Anlernen der Sensoren Reifendruckkontrollsystem Winterreifen nur in der Werkstatt
Hallo zusammen,
mein Pa hat einem 2015er Astra J und hat nun zum ersten Mal seine Winterreifen bekommen. Gekauft hat er diese bei Opel gleich beim Fahrzeugkauf und mit nach Hause genommen, da der Opelhändler zu weit weg ist. Er hat jetzt bei einer freien Werkstatt in unserem Dorf die Räder tauschen lassen. Das Anlernen der Sensoren für das Reifendruckkontrollsystem war über das Fahrzeug nicht möglich. Der Opel Händler bei dem mein Pa das Auto gekauft hat ihm dann einen Termin in 14 Tagen angeboten und es sollte 1 Stunde Aufwand berechnet werden!! Zum Glück hat sich mein Pa nicht verschaukeln lassen und ist zu einem anderen Opel Händler gefahren, ca. 10 Minuten, €4 berechnet.
Zum einen finde ich das Verhalten der ersten Opel Werkstatt unmöglich und zum anderen kann es doch eigentlich nicht sein, dass man nicht selbst die Sensoren anlernen kann. Anscheinend braucht man irgendein ODB-Gerät.
Stimmt das, kann man das auch selbst machen? Was sagt ihr dazu? Wie macht ihr das?
Vielen Dank und VG von der Ostsee
Beste Antwort im Thema
Die genaue Anzeige des aktuellen Reifendrucks ist ja gerade der Hauptvorteil eines RDKS. Was nutzt mir ein passives RDKS, wenn ich trotzdem regelmäßig an vier Räder an die Ventile muss, um den Druck zu prüfen? Ich mache mir nur noch die Finger schmutzig, wenn es wirklich was zu korrigieren gibt. Meine zwei Opel haben aber noch das TPMS, bei dem ohne Anlernen gewechselt werden kann. Funktioniert übrigens im Signum seit 13 Jahren mit den ersten Sensoren problemlos.
Lass' doch mal bei einem passiven System 0,5 bar aus einem Reifen raus und fahre dann im Stadtverkehr, bis er das merkt. Die passiven Systeme sind meiner Meinung nach Placebos, um gesetzliche Vorschriften mit minimalem Aufwand zu erfüllen. Wirklich zuverlässig hat das noch nie funktioniert, zumal 9 von 10 Kunden das System nach Anpassen des Luftdrucks nicht reseten. Nicht umsonst sind diese Systeme mit Einführung der ECE R64 mittlerweile quasi verschwunden.
Die Position der RDKS Sensoren könnte auch bei nur einem Empfänger sicher aus den Signallaufzeiten bestimmt werden. Insofern denke ich nicht, dass es sich bei der Änderung ab MY2015 um eine technische Beschränkung handelt - wohl eher "Kundenbindung".
239 Antworten
@PD03 und genau das ist fatal falsch. Das TPMS ersetzt in keiner Weise die regelm. Überprüfung des Luftdrucks.
Das wird es nie ersetzen, denn es könnte auch den Fall geben, dass das ganze System inkl. der möglichen Fehlermeldungen ausfällt. Aber dieser Fall dürfte selten eintreten.
Die Sensoren selbst werden nicht nur auf druck überwacht, sondern auch auf die Funktion selbst, d.h., wenn der Sensor sich nicht regelmäßig beim Steuergerät meldet, wirft das System einen Fehler aus, dann erkennt man, dass da was nicht passt. Das Steuergerät selbst ist natürlich auch überwacht, so daß bei einem Ausfall auxch eine entsprechende Info kommen sollte.
Wie bei allem ist es sicher zu 99,9% abgesichert, aber eine kleine (wenn auch sehr geringe) Restunsicherheit bleibt bestehen.
Viele wissen auch gar nicht was das aktive System überhaupt macht. Die denken bei einer Meldung des Systems an einen Defekt des Systems und kommen überhaupt nicht auf die Idee daß das System nur macht was es soll: Vor einem zu niedrigen Druck zu warnen.
Das ist der Typ Autofahrer der es höchstens noch schafft an der Tankstelle zu tanken und einen Kaffee 2 go mitzunehmen.
