Audi-Mitarbeiter: "In Internetforen steht eh nur Quatsch !"

Audi Q5 8R

Hallo zusammen,

nachdem ich gestern meinen Q5 in Ingolstadt abgeholt habe, wollte ich euch von einer kleinen Unterhaltung mit dem Audi-Mitarbeiter der die Werksführung durchgeführt hat berichten. Nachdem wir die Werksbesichtung durch hatten und über die Piazza zurück zur Abholung liefen hatte ich noch eine Frage zur Werksführung und so begann folgendes Gespräch:

Audi-Mitarbeiter im folgenden mit "AM" abgekürzt.

Ich: "Das waren ja schon einige A3 die da zur Nachbesserung anstanden nach der Endkontrolle, wie hoch ist denn der Anteil von notwendigen Nacharbeiten?"

AM: "Der ist sehr gering und liegt etwa bei 3 bis 4% der Fahrzeuge."

Ich: "Ich habe aber schon den Eindruck, dass die Qualität nachgelassen hat bei Audi."

AM: "Wir können halt nicht alles selber herstellen, sonst hätten wir die Probleme nicht."

Ich: "Aber das Nachbessern kostet doch eine Unsumme an Geld, gerade bei den Händlern. Ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung sagen, dass z.B. bei meinem letzten Fahrzeug so viele Teile getauscht wurden, das mich das in den Ruin getrieben hätte, wenn das keine Garantiesachen gewesen wären. Mir ist schon klar, dass ich als Käufer diesen ganzen Teile-tauschen-Zirkus immer indirekt mitbezahle und dass das die Werkstätten auch am Leben hält, aber das kann doch nicht der Sinn der angestrebten Audi-Qualität sein."

AM: "Ausnahmen gibt es immer, aber die Endkontrolle ist so gut, dass es da eigentlich nichts geben kann."

Ich: "Ich hoffe auch, dass die Qualität des Q5 besser ist und wir nicht wieder so viel Ärger haben wie mit dem A3 Sportback bisher. Der hat nämlich die letzten 4 Jahre fast nur Ärger gemacht."

AM. "Der Q5 ist super, machen Sie sich da mal keine Sorgen!"

Ich: "Beim A3 Sportback sind wir auch nach der Abholung mit einem defekten Getriebe zu Hause angekommen. Beim Q5 liest man ja auch von dem ein oder anderen Problem im Internet."

AM: "Was für Probleme?"

Ich: "Na z.B. so kleine Serienfehler wie das mit dem Regenwasser was bei geöffneter Heckklappe in den Kofferraum läuft.

AM: "Das kann garnicht sein, bei der Endkontrolle geht jedes Fahrzeug in die Regenprüfung."

Ich: "Doch das gibt es und zwar öfter. Ist ja auch kein Problem, solange das behoben wird. Aber ärgerlich finde ich, dass einige Werkstätten scheinbar nicht in der Lage sind den Kunden zu helfen und diese erst im Internet die Lösung selber recherchieren müssen, um dann der Werkstatt zu sagen was die tun müssen."

AM: "Ich habe noch nie von so einem Problem gehört."

Ich: "Das ist aber nicht das einzige. Es gibt z.B. Kunden die hatten Probleme mit nassen Fussmatten nach Regen bzw. Waschanlage und da wurde sogar das ganze Fahrzeug zurückgenommen aufgrund der Problematik mit falschen Bodenblechverbindungen."

AM: "Das ist totaler Quatsch. Es gibt die PEP, die Produktionserprobungsphase und da wäre so etwas aufgefallen und nie so produziert worden."

Ich: "Kann sein, aber trotzdem passiert so etwas. Zum Glück gibt es ja gute Internetforen in den man sich informieren kann."

AM: "Also diese Internetforen könne sie komplett vergessen, da steht eh nur Quatsch drin!"

