Anfahrschwäche mittlerweile behoben?
Hallo,
stehe kurz vor einer Entscheidung zwischen S6 / A6 50 TDI und A6 55 TFSI. Hier wurde viel über die katastrophalte Anfahrschwäche beim 50 TDI und sogar beim S6 (zeitliche Verzögerung beim "Gasgeben" und Durchzugsschwäche bei niedrigen Drehzahlen) und das schlecht abgestimmte Getriebe gesprochen. Wurde auch in Tests hinlänglich kritisiert. Heute habe ich einen Händler dazu befragt und dieser sagte, das Problem sei seit ca. 2 Monaten durch einen Softwareupdate erledigt und nicht mehr existent. Kann mir jemand hier was dazu sagen? LG
Beste Antwort im Thema
hier nun der gewünschte Vergleich R6 vs V6
Konstruktiv:
Betrachtet man die beiden Motorenkonzepte hat man eigentlich einen 1x6 Aufbau oder einen 2x3 Aufbau. Das Bedeutet schon mal grundsätzlich dass man beim V6 Teile doppelt hat. Das spiegelt sich hauptsächlich im aufwendigeren Kettentrieb und im doppelten Aufwand der Ventilverstellung wieder. Ebenso wird für den V6 eine Ausgleichswelle benötigt. Diese befindet sich oberhalb der Kurbelwelle im unteren V. Die Laufruhe der R6 spiegelt sich im Aufwand gegenüber der Ausgleichswelle wieder.
Da der V8 nicht mehr so eine große Rolle spielen wird, macht die Gleichteile Strategie zum R4 natürlich mehr Sinn, dass dieser auch in der gleichen Fabrik gefertigt werden kann. Siehe Beispiel MB die dies mit OM654 und OM656 bereits in der Praxis umgesetzt haben.
Abgas / Abgasbehandlung
Beginnen wir Rückwärts, da es einfacher ist. Für einen hohen Wirkungsgrad des Turbos muss dies direkt am Motorauslass sitzen. Jetzt kommt eines der Probleme des V6. Der Turbo sitzt eigentlich nicht IM heißen V, sondern wir ein Rucksack hinter dem Motorblock. Über Abgaskrümmer fange ich den Abgas ein und muss es nach hinten leiten. Nun kommt der Limitierende Faktor. Als die MLB Plattform entwickelt worden ist, hat man die Annahme getroffen, dass Motor/Getriebe im Fahrzeug eine feste Position zur Kabinenwand haben. Somit habe ich HINTER dem Motor einen FIXEN Bauraum. Zu der Zeit konnte keiner wissen, dass die Abgashandlung noch einige Komponenten benötigt. Nun hat der Oxikat aufgrund seiner Wirkungsweise eben auch einen motornahen Platz. Das Problem ist nun das die Abgasbehandlung und Aufladung bei Audi haupsächlich HINTER dem Motor realisiert werden kann. Denn im heißen V befinden sich bereits die Kühler für AGR und das ÖL. Weiteres sind im V bereits zwecks symmetrie die Zuluft und Abluftführung des Motors untergebracht. Selbst wenn ich es schaffen würde einen so niedrigen BiTu zu entwickeln, hätte ich in Folgedessen das Problem wie ich Luftführungen verlegen sollte. Nun habe ich das Abgas hinten links aber die Zuluft vorne Rechts. Dies zeigt ein weiteres Problem. Die HD-AGR wird nun direkt im heißen realisiert. Der HD-AGR-Kühler sitzt aber eigentlich ungünstigt im heißen V und kann nur längs verbaut werden.
