Anzugsdrehmoment Kurbelwellenschraube 1.4 mit Steuerkette
Hallo allerseits,
ich muss an einem Astra 1.4 (Exportversion) Schaltwagen von 2009 mit 1.4 Motor den Stirnseitigen Wellenring der Kurbelwelle erneuern. Leider habe ich keine wirkliche Info über folgende Dinge.
Anzugsdrehmoment der Zentralschraube stirnseitig für die Dehnschraube des Flansches, auf dem das Rippenriemenrad sitzt. Auch für die 6 kleinen Schrauben des Rippenriemenrads fehlen mir diese.
Weiß jemand, mit welchen Werten die Zentralschraube und die kleinen Schrauben angezogen werden?
neue Dehnschraube ist im Zulauf.
Und wie kann ich zur Montage am besten die Kurbelwelle blockieren. Auf Montage mit Schlagschrauber möchte ich gerne verzichten.
würde mich sehr über euer Wissen freuen.
5 Antworten
Welcher Motor ist das?
Z14XE / X14XE :
Kurbelwelle Zentralschraube = 95Nm + 45° + 15°.
Riemenscheibe = unbekannt.
Z14XEP :
Kurbelwelle Zentralschraube = 150Nm + 45° + 15°.
Riemenscheibe = 8Nm.
Quelle : Tech App für Opel.
Vielen Dank,
Motor ist ein Z14 XEP
Somit wären das also:
Zentralschraube 150 Nm + 45 Grad + 15 Grad
und 8mm für die Schrauben der Riemenscheibe.
Hat noch jemand einen Tipp, wie ich sinnvoll die Riemenscheibe zum anziehen der Zentralschraube blockieren kann?
Zitat:
@Altekistebenz schrieb am 20. August 2025 um 22:05:16 Uhr:
Hat noch jemand einen Tipp, wie ich sinnvoll die Riemenscheibe zum anziehen der Zentralschraube blockieren kann?
mit sowas:
lass dich nicht von Nockenwelle irritieren der ist groß genug
mit sowas:
www.xxl-automotive.de/spezialwerkzeug/motorsteuerung/universal/7635/nockenwellenrad-halter/nockenwellen-gegenhalter-universal?sPartner=gshopping&gad_source=1&gad_campaignid=304976295&gbraid=0AAAAAD32Np_G0Dkko1Viv6RHpMAW_eq8H&gclid=Cj0KCQjwh5vFBhCyARIsAHBx2wy-R4iEsBgkoE2uypDXGLSljZWlL78sbExla23KU3nq34z6op6VKnsaAmSDEALw_wcB
lass dich nicht von Nockenwelle irritieren der ist groß genug
Danke dir!
Da heute nachmittag der Wellenring da war und ich auch die Zentralschraube beim FOH abholen konnte, bin ich aber ohne Fremdwerkzeug vorgegangen. Da ich mir so nen Halter notfalls auch zurechtschweißen kann, habe ich einfach losgelegt. Da ich seit 10 Jahren nur Mercedes W124 mache, war ich überrascht, wie reparaturfreundlich dieser Astra hier ist.
Da es so problemlos ging, habe ich die Schritte mal fotografiert. Folgend immer der Arbeitsschritt mit Nummer und dazu dann in Klammern der Name des Fotos, da ich die Bilder hier nicht direkt in den Text einbinden kann.
- Zunächst die Zentralschraube gelöst. Da ich Schlagschrauber auf Kurbelwelle nicht mag, konnte ich das Riemenrad aber effektiv mit einem Meißel blockiern. An der Stelle hier geht es perfekt.
- Hier sieht man, wo man problemlos gegenhalten kann ohne das Rad zu beschädigen oder zu verformen.
- Dann den Spannarm entspannt mit passender Außentorxnuss im Uhrzeigersitz und dann kann man den Rippenriemen problemlos abziehen. Ich habe den Riemen einfach hängen lassen, da der noch recht neu ist.
- Die 6 kleinen Außentorxschrauben der Scheibe hatte ich zuvor schon gelöst und dann entnommen und gesäubert.
- Dann kann man die Scheibe einfach mit den Händen ohne zu hebeln abnehmen.
- Der verbleibende Flansch hat einen Markierungspunkt - hier auf "kurz vor 9 Uhr".
- Hier noch mal besser zu erkennen....die Markierung!
- Dann zur Sicherheit den Wellenring verglichen - bei mir passte der Elring 127.610 für knapp 5€.