Ich: "Das glaube ich aber nicht wenn ich das so lese. Es gibt vielleicht einige Plattformen auf denen viel Blödsinn geschrieben wird, aber genauso gibt es welche auf denen sich auf einem sehr hohen Niveau ausgetauscht wird."

AM: "Es gibt aber keine Probleme mit dem Q5!"

Ich: "Wenn sie meinen, schade aber das Audi sich dem Thema Internet so verschließt und einfach behauptet das Foren sich die Probleme ausdenken."

Gespräch wurde abprubt beendet, da wir im Abholungsgebäude angekommen waren. Das Gespräch habe ich aus dem Gedächnis niedergeschrieben, daher entspricht es nicht dem tatsächlichem Wortlaut.

Der ein oder andere von euch wird ähnliche Gespräche bestimmt schon geführt haben und meinen Ärger nachempfinden können. Mir ist klar das hier im Forum nicht immer alles bare Münze ist und vieles nunmal einfach auch Ansichts- bzw. Gefühlssache ist.
Aber sich der Realität zu verschließen wie es Audi meines Erachtens gerade tut ist der falsche Anssatz für einen Premiumhersteller. Ich bin begeisteter Audifahrer und habe viel Verständnis für gewisse Abläufe, aber mir fehlt immer mehr das Qualitätsgefühl. Und das es bei anderen Herstellern genauso ablaufen soll ist kein Trost für mich, sondern eher ein Armutszeugnis des deutschen Automobilbaus.

Kein Produkt ist 100%ig perfekt, aber für Premiumpreise einer Premiummarke habe ich auch den Anspruch von Premiumqualität und Premiumservice.

Übrigens habe ich nach der Abholung unsere Q5 festgestellt, dass ein Parksensor wohl spinnt. Soviel zur tollen Endkontrolle. Nun kann ich mich wieder als Bittsteller bei der Werkstatt meines Händlers anstellen und hilflos mit ansehen wie wieder solange Teile getauscht werden bis das Problem weg ist oder man mir als letzte Weisheit den Satz "Das ist Stand der Technik" aufdrückten will.

Man muss doch als Kundengemeinschaft etwas ändern können, oder haben die BWLer heute überall das sagen und es geht nur noch um Profit um jeden Preis ???

Beste Antwort im Thema

Hallo zusammen,

nachdem ich gestern meinen Q5 in Ingolstadt abgeholt habe, wollte ich euch von einer kleinen Unterhaltung mit dem Audi-Mitarbeiter der die Werksführung durchgeführt hat berichten. Nachdem wir die Werksbesichtung durch hatten und über die Piazza zurück zur Abholung liefen hatte ich noch eine Frage zur Werksführung und so begann folgendes Gespräch:

Audi-Mitarbeiter im folgenden mit "AM" abgekürzt.

Ich: "Das waren ja schon einige A3 die da zur Nachbesserung anstanden nach der Endkontrolle, wie hoch ist denn der Anteil von notwendigen Nacharbeiten?"

AM: "Der ist sehr gering und liegt etwa bei 3 bis 4% der Fahrzeuge."

Ich: "Ich habe aber schon den Eindruck, dass die Qualität nachgelassen hat bei Audi."

AM: "Wir können halt nicht alles selber herstellen, sonst hätten wir die Probleme nicht."

Ich: "Aber das Nachbessern kostet doch eine Unsumme an Geld, gerade bei den Händlern. Ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung sagen, dass z.B. bei meinem letzten Fahrzeug so viele Teile getauscht wurden, das mich das in den Ruin getrieben hätte, wenn das keine Garantiesachen gewesen wären. Mir ist schon klar, dass ich als Käufer diesen ganzen Teile-tauschen-Zirkus immer indirekt mitbezahle und dass das die Werkstätten auch am Leben hält, aber das kann doch nicht der Sinn der angestrebten Audi-Qualität sein."

AM: "Ausnahmen gibt es immer, aber die Endkontrolle ist so gut, dass es da eigentlich nichts geben kann."