Wie sieht das nun beim R6 aus? Dort ist im Motorraum wirklich alles rechts links getrennt. Der das komplette Abgas wird in einer kurzen Pipe nach vorne links zum Turboladergeführt. Dort kann der Bypass für die HD-AGR gelegt werden. Also von vorne links nach vorne rechts. Der Kühler kann effizent QUER eingebaut werden. Über heute gängige Kühlerlamellensteuerung kann ich zugleich Aerodynamik und Kühlleistung regeln. Wenn das Abgas nicht über den Bypass zurückgeführt wird, dann geht es über die Turbo. Links nun ein Single/Bi/Tri/Quad-Turbosystem zu verbauen ist nun überhaupt kein Problem mehr. Dahinter der OXIkat und Partikelfilter sowie SCR. Also links und längs die Reihenfolge HD-AGR, Turbo, Abgasnachbehandlung. In längsrichtung ist es nun auch sehr einfach auf der linken Seite noch den ND-AGR Bypass zum Frischluftseite des Turbos zu verlegen. Also immer insgesamt kurze Wege. Der Turbo liegt vorne im Motor und wird somit auch durch Frischluft mitgekühlt.
Beim V6 sitzt der Turbo immer hinter dem Motor.
Frischluft:
Hier ist es eigentlich auch recht einheitlich bei V6 und R6. Die Verdichtete Frischluft kommt von links geht durch einen Kühler in der Front und wird von vorne rechts dem Motor zugeführt. Rechts unmittelbar vor dem Motor sitzt dann auch der el. Verdichter. Während sie beim R6 direkt zu den Zylindern geführt wird, wird sie beim V6 in das V und dort aus symmetriegründen erst gesplittet zur äußeren Zylinderreihe geführt. Zusätzlich mit dem Abgasturbolader hinten, entstehen somit lange Wege beim V6. Damit ist der el Verdichter durchaus intelligent positioniert.
Einspritzung:
Das Hochdrucksystem beim R6 natürlich auch viel einfacher zu realisieren. Diese wird dann vornehmlich rechts realisiert. Die Hochdruckpunkte und die Zuführung zur Commonrail ist auch auf kurzem Wege realisierbar. Beim V6 muss ich diese Leitung wieder splitten und der Bank 1 und 2 getrennt zuführen.
Fazit:
Man sieht es ist nicht ein einzelnes Bauteil was daran entscheidend ist, sondern es ist die Summe aller Teile die dem R6 einen Vorteil verschaffen. Die Aufladung und Zugleich die Abgasnachbehandlung sind Schlüsselrollen für saubere Motoren. Achillesferse ist hier der Platzbedarf hinter dem Motor, auf den Audi mit der MLB Plattform gar nicht reagieren kann. Sie müssten den V6 Diesel von Grund auf neu designen um der platzhungrigen Aufladung gerecht zu werden. Kurze Luftwege sorgen für einen dynamischen Motor. Thermodynamisch kommen aber auch eine Menge Kühler ins Spiel. Luftmassenstrom (Turbo, HD-AGR, ND-AGR), sowie ÖL und Wasserkühler für Aggregate und den Motor selbst. Mit dem R6 Motor kann man den Motorraum viel flexibler nutzen. Im Endeffekt geht es nur um das Drehmoment. Zwei Entwicklungen kommen dabei in Betracht. Den elektrifizierten Turbo. Also ein VTG der noch zusätzlich einen integrierten Motor hat, und eine leistungsfähige E-Maschine, die mit hoher KW Rekuperieren kann und im gleichen Maß in Bruchteilen von Sekunden Drehmoment liefern kann.
Links:
https://www.youtube.com/watch?v=f19MXnkj0n8 (OM656)
1852 Antworten
Das ist hier eine Unendliche Wiederholung , wenn man 2 Seiten gelesen hat weis man was auf den 103 anderen steht.
Zusammengefasst:
Evo 2 ist nach Meinung einiger Mist und bleibt es auch nach Update andere finden es ok
Evo 3 ist wohl besser
Der S6 wird immer wieder beschworen dass der Benziner im Vorgänger viel besser war und der Diesel Mist ist.
Dann driftet es immer in eine Unendliche Diskussion ohne wirkliches Ergebnis ab bis für ein paar Tage Ruhe herrscht und dann geht es wieder von Vorne los.
