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Astra J 1.6 CDTI - Turblolader vs. Abgasrückführung - Aus dem Leben eines SportsTourer

Opel Astra J

Servus Community,
bisher war ich nur Lesender, jedoch ist mir jetzt etwas widerfahren, dass ich zum Anlass nehme das erlebte zu teilen, auf das es anderen helfen möge.

Mein Opel Astra J ST 1.6 CDTI (136 PS – Start/Stop) BJ 2014 hat inzwischen 170.000 km weg. Übernommen habe ich ihn im Jahr 2015 mit 20.000 km.

Im Frühjahr dieses Jahres auf der Rückreise aus Italien, 250 km vor dem heimatlichen Parkplatz leuchtete die Motorkontrollleuchte auf und das Fahrzeug ging in den Motornotlauf. Als ahnungsloser Autofahrer den ADAC gerufen, der sich das Fahrzeug gar nicht weiter ansah, sondern es gleich die fehlenden 250 km zum FOH meines Vertrauens huckepack nahm.

Am nächsten Tag Begutachtung durch den FOH. Dieser meinte der Turbolader ist hin, genau gesagt das „Steuergerät“ (meinte wohl Ladedruckregler) und es könne nur zusammen mit dem Turbo getauscht werden. Ins Detail ging er nicht. Laut Opel-Instandhaltungsanweisung gäbe es jedoch einen Work-Around der das Problem vielleicht lösen würde. Gesagt getan Fehlerspeicher zurückgesetzt und das Auto fuhr wieder. Zumindest ein paar hundert Kilometer, dann erneut Motorkontrollleuchte und Motornotlauf. Da nun Wochenende war und der FOH nicht zur Verfügung stand und es ja angeblich der Turbo sein sollte und nicht wie im Opel-Handbuch die Abgasreinigung, einfach weitergefahren.

Es zeigte sich, dass nach dem Neustart des Autos zwar die Motorkontrollleuchte leuchtete, aber das Fahrzeug nicht im mehr Motornotlauf war. Wenn das Fahrzeug auch noch über mehr als 8 Stunden stand konnte der Fehler nicht mehr ausgelesen werden und die Motorkontrollleuchte erlosch.
Dieses Spiel zog sich jetzt über mehrere Wochen hin. Der FOH, welcher nach Opel-Instandhaltungshandbuch arbeitet blieb bei der Auffassung, es sei der Turbo, welcher getauscht werden müsste. Mein Bauch hatte da schon so leichte Zweifel.

Der Fehler trat zu dem Zeitpunkt nur bei Außentemperaturen über 30°C auf und meistens musste das Fahrzeug einige Stunden laufen. Der Fehler trat besonders dann auf, wenn das Auto hoch belastet war (Dachlast, Hänger etc.). Wenn die Fahrten (meist abends) zwischen Arbeitsplatz und Heimat anstanden tauchte der Fehler nie auf.

Jedoch verschlechterte sich die Situation zusehends, dass auch über kürzere Distanzen mit hoher Belastung, der Fehler erneut auftrat. So kam es, dass der FOH den Turbolader tauschte und das Öl wechselte aber der Fehler trotzdem weiter bestand. Das gab neben einer langen Werkstattrechnung auch ganz schön lange Gesichter.

Nachdem nun klar war, dass es nicht der Turbolader war und aus Rüsselsheim auch keine hilfreichen Informationen zu bekommen waren, machte sich der FOH auf die Suche nach dem Fehler.
Letztendlich lag es an der Abgasrückführung. Im Laufe der Zeit setzt sich diese zu. Nicht nur das AGR-Ventil alleine kann Probleme bereiten. Die Rohe hatten bei meinem Auto nur noch 50% des Querschnitts, der Rest war verklebt mit Ruß und Ölresten. Da die Abgase wieder in den Motor zurückgeführt werden wird die Luft abgekühlt. Das führt dazu, dass sich die Bestandteile im Abgas an den Wänden niederlassen und mit der Zeit alles Verkleben. Mein FOH hat mir diesen Schlaganfallpatienten vorgeführt, es war Dreck und Ruß einfach überall im Motor.

