichen (es fehlen ja an der Gesamtspannung 2,4 Volt). Das Ladegerät schaltet nicht ab und steht immer in der letzten Ladephase, welches durch die dann übliche Bildung von Wasserstoffgas (Knallgas) in der überlasteten anderen 11 Zellen (bei 24 V) begleitet wird.

In Deinem Auto ist also etwas oberfaul!

Die Batterien dürfen sich bei starker Ladung schon einmal erwärmen, eine Sitzheizung ist aber zuviel des Unguten (und expoldierende Batterien nicht wirklich schön)!!

Es gibst noch jede Menge anderer Batteriefehler, wie

Ladungsschichtung (nur in "offenen Säurebatterien, nie in GEL oder AGM anzutreffen)

Die "dicke" Säure entmischt sich und sinkt nach unten in den Batterieraum, das dünne Wasser steht oben an der Platte. Da nur die Säure richtig reagieren kann, steht nun nur eine kleine Reaktionsfläche zur Verfügung, damit sinkt die entnehmbare Kapazität gewaltig und auch die "Start"stromfähikeit.

Test: Spannungsmeßgerät zeigt über 12,8 Volt an, der Säuredichteheber aber geringe Säuredichte (damit leere Zelle) an.

Abhilfe: Batterie gewaltig schütteln, um die Säure wieder durchzumischen. In einigen Ladegeräten ist eine Refresh-Funktion eingebaut, die die Batterie dann mal richtig "kocht" (vorher die Stäpsel aufdrehen!!!!) und gleiches bewirkt.

Sulfatierung

Das sich bei der Entladung bildende Bleisulfat hat die Plattenfläche "zugewuchert". Es steht zur Stromabgabe nur eine sehr geringe oder gar keine Fläche mehr zur Verfügung, die Batterie ist tot.
Verursacht in der Regel durch zu geringe Ladeströme (10tel Regel - siehe weiter oben)

Test:
Es fliesst kein Ladestrom mehr, das Ladegerät geht sofort beim Einschalten auf Fehler oder Batterie bricht sehr schnell zusammen.

Abhilfe:
Nur sehr schwer, nicht dauerhaft mit speziellen Geräten (Pulsern) oder mit speziellen Ladegeräten (wie z.B.C-Tek) zu beseitigen. In aller Regel Schrott.

Plattenverzug mit nachfolgenden Plattenschluss:

Die Batterie wurde noch im entladenen Zustand unter 11 Volt stark belastet (beim Kfz: Nuddeln bis zum Stillstand). Durch den enormen Strombedarf des Anlassers verzihen sich die Platten in der Zelle, die Abstände der Platten stimmen nicht mehr bis hin zum Plattenschluss).
Dies führt auch bei neuen Batterien zur Ablehnung der Gewährleistung, da man den Fall ganz gut in der Zelle sehen kann.
Batterie ist dann Schrott.

Sorry, Du wirst wohl neu investieren müssen!

Hoffe Dir etwas geholfen zu haben!

Peter

(zum Rolliboot schau mal www.boote-gross.de)

Hallo Peter,

na wenn das mal keine super erstklassige Analyse von Batterieproblemen ist. Ich hab sogar einiges verstanden - der Rest kommt dann beim 2ten, 3ten, 4ten und 5ten Lesen :-)

Kann mir nicht denken, dass die Gralshüter etwas gegen deinen exellenten Beitrag haben werden. Batterien gehen uns schlielich alle an und spätestens in 2 Monaten ist das Thema wieder für alle aktuell.

Ich gucke morgen mal genau nach, was für Batterien mit welchem Format unter meinem Rolli sitzen. Ich habe da aber wirklich 110 Ah im Sinn, denn mich hatte das schon gewundert, dass solche Brummis unter dem Rolli sitzen. Das wär ja nen Ding, wenn die kaputt wären. Hm - zum Glück würde die dann wohl mein Leistungsträger bezahlen. Hoffentlich - denn die kosten sicher nen paar ganz dicke Euros.

Das hätte doch eigentlich der Service gemerkt haben, denn in seinem Beisein habe ich ja die heissen köchelnden Batterien festgestellt. Außer Luftdruck an den Reifen messen, macht so ein Service eher dann mal nix. Kost aber gleich 180 Euro oder so in der Größenordnung. Das ist eben im Gesundheitssystem so : alles was mit Gesundheit zu tun hat, ist gleich mit nem ICE-Zuschlag versehen.

Von mir nicht nur einen Danke-Punkt sondern einen Extrapunkt für die tollen Erklärungen.

Danke von JoJoMS

Hallo JoJo!

Danke für das Lob.

Ich möchte Dir aber noch einen Hinweis für die nächste Servicediskussion geben:

Eine Batterie für Antrieb und Beleuchtung kann NICHT wie eine Starterbatterie getestet werden.

