Astra G CC Kombiinstrument, Blinker, Warnblinker, Innenbeleuchtung ausgefallen
Hallo zusammen,
ich habe ein Problem mit meinem Astra. Es handelt sich um einen OPEL ASTRA G CC 1.6 16V (F08 F48).
Problemauslöser:
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Gestern habe ich die Scheinwerfer getauscht und dabei vergessen, die Blinkerbirnen reinzudrehen. Die neuen Scheinwerfer besaßen eine neue Fassung für die Blinker und ich habe somit nur den Stecker angeschlossen.
Beim ersten Blinken (nach links geblinkt) war die Frequenz des Blinkers deutlich höher als normalerweise. Beim zweiten Blinken (nach rechts geblinkt) sind dann die Beleuchtung des Tacho-Kombiinstruments und weitere Funktionen ausgefallen. (Birnen für die Blinker habe ich gleich danach eingesetzt)
Problem:
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Inzwischen habe ich getestet, was alles ausgefallen ist. Hier ist eine (nicht unbedingt vollständige) Liste:
- Beleuchtung des Tacho-Kombiinstruments mit Temperatur, Drehzahlanzeige, Tacho, Tankanzeige, Kilometerstand ausgefallen (beim Zünden leuchten die Lämpchen rundherum wie z.B. ABS, Motor, etc. kurz auf)
- Innenraumbeleuchtung ausgefallen
- Kofferraum Beleuchtung ausgefallen
- Blinker ausgefallen
- Warnblinker ausgefallen
- Scheibenwischer ausgefallen
Lösungsversuche:
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Alle Sicherungen im Motorraum und im Fahrzeug links unten neben dem Lenkrad wurden durchgemessen. Alle Sicherungen sind intakt.
Spannungsmessung am Anschluss zum Tacho-Kombiinstrument. Hier die PIN-Belegung des Anschlusses: [PIN1=GND]
18-17-16-15-14-13-12-11-10-9-8-7-6-5-4-3-2-1
| |
36-35-34-33-32-31-30-29-28- ... -22-21-20-19
Ich habe drei Messereihen durchgeführt. Einmal ohne Schlüssel, dann Schlüssel auf Stufe 2 und anschließend mit gestartetem Motor.
Hier die Messergebnisse (Sorry, es wird unübersichtlich):
Messreihe 1 (Schlüssel nicht im Zündschloss):
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1 GND
2 0V
3 NB
4 1.4V - 1.2V (mehrere Messungen)
5 NB
6 NB
7 NB
8 0V
9 0V
10 0V
11 0V
12 NB
13 NB
14 NB
15 NB
16 0V
17 0V
18 0V
19 0.02V->0V
20 0V
21 NB
22 0V
23 NB
24 0V
25 0V
26 NB
27 0V
28 0.4V->0V beim Messen ->0V [Leckströme?]
29 0V
30 NB
31 0.02V->0V
32 NB
33 0V
34 0V
35 0V
36 0V
Messreihe 2 (Schlüssel im Zündschloss, Stufe 2):
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1 GND
2 0V
3 NB
4 1.45V
5 NB
6 NB
7 NB
8 0V
9 0V
10 [von 0.02V->0V]
11 0V
12 NB
13 NB
14 NB
15 NB
16 0V
17 0V
18 0V
19 0.22V
20 0.05V
21 NB
22 12.03V
23 NB
24 0V
25 0V
26 NB
27 10.07V
28 1.0V
29 0V
30 NB
31 0V
32 NB
33 0V
34 0V
35 0V
36 0V
Messreihe 3 (Motor läuft):
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1 GND
2 0V
3 NB (Nicht Belegt)
4 1.55V
5 NB
6 NB
7 NB
8 0V
9 0V
10 0V [von 0.02->0V]
11 0V
12 NB
13 NB
14 NB
15 NB
16 14.22V
17 0V
18 0V
19 0.22V
20 5.3-5.5V
21 NB
22 14.1V
23 NB
24 0V
25 0V
26 NB
27 12.59V
28 1.2V
29 0V
30 NB
31 0.02->0V
32 NB
33 0V
34 0V
35 0V
36 0V
Fragen:
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Hängen all diese Funktionen mit dem Kombiinstrument zusammen? Gibt es noch anderswo eventuell eine Hauptsicherung oder etwas wie einen niederohmigen Widerstand als Sollbruchstelle? Und dann noch die Hauptfrage: Hat jemand eine Ahnung, wie das mit dem Ausfall des Tacho-Kombiinstruments passiert sein kann? (Leckströme?) Und weiß jemand, was ich noch testen könnte oder hat einer vielleicht sogar soviel Erfahrung mit derlei Problemen, dass er aus dem Stehgreif sagen kann: "Das ist es! Und folgendes ist zu tun..."?
Ich habe mir heute ein Erstatztacho für kleines Geld bestellt und werde, sobald das Erstatztacho angekommen ist, erstmal beide Tachos komplett durchmessen und vergleichen. In der Zwischenzeit bin ich aber für jede Hilfe und jeden guten Hinweis dankbar. Fahren funktioniert übrigens mit beschriebenen Einschränkungen "problemlos", aber ohne Blinker/Warnblinker und Scheibenwischer mache ich das natürlich nicht. OBD2-Scanner liest u.A. Drehzahl und Geschwindigkeit, kann aber nicht auf alle Sensoren zugreifen. Falls jemandem etwas bei den ausgelesen Werten auffällt, wäre das bestimmt sehr nützlich. Ich habe bisher keinerlei Erfahrungswerte damit.