Ich: "Ich hoffe auch, dass die Qualität des Q5 besser ist und wir nicht wieder so viel Ärger haben wie mit dem A3 Sportback bisher. Der hat nämlich die letzten 4 Jahre fast nur Ärger gemacht."

AM. "Der Q5 ist super, machen Sie sich da mal keine Sorgen!"

Ich: "Beim A3 Sportback sind wir auch nach der Abholung mit einem defekten Getriebe zu Hause angekommen. Beim Q5 liest man ja auch von dem ein oder anderen Problem im Internet."

AM: "Was für Probleme?"

Ich: "Na z.B. so kleine Serienfehler wie das mit dem Regenwasser was bei geöffneter Heckklappe in den Kofferraum läuft.

AM: "Das kann garnicht sein, bei der Endkontrolle geht jedes Fahrzeug in die Regenprüfung."

Ich: "Doch das gibt es und zwar öfter. Ist ja auch kein Problem, solange das behoben wird. Aber ärgerlich finde ich, dass einige Werkstätten scheinbar nicht in der Lage sind den Kunden zu helfen und diese erst im Internet die Lösung selber recherchieren müssen, um dann der Werkstatt zu sagen was die tun müssen."

AM: "Ich habe noch nie von so einem Problem gehört."

Ich: "Das ist aber nicht das einzige. Es gibt z.B. Kunden die hatten Probleme mit nassen Fussmatten nach Regen bzw. Waschanlage und da wurde sogar das ganze Fahrzeug zurückgenommen aufgrund der Problematik mit falschen Bodenblechverbindungen."

AM: "Das ist totaler Quatsch. Es gibt die PEP, die Produktionserprobungsphase und da wäre so etwas aufgefallen und nie so produziert worden."

Ich: "Kann sein, aber trotzdem passiert so etwas. Zum Glück gibt es ja gute Internetforen in den man sich informieren kann."

AM: "Also diese Internetforen könne sie komplett vergessen, da steht eh nur Quatsch drin!"

Ich: "Das glaube ich aber nicht wenn ich das so lese. Es gibt vielleicht einige Plattformen auf denen viel Blödsinn geschrieben wird, aber genauso gibt es welche auf denen sich auf einem sehr hohen Niveau ausgetauscht wird."

AM: "Es gibt aber keine Probleme mit dem Q5!"

Ich: "Wenn sie meinen, schade aber das Audi sich dem Thema Internet so verschließt und einfach behauptet das Foren sich die Probleme ausdenken."

Gespräch wurde abprubt beendet, da wir im Abholungsgebäude angekommen waren. Das Gespräch habe ich aus dem Gedächnis niedergeschrieben, daher entspricht es nicht dem tatsächlichem Wortlaut.

Der ein oder andere von euch wird ähnliche Gespräche bestimmt schon geführt haben und meinen Ärger nachempfinden können. Mir ist klar das hier im Forum nicht immer alles bare Münze ist und vieles nunmal einfach auch Ansichts- bzw. Gefühlssache ist.
Aber sich der Realität zu verschließen wie es Audi meines Erachtens gerade tut ist der falsche Anssatz für einen Premiumhersteller. Ich bin begeisteter Audifahrer und habe viel Verständnis für gewisse Abläufe, aber mir fehlt immer mehr das Qualitätsgefühl. Und das es bei anderen Herstellern genauso ablaufen soll ist kein Trost für mich, sondern eher ein Armutszeugnis des deutschen Automobilbaus.

Kein Produkt ist 100%ig perfekt, aber für Premiumpreise einer Premiummarke habe ich auch den Anspruch von Premiumqualität und Premiumservice.

Übrigens habe ich nach der Abholung unsere Q5 festgestellt, dass ein Parksensor wohl spinnt. Soviel zur tollen Endkontrolle. Nun kann ich mich wieder als Bittsteller bei der Werkstatt meines Händlers anstellen und hilflos mit ansehen wie wieder solange Teile getauscht werden bis das Problem weg ist oder man mir als letzte Weisheit den Satz "Das ist Stand der Technik" aufdrückten will.