Ende vom Lied war eine Rechnung über 3.400 €, ein neues Saugrohr, komplett gereinigter Zylinderkopf und zahlreiche andere Dinge sowie die Aussicht, dass das Problem in 150-170 tkm erneut auftritt. Für mich bedeutet dies eine Kostensteigerung von ~650 € pro Serviceintervall oder 0,02 €/km. Den Turbolader durfte ich behalten, die Rechnung wurde storniert.

Falls jetzt einer überlegt diesen 1.6 Diesel zu kaufen … ich würde mir das ja genau überlegen.
Ps. Wir halten auch noch einen zweiten 1.6 Diesel dieser Generation, wir freuen uns schon riesig drauf die 150 tkm Marke zu überschreiten.

Viele Grüße
Ole

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@slv rider schrieb am 14. September 2019 um 17:20:55 Uhr:


agr als Ventil beim Benziner gibt es bei Opel seit Ende der 80 des letzten Jahrhunderts.

Wenn es nicht sogar im letzten Jahrtausend so weit war 😎

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agr als Ventil beim Benziner gibt es bei Opel seit Ende der 80 des letzten Jahrhunderts. Seit ein paar Jahren wird das per variabler Steuerzeiten gemacht. Kein Ventil mehr.
Und das mit dem nichtdurchsetzen von E kann keiner vorraussehen. Die Hersteller sind da vielleicht schon weiter als die Vorstellungen in den Köpfen des Volkes. abwarten.

Soviel ich weiss gibts
1.keine einheitlichen Steckverbindung
2. zu wenig Ladestellen
3. zulange Ladezeiten
4. zu kurze Fahrleistung
5. Problembehaftete Akkuherstellung besonders der Lithiumbestandteil der schon heute ohne e Fahrzeuge eine Umweltsauerei sonder gleichen bedeutet.

Zitat:

@slv rider schrieb am 14. September 2019 um 17:20:55 Uhr:


agr als Ventil beim Benziner gibt es bei Opel seit Ende der 80 des letzten Jahrhunderts.

Wenn es nicht sogar im letzten Jahrtausend so weit war 😎

Zitat:

@Kodiac2 schrieb am 14. September 2019 um 19:53:24 Uhr:


Soviel ich weiss gibts
1.keine einheitlichen Steckverbindung

Bei aktuellen Modell, imho, weniger ein Problem

Zitat:

2. zu wenig Ladestellen

ganz "scheißig". ... genial wenn Politiker mit Einfamilienhausdenken an die Sache gehen und für Zugzwang sorgen.

Zitat:

3. zulange Ladezeiten

falsche Reihenfolge ...

Zitat:

4. zu kurze Fahrleistung

Jetzt kaufe ich ein Auto mit 46kWh-Akku, verbrate im Winter ganz schnell mal um die 25kWh - mit Extrafahrten noch was mehr, und dann Rolle ich die 50m Kabeltrommel bis zum Stellplatz aus und habe kleiner 3kW anliegen. "hoffentlich stolpert keiner übers Kabel, hoffentlich fährt es sich nicht schnell kaputt, hoffentlich gibt es keine Scherzbolde". ... "reichen mir die 7 Stunden bis ich wieder aus dem Haus muss. Für morgen ist weider Sch... Wetter angesagt".

Zitat:

5. Problembehaftete Akkuherstellung besonders der Lithiumbestandteil der schon heute ohne e Fahrzeuge eine Umweltsauerei sonder gleichen bedeutet.

Nimm noch ein paar andere schmutzige Dinge hinzu. Der Lithiumprozeß allein ist erstmal nur ein hochenergetisches Unterfangen. Einen leistungsfähigen Akku hast Du damit noch nicht.

Selbst von großen Teilen der Ökolobby (ja, ich habe auch schon grün gewählt) sollte man nicht erwarten das sie wesentlich weiter als bis zur Stadt, Landes oder Staatsgrenze denken. Die (Prozeß-)Chemie dahinter ist so umfangreich, so komplex, das sie selbst den normalen Erfassungshorizont von allg. chemisch ausgebildeten übersteigt. Entweder ist man Fachidiot (und lebt davon) oder muss einen riesen Wust recherchieren und hat selbst dann noch Schwierigkeiten zu einem sicheren Abschluß zu kommen.

Wenn mal erhlich ist gehört Individualverkehr für "Semmelholen" eigentlich abgeschafft. Erste Stimmen, für Notwendigkeitsnachweis, werden ja in der politischen Welt mittlerweile "laut".

