ATU wechselt Winterreifen mit zu geringem Profil und zu hohem Alter
Hallo Leute,
ich habe Anfang Januar diesen Jahres mein erstes Auto (Peugeot 106 für 1000€) gekauft und war gestern bei ATU um meine Winterreifen draufziehen zu lassen. Da ich noch nicht lange fahre und mich mit Autos generell nicht wirklich beschäftige bin ich ein absoluter Laie was das Thema angeht. Die Winterreifen waren beim Autokauf dazu und sahen für mich erstmal ganz in Ordnung aus und haben mich auch gut übern Winter gebracht. Ich ging nun davon aus das die Winterreifen eig. noch in Ordnung sind und ich sie diesen Winter nochmal fahren kann. Ich bin also bei ATU, lassen die Reifen draufziehen und als es dann ans bezahlen ging bekomme ich die Information das 2 von den Reifen nur noch leicht unter 3mm Profil haben und 13 Jahre alt sind. Wenn ich nun also nicht komplett falsch liege, sind die Reifen zwar gesetzlich fahrbar aber stellen ganz klar nen Sicherheitsrisiko dar. Wieso werde ich also nicht DAVOR darüber informiert das die Reifen am Ende sind ? Nun musst ich also den Reifenwechsel bezahlen mit dem Hinweis das ich mir doch schnellstmöglich neue besorgen soll. Auf die Frage ob man sie diesen Winter noch fahren könnte bekam ich die Antwort "Also das ich Geschmackssache, aber ich persönlich würde sie auf keinen Fall mehr fahren". Wenn er sie also nicht mehr fahren würde, wieso werden sie dann draufgezogen ? Hätten die mir das vorher gesagt dann hätte ich sie logischerweise nicht draufziehen lassen und hätte mir gleich neue dort bestellt. Ich fühl mich demnach einfach nur verarscht und darf jetzt quasi 2 mal draufziehen bezahlen... was ich aber nicht einsehe.
Daher meine eigentliche Frage, gibts es irgendwas was ich dagegen ausrichten kann ? Den laut meinem Verständnis hätten sie mich bei solchen sicherheitsrelevanten Dingen eindeutig VOR dem Wechsel informieren müssen und nicht erst danach. Wäre ja schon zufrieden wenn sie das draufziehen der neuen Reifen kostenlos machen würden aber ich denke das bleibt Wunschdenken.
Ich war übrigens bisher noch nicht wieder bei ATU und habe sie damit konfrantiert, wollte erstmal ne 2. Meinung dazu hören.
Beste Antwort im Thema
Wenn sie dir neue reifen aufgeschwatzt hätten wäre das Gejammer groß, das die bei atu nur verkaufen wollen und einem Zeugs andrehen wollen
Es ist Zeit aufzuwachen und sich mit der Materie zu beschäftigen, oder halt auf die Werkstatt hören
Gruß
45 Antworten
Kurz zu den Begrifflichkeiten:
Lagen die Winterräder lose in deinem Keller und hast du sie auf die vorhandenen Felgen aufziehen lassen (sprich: Sommerreifen von den Felgen runter, Winterreifen auf die Felgen drauf, Sommerreifen liegen ohne Felge danach im Kofferraum) oder hast du zwei Radsätze ( je 4 Reifen mit Felgen)?
Ansonsten: Ärgere dich nicht. Klar hätte er eben rüberlaufen können, aber er hatte vielleicht einfach keine Lust, das Klischee des ATU-Schwätzers zu bedienen. Vielleicht hat er es auch erst nach der Montage gemerkt. Kann passieren.
Welche Reifengröße hat dein Peugeot 106? 155/70 R13? Da bekommst du für unter 30 Euro pro Stück ordentliche Reifen, nochmal max. 10 pro Stück für die Montage = 80 Euro für zwei neue und gut. Falls du nur einen Felgensatz hast, würde ich bei der Gelegenheit einen zweiten besorgen. Einen gebrauchten Satz Stahlfelgen bekommt man häufig für den Kaufpreis einer Kiste Bier. Habe letztens noch einen Satz für MB W210 für 15 Euro verkauft.
Wenn ich mir hier so die letzten Beiträge so ansehe, bin ich begeistert von der Verrohung dieser Gesellschaft hier. Die Kompetenz von Schulabbrecher ist wohl durch nichts zu ersetzen. Beratung bedeutet, dass der vermeindlich überlegene Berater seine Macht nicht gegen den Kunden ausübt! Man kann es auch Sorgfaltspflicht nennen. Warum unterliegt das Kfz-Handwerk dem Meisterzwang?