Man muss doch als Kundengemeinschaft etwas ändern können, oder haben die BWLer heute überall das sagen und es geht nur noch um Profit um jeden Preis ???

76 weitere Antworten
76 Antworten

Das kann ich ehrlich und seriös bestätigen:

 

- Knorzende Bremsen kurz vor Stillstand

 

- Rücksitzbank Plus raschelt bei unebenen Straßen

 

- Heulende und fauchende Geräusche nach Kaltstart bei unter 8°C Außentemperatur, ähnlich einem Fön

 

- diverse Verarbeitungsmängel im Innenraum wie Kratzer, Glanzstellen auf Armaturenbrett, Staubkörner hinter dem Tachoglas

 

- Wassertropfen hinter dem Scheinwerferglas

Zitat:

Original geschrieben von StefanLi


(Ich glaube sind 8 Tippfehler drin)

Gezählt und nicht korrigiert? Also, schäm Dich, Stefan! 😁😁

8 Tippfehler bei 2.2Kilobyte, bzw. 377 Wörtern ist ja noch erträglich... (und vor allem wird die Verständlichkeit darunter kaum leiden)

Hallo zusammen,

man muss aber auch bedenken, dass sich hier meistens nur leute in MT einloggen, weil sie hilfe brauchen und ein problem an ihrem auto haben. das ist ein verschwindend geringer anteil im vergleich z.b. zu allen audifahrern.

dennoch muss ich mich der meinung vieler hier anschließen. wir fahren jetzt schon jahrelang vw golf und audi a3 in der fahschule. der golf 6 ist im vergleich zu den vorgänger qualitativer schrott geworden. wir haben kein golf, der keine knackgeräuche im innenraum hat, viele auch mit motor,kupplung und getriebeschaden und das in der regel vor 50.000 km. Fahre selber zur zeit einen 6er golf 140 PS TDI der ab 4500km einen spürbaren leistungverlust verzeichnet und der motor bringt das ganze auto im lehrlauf bei stillstand zum ruckeln. Zustätzlich hat der motor ein super lautes rattern bei 1200 umdrehungen.
Mein Vater hatte 4 1/2 jahre einen a3 sportback mit 140 PS + Öttingerchiptuning und an dem war absolut gar nichts dran. kein einzigesmal. also es gibt auch noch autos, die wunderbar laufen.

Jetzt haben wir uns einen audi a3 cabrio für die fahrschule bestellt, mit der hoffnung, dass hier wieder alles prima ist. Von VW haben wir die schnauze gestrichen voll. In der Fahrschule müssen die Fzg beweget werden, sonst bringen sie kein geld. Mit den regelmäßigen werkstattaufenthalten geht das nicht!

Viele grüße

[ ] Du weisst dass der A3 ein Golf im anderen Blechkleid ist?

Ähnliche Themen

an meinem 6er GTI ist absolut kein Mangel erkennbar (Bj 2009)

Zitat:

Original geschrieben von rakete007



... mit der hoffnung, dass hier wieder alles prima ist. Von VW haben wir die schnauze gestrichen voll. In der Fahrschule müssen die Fzg beweget werden, sonst bringen sie kein geld. Mit den regelmäßigen werkstattaufenthalten geht das nicht!

Viele grüße

Interessant, mein Freund, der ebenfalls eine Fahrschule hat, hat genau das gleiche gesagt und getan. Inzwischen ist er völlig auf Audi umgestiegen und ist jetzt zufrieden.

Ausserdem wird er immer sofort von der Werkstatt (auch Inspektion) bedient.

