Anleitung: Schnelle Umrüstung auf LiFePo4 in MarcoPolo/V-Klasse mit 30-A Votronic-Booster in 20min.
Hallo Freunde,
ich möchte euch heute ein paar echte Erfahrungen zur Umrüstung der originalen AGM-Aufbaubatterie zu einer modernen LiFEPO4 mitteilen.
Es gibt die Möglichkeit das Trennrelais auch komplett zu entfernen, aber diese Einbauanleitung ist Version-3 (von Votronic empfohlen), die nur mit Spannungen arbeitet, die das Trennrelais auch wirklich frei gibt. Der Vorteil ist ein geringerer Montageaufwand (es wird ja nur das per D+ aktivierte Ladekabel verwendet) und quasie keine Störanfälle…Nachteile sehe ich keine.
Das eine LiFePO4 Batterie nicht einfach gegen die alte AGM-Batterie ausgetauscht werden kann, sollte ja mittlerweile ja Jeder wissen. Unterschiedliche Innenwiederstände und die zu hohe Ladespannung von 14.8V machen dies ja auch unmöglich. Die eigentliche Umrüstung ist aber einfacher als gedacht.
Man benötigt lediglich eine LiFePO4-Batterie mit den DIN Maßen von 353 x 175 x 190 mm (damit sie in den Einschub passt), ich habe eine ECTIVE LC 100 LT 12V LiFePO4 Lithium Versorgungsbatterie mit 100 Ah verwendet, diese Batterie hat eine aktive Heizung und ist bis -20°C ladbar…gibt sicher noch andere Hersteller die diese Parameter haben…und einen Votronic-Batteriebooster (30A-Version).
Da es hier echt abenteuerliche Anleitungen zur LiFePo4-Umrüstung gibt (incl. Sitz-Demontage und ähnlichen Unsinn), fühle ich mich genötigt heute eine sinnvolle Anleitung zu geben.
Also, zuerst ziehen wir die seitliche Klappe vom Fahrersitz ab. Wir sehen als erstes den Sicherungsblock (6 Sicherungen 50-50-50-50-40-40) für den Aufbau und rechts daneben, das Trennrelais für die !Start-Stopp-Batterie!. Das Trennrelais für die Aufbaubatterie befindet sich woanders…an der Vorderseite des Fahrersitzes und wird erst sichtbar wenn die Aufbaubatterie herausgezogen wurde.
Als Nächstes bauen wir die Batteriehalterung und den Sicherungshalter ab. Wir ziehen die Batterie heraus und klemmen die Pole ab. (Bevor wir das Ganze tun, ziehen wir aber aus Sicherheitsgründen den Massepol der Starterbatterie unter dem Befahrersitz ab). Wir trennen jetzt die Zuleitung vom Trennrelais (welches sich im vorderen Bereich des Fahrersitzes befindet) von der Verbraucherbatterie ab, isolieren ca. 1cm ab und setzen eine passende Aderendhülse drauf. Das Gleiche machen wir mit dem Massekabel.
Wir klemmen die Masse und das abgetrennte Pluskabel des Trennrelais an den Eingang des Votronic-Boosters auf. Wir stellen den Booster per DIP-Schalter auf LiFePo4 (14.4V Ladespannung) und vergessen auch nicht den Temperatursensor. Dieser kann auf die Masse der Verbraucherbatterie geschraubt werden…ich habe ihn nur per SuperTape (beidseitig) auf die Batterie geklebt. Dann wird am Ausgang des Boosters noch ein Pluspol-Kabel direkt zur LiFePo4 gelegt, ein extra Massekabel ist nicht notwendig, da der Masse-Eingang des Boosters intern gebrückt ist.
Der D+ Eingang des Boosters wird NICHT beschaltet….wir hatten am Anfang den Fehler gemacht und sicherheitshalber eine Brücke zum Ausgang des Trennrelais gelegt. Dies hatte aber den unangenehmen Nebeneffekt, das der Booster bei Motor-Off sich selbst mit Spannung versorgte, wild blinkte und der Lüfter auch sporadisch ansprang. Dies liegt daran, das der Booster noch über einen Rückkanal (Votronic nennt das Rückladezweig) verfügt, der die Bordbatterie von einem Netztteil bei evtl. anliegenden Landanschluss versorgen möchte…das geht aber nicht, weil bei Motor-Off das Trennrelais eh geöffnet ist und es keine physische Verbindung zur Starter-Batterie gibt. Man kann diese Funktion im Votronic nicht deaktivieren…aber keine Sorge, das Westfalia-Netzteil im MP versorgt immer noch die Starter-Bat im Landanschluss-Modus.