Wer hier den Experten heraus hängen lässt, sollte sich mal fragen wie es bei ihm mit Bankgeschäften aussieht,.Ja wenn Schrauber Klein Fritzchen mal eben über den Tisch gezogen wird.
Wer morgen dann beim Arzt sitzt muss (ohne Beratung) entscheiden, was mit dem gammeligen Unterschenkel geschehen soll.
Tja die normale Allgemeinbildung und Fahrschulausbildung erlaubt es eigentlich die Profiltiefe zu messen und zu beurteilen.
Bei Unterschenkeln sieht es da doch etwas anders aus.
Auch Bankgeschäft sind da zum Teil etwas komplexer.
@ Gedoensheimer
Mit Ausnahme der "Schulabbrecher", gebe ich Dir Recht. 😁
Wenn ich mir einen Elektriker bestelle um meinen Herd anzuklemmen, erwarte ich nicht, dass dieser nach getaner Arbeit zu mir sagt: "dass die Verkabelung nicht den gültigen Richtlinien entspricht, ist ihnen bekannt"? 😰
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Mit dem Unterschied, dass die Bereifung des Themenstartes den gültigen Richtlinien (vulgo: Gesetz) entsprochen hat.
Gerade, wenn es sich nicht um Kompletträder gehandelt hat, ist es zwar wirtschaftlicher Wahnsinn, 13 Jahre alte Reifen in (vermutlich) 13 Zoll mit 3mm Profiltiefe wieder aufzuziehen (da Aufziehen ~10Euro, Neureifen ~30 Euro). Aber im Zweifel hätte ich auch keine Lust, mich von Oppa Sparfuchs belehren zu lassen, das die Reifen doch noch gut wären.
Zitat:
@AcJoker schrieb am 10. November 2016 um 15:21:28 Uhr:
Tja die normale Allgemeinbildung und Fahrschulausbildung erlaubt es eigentlich die Profiltiefe zu messen und zu beurteilen.Bei Unterschenkeln sieht es da doch etwas anders aus.
Auch Bankgeschäft sind da zum Teil etwas komplexer.
Ja sicher. Frag mal einen Internisten oder gar Balneologen zum Thema Bereifung ab. Könnte nach hinten losgehen....
Allgemeinbildung vs. Fachidiot?
Zitat:
@Gedoensheimer schrieb am 10. November 2016 um 16:24:24 Uhr:
Zitat:
@AcJoker schrieb am 10. November 2016 um 15:21:28 Uhr:
Tja die normale Allgemeinbildung und Fahrschulausbildung erlaubt es eigentlich die Profiltiefe zu messen und zu beurteilen.Bei Unterschenkeln sieht es da doch etwas anders aus.
Auch Bankgeschäft sind da zum Teil etwas komplexer.Ja sicher. Frag mal einen Internisten oder gar Balneologen zum Thema Bereifung ab. Könnte nach hinten losgehen....
Die sollten aber wenigstens Ahnung von Schwimmreifen haben. 😁 😛
Zitat:
@Buschpirscher schrieb am 9. November 2016 um 19:56:21 Uhr:
Hallo Leute,ich habe Anfang Januar diesen Jahres mein erstes Auto (Peugeot 106 für 1000€) gekauft und war gestern bei ATU um meine Winterreifen draufziehen zu lassen. Da ich noch nicht lange fahre und mich mit Autos generell nicht wirklich beschäftige bin ich ein absoluter Laie was das Thema angeht. Die Winterreifen waren beim Autokauf dazu und sahen für mich erstmal ganz in Ordnung aus und haben mich auch gut übern Winter gebracht. Ich ging nun davon aus das die Winterreifen eig. noch in Ordnung sind und ich sie diesen Winter nochmal fahren kann. Ich bin also bei ATU, lassen die Reifen draufziehen und als es dann ans bezahlen ging bekomme ich die Information das 2 von den Reifen nur noch leicht unter 3mm Profil haben und 13 Jahre alt sind. Wenn ich nun also nicht komplett falsch liege, sind die Reifen zwar gesetzlich fahrbar aber stellen ganz klar nen Sicherheitsrisiko dar. Wieso werde ich also nicht DAVOR darüber informiert das die Reifen am Ende sind ? Nun musst ich also den Reifenwechsel bezahlen mit dem Hinweis das ich mir doch schnellstmöglich neue besorgen soll. Auf die Frage ob man sie diesen Winter noch fahren könnte bekam ich die Antwort "Also das ich Geschmackssache, aber ich persönlich würde sie auf keinen Fall mehr fahren". Wenn er sie also nicht mehr fahren würde, wieso werden sie dann draufgezogen ? Hätten die mir das vorher gesagt dann hätte ich sie logischerweise nicht draufziehen lassen und hätte mir gleich neue dort bestellt. Ich fühl mich demnach einfach nur verarscht und darf jetzt quasi 2 mal draufziehen bezahlen... was ich aber nicht einsehe.