Zitat:

Original geschrieben von WMF1


Ich glaube, dass das nur die Meinung eines schlecht geschulten Audimitarbeiters ist, der wahrscheinlich aus Hilflosigkeit so argumentiert hat.
Kein Hersteller kann sich den Foren bzw. Meinungsaustausch im Internet verschließen.
Ich weiß von anderen Firmen (nicht Automobilindustrie), dass die Foren und andere Plattformen genau beobachtet werden. Ich weiß auch, dass durch dafür bezahlte Personen, die als "normale User" eingelogt sind, gezielt Positiv-Beiträge gesetzt werden.
Viel interessanter ist m.E. die Frage, welche Rückschlüsse AUDI aus den Informationen dieses/eines Forums zieht.
Grüße, WMF

Dieser Mitarbeiter muss tatsächlich schlecht geschult sein.

Denn in meiner Firma müssen wir jährlich mindestens einmal zur Schulung, dass uns genau das nicht passiert.

Kundenunzufriedenheit kann passieren, der Grund muss aber abgestellt werden und keinesfalls darf man sich aus der Verantwortung stehlen.

Negative Kommentare werden 10 mal häufiger weitererzählt als ein Positivkommentar.

Deshalb dürfte ein Audimitarbeiter (in der Servicesparte !!) nie so reagieren.

Hoffentlich lernen sie daraus.
Ich würde nach so einem Gespräch einen Brief an die Serviceabteilung schreiben.

Zum Thema "Aktive Mitarbeit der Hersteller im Internet" habe ich per Zuafll gerade (erst) gesehen, dass Mercedes hier im MT einen Blogunterhält. Das ist doch schon mal ein erster Schritt: Bitte nachmachen, Herr Audi und auch bekanntgeben!

Gruß

Stefan
(Eine Chance!)

Zitat:

Original geschrieben von Skusi


Aber sich der Realität zu verschließen wie es Audi meines Erachtens gerade tut ist der falsche Anssatz für einen Premiumhersteller. Ich bin begeisteter Audifahrer und habe viel Verständnis für gewisse Abläufe, aber mir fehlt immer mehr das Qualitätsgefühl. Und das es bei anderen Herstellern genauso ablaufen soll ist kein Trost für mich, sondern eher ein Armutszeugnis des deutschen Automobilbaus.

Ist es auch.

Bei Mercedes gab es mal einen w123 200D. Der Wagen war reihenweise für die 1 Mio. km gut. Da liegt meine Meßlatte, was Qualität angeht. Aber heute würde ich die 1 Mio. km keinem Auto mehr zutrauen. Wenn ich da etwas von "Qualitätsoffensive" höre, bekomme ich immer das große Schmunzeln.

Oh gute alte Zeit.

Zitat:

Original geschrieben von cbkrueger



Ist es auch.
Bei Mercedes gab es mal einen w123 200D. Der Wagen war reihenweise für die 1 Mio. km gut. Da liegt meine Meßlatte, was Qualität angeht. Aber heute würde ich die 1 Mio. km keinem Auto mehr zutrauen. Wenn ich da etwas von "Qualitätsoffensive" höre, bekomme ich immer das große Schmunzeln.

Legenden sind sehr hartnäckig. Ich bin in der Zeit des -8 und auch des 123 Taxe gefahren um ein Zubrot zum Studium zu haben. Mit der ersten Maschine haben das Pensum von 1 Mio km keine mir bekannten Exemplare geschafft, jedenfalls nicht ohne ein bis zwei sehr teure Generalinstandsetzungen, 500-600.000 km waren allerdings keine Seltenheit.

Nebenbei gesagt ist es natürlich auch kein wirkliches Kunststück einen Saugdiesel von 2 Liter Hubraum mit 55 (!!) PS länger am Leben zu halten als einen aufgeladenen 2-Liter Diesel mit 170 PS.

Wer solche Vergleiche ernsthaft anstellt muss sich schon gewisse Zweifel gefallen lassen, denn die Belastung der Maschine und Nebenaggregate ist heute doch exorbitant höher als zu damaligen Zeiten seligen Angedenkens.

