Audi Q5 2.0 TDI (140kw/200PS) Ölverbrauch
Grüßt euch zusammen,
nach nun 7 Monaten und knapp 30.000km steht bei meinem Q5 (Firmenwagen) die erste Inspektion und der erste Ölwechsel an. Ich würde gerne meine Erfahrungen - gerade im Bezug auf den Verbrauch von Öl - hier teilen. Ich habe dazu ein paar Notizen und Beobachtungen gemacht.
Das Auto ist seit dem 01.06.2023 in meinem Besitz und wurde 1.500km eingefahren. Dabei habe ich extrem drauf geachtet, dass die Drehzahlen nicht zu niedrig sind, aber auch die 4.000 u/min nicht zu reißen. Das Fahrzeug wurde bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten sanft bewegt - 140 km/h waren dabei das Maximum, aber nicht von Tag 1 an. Alle Teile sollten sich mal bewegen und auch bei längerer Autobahnfahrt eingroven können. Zeit war ausreichend, da es sich um ein Langstreckenfahrzeug handelt. Mir war die Einfahrphase wichtig, da ich im Alltag ein zuverlässiges Auto haben möchte und es nicht mein Eigentum ist (Leasing/Firmenwagen).
Nach den ersten 1.500km ist der Wagen dann Schrittweise mal längere Strecken 160km/h, dann 180km/h und teilweise auch 200km/h gelaufen. nach 2.500km dann auch mal Vollgas. Der Wagen wird immer warm gefahren und generell pfleglich behandelt - irgendeiner wird ihn nach mir kaufen und ich möchte nicht durch meine Fahrweise dafür sorgen, dass Geld unnötigt in Reparaturen gesteckt werden muss.
Nach 1,5 Monaten und 4400km kam dann die Aufforderung zum ersten Mal Öl nachzufüllen. Beim freundlichen Angerufen, gefragt ob es "normal" sei und die Aussage erhalten "Ja". Beim ersten Mal habe ich das Öl dann auch beim freundlichen nachfüllen lassen.
Fahrprofil:
Ich schätze mich selber als zügigen Fahrer ein. Ich rase nicht (dafür ist der Q5 auch das falsche Auto) und bewege mich auf der Langstrecke i.a.R. im Bereich von 140-180km/h (ACC ein und laufen lassen). Agile Beschleunigungen an der Ampel oder ähnliches sieht der Wagen nur sehr selten (Rettungswagen im Anmarsch oder mal "gepennt" an einer roten Ampel und das Hupen geht los). Mein Durchschnittsverbrauch liegt aktuell bei 8 Liter auf 30.000km inkl. Wintersaison.
Dank meiner Tankkarte kann ich den Verlauf vom Kauf von Schmierstoffen super nachvollziehen. Hier mal eine Liste:
12.07.2023 - 4400km - 1L AZ
13.08.2023 - 8305km - 1L Kauf und Refill
18.08.2023 - 10282km - 1L (Vorrat beim Tanken)
28.10.2023 - 16489km - 1L Kauf und Refill
23.11.2023 - 20500km - 1L Kauf und Refill
07.01.2024 - 27000km - 1L Kauf und Refill
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Fazit und eigene Meinung:
Ich bin zuvor einen Audi A4 v6 TDI gefahren - da gab es keinen Ölverbrauch zwischen den Intervallen dementsprechend bin ich mit dem aktuellen Ölverbrauch nicht einverstanden. Ich bin auch nicht mit der Aussage Einverstanden das ein Verbrauch von XLiter Öl auf Xkm lt. Handbuch "normal" sind. Bei mir sind es ca 1l/4500km.
Ich empfinde es als eine Frechheit, dass sich Audi als sog. "Premiumhersteller" sowas leisten darf. Wir sprechen bei dem Verbrauch von 6L Öl von 180€ mehr Betriebskosten im Serviceintervall. was ca. 8% der Ausgaben für Diesel und AdBlue entsprechen - und da sind die Kosten des Serviceintervall noch nicht enthalten.
Ich weiß, dass ich durch meinen vorherigen Audi - mit keinem für mich messbaren Verbrauch - verwöhnt bin (120tkm), bin es aber auch durch andere Autos so gewohnt. Ich bin ein 3/4 Jahr vor dem Q5 einen 320d Touring (G21) gefahren (45tkm) ohne Ölverbrauch (dafür mit einem Infotainment aus der Hölle). Also braucht mir Audi nicht so einen Mist als Bären aufbinden, dass das "normal" sei, weil ggf. deren Produktion nicht sauber genug arbeitet, vorallem weil das nicht bei allen Motoren im Feld auftritt, bei uns in der Firma aber einige dieser 2L TDIs laufen die den selben Verbrauch aufzeigen.
Für mich ist klar: Das ist nicht mein Verständnis von Zuverlässigkeit, die ich dringend benötigt und auch die Aussage bzgl. des Verbrauchs hat mit Premium für mich nichts zu tun. Für mich als Audi-Fan super schmerzhaft aber Glasklar:
Der nächste Wagen wird kein Audi mehr ("Auch andere Mütter haben schöne Töchter").