Ist allerdings ganz amüsant zu verfolgen.
Für Audi ist das Thema Evo2 gegessen , da wird nix mehr kommen nach dem bisherigen dürftigen Update egal wie oft dass hier noch breitgetreten wird.
Schlussendlich würde mich interessieren, was für ein Update in einem 2019er wiederum im Mai 2020 gemacht wurde.
Wenn da jemand ein Detail hätte?
Ich habe einen 19er Mj20 und war gerade in der Werkstatt. Es hieß es gibt kein Update.
Es wäre cool wenn ich denen einen expliziten Hinweis geben könnte. Das meine Werkstatt sich nicht bemüht, kann ich ausschließen. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis.
Besten Dank für eure Informationen. Der 45 scheint weniger betroffen als die größeren. Das habe ich jetzt herausgelesen. Unproblematisch scheint er aber nicht zu sein. Für eine Probefahrt bleibt leider nicht viel Zeit. In 2 Wochen soll die Entscheidung getroffen sein. Im Allroad ist doch der gleiche Motor, oder? Wenn ein Audi, dann der 45er, sonst kann ich gleich beim 520D bleiben.
Fahr Probe, soviel Zeit bei so einem Invest muss m.E. drin sein. Es hängt von deinen Anforderungen und Fahrprofil (Stadt/AB; auf der AB eher links oder rechts) stark ab. Mach dir selber ein Bild 🙂
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Zitat:
@tp-1000 schrieb am 1. Dezember 2021 um 17:54:04 Uhr:
Besten Dank für eure Informationen. Der 45 scheint weniger betroffen als die größeren. Das habe ich jetzt herausgelesen. Unproblematisch scheint er aber nicht zu sein. Für eine Probefahrt bleibt leider nicht viel Zeit. In 2 Wochen soll die Entscheidung getroffen sein. Im Allroad ist doch der gleiche Motor, oder? Wenn ein Audi, dann der 45er, sonst kann ich gleich beim 520D bleiben.
Ich bin kurz nacheinander den 50 TDI umd den 45 TDI gefahren.Um das Problem zu spüren brauchst du 10 min in der Stadt,dann weisst du bescheid …
Simuliere ein langsames Heranrollen an eine Kreuzung mit dezentem Abbremsen (rote Ampel), bis das Auto in den zweiten Gang schaltet und dann (Ampel Schaltet auf grün um) gib einfach Gas.
Zitat:
@derwahreeasy schrieb am 2. Dezember 2021 um 08:27:59 Uhr:
Simuliere ein langsames Heranrollen an eine Kreuzung mit dezentem Abbremsen (rote Ampel), bis das Auto in den zweiten Gang schaltet und dann (Ampel Schaltet auf grün um) gib einfach Gas.
Meinst du diesen Käse dass der dann erst in den 1.Gang runter schaltet anstelle einfach im 2.ten zu bleiben wenn man dann Gas gibt?
Dass dauert dann immer und man kommt halt einfach nicht vom Fleck, kann man aber umgehen wenn man dann auf Manuell geht und den 2.ten Gang drin lässt, dass zeugt von schlecht abgestimmtem Getriebe.
Ich fahre einen A4 50 TDI aus 2019. Bis zum Update ganz ganz schlimm und jetzt minimal besser. Muss nun etwas neues bestellen. Meine Frage. Lohnt es sich den neuen EVO3 50 TDI Probe zu fahren oder direkt zu BMW zu laufen? Alternativ S4 341 PS? Hat er auch die Anfahrschwäche?
Zitat:
@derwahreeasy schrieb am 2. Dezember 2021 um 08:27:59 Uhr:
Simuliere ein langsames Heranrollen an eine Kreuzung mit dezentem Abbremsen (rote Ampel), bis das Auto in den zweiten Gang schaltet und dann (Ampel Schaltet auf grün um) gib einfach Gas.