Moin huckelbuck,
ich kenne aus näherem Umfeld zwei w123. Einen hat mein Opi als Handelsvertreter bewegt und mal eben 1,4 Mio. km auf die Uhr genagelt.
Bei uns am Flughafen haben wir noch einen w123 als "Follow Me"-Taxi aufm Rollfeld. Dieser Wagen hat jetzt aber auch schon die 1,3 Mio. km auf der Uhr.

Klar sind die Belastungen bei einem 2L 170PS Motor höher als bei nur 55PS, aber dann muß man die Materialstärken halt entsprechend anpassen, damit es hält. Das erinnert mich irgendwie an meinen allerersten Audi a3 mit 1,8L 5-Ventil Maschine (Benziner, 125PS ohne Turbolader). Der Motor ansich war recht robust, wohl weil die Materialstärken auch auf wesentlich mehr PS ausgelegt waren. Den gleichen Motor gab es ja auch mit Turboaufladung und 180+ PS. Nur bei der Wasserpumpe hatten sie bei dem Motor gespart und beim Saugmotor eine Kunststoff-Pumpe verbaut. Diese Pumpen hat damals mein a3 gefressen. Das Highlight war eine Pumpe, die 5ooo km hielt. Das Pumpen-Problem hatte dann schlagartig ein Ende, als mir meine freie Werkstatt die metallene Pumpe aus dem 1,8L Turbomotor eingebaut hat. Diese Pumpe hielt danach 240tkm ohne Murren.

--> Es geht doch, man muß nur wollen. 😉
Irgendwie habe ich heute das Gefühl, daß die Hersteller viel zuviel Konstruktionsaufwand in die Gimmicks der Aufpreisliste investieren und dafür die Grundfunktion eines Autos (nämlich mich von A nach B zu bringen) etwas hinten runter fällt. 🙄

Mein Fazit ist jedenfalls, daß ich meiner freien Werkstatt treu bleibe (die haben mir am Wochenende auch schon mal eben eine Servolenkung gewechselt). Wenn ein neues Auto her muß, frage ich vor dem Kauf dort immer nach welche Fahrzeuge sie reparieren können und welche am Wenigsten Scherereien machen. Aber ich bin wohl auch nicht der typische Kunde, wenn ich jedes Jahr mit meinem Fahrzeug 60 tkm abspule, Zuverlässigkeit bei mir an oberster Stelle steht und notfalls auf die komplette Elektronik (außer ABS, ESP und Airbags) verzichten kann. Wenn die elektrischen Fensterheber nichts taugen, müssen halt wieder die alten Kurbeln her. So schlecht waren die auch nicht. Wenn der Mechaniker in der Werkstatt mir jedenfalls sagen würde "Audi? Da haben wir nur Theater, nimm besser einen Ford - möglichst einen Ford Focus mit der und der Maschine..." was meint ihr, wie schnell ich von Audi weg wäre. Da brauche ich dann auch keinen Vertrieb, keine Werbung und keine Probefahrt mehr.

Zitat:

Original geschrieben von cbkrueger


Moin huckelbuck,
ich kenne aus näherem Umfeld zwei w123. Einen hat mein Opi als Handelsvertreter bewegt und mal eben 1,4 Mio. km auf die Uhr genagelt.
Bei uns am Flughafen haben wir noch einen w123 als "Follow Me"-Taxi aufm Rollfeld. Dieser Wagen hat jetzt aber auch schon die 1,3 Mio. km auf der Uhr.

Klar sind die Belastungen bei einem 2L 170PS Motor höher als bei nur 55PS, aber dann muß man die Materialstärken halt entsprechend anpassen, damit es hält. Das erinnert mich irgendwie an meinen allerersten Audi a3 mit 1,8L 5-Ventil Maschine (Benziner, 125PS ohne Turbolader). Der Motor ansich war recht robust, wohl weil die Materialstärken auch auf wesentlich mehr PS ausgelegt waren. Den gleichen Motor gab es ja auch mit Turboaufladung und 180+ PS. Nur bei der Wasserpumpe hatten sie bei dem Motor gespart und beim Saugmotor eine Kunststoff-Pumpe verbaut. Diese Pumpen hat damals mein a3 gefressen. Das Highlight war eine Pumpe, die 5ooo km hielt. Das Pumpen-Problem hatte dann schlagartig ein Ende, als mir meine freie Werkstatt die metallene Pumpe aus dem 1,8L Turbomotor eingebaut hat. Diese Pumpe hielt danach 240tkm ohne Murren.