Zitat:

Wenn mal erhlich ist gehört Individualverkehr für "Semmelholen" eigentlich abgeschafft...

im gegenteil, letztens wurden pläne von bmw gezeigt, die den besitz eines übergroßen suv und gleichzeitig umweltschutz mit 0% emissionen vereinen werden.
man plant, ein stretch-suv zu bauen, das von der haustüre bis zum bäcker reicht. dann steigt man vorne ein und hinten wieder aus und schon ist man beim brötchen. ganz ohne warmlaufphase, stau, parkplatzsuche und abgasausstoß. genial, daß da noch keiner drauf gekommen ist.

ups, war bloß satire auf extra3...🙁

... das sind die BMW mit dem Segway-Innenverkehr.

Kleiner Nachtrag:
Inzwischen sind 220 tkm auf dem Tacho, durch Corona steht er oft nur noch rum. Kurzstrecke vermeide ich wo es geht.
Habe mir zwei OBD Dongle besorgt die am Astra J und am Astra K hängen, dazu zwei ausrangierte Handys mit der App Torque Pro (OBD2 / Auto) ausgestattet.
Jetzt sehe ich immer die Öltemperatur, DPF Status (An/Aus) & Füllgrad, EGR Öffnungsgrad, Motorlast und vieles weitere mehr. Vor einem halben Jahr sprang das letzte Mal die Motorkontrollleuchte an.
Daraufhin zum FOH, der hat geputzt und danach gemeint, es lohnt sich nicht jedes Mal hinzufahren, nur weil mal wieder ein Rußpartikel vorm Sensor liegt. Der Motor ist zwar geputzt aber dennoch ein alter Motor.
Seit dem lösche ich nur noch den Fehler und das Auto fährt weiter. (Bisher erst 1x notwendig gewesen)

Im Sommer schafft meiner, trotz Premiumdiesel*, nur 400-600 km zwischen den DPF-Reinigungen.
Im Winter sind es 200-300 km. Stattverkehr im Winter kann das ganze auch auf 100 km reduzieren.
Habe mir jetzt für die Kurzstrecken ein E-Bike gekauft und mit den Reparaturkosteneinsparungen beim Auto begründet^^.
Am besten läuft der Motor ab einer Öltemperatur von über 100°C davor rußt er mehr.
Das EGR-Ventil ist geschlossen ab einer Motorlast von ca. 80% bzw. wenn ich auf der Autobahn schneller als 170 km/h fahre bzw. entsprechende Last habe. (Da fällt viel weniger Ruß an als beim "schleichen" mit 100 km/h)
Mein Rekord waren 1200 km zwischen Filterreinigungen im Urlaub und mit windsperriger Dachlast.

Im Moment würde ich mir keinen neuen Diesel kaufen. Falls das Auto die Hufe hoch reißt wird's ein Euro4 Diesel, der hat nicht so eine komplexe Abgasreinigung wie die neuen aber dennoch eine grüne Plakette. Die sind die letzten Diesel die noch ewig halten.

*Hat mir mein FOH ans Herz gelegt, meine Tests haben gezeigt, dass es nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Wird sich langfristig zeigen. Vermute einfach, dass ein Diesel ohne Kompostanteil weniger rußt.

Ich sprüh alle 2 bis 3000km Drosselklappenreiniger in den Ansaugtrakt um dem Problem gegezuwirken. Bis jetzt 137tkm alles gut. Mein alter Avensis Bj 03 116ps td ohne Dpf hat 405.000km oben. Agr letztens ausgebaut. Minimale Russschicht drauf. Euro 4 Motor...

Zitat:

@tom535i schrieb am 8. Januar 2021 um 22:19:20 Uhr:


Ich sprüh alle 2 bis 3000km Drosselklappenreiniger in den Ansaugtrakt um dem Problem gegezuwirken. Bis jetzt 137tkm alles gut. Mein alter Avensis Bj 03 116ps td ohne Dpf hat 405.000km oben. Agr letztens ausgebaut. Minimale Russschicht drauf. Euro 4 Motor...

Gerade meinen Beitrag entdeckt. Mittlerweile 173tkm oben ohne Probleme. Der Avensis hat 432.000 drauf. Auch ohne Probleme.

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