Astra G 2.0 DTI Turboschlauch

Opel Astra G

Hey!

Ich habe hier ein Motor-Foto hochgeladen auf dem der Schlauch zum Turbo rot makiert ist. Wenn ich diesen Schlauch abziehe und fahre, hört man den Turbo bzw. das Zischen wenn Ladedruck entsteht, richtig laut. Zu (!) laut. Ich möchte das Zischen gerne lauter hören, da ich total drauf stehe und für den DTI leider kein Blow-Off verfügbar ist. Allerdings nur etwas lauter, sodass man es deutlich hört, aber nicht als Belästigung empfunden wird. Wenn der Schlauch ab ist habe ich deutlich weniger Leistung und es rust schwarzer Qualm hinten raus. Welche Möglichkeit bietet sich, das Zischen beim Ladedruck hörtbarer zu machen?

Ein dezentes Loch im Schlauch oder der Dichtung am Krümmer etwas "Platz" verschaffen?

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Ganz einfach.

Der Turbo läuft mit sehr hoher Drehzahl, um die 300.000 Umdrehungen. Die Welle, die Turbinen- und Verdichterrad verbindet, ist in einem Gleitlager gelagert, welches auf Schmierung durch Motoröl angewiesen ist. Das Motoröl wird von der Ölpumpe durch das Lager gepumpt. Diese läuft ja bekanntlich nur, wenn auch der Motor läuft, und so reißt die Schmierung in dem Moment ab, wo der Motor abgestellt wird. Das Problem ist, dass sich die Welle nach 10 s Abregeldrehzahl noch mit voller Geschwindigkeit dreht und aufgrund des Schwunges auch noch eine Zeitlang nach Abstellen des Motors nachläuft. So läuft das Lager trocken => Metall reibt auf Metall => Verschleiß => und wenn man das zu oft macht, geht das Ding irgendwann kaputt, entweder frisst sich das Lager fest oder das Spiel wird immer größer, Öl wird in den Motor gesaugt, was zunächst zu hohem Ölverbrauch führt und im Extremfall auch zu einem kapitalen Motorschaden führen kann, wenn das Öl in ausreichender Menge in die Brennräume gelangt. Da der Diesel ein Selbstzünder ist, kann der Motor durchgehen, d. h. er lässt sich nicht mehr abstellen, dringt - nicht mehr kontrollierbar - in astronomische Drehzahlbereiche weit jenseits der 6000 U/min. vor und geht auch schließlich kaputt. Davon hab ich mal im 1er BMW-Forum gelesen.

Daher sollte man Turbomotoren, egal ob Benziner oder Diesel, noch etwa 15 bis 20 Sekunden im Standgas laufen lassen, bevor man den Motor abstellt. Durch den geringen Abgasstrom im Leerlauf wird der Turbo so gut wie gar nicht angetrieben, sodass er - bei gewährleisteter Schmierung - seine Drehzahl abbauen kann und dadurch die "Trockenlaufphase" so kurz wie möglich gemacht wird.

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Zitat:

Original geschrieben von s-m-n


Ganz einfach.

Der Turbo läuft mit sehr hoher Drehzahl, um die 300.000 Umdrehungen. Die Welle, die Turbinen- und Verdichterrad verbindet, ist in einem Gleitlager gelagert, welches auf Schmierung durch Motoröl angewiesen ist. Das Motoröl wird von der Ölpumpe durch das Lager gepumpt. Diese läuft ja bekanntlich nur, wenn auch der Motor läuft, und so reißt die Schmierung in dem Moment ab, wo der Motor abgestellt wird. Das Problem ist, dass sich die Welle nach 10 s Abregeldrehzahl noch mit voller Geschwindigkeit dreht und aufgrund des Schwunges auch noch eine Zeitlang nach Abstellen des Motors nachläuft. So läuft das Lager trocken => Metall reibt auf Metall => Verschleiß => und wenn man das zu oft macht, geht das Ding irgendwann kaputt, entweder frisst sich das Lager fest oder das Spiel wird immer größer, Öl wird in den Motor gesaugt, was zunächst zu hohem Ölverbrauch führt und im Extremfall auch zu einem kapitalen Motorschaden führen kann, wenn das Öl in ausreichender Menge in die Brennräume gelangt. Da der Diesel ein Selbstzünder ist, kann der Motor durchgehen, d. h. er lässt sich nicht mehr abstellen, dringt - nicht mehr kontrollierbar - in astronomische Drehzahlbereiche weit jenseits der 6000 U/min. vor und geht auch schließlich kaputt. Davon hab ich mal im 1er BMW-Forum gelesen.

Daher sollte man Turbomotoren, egal ob Benziner oder Diesel, noch etwa 15 bis 20 Sekunden im Standgas laufen lassen, bevor man den Motor abstellt. Durch den geringen Abgasstrom im Leerlauf wird der Turbo so gut wie gar nicht angetrieben, sodass er - bei gewährleisteter Schmierung - seine Drehzahl abbauen kann und dadurch die "Trockenlaufphase" so kurz wie möglich gemacht wird.

Ich bin bisher Benziner und das auch ohne Turbo gefahren und bekomme jetzt Infos über Dich/ Euch zum Umgang mit dem Diesel und nem Turbo.

Sehr hilfreich!

Super herzlichen Dank für die ausführliche Antwort.

Gruss
hti

da steht allerdings auch in JEDER betriebsanleitung!

gerade wenn mann den turbo zuvor recht heiß gefahren hat, soll man den motor noch ein minütchen laufen lassen damit das öl im bereich des laders aufgrund der hitze nicht verkokt.

Zitat:

Original geschrieben von hti2



Ich bin bisher Benziner und das auch ohne Turbo gefahren und bekomme jetzt Infos über Dich/ Euch zum Umgang mit dem Diesel und nem Turbo.

Besagtes gilt natürlich auch für Turbobenziner. Ist ja das gleiche Prinzip, allerdings sollte meiner Meinung nach beim Benziner noch peinlicher darauf geachtet werden, da die Temperaturen (und wahrscheinlich auch die Drehzahlen) noch höher sind als beim Diesel. Und das was der Kawamann gepostet hat, ist natürlich auch ein Grund.

Edit: Je länger man den Motor nachlaufen lässt, desto besser ists für den Turbo.

Man muß es allerdings auch nicht übertreiben.

Wenn man normal in der Stadt rumgegurkt ist, reichen 5 Sekunden im Leerlauf dicke. Man hört ja auch den Turbo auslaufen, da ist kein Unterschied zwischen 5 oder 10 Sekunden warten vor dem Abstellen.

Die Sache mit der Öltemperatur und dem Verhärten ist auch korrekt, aber in der Praxis gut beherrschbar.

Was man nicht tun sollte, ein Extrembeispiel: Mit 250 die nächste Raststätte anfahren, dann sofort Motor aus um sich sanitär zu entlasten. 😁

Wenn man aber nach der Autobahn noch ein Stück Landstraße fährt, ein wenig piano, so daß die Temperatur dann auch schnell zurückgeht, hat man eigentlich schon die gröbsten Fehler vermieden.

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Dennnoch macht man mit Sicherheit nichts falsch, den Motor trotzdem noch nachlaufen zu lassen.

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