--> Es geht doch, man muß nur wollen. 😉
Irgendwie habe ich heute das Gefühl, daß die Hersteller viel zuviel Konstruktionsaufwand in die Gimmicks der Aufpreisliste investieren und dafür die Grundfunktion eines Autos (nämlich mich von A nach B zu bringen) etwas hinten runter fällt. 🙄

Hi,

ich denke, die beiden Dir bekannten Fahrzeuge sind lobenswerte Einzelfälle und nicht unbedingt ein repräsentatives Spiegelbild für die damals sprichwörtliche Qualität der alten DBs.

Ich erinnere mich noch ziemlich genau an das Gejammer meiner damaligen -hauptamtlichen- "Kollegen", die im 123er den Untergang des Abendlandes sahen, da viele Probleme auftauchten, die man vom -8 her nicht kannte.

Ich geh mal davon aus, dass das Auto von Deinem Opi mit 1,4 Mio (Autobahn?) km auf der Uhr von 98% der hier versammelten kritischen Gemeinde als absolut unfahrbar bezeichnet würde. Welche Anforderungen an das Follow-me Taxi gestellt werden, außer Anspringen, sich bewegen und irgendwie auch Anhalten sei mal dahingestellt😉

Bei diesen Laufleistungen vergisst man dann gern auch schon mal, wieviele Nebenaggregate auf die Distanz den Geist aufgegeben haben.

Mein Vater hat 1956(?) für 100.000 km mit dem Käfer eine goldene Uhr von VW bekommen (1,2L, 26 PS)....denn das war eine exorbitante Leistung, die heute keine Erwähnung mehr verdient.

Ich denke daher einfach, es ist ungerecht zu sagen:

Die Hufeisen meines Pferdes sind nie kaputt gegangen, seit ich Auto fahre muss ich ab und an was reparieren lassen

, wenn Du verstehst, was ich meine...🙂😉

Zitat:

Original geschrieben von huckelbuck


Hi,
ich denke, die beiden Dir bekannten Fahrzeuge sind lobenswerte Einzelfälle und nicht unbedingt ein repräsentatives Spiegelbild...

Einzelfälle vielleicht, aber warum? Es hängt viel vom Umgang mit dem Fahrzeug ab: Fahrweise!!, Pflege, Unterhalt... Dazu kommen natürlich auch Fahrstreckenprofil (AB-Anteil, Berggebiet/Flachland, Stadt-Stop-and-go, Kurzstreckenfahrten) und Einsatzart des Fahrzeugs (Lastenkutsche, Ferienauto, Seniorenfahrzeug, Dienstwagen...).

Die meisten Fahrzeuge würden wesentlich mehr Laufleistung an den Tag legen, wenn sie von "liebevollen Erstbesitzern" gefahren und gepflegt würden. Ich habe meinen ersten Neuwagen praktisch ohne Reparaturen 230'000km gefahren (1x Bremsenwechsel, 1x Radlagertausch). Natürlich sind Kleinwagen nicht auf Laufleistungen von vielen 100'000km ausgelegt, trotzdem schaffen auch die problemlos 2-300'000, wenn man sie ein wenig pflegt, Mittel- und Oberklassewagen sollten 500'000 - 1Mio schaffen, meist spielt dann aber das Alter mit (mit den üblichen ca 20'000km/Jahr würde das 50 Jahre dauern;selbst Vielfahrer benötigen ca 20 Jahre dafür)

Das Hauptproblem ist imho nicht so sehr die Mechanik, sondern die Elektronik im Auto und vor allem die Software. Ein alter Mercedes von damals hatte so gut wie keine Elektronik eingebaut...konnte schon mal nichts kaputt gehen. Und selbst wenn man mal Navi usw. aussen vor lässt, Steuergeräte von Motoren usw. gibt es genug. Alles mit Elektronik und Software. Und Software ist NIE fehlerfrei...