In diesem Sinne: Danke für lesen ~ roger&out.
Viele Grüße
66 Antworten
Zitat:
@FYI schrieb am 6. Februar 2024 um 17:48:47 Uhr:
Was empfiehlst du nun dem Themenstarter bei 6l Ölverbrauch? Er hat ja den Schaden.
Eine Ölflasche dabei zu haben.
Ein Erfolg vor Gericht ist zwar möglich, aber weit entfernt von "sicher", und für die Kosten einer Niederlage bekommt man wirklich sehr viele Ölflaschen. Eigentlich wollte ich mit meinem Einwurf nur darauf hinweisen, dass Autohersteller sich nicht selber im Handbuch einen Freibrief ausstellen können (siehe Formulierung in diesem Beitrag weiter oben). Das heißt aber noch nicht, dass der Themenstarter das hier gewinnen würde.
Das fahre ich auch...
Zitat:
@Chris-AC schrieb am 6. Februar 2024 um 12:19:07 Uhr:
Liegt wohl eher am Öl.
Mein 2L TDI aus 2017 braucht kein Öl.
Ich fahr 5W30
Betrifft meinen FL FY aus 2023. Mit dem VFL FY aus 2019 hatte ich ebenfalls keinen so hohen Ölverbrauch.
Das ist ja das "Problem".
Zitat:
@Alpharetta schrieb am 6. Februar 2024 um 14:57:45 Uhr:
Bei unserem 2.0 TDI (190PS) VFL (FY aus 2018) ist bisher glücklicherweise kein Nachfüllen notwendig.Wäre interessant ob sich nur die Spezifikation des Öls geändert hat oder ob beim FL auch andere Kolben bzw. Ölabstreifringe eingesetzt werden?
Vielleicht kann das bei Gelegenheit jemand in ERWIN nachsehen?
Ich bin auch der Meinung, dass kein Hersteller sich über das Handbuch einen Freibrief erstellen kann bzw. darf.
Was wäre, wenn morgen ein Hersteller in sein Handbuch 3l/1.000 km schreibt? Das kann nie und nimmer rechtsverbindlich sein. Höchstens "Stand der Technik", mit dem Audi gerne wirbt.
Habe mittlerweile 16T km gefahren und es wird nicht wirklich besser. Auch wir (Firma) überlegen, ob wir was dagegen unternehmen.
Danke für den Link "Erhöhter Ölverbrauch"!
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Bei meinem 2020er 204Ps TDI exakt das Gleiche....
Das hatte ich noch bei keinem meiner Fahrzeuge. Bei zügiger Fahrweise, oder längeren Autobahnetappen kannst du zuschauen wie sich der Ölstand verringert. Alle 5.000 Km war mindestens (!) 1L Motoröl fällig.
Ich kann mich mit 2023er 2.0l TDI 204PS ebenfalls anschließen:
1Liter auf rund 3500/4000km
Auch nach 60tkm keine Änderung und laut Audi im Rahmen….
Japp bin ich mit meiner Q FY 40 TDI BJ 2022 dabei. Ich habe aktuell knapp 56.000 km auf der Uhr und die Kuh fragt zum 9. mal nach 1 Liter zusätzlich. Habe das hier im Forum auch schon öfter bemängelt, auch bei meinem Servicemann, aber Audi sagt "Stand der Technik". Laut Audi sind nach 2.500 km 1 Liter möglich. Meine Kuh bekommt immer das 5W30 / 50700.
Hallo, 5W30 ist für den Q5 von 2022 nicht zugelassen. Ich habe den gleichen und folgendes steht im Motorraum siehe Foto.
Zitat:
@frslo schrieb am 12. Februar 2024 um 13:42:11 Uhr:
Hallo, 5W30 ist für den Q5 von 2022 nicht zugelassen. Ich habe den gleichen und folgendes steht im Motorraum siehe Foto.
Stimmt hast Du Recht, da habe ich mich vertan...habe eben noch einmal auf meine Reserveflaschen geschaut...0W30 / 50700 ist korrekt.
Genau gesagt bekommt meiner immer das Castrol Edge Professional Longlife 0W30.
Also das schlägt dem ganzen jetzt aber den Boden aus...Ich habe am vergangenen Donnerstag 1,0 l Castrol Edge Professional III Longlife 0W30 / 50700 nachgefüllt und eben schreit die Kuh schon wieder nach einem Liter. War zwar auf Dienstreise mit genau 2.057,3 km und einem Autobahnanteil von 90 % mit ca. 160 - 170 km/h, aber das kann es doch nun wirklich nicht sein ! Da habe ich für den Spruch "Stand der Technik" auch kein Verständnis mehr. In 3 Wochen geht die Kuh zum 60.000 Service, da können die sich was einfallen lassen.
Ich empfehle, in Anbetracht der Rechtsprechung, die im Post vom 6.2. verlinkt ist - sich einen Anwalt zu nehmen und eine korrekt juristische Mängelrüge mit Wandlungs-Androhung an den Händler zu richten.
Nicht an AUDI, denn die sind nicht Vertragspartner!!!