Bei einer Starterbatterie macht man üblicherweise einen Belastungstest, d.h., ein Spannungsmessgerät mit einem Belastungswiderstand wird für 15-30 Sekunden an die Batterie angeschlossen.
Über den Belastungswiderstand fließt dann ein definiert sehr hoher Strom und nach den vergangenen Sekunden wird die in der Batterie verbliebene Spannung beurteilt.
Wenn nun eine oder mehrere Zellen der Batterie defekt sind, bricht diese während der Messung zusammen und wird als Schrott bezeichnet.
Diese Messmethode führt aber bei "Dauerstrombatterien" nicht zu einer vernünftigen Aussage sondern nur zur sofortigen Aussonderung, falls sie nicht mal diesen Test übersteht.

Bei den Batterien für Antrieb und Beleuchtung erfolgt ein Test seriös ganz anders:

Die Batterie wird auf die Ladeschlussspannung aufgeladen (besser sogar zweimal in Folge), dann über einen genau definierten Widerstand (Ohmsche Last) entladen (Stromstärken so zwischen 15-30 A - gibt verschiedene Programme, Geräte und Philosophien) und die Zeit zwischen Batterie voll (12,8 V) und Batterie leer (11 V - auch wieder verschiedene Entladewerte je nach Gerät möglich) gemessen.
Diese Zeit ist, multipliziert mit der Entladestromstärke (gibt ja der Belastungswiderstand vor) nicht anderes als die in der Batterie enthaltene Kapazität.
Gute Messgeräte oder Rechnerprogramme zeichnen dann während des Entladevorganges noch eine schöne Entladespannungskurve auf einen Monitor, sodass man fein eventuelle Einbrüche oder Negativspitzen sehen kann (Du erinnnerst Dich: die Kurve soll schön linear fallen).
Noch bessere Messgeräte/Programme messen dann auch noch die wieder eingeladene Kapazität und vergleichen die mit der bei der Entladung entnommenen.
Wenn diese Messung zwei oder dreimal nacheinander vorgenommen wird, ist sie dann noch genauer, da der vorhergehende Ladevorgang ebenfalls beim Tester mit der zur Batterie passenden Stromstärke (ominöse 10tel Regel) durchgeführt wird und in aller Regel die Batterie (da beim Kunden nicht ganz richtig) erstmalig korrekt geladen wird (und dabei wieder etwas "erwacht" - Stichwort Sulfatierung oder Ladungsschichtung).

Klar aber auch, dass der Messvorgang dann auch bis zu 48 Stunden je nach Batteriegröße dauern kann.
Alle anderen Messvorgänge mit Spannungs- oder Belastungstestern sind an Batterien für Antrieb und Beleuchtung nicht seriös und führen nicht zu einem der üblichen Belastung entsprechenden Messergebnis!

Wenn also Dein Servicemann das in den 5 Minuten in Deiner Garage erledigt bist Du nun schlauer.

Peter

Noch ein Nachtrag (der schwer zu fassen ist, weil er Geld kostet).

Batterien werden als Verschleißteile angesehen.
Sie nutzen sich bei jedem Gebrauch ab!

Jeder Hersteller gwährleistet zwei Jahre lang nur die Funktion, NIE aber die angegebenen Kapazität, da sie ja, wie schon beschrieben, vom Gebrauch und der Behandlung abhängig ist.

Diese angegebene Kapazität kann nach Inbetriebnahme sogar noch steigen und über den angegebenen Werten liegen, um dann suggsesive bis zum Lebensdauerende zu sinken.
Aus dem Grund funktionieren neue Batterien erst einmal gar nicht so gut und sollen am Anfang (so bis zum zehnten Ladevorgang) auch noch nicht voll belastet werden.
Die Säure muss erst einmal in alle Poren der Bleiplatten eindringen und sich eventuell vorhandenes Bleioxyd (die Batterien stehen ja bis zur Inbetriebnahme "trocken" - gilt nur für "offene" Batterien, ist aber eigenartigerweise auch bei GEL oder AGM zu beobachten) auflösen.

Fakt ist aber: sie haben nicht das ewige Leben!

Peter

Danke Danke Peter,

das dürfte die präziseste Zusammenfassung zum Thema Batterien sein, die ich je gelesen habe. Interessant fand ich, dass eine Autobatterie erst beim Kunden zu einer guten Batterie wird. Das hatte ich bislang noch nie gehört. Schaut man sich den Messaufwand an, dann wird schnell klar warum Autobatterien gern schnell abgeschrieben werden. Gestern war auch ein Bericht in der Autosendung, wo es auch um Zusatzgeräte ging, die die Lebensdauer der Batterie erhöhen können. Leider hatte ich nur den Rest der Sendung mitbekommen.

Wo du doch so ein Fachwissen über Batterien hast, kannst du uns vielleicht die Frage kompetent beantworten, ob man einen E-Rolli im Caddy aufladen kann? Ich hatte ja "nein" gesagt, weil man mir immer davon abgeraten hat. Wäre es eine Idee eine Solarzelle aufs Caddydach zu kleben und dann zumindest eine kleine Nachladung zu erzielen ? Das war nämlich auch mal so eine Idee, die man mir als Behelfslösung anbieten wollte.

LG JoJoMS

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