Daher meine eigentliche Frage, gibts es irgendwas was ich dagegen ausrichten kann ? Den laut meinem Verständnis hätten sie mich bei solchen sicherheitsrelevanten Dingen eindeutig VOR dem Wechsel informieren müssen und nicht erst danach. Wäre ja schon zufrieden wenn sie das draufziehen der neuen Reifen kostenlos machen würden aber ich denke das bleibt Wunschdenken.
Ich war übrigens bisher noch nicht wieder bei ATU und habe sie damit konfrantiert, wollte erstmal ne 2. Meinung dazu hören.
Also, ich bin Physiker und wir erforschen Polymere u.a auf die Diffusion von Weichmacher etc. Man kann sagen, dass die Technik sich immens verbessert hat in den letzten 30 Jahren und auch viele Reifenhersteller in die Forschung insofern investiert haben so, dass man annehmen kann, Reifen wurden deutlich auf den Verlust des Weichmachers und damit der Alterung und Grip auf der Strasse (Regen und Schnee) weiter verbessert. Im Vergleich Winterreifen zu Sommerreifen wird einfach der "Arbeitspunkt/ Strasse/ Viskositaet" veraendert. Winterreifen haben auch weniger Verlust des Weichmachers als Sommerreifen, da sie normalerweise bei tieferen Temperaturen fahren. Es gibt bei vielen Polymeren eigentlich kaum messbaren Verlust eines Weichmachers (haengt aber vom Gummi/ Polymer ab und dem Weichmacher). Bspw. konnten bie vielen Polymeren mit der Mischung einiger Polymere wichtige Parameter wie auch Alterung verbessert werden. Es kommt auch auf die Lagerung an. Einige Vertragswerkstaeten lagern sie kuehl soweit ich weiss. Auch dadurch wird die Diffusion erniedrigt und der Weichmacher bleibt eher im Polymer/ Gummi.
Meine persoenlich Meinung kann ich wohl besser nicht aeussern aber ich denke generell, dass sich das Problem der Verhaertung von Reifen in den letzten 30 Jahren immens verbessert hat. Nun muss ich selbst entschieden, ob ich Winterreifen aud einen Mercedes C-Klasse aufziehe, die derzeit 7 Jahre alt sind. Der Hersteller ist Conti, die wohl auch mehr in F&E investieren als andere Hersteller. Das Fahrzeug wird wohl auch bei hoeheren Geschwindigkeiten und damit Temperatur auf der Autobahn bewegt. Auch das spielt eine Rolle.
Insofern, schwierige Frage aber wie gesagt, die Reifen sind in den letzten Jahren immens besser geworden was ihre Alterung und damit den alterbedingten Abbau des Grips angeht. Soviel kann ich sagen und wir haben auch in der Abteilung mit den Ingenieuren oft eine Diskussion darueber. Die meisten tendieren allerdings dazu etwa ab einem Alter von 7 Jahren neue zu verwenden. Generell gilt auch jeder REifen ist anders aber die besseren und oft teureren Hersteller wie Michelin etc. sind dann einfach besser.
aaah ja, ok, das war jetzt die wissenschaftlich ausgedrückte Version meiner langjährigen Versuche (mit teils recht guten Erfahrungen, z.B. mit meinen älteren Michelins) ;-)
https://www.motor-talk.de/forum/reifenalter-t3286261.html#post44355748
Jedenfalls waren die längst nicht soo schlecht, wie das trotzdem von vielen hier immer wieder (per Ferndiagnose und pauschal) behauptet wird.
Aber wahrscheinlich wird's da wegen fest eingebrannter Meinungen und Standpunkte auch weiterhin noch Grundsatzdiskussionen geben (meist bei schlechter Erfahrung und umgehend daraus resultiereder Pauschalisierung) ;-)
Nachtrag/Antwort zu unten :
Eben, die meisten, aber eben längst nicht alle. Und generell bei allen Reifen schonmal gleich gar nicht.