Ich bin selbst RA und halte die Angelegenheit für relativ sicher durchsetzbar, zumal es ja einschlägige Rechtsprechung - und nicht nur die verlinkte - gibt.
Der Händler wird den Fall dann an AUDI weiterreichen, weil er selbst einen Rückgriffanspruch gegen den Lieferanten AUDI hat.
Und, Ihr solltet wissen, dass AUDI ab Sommer 2021 von Alu- auf Stahlkolben umgestellt hat und erhebliche Schwierigkeiten mit dem Ölverbrauch und somit den Lieferfristen bekam.
Aber, da weiß natürlich niemand, es stimmt aber.
Viel Erfolg
Wenn das (mit der Umstellung auf Stahlkolben) stimmt, wäre es eine Erklärung.
Sollten die Zylinderlaufbuchsen (hauptsächlich) aus Aluminium bestehen und die Kolben aus Stahl, so würden zwei Materialien mit deutlich unterschiedlichem thermischen Ausdehnungskoeffizient in direktem Kontakt stehen.
Bei Aluminium beträgt der Ausdehnungskoeffizient 24 mal 10 hoch minus 6 pro Kelvin, wohingegen dieser bei Stahl nur 12 mal 10 hoch minus 6 pro Kelvin, also halb so viel beträgt.
Das würde bedeuten, dass sich die Zylinder im Verhältnis zu den Kolben stärker ausdehnen und somit der „Spalt“ mit steigender Temperatur größer werden würde.
Gerade bei längerer Autobahnfahrt mit höherer Temperatur und größerer Belastung, könnte dies über die Zeit zu einem höheren Ölverbrauch führen.
Auf der anderen Seite ist dies IHMO eigentlich eine zu einfache Erklärung, da die Motoren ja ausgiebig getestet werden und diese Zusammenhänge ja hinreichend bekannt sind.
Zitat:
@Alpharetta schrieb am 20. Februar 2024 um 15:07:42 Uhr:
Wenn das (mit der Umstellung auf Stahlkolben) stimmt, wäre es eine Erklärung
....
Auf der anderen Seite ist dies IHMO eigentlich eine zu einfache Erklärung, da die Motoren ja ausgiebig getestet werden und diese Zusammenhänge ja hinreichend bekannt sind.
Laut
VW SSP 595haben die Motoren bis 110 kW Stahlkolben, die 147kW-Motoren Aluminiumkolben. Im
Audi SSP 671steht:
Zitat:
Die Hauptlagerdurchmesser unterscheiden sich je nach Leistung. So ist bei den Aggregaten bis 120 kW ein Effizienzkurbeltrieb verbaut, bei dem der Hauptlagerdurchmesser 48 mm beträgt. Beim Leistungskurbeltrieb über 120 kW misst das Hauptlager 54 mm Durchmesser. Des Weiteren kommen beim Effizienzkurbeltrieb Stahlkolben zum Einsatz, um die Wärmeabfuhr zu vermindern und die Brenngeschwindigkeit und Abgastemperatur zu erhöhen. Durch den kleineren Stahlkolben wird der Pleuel um 12 mm auf 156 mm verlängert als beim Leistungskurbeltrieb.
Audi bezeichnet also den Kurbeltrieb bei Motoren bis 120 kW als "Effizienzkurbeltrieb", darüber als "Leistungskurbeltrieb", und redet nur beim Effizienzkurbeltrieb von Stahlkolben.
Da die SSPs nicht aktualisiert werden, könnte es höchstens sein, dass man nach der Veröffentlichung der SSPs noch die Kolben geändert hat.
Zitat:
@Ostseepower schrieb am 19. Februar 2024 um 15:31:54 Uhr:
Also das schlägt dem ganzen jetzt aber den Boden aus...Ich habe am vergangenen Donnerstag 1,0 l Castrol Edge Professional III Longlife 0W30 / 50700 nachgefüllt und eben schreit die Kuh schon wieder nach einem Liter. War zwar auf Dienstreise mit genau 2.057,3 km und einem Autobahnanteil von 90 % mit ca. 160 - 170 km/h, aber das kann es doch nun wirklich nicht sein ! Da habe ich für den Spruch "Stand der Technik" auch kein Verständnis mehr. In 3 Wochen geht die Kuh zum 60.000 Service, da können die sich was einfallen lassen.
Ich habe das Thema wie bereits erwähnt jetzt beim 60T Service noch einmal angesprochen und man kann da auf biegen und brechen nichts machen. Audi gibt an, dass diese Motorengeneration einen Ölverbrauch von 500 ml bei 1.000 km haben darf...Also wie immer, "Stand der Technik". Unglaublich diese Problematik.
Hallo Beisammen!
Alle 204 PS TDI Motoren ( 40 TDI) brauchen mehr Öl als die Vorgängermotoren mit 190 PS. Habe mehrere Freundliche gefragt: sie sagten, das hänge mit der neuen Motorengeneration und dem dafür zugelassenen Öl zusammen, angeblich aus Gründen, den Spritverbrauch zu senken.
Mein Q 5 braucht ebenfalls Öl wie hier beschrieben. Bin auch enttäuscht.
Aber es ist bei der neuen Motorengeneration „State of the Art“.