Hängt vielleicht auch damit zusammen das Fahrzeughersteller oft nicht in der Lage sind für Endverbraucher verständliche Fahrzeugmeldungen zu programmieren....
Naja. Was ist bei "Reifendruck Prüfen" nicht verständlich ? ^^
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Ein Freund von mir ist Autoverkäufer, und als damals das RDKS auch bei denen in die Autos kam, war er mal bei mir im Reifenhandel und hat gejammert, dass es viele Kunden gibt, die das nicht haben wollen, weil sie es für Geldschneiderei halten. Ich als technikaffiner Mensch sehe das anders und habe mich mit ihm zusammen mal damit auseinandergesetzt.
Wir haben damals an seinem Vorführwagen ein bischen Luft aus einem hinteren Rad gelassen und sind gefahren. Man merkte noch nichts beim Fahren, also eine Situation, bei der kein Mensch auf die Idee kommt, seine Reifen hätten ein Problem. Prompt kam nach kurzer Zeit die Meldung inkl. der auffälligen Radposition, also wird man rechtzeitig aufgefordert, etwas zu unternehmen, und nicht erst, wenn der Reifen schon kaputtgewalkt ist. Als nächstes haben wir ein Rad ohne Sensor drangesteckt, auch hier nach kurzer Zeit die Aufforderung, das rad zu überprüfen, weil vermutlich der Sensor ausgefallen ist.
Die Sache mit dem abgelassenen Druck zeigt er seitdem allen Kunden, die wegen des RDKS fragen, nach einer Probefahrt ist die Sache mit der "Abzocke" bei den meisten gegessen, sie sehen die Vorteile dann doch. Auch die Sensorpreise der hersteller sind mittlerweile in vielen Fällen erträglich, und wo nicht, kann man im Aftermarket ab 100 EUR einen kompletten Sensorsatz problemlos erstehen, mehr als 150 EUR dürfte es sicherlich nicht kommen.
Zitat:
@Xiren schrieb am 1. Mai 2019 um 10:42:02 Uhr:
Naja. Was ist bei "Reifendruck Prüfen" nicht verständlich ? ^^
Frag meine Mutter (knapp 80 Jahre alt)... Eine Meldung im Display läßt sie zur Tanke fahren und den Tankwart den Druckl prüfen. Ohne die Meldung würde die Dame vermutlich auch noch mit einem Platten nix merken...
Und ? Dann hat sie ja alles richtig gemacht. Und dafür ist das RDKS ja auch.
Genau dies... ich erinnere mich an die Zeiten vor RDKS, gerade bei ihr war das Luftprüfen so, dass sie beim Tanken ums Auto lief und höchstens optisch geprüft hat, also ob ein Reifen platter aussieht als die anderen...
Zitat:
@guruhu schrieb am 1. Mai 2019 um 10:03:03 Uhr:
@PD03 und genau das ist fatal falsch. Das TPMS ersetzt in keiner Weise die regelm. Überprüfung des Luftdrucks.
Aha, und wieso?
Für passive Systeme mag das so sein. Ich habe in jetzt 13 Jahren noch nie einen Unterschied zwischen den vom TPMS angezeigten Drücken der Sensoren und den mit Manometer am Ventil gemessenen Drücken festgestellt.
Was ich etwas nervig finde, ist die Pseudogenauigkeit beim Astra, wo die Drücke in kPa (z.B. 244) angezeigt werden, wohin gehend bei ältenen Opel in bar mit einer Nachkommastelle (z.B. 2,4) angezeigt wird. Das ist meiner Meinung nach vollkommen ausreichend.
Zitat:
@slv rider schrieb am 1. Mai 2019 um 09:46:36 Uhr:
Mein dummes passives System hat nach dem Wechsel auf Sommerräder schon nach einem Kilometer auf dem Weg zur Tanke zum Luft prüfen Alarm gemacht... 😁
Da war es noch "langsam" ... im Corsa habe ich das passive System. Scheinbar habe ich mir beim verlassenen des Werksgelände gleich in einer Gewerbegebietsstraße eine fette Schraube in den Reifen gefahren. Da waren es vielleicht 500m bis die Meldung kam. Ausgestiegen, geschaut offensichtlich noch kein Reifen kritisch. System initiiert um erstmal Ruhe bis zur Tanke zu haben ... ging auch nur wenige km bis er wieder meckerte. (... bei fortwährendem Druckabfall dauert es länger, die Reifenabgleich kann dann aber nicht durchgeführt werden)
An der Tanke dann angekommen braucht ich gar nicht erst zum Druckprüfer greifen sondern gleich das Reserverad rausholen --> Ergo: Wenn keine Missbräuchliche Verwendung des Typ DAU dann ist das System zuverlässig. Ein starkes Leck, bei dem der Reifen in wenigen Minuten seinen Druck verliert, wird zuverlässig erkannt.