- Also konnte der undichte Kleckerring raus. Geht sehr easy mit einem großen Schraubenzieher. Ich hatte noch ein kleines Holz als Schutz vor den Kurbelwellenausgang gelegt, damit keine Macken entstehen. Der ist aber nur unten im Bild zu sehen, da ich fürs Foto nur 2 Hände hatte (-:
- Wellenring raus und dann feuer frei und alles gereinigt, was ich nicht schon zuvor erreichen konnte.
- Hier sieht man nach 15 Jahren Betrieb (in 1. Hand bei meiner Schwester (-:)- mit Null Wartung außer Ölwechsel regelmäßig und Reparaturen, was halt kaputt ging...) ein erstes Problem. Da der Wellenring noch nie gewechselt wurde, kann man hier schön die Riefe erkennen, die durch den Kontakt in 275.000 km entstand. Da ich keinen neuen Flansch bestellt hatte, habe ich also beschlossen, den neuen Wellenring 1,5 mm versetzt einzuschlagen, so dass eine unverletzte neue Abdichtung zwischen Flansch und Wellenringlippe vorliegt (wenn die Kiste nochmal hier kleckert, gibt es natürlich nen neuen Flansch.
- Zum Eindrücken reicht normalerweise der alte Wellenring. Original saß der Wellenring bündig zur Kante des Steuergehäusedeckels. Un den Wellenring hier 1,5 mm tiefer einzusetzen (hatte es vorher gemessen...passt) habe ich aber eine passende Einschlaghülse genommen und den Wellenring eingetrieben.
- Sowas habe ich halt in allen gängigen Größen da. Es reicht aber alles andere, was ermöglicht, den Ring tiefer zu treiben. Weniger tief geht IMHO nicht, da der Flansch den Ring beim Anzug auf Nm und Grad wieder in die problematische Riefe drückt.
- Hier sieht man, dass der neue Wellenring tiefer als zuvor ( da saß er bündig) sitzt. Daher ist der Dichtbereich nicht mehr innerhalb der über 275.000 km entstandenen Verschleißriefe. Jetzt läuft der Ring auf einem unverletzten Bereich des Flansches.
- Anschließend kann man den Flansch wieder montieren und mit der neuen Dehnschraube locker anziehen (wer sich die Position der Markierung auf dem Flansch gemerkt hat...Bild 8-9 muss hier nicht rumprobieren)
- Dann konnte ich die gesäuberte Rippenriemenscheibe wieder aufsetzen (auch hier kann man Anhand der Beschriftung sofort erkennen, wie die sitzen muss....wenn man es sich beim Abnehmen gemerkt hat (das ist aber auch sonst ne Sache von Sekunden mit Probieren bis alle Schraubenlöcher fluchten).
- Dann den Riemenspanner wieder gegen die Uhr entspannt und den Riemen passend aufgelegt. dabei kann man von unten fast alle Nebenrollen auf passenden Riemensitz abtasten.
- Dann musste ich ja das bisher offenen Problem lösen...die Zentralschraube des Flansches auf die Kurbelwelle brauchte 150 Nm + 45 Grad + 15 Grad...Dazu habe ich einen längeren Hebel benötigt als zum Lösen, da ich sonst nicht gegenhalten konnte. Aber auch das ging problemlos. Also zuerst auf 150 Nm angezogen.
....dann 10 Minuten gewartet (in der Zeit kann man nen Kaffee trinken, Fußballbilder tauschen...ich habe in der Zeit das vordere zerfetzte Motorlager getauscht...dann nochmal mit dem Hebel blockiert und 1/8 Umdrehung (also 45 Grad) nachgezogen und dann 10 Minuten gequatscht und die finalen 15 Grad (also nur ein kleines Bisken nachgezogen.
So, nix ölt hoffentlich mehr und morgen bekommt der Opel Tüv.
Danke euch für eure schnelle Unterstützung. Ich bin begeistert, wie gut sich dieser (einer der letzten Astra G sich ohne Garage und mit Minimalpflege/-Wartung nach 15 Jahren präsentiert. Ich hatte das so gut nicht erwartet.
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Grade mal gelesen, was ich geschrieben habe (-:
Natürlich wird die Riemenrollentorx nicht gegen den Uhrzeigersinn entspannt um den Riemen auf- und abzuziehen sondern im Uhrzeigersinn. Also bei Punkt 3 und 17 steht das falsch in meiner Antwort.