Liest und pickt sich eben jeder immer das raus, was er rauslesen möchte ;-)
Genau, die Kernaussage am Schluss dieser wissenschaftlichen Darstellung lautet: "Die meisten tendieren allerdings dazu etwa ab einem Alter von 7 Jahren neue zu verwenden."
nochmals dazu. Aber bitte nicht missverstehen.
Die Verhaertung von Reifen wird bei F&E staendig verbessert aber es gibt keine wissescnahftliche Groesse, die es beschreibt. Man untersucht die Alternug von Gummi/ Polymeren indem man sie mechnischem Druck, Temperatur oder intensivem UV Licht aussetzt. Ist aber sehr schwer und es gibt so viele Publikaitonen darueber, dass cih einem die HAare straeuben.
Letzlich machen die Ingenieure und Techniker die Qualitaetskontrolle, was man entwickelt hat. Dazwischen ist es eine andere schwarze Kunst diesen Link herzustellen.
Generell gilt, dass bis zu einem Alter von 3 Jahren viele Reifen beim Bremsweg/ Viskositaet schlechter werden aber danach oft in eine Art Saettigung gehen. Dies gilt fuer viele aber eben nicht alle Reifen. Das ist schonmal eine Masszahl. aber im Vergleich zu Bremswegen bei Fahrzeugtest vor Jahren ist dies generell besser geworden und auch aeltere REifen haben bei einem vergelichbaren Fahrzeuggewicht Bremswege, die besser als die vor Jahren sind. D.h. die Verzoegerung und die entsprechen alterbedingten Rollreibungskoeffizienten sind besser geworden.
Aber alles halt sehr schwierig und komplex und es ist eben auch nicht wirklich neu. Sichtprufung des Reifens hilft wohl schon und man kann auch mal Testfahren und einen Bremstest fuer sich slebst machen, wenn man einen alten Reifen aufgezogen hat. Wenn man die Moeglichkeit hat, kann man dann auch etwas Reifeproben entnehmen und mit einem Rheometer die Viskositaet messen. Wuerde auch helfen aber irgenwann ist der Aufwand zauch zu hoch.
Generell, moechte ich keine Empfehlung abgeben.
siehe auch hier :
https://www.adac.de/infotestrat/reifen/pflege-und-lagerung/alter/
Wofür hast Du deine Erkenntnisse hier zusammengefasst, wenn es Dir als Fachmann nicht möglich erscheint eine Empfehlung zu geben?
Die Passage mit dem "Bremstest" ist hoffentlich ein verspäteter Aprilscherz...
Ich denke ich bin kein Fachmann und es haben viele versierte Leute viele gute Aspekte bei der Reifennutzung hier im Internet zum Ausdruck gebracht.
Eine Aussage kann ich treffen, dass meist die Bremswege neuer Fahrzeuge mit alteren Reifen trotzdem noch kleiner sind als die Bremswege, die man vor 15 Jahren bei Fahrzeugen mit gleichem Gewicht gemessen hat. Insofern hat sich der Anspruch an die Reifen signifikant erhoeht und die Entwicklung hat diese immens verbessert, was sicherlich auch ein Grund fuer diesen Forumsbeitrag ist. Alte Reifen muessen in diesem Sinn nicht zwingend "schlecht" sein aber eine Sichtpruefung bei aelteren Reifen wuerde ich mindestens immer machen.
Jeder Reifen ist unterschiedlich und der ADAC link ist wohl keine schlechte Wahl hier zu hoeren. Ob ein Verkaufsberater in der Werkstatt eine objektivere Meinung gibt, wage ich zu bezweifeln. Eine generelle Aussage laesst sich wie gesagt schlecht treffen. Wenn ich einen Reifen will, wuerde ich dessen Spezifikationen lesen/ anschauen und dann weiss man sicherlich etwas mehr.
Nun ja, heute ist Vatertag und deshalb hatte ich etwas Zeit zu schreiben, was evtl. fuer einige interesant war. Nun muss ich aber los.
Lieber Gummihoeker. Ich wuensche Dir viel Erfolg und viel Spass bei Deinem neuen Kommentar, da Du sicherlich das letzte Wort haben moechtest.
Trotzdem viele Gruesse und Erfolg beim Reifenkauf