Die Tücke steckt allerdings im Detail. Es erkennt nur relative Druckveränderungen zwischen den Reifen. Man kann also falsche bzw. stark diverierende Einzeldrücke über weite Bereiche "wegkalibrieren". Man kann also auch dauerhaft mit zu niedrig aufgepumpten Reifen fahren wenn alle Reifen den gleichen niedrigen Druck haben. Wenn die Reifen auch fortwährend gleichen Langzeitdruckverlust haben schlägt das System nicht an.
Haben 3 Reifen den Solldruck und man pumpt auf dem 4. 0,5bar mehr drauf meckert das System auch. Lässt sich wegkalibrieren. Lässt man dann den 4. Reifen wieder auf Solldruck ab, meckert es wieder.
Beim passiven System ist es also unabdingbar das man wirklich regelmässig ALLE 4 Reifen - bei gleicher Reifentemp. - prüft bzw. auch Solldruck bringt und initiiert!
Diese DAU-Schwachstelle* hat ein absolutmessender Sensor nicht! Wie schnell das aktive System auf schnelle Druckänderungen im Fahrbetrieb mit eine Meldung reagiert habe ich allerdings noch nicht getestet.
Zitat:
Im übrigen sind die aktiven Systeme oft auch nur Schätzeisen was den genauen Wert angeht.
Meine Erfahrung zeigt das man ca. 10% bis 15% Abweichung zum Tankstellenprüfer tolerieren muss (bis 0,3 bar). Ein Teil fällt dabei auf die Anzeigerundung, ein Teil auch auf die oft verhunzten Prüfer an der Tanke. 5% bis 10% Toleranz vermute ich als Herstellerspezifikation. Allerdings sind sie reproduzierbar was das entscheidende ist. Für Unterschiede in der Reifentemp. können die ja nichts ... wenngleich man das auch über einen simplen NTC kompensieren könnte.
Beim Astra mit aktivem System fahre ich tatsächlich nur nach BC-Anzeige bzw. nach dem Reifenwechsel zur Tanke. Ansonsten geniesse ich es bei ihm mir wiederkehrende schwarze Finger zu ersparen.
Zitat:
@PD03 schrieb am 1. Mai 2019 um 12:09:13 Uhr:
Zitat:
@guruhu schrieb am 1. Mai 2019 um 10:03:03 Uhr:
@PD03 und genau das ist fatal falsch. Das TPMS ersetzt in keiner Weise die regelm. Überprüfung des Luftdrucks.Aha, und wieso?
Für passive Systeme mag das so sein. Ich habe in jetzt 13 Jahren noch nie einen Unterschied zwischen den vom TPMS angezeigten Drücken der Sensoren und den mit Manometer am Ventil gemessenen Drücken festgestellt.
Was ich etwas nervig finde, ist die Pseudogenauigkeit beim Astra, wo die Drücke in kPa (z.B. 244) angezeigt werden, wohin gehend bei ältenen Opel in bar mit einer Nachkommastelle (z.B. 2,4) angezeigt wird. Das ist meiner Meinung nach vollkommen ausreichend.
Die kPa sind eben konform zum SI-System, das ist ein internationaler Standard. Klar, wir reden von Bar und im allgemeinen Sprachgebrauch ist das so. Würde man jetzt auf Bar gehen, wäre die Anzeige mit einer Stelle nach dem Komma sicher praxistauglich ausreichend, bei den kPa nimmt man eben den ganzen Wert mit. Da dies aber weitgehend mit dem Faktor 100 umgerechnet werden darf, sehe ich das jetzt nicht als dramatisch an.