Weiterhin gäbe es auch für lange Laufleistungen in Zukunft Probleme, dann kaum noch jemand kann wahrscheinlich in 15 oder 20 Jahren einen Q5 von heute reparieren. Audi wird hier kaum noch Support bieten, Elektronikersatzteile, Software- (z.B. auch Navi) Updates wird es kaum noch geben. Ich glaube kaum noch an Youngtimer in der Zukunft, geschweige denn Oldtimer. Es werden nur noch die Autos überleben die jetzt schon alt sind. Alles was jetzt kommt sind Wegwerfartikel. Sorry für das OT...

Zitat:

Original geschrieben von nix4free


.....
Die meisten Fahrzeuge würden wesentlich mehr Laufleistung an den Tag legen, wenn sie von "liebevollen Erstbesitzern" gefahren und gepflegt würden. Ich habe meinen ersten Neuwagen praktisch ohne Reparaturen 230'000km gefahren (1x Bremsenwechsel, 1x Radlagertausch). Natürlich sind Kleinwagen nicht auf Laufleistungen von vielen 100'000km ausgelegt, trotzdem schaffen auch die problemlos 2-300'000, wenn man sie ein wenig pflegt, Mittel- und Oberklassewagen sollten 500'000 - 1Mio schaffen, meist spielt dann aber das Alter mit (mit den üblichen ca 20'000km/Jahr würde das 50 Jahre dauern;selbst Vielfahrer benötigen ca 20 Jahre dafür)

Und was willst Du mit Deinen Worten sagen?

Wo liegt der betriebs- oder volkswirtschaftliche Sinn, ein Produkt auf dem Markt platzieren zu wollen, das Eigenschaften hat (hier: mögliche Laufleistung des Motors) die kein Mensch braucht?

1 Mio km erreichen viele Autofahrer in ihrem ganzen Fahrerleben nicht, manche bräuchten dafür 50 Jahre, wie Du selbst sagst und ein extremer Vielfahrer vielleicht nur 10-12.

Fährt der den Wagen deshalb solange? Kaum, er sortiert ihn aus wenn er noch verkäuflich ist.

Will ein Wenigfahrer mit 70 Jahren noch in dem Auto sitzen, das er mit 20 gekauft hat? Will irgend jemand mit dem Stand der Technik von 1960 heute herumfahren? Ohne ABS, ohne Gurte, Airbags, in aller Regel ohne Scheibenbremsen, Servolenkung, H4, H7, Xenon? Mit dem damals üblichen Leistungsgefüge? Und nebenbei lächelnd verkünden: Ist die erste Maschine mit 1 Mio km?

Niemand, außer den passionierten Oldtimer-Fahrern, deren Autos allerdings so alt wurden, weil sie noch weniger bewegt werden.

(Der Morgan +8, den ich als Ersatz für meinen heißgeliebten "Watson" auf der Insel aufgetrieben habe, ist Baujahr 1974 und hat 17.000 Meilen auf der Uhr!)

Mein Fazit: Solange Karosserie, Fahrwerk und Motor in etwa gleich alt werden können, (und das geht heute besser als in früheren Jahren) macht es wenig Sinn, nach Motoren à la DB 123 zu rufen, die derartig überdimensioniert konstruiert wurden, dass sie oft für das Leben von 2 Karosserien gereicht hätten.

Und über die theoretische Lebensdauer heutiger Maschinen zu philosophieren macht erst dann Sinn, wenn es in der Praxis irgendwann einmal relevant werden könnte. Den Fall sehe ich nicht.

Deine Antwort
Ähnliche Themen