Merke: der Booster arbeitet sofort im Maximum wenn mehr als 11.7V am Eingang anliegen…D+ ist also Quark. Ach, meine Einbauanleitung berücksichtigt übrigens alle verbauten Shunts und alle verbauten Ladegeräte…also Feuer frei!
Hinweis: solltet ihr den Fehler machen und den D+ Eingang des Boosters nur kurz mit 12V beschalten, dann erwartet der Booster dort IMMER ein Signal und lädt sonst die Aufbaubatterie nicht…es muss dann Reset gemacht werden…und der erfolgt nur, wenn der Booster für mehr als 30s komplett stromlos gehalten wird.
Den Booster könnt ihr einfach an die Aufbaubatterie mit doppelseitigen Crystal-Pads tapen oder (für Leute mit viel Zeit) per Aluwinkel vor der Batterie anbringen.
Viel Spaß beim basteln !
PS: nicht vom pinken Kabel am Booster-Eingang verwirren lassen, das war meine alte Brücke und liegt dort nur noch für Messzwecke. Sollt die neue DIN-Batterie nicht ordentlich in die Schiene reinflutschen, einfach Silikon-Spray draufsprühen.
73 Antworten
Ja aber jedes Jahr eine neue AGM ? Ist das ncint komplett bescheuert..? Ich meine starten war immer kein Problem.. und wenn ich auf standheizung verzichte macht es die alte AGM auch noch lange ..
Aber was soll sowas denn.. was dran ist muss auch funktionieren…
Das sie keine Matte zum heizen stimmt , kann man nicht s machen außer eine rNachrüstung aber schauen wir doch mal was passiert ..
Und bei minus 15 grad war meine Batterie -2 grad kalt im Auto .. nach 15 min war die auch größer null.. also alles halb so wild .!.
Ich weiß natürlich nicht, wie dein Nutzungsverhalten aussieht, aber eigentlich sollte eine AGM auch mit Standheizungsbetrieb deutlich länger als ein Jahr halten.
Das Thema schwache Batterien und Standheizungsbetrieb wurde hier im Forum ja schon umfänglich diskutiert (z.B. hier: https://www.motor-talk.de/.../...ie-schwach-v-klasse-t6219656.html?...) - hattest du dir die Tipps und möglichen Lösungsvorschläge dort schon mal angeschaut?
Moin,
ich verfolge diese Diskussion und bin etwas verwirrt. Die genannten Batterieprobleme kenne ich nicht.
Mein MP ist jetzt 3 Jahre alt und hat 70.000km runter. Starter- und Aufbaubatterie sind noch original (95 AH AGM).
Bis jetzt hatte ich noch nie Probleme. Die WW Standheizung läuft im Winter regelmäßig per Abfahrtstimer.
Der Kühlschrank läuft im Sommer eigentlich immer durch.
Meine Optimierungen sind:
225 Wep Solar auf dem Dach, Victron Laderegler Lastausgang über 3A Strombegrenzer an Starterbatterie geklemmt.
Hinter dem originalen Trennrelais (Starter- -> Aufbaubatterie) Votronic 30A Ladebooster mit D+ (Votronic Anschluss-Schema 4).
Damit wird meine Aufbaubatterie immer mit einer gesunden Ladekurve entweder durch die Sonne oder Lima voll geladen.
Und die Starterbatterie bekommt bei voller Aufbaubatterie bis zu 3A spendiert.
Natürlich schaue ich schon länger auf eine LiFePo4 aber solange die AGM top fit ist, macht das für mich noch keinen Sinn.
Heute nach dem Start mal ein paar Bilder aufgenommen ..
Da kann man etwas sehen , wie der Akku vom Fahrzeug be und entladen wird ..!
Selbst im schubbetrieb wird der Akku im charging Bereich nicht mit zusätzlicher Leistung gequält..!
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Zitat:
@Genusscamper schrieb am 1. Juni 2023 um 07:02:31 Uhr:
Moin,
ich verfolge diese Diskussion und bin etwas verwirrt.