Und in der Tat sind die Sensoren sicherlich auch 2-3% ungenau, wie auch die Luftdruckprüfer an den Tanken sicherlich 2% schwanken dürften, die unsachgemäße Benutzung und Behandlung macht sie auch nicht genauer
Zitat:
@cdfcool schrieb am 1. Mai 2019 um 13:53:21 Uhr:
Die kPa sind eben konform zum SI-System, das ist ein internationaler Standard. Klar, wir reden von Bar und im allgemeinen Sprachgebrauch ist das so. Würde man jetzt auf Bar gehen, wäre die Anzeige mit einer Stelle nach dem Komma sicher praxistauglich ausreichend, bei den kPa nimmt man eben den ganzen Wert mit.
Meine Anzeige kennt nur Inkrementierungsschritte von 4kPa. Werte wie 221/223/227... kPa werde ich also nicht sehen. Dabei ist unklar wer für die inkrementelle Auflösung verantwortlich ist. Entweder kommen die Werte schon so vom Sensor oder das STG kappt. Ich tippe aber eher auf den Sensor.
Zitat:
Und in der Tat sind die Sensoren sicherlich auch 2-3% ungenau, wie auch die Luftdruckprüfer an den Tanken sicherlich 2% schwanken dürften, die unsachgemäße Benutzung und Behandlung macht sie auch nicht genauer
Bei den Analogen ist vor Verwendung mein erster Blick auf den angezeigten "Nullwert". Dabei kann ein angezeigter Nullwert noch trügerisch sein weil man i.d.R. nicht weiß wo der anschlagpin ist. Dann lieber eine Anzeige von +0,1 bar und hoffen das der Rest linear verläuft. Habe aber schon deutlich größere "Nullanzeigen" gesehen.
Zitat:
@PD03 schrieb am 1. Mai 2019 um 09:36:25 Uhr:
Die genaue Anzeige des aktuellen Reifendrucks ist ja gerade der Hauptvorteil eines RDKS. Was nutzt mir ein passives RDKS, wenn ich trotzdem regelmäßig an vier Räder an die Ventile muss, um den Druck zu prüfen? Ich mache mir nur noch die Finger schmutzig, wenn es wirklich was zu korrigieren gibt. Meine zwei Opel haben aber noch das TPMS, bei dem ohne Anlernen gewechselt werden kann. Funktioniert übrigens im Signum seit 13 Jahren mit den ersten Sensoren problemlos.Lass' doch mal bei einem passiven System 0,5 bar aus einem Reifen raus und fahre dann im Stadtverkehr, bis er das merkt. Die passiven Systeme sind meiner Meinung nach Placebos, um gesetzliche Vorschriften mit minimalem Aufwand zu erfüllen. Wirklich zuverlässig hat das noch nie funktioniert, zumal 9 von 10 Kunden das System nach Anpassen des Luftdrucks nicht reseten. Nicht umsonst sind diese Systeme mit Einführung der ECE R64 mittlerweile quasi verschwunden.
Die Position der RDKS Sensoren könnte auch bei nur einem Empfänger sicher aus den Signallaufzeiten bestimmt werden. Insofern denke ich nicht, dass es sich bei der Änderung ab MY2015 um eine technische Beschränkung handelt - wohl eher "Kundenbindung".
Und dann nervt das Zeug immer wieder mal (bei unseren Firmen-Golfs und Audi) mit sinnlosen Alarmen, gerne mal nachts um 3 auf der Autobahn und du weißt NICHTS, nur Gepiepe. Da ist mir eine vernünftige Druckanzeige, die mir anzeigt, was Sache ist, tausend mal lieber.
Das paaive Zeug ist doch sinnloses Umgehen von Vorschriften.
Zitat:
Das passive Zeug ist doch sinnloses Umgehen von Vorschriften.
das passive zeugs ist eine elegante zusätzliche verwendung eh schon vorhandener hardware. genial.
... und wir sitzen hier zum Glück nicht in Golfs und Audis 😁
SCNR
.... aber in seltenen Fällen wird auch bei den opelz schonmal davon berichtet das es sowohl bei den passiven wie den aktiven schonmal eine "geistemeldung" gibt. Meist hat es was mit Temperaturen zu tun ... aber überhaupt recht selen.