Ein wenig Gas oder halb oder Bodenplatte?
Zitat:
@derwahreeasy schrieb am 2. Dezember 2021 um 08:27:59 Uhr:
Simuliere ein langsames Heranrollen an eine Kreuzung mit dezentem Abbremsen (rote Ampel), bis das Auto in den zweiten Gang schaltet und dann (Ampel Schaltet auf grün um) gib einfach Gas.
Ich habe es gerade ausprobiert. Mein Auto beschleunigt.
Ein Auto über 80 k leasen oder kaufen ohne ausgiebige Probefahrt und sich hinterher ständig über die „ Anfahrschwäche“ aufregen- hoffentlich sind dies keine Entscheidungsträger in unserem Land …
Mein Avant 45 TDI ist 12/18. Auch da gab es schon erste Tests und Meinungen zum Thema.
Nach ausgiebiger Probefahrt habe ich den Leasingvertrag unterschrieben und freue mich jeden Tag über ein schickes, dynamisches Auto, welches im Vergleich
zum Vorgänger 4 Zylinder Frontantrieb auch noch sparsamer ist. Von mir klare Kaufempfehlung für den 45iger mit Wandler -
das neuere Modell mit DSG kann ich nicht
einschätzen.
Zitat:
@343434 schrieb am 2. Dezember 2021 um 22:38:31 Uhr:
Zitat:
@derwahreeasy schrieb am 2. Dezember 2021 um 08:27:59 Uhr:
Simuliere ein langsames Heranrollen an eine Kreuzung mit dezentem Abbremsen (rote Ampel), bis das Auto in den zweiten Gang schaltet und dann (Ampel Schaltet auf grün um) gib einfach Gas.Ich habe es gerade ausprobiert. Mein Auto beschleunigt.
Habs auch mal (fast kalter Moror ) probiert. Erwartungsgemäß hat meiner auch normal und ohne Pause im 2. Gang bis etwa 2000 u/min beschleunigt und dann den dritten Gang genommen.Völlig unspektakulär. Wenn man etwas mehr aufs Pedal drückt ,macht der Frühstückskaffee im Magen Probleme ......
Gut, vielleicht hätte ich den workaround standardisierter beschreiben müssen. 🙂
Heranrollen mit 2. Gang, Drezahl um die 1.200. Dann normal Gas geben, also weder das Pedal halb durch, noch Bodenplatte, vielleicht ein Viertel, eben nicht so, dass er in den ersten Gang schaltet.
Bei mir "sortiert" er sich da gedanklich erst mal durch, bevor er die Gasannahme in Beschleunigung im zweiten Gang umsetzt.
Geht dann zäh los und dann kommt bei ca. 1.800 schon der Schub.
Ich umgehe das meist auch dadurch, dass ich manuell vorher schon schalte, da passiert das nämlich nicht.
Wenn man's weiß, kann man damit leben, ist ja kein Rennwagen. Nervt dennoch manchmal schon.
Mein 45TDI aus 2018 mit allen Motorupdates hat es so gemacht, (wenn ich es darauf anlgelegt hatte):
Rollen bei 1000upm (z.B. Tempo 30 Zone oder auch auf der Landstraße)
Dann die Situationen:
30er Zone: "oh, da kommt einer aus der Seitenstraße und ich will schnell noch vorher weg",
oder Landstraße: "jetzt schnell mal einen Trödler überholen, bevor der Gegenverkehr kommt"
Da konnte ich 3Sekunden zählen, bevor der Schub eingesetzt hat.
Nämlich wurde erst 2 Gänge runtergeschaltet, dann vorsichtig mit sehr wenig Schub hochgedreht bis 2200upm und erst dann gab es die volle Power.
Ich bin froh dass mein Leasing vorbei ist.
Wäre schön, wenn hier jemand mit einem aktuellen 45er TDI seine Erfahrungen mitteilen könnte. Hat der Mildhybrid nicht gerade beim Anfahren Vorteile ?