Warum bist du verwirrt? Du hast ja detailliert beschrieben, wie du mit Solar, Laderegler, Ladebooster und sogar zusätzlicher Anbindung der Starterbatterie an dieses Lademanagement auch einen gewissen Aufwand betrieben hast, um genau eben einer schwachen Batterie vorzubeugen. Natürlich hält da deine Batterie auch drei Jahre. Bei der Werksausstattung ist da keine solche Unterstützung der Starterbatterie eingebaut.
Ich hätte nicht gedacht, dass die Mercedes Original-Konfiguration die Batterien schrottet.
Mir ging es im wesentlichen um die Autarkie beim Campen.
Die Batterielebensdauer hatte ich nicht im Fokus.
"Schrottet" ist übertrieben, "verschleißt" passt besser. Die Batterie ist ein Verschleißteil, und je nach Umgang damit hält ein solches länger oder weniger lange.
Ist auch keine MB-spezifische Eigenheit, das haben alle Euro6 Fahrzeuge. Diese Norm erfordert nämlich u.a. eine intelligentere Nutzung der LiMa - die soll nicht mehr stupide die ganze Zeit Leistung bringen, sondern ähnlich einem Pumpspeicherwerk im Schubbetrieb (Brems-)Energie erwirtschaften um dann beim Beschleunigen durch Abschaltung der LiMa den Motor zu entlasten - und dann liefert die Starterbatterie den nötigen Bordstrom. Das erhöht die Effizienz und senkt damit den Verbrauch des Motors, geht aber zu Lasten der Starterbatterie, da diese hier als kurzzeitiger Energiepuffer fungiert und dadurch regelmäßig mit hohen Strömen ge- und entladen wird. Und zumindest im Sommer auch nie vollgeladen.
Zitat:
@DennisG2 schrieb am 30. Mai 2023 um 23:15:01 Uhr:
Zitat:
@AblaBix schrieb am 30. Mai 2023 um 22:16:58 Uhr:
Du startest mit einer LiFePo4 deinen Wagen?…Respekt! Der Kurzschlussstrom kann beim anlassen locker kurz über 600A betragen, die meisten Lipos können aber nur 200A, darf ich fragen was für eine Batterie das ist?Klar kannst du das fragen ..
https://www.offroadmanni.eu/...atterie-12V-80Ah-BMS-1200AEN-Peak-Euro6
Diese ist es .. kann 1200a und ist mit dem integrierten BMS für intelligente Lichtmaschinenregelungen ausgelegt ..!
Hallo in die Runde damit hätte ich Bauchschmerzen.... steht im Text "Diese Batterie ist für Fahrzeuge mit intelligenter Generatorregelung geeignet, allerdings nicht für Fahrzeuge mit Rekuperation."
weiter steht Ladung max 150A... die meisten haben 200A und mehr... Der Akku nimmt alles was er bekommen kann..... ich bezweifle das die Lima diese Leistung dauerhaft bring wohl eher kurzzeitig (Rekuperation) daher sollen Lifepo´s über eine extra Reglung geladen werden, allein die Leitungsquerschnitte sind dafür nicht ausgelegt, für die 150A müsste das Kabel von der Lima Daumendick sein. Ist es aber nicht.
Du es kommen ja auch keine 150a an .. das maximale was ich jemals gemessen habe sind die sind die 110a .. mehr kam nie in der Batterie an .. und auch in wenn man in den schubbetrieb kommt und im KI charge steht , kommen da auch keine übelsten ladespitzen an ..
Ich wollte hier keinen Überzeugen müssen , bisher läuft bei mir der Akku top .. alles funktioniert wie ich es mir vorstelle .. und solange ich jetzt endlich alles nutzen kann war es mir die Kohle allemal wert ..!
Also jedem das seine und weiter machen ..??
Du vergisst aber deinen Bordstrom der nicht angezeigt wird aber von der Lima produziert wird. Deine (unsere) Anzeige zeigt nur das an was in oder aus der Batterie geht, was im System verschwindet zeigt dir niemand. Ausser wie du selber schreibst wenn der Motor aus ist (Start/Stopp) sind ca -50A zusehen das ist deine Systemleistung. Einige Heizungen, elektrische Getriebeölpumpe, irgendwelche Lüfter, Beleuchtung. Dieser Strom fließt immer von der Lima bis zum Hauptsicherungsblock/ Verteiler das sind dann schon mal eben 150A und 100A werden dir nur angezeigt. Es misst ja nur der shunt auf dem Batteriepol, alles was zwischen Lima und Batt passiert zeigt er nicht.