Vielen Dank für alle eingehenden Hinweise und Tipps,
LG Mario
39 Antworten
Habe den MUT nun ausgebaut und geöffnet. Er hat einen leichten, gleichmäßig verteilten Wasserschaden. Auf den Bildern ist dieser aber nicht so gut zu erkennen. Ich bestelle mir jetzt einen gebrauchten und hoffe, dass es das Teil wirklich war. Für mich sieht der Wasserschaden nämlich noch nicht so schlimm aus, als dass er allzugroße Leckströme verursachen würde. Den Microcontroller auf der Rückseite könnte es aber dennoch geschrottet haben. Die Teile sind leider sehr empfindlich.
Ja, die Bilder sind unscharf, soweit kann ich aber keinerlei Korrosion erkennen was auf Wasser hindeuten könnte. Ich wüsste auch nicht, wie da Wasser hinkommen sollte.
Was ist mit der Hupe und Spannung an der Sicherung?
Hupe geht, Spannung auf der Sicherung konnte ich noch nicht messen, da ich unterwegs bin. Werde die Spannungen aber noch messen. Das ist eine gute Idee.
Dieses weiße Geschmiere überall auf der Platine ist üblich, wenn irgendwie Feuchtigkeit in Elektronik eingedrungen ist. Das nennt man dann Wasserschaden und im schlimmsten Fall fließen darüber Kriechströme, die etwas zerstören. In über 22 Jahren mit mehreren Besitzern weiß man nie wo das Fahrzeug wie lange gestanden ist und wie da etwas eingedrungen ist. Bei tiefen Temperaturen im Winter ist es auch durchaus möglich, dass nicht nur die Scheiben beschlagen, sondern auch Elektronik, die nicht luftdicht eingeschlossen ist. Und der MUT ist nicht luftdicht verschlossen, hat sogar Schlitze für nen Buzzler.
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Ich sehe da dann aber keinen Zusammenhang mit deinem Scheinwerferwechsel oder hattest du vorher schon Probleme?
Ich kann mir den Ausfall auch nicht wirklich erklären. Der Scheinwerfertausch war nur die Arbeit, die ich kurz vorher gemacht hatte.
[Eine Spekulation:
Da ich vergessen hatte, die Blinkerbirnen einzubauen und dadurch eventuell mehr Strom durch die restlichen Blinker floss - gerade soviel mehr, dass ein zu hoher Kriechstrom geflossen sein könnte und ein Teil zerstört hat. Ist aber reine Spekulation.]
Was mir noch einfällt: Ich habe sowohl links als auch rechts jeweils einmal mit der Hand gegen die Stoßstange gehauen, damit diese wieder einrastet. Hätte ich jetzt aber auch nicht als Problemverursacher herangezogen.
Ich denke eher an Zufall! Elektronik hat eine Lebensdauer von 1 Mikrosekunde bis zu 1 Million Jahre. Innerhalb dieser Zeitspanne geht es kaputt! Ich hoffe der andere MUT funzt!
@Biomus Das Problem von MarioMario liegt aber nicht am Multitimer.
@Gerd_7 Wieso bist du dir da so sicher? Weißt du noch etwas, das du bisher nicht erwähnt hast? Ich kann das jedenfalls erst wissen, wenn ich ein anderes getestet habe. Und das kommt leider erst Mitte der Woche.
Ich schließe auch andere Ursachen nicht aus, aber das es der MUT sein könnte, ist schon sehr naheliegend, denn alles was nicht funktioniert, ist daran angeschlossen. Hupe und Licht hingegen funktionieren - diese sind auch nicht über den MUT, sondern direkt angeschlossen.
Am roten Kabel vom Instrument hast du keine Spannung, somit wird auch der Multitimer keine Spannung haben.
An der dicken Dauerplussicherung im Motorraum hängt die Hupe und die Sicherung 22, also ist diese i. O. .
An welchem Pin liegt dieses rote Kabel? Wenn dadurch sowohl Kombiinstrument, als auch Multitimer versorgt werden, müsste man dem ja auf die Spur gehen.
Gibt es einen gescheiten Stromlaufplan für den Astra? Mit allen Bezeichnungen, was was ist und wo welches Kabel hinführt?
Und dann hab ich noch eine Frage zu dem Teil im Bild. Das Teil ist vor dem linken Vorderrad angebracht. Was ist das und wie nennt man das? Und hängt das Teil zwischen Batterie und Sicherungskasten?
Zitat:
@MarioMario schrieb am 16. April 2023 um 11:51:30 Uhr:
An welchem Pin liegt dieses rote Kabel? Wenn dadurch sowohl Kombiinstrument, als auch Multitimer versorgt werden, müsste man dem ja auf die Spur gehen.
Dafür hab ich die Pinbelegung vom MUT-Stecker gepostet.
Da musste nur draufklicken.
Auf PIN 31 und PIN 37 vom MUT-Stecker muss Dauerplus Kl.30 anliegen von der Sicherung F 2.22.
Wenn da keine Spannung anliegt,dann an der Sicherung F 2.22 Spannung messen.
@BlackyST170
https://www.motor-talk.de/.../pinbelegung-mut-stecker-i210627466.html
Von welchem Sicherungskasten ist diese Belegung?
Und warum meinst du, dass der Multitimer defekt ist?