Ein fast oder ständig voller Akku ist dann auch nicht das problem, lustig wird es wenn er mal noch 25% hat, und du dann im Hochsommer 30min fährst. Du hast keine möglichkeit die Lima in einen Kühlnachlauf zu bringen also Lastfrei zu machen. Sie ist dann im Kern heiß.
Zitat:
@PirelliLA6V schrieb am 30. Mai 2023 um 23:07:08 Uhr:
Also ich habe es doch etwas anders gemacht und es hat bei mir das erste Mal schon etwas länger gedauert:
- Ich habe den Ladebooster am anderen Ende der Batterie eingebaut. Meine102Ah LifePo4 Batterie ist wesentlich kürzer als die originale AGM, also war da genügend Platz und auch genügend Luft für den Lüfter.
- Ich habe, wie von Votronic vorgeschrieben, an beide Pluspole, die am Trennrelais waren, einen Sicherungshalter mit einer Flachsicherung geschraubt und am anderen Ende dieser Sicherungshalter ein kurzes Stück Kabel geschraubt, das dann jeweils in den Ladebooster geht.
- Das D+ habe ich übrigens angeschlossen, es war ja am Trennrelais. Die Ladung startet jeweils nach ca. 10 Sekunden und das Ganze funktioniert bei mir problemlos
Und ich habe nicht die Kabelösen abgetrennt. Dadurch konnte ich es auch rückstandslos wieder zurückbauen und in meinen jetzigen Marco Polo wieder einbauen. Und das hat dann noch nicht mal 20 Minuten gedauert.
Auf dem Bild seht ihr wo mein Ladebooster war und ist. Mein erster MP war Bj. 2016 und mein jetziger ist Bj. 2019
Bin auch gerade am Umbauen auf Lithium Aifbaubatterie mit votronic Ladebooster. Wofür ist denn das braune Kabel am Trennrelais? Ich habe den Stecker mit den zwei Kabeln vom Trennrelais abgezogen und das orange mit einem crimpstecker bereits am D+ des Bosters angeschlossen. Eigentlich ist doch jetzt das Trennrelais überflüssig, oder? Dann könnte doch dort der Booster Platz finden. Oder muß der Stecker mit den beiden Kabeln am Relais bleiben?
Vielen Dank und Grüße aus Norden.
So. Ich bin nun auch mit dem Umbau fertig. Habe in dem Zuge zusätzlich noch den Solarregler und nen Stanby loader pro unterm Beifahrersitz mit einer Dose für mein Sunfolder und einer Doppel USB Buchse für den Sternenhimmel Pointer. Hatte beide Sitze dafür raus. Fand ich so einfacher. D+ Kabel habe ich am Ladebooster auch angeschlossen. Den Temperaturfühler habe auf die Batterie geklebt. Werde diesen aber gegen einen Widerstand tauschen. In meinen Augen ist dieser bei Lithiumbatterien durch das eigene BMS der Batterie überflüssig! Den Booster habe ich mit Klettband befestigt. Leider kam nach dem Einbau der Sitze ne Airbag Fehlermeldung. Hatte zum Systemtest mit ausgebauten Sitzen die Starterbatterie angeklemmt. Der Fehler der Airbags war eigentlich dadurch schon eingeplant. Konnte ich aber alles wieder löschen… LG
Du hast am Minuspol des Shunts auch Verbraucher zusammen auf den Minuspol der Batterie gelegt?
Beim Shunt darf auf der rechten Seite NUR die Batterie und auf der anderen Seite alle Verbraucher und Fahrzeugmasse angeschlossen werden. Der Shunt kann nur die Ströme messen, welche durch ihn fliessen. (siehe Foto)
Der Temperaturfühler vom Votronic Laderegler sollte angeschlossen werden, damit im Extrembereich auf die Sicherheitsladespannung abgesenkt wird. (siehe Auszug aus der Anleitung)
Gruss
Claus
Das Problem der hier beschriebenen vielen Kabelbaum Änderungen, dürfte die fehlende Dokumentation sein.
Derjenige welcher den Umbau gemacht hat, weiß das eventuell auch noch nach Jahren. Ein Anderer sucht im original Schaltplan nach Fehler und stellt fest da passt nichts überein.
Ich mache immer einen kleinen Schaltplan mit vorher nachher und plaziere den an der betroffenen Stelle.