Als Rechtsabbieger trotz Vorfahrt Schuld?

Hallo zusammen,

heute bin ich leider in einen Autounfall verwickelt gewesen.
Ich kam als Rechtsabbiegerin (einzige Abbiegespur) und hatte die Wahl zwischen zwei Fahrbahnen. Ich habe mich für die Linke entschieden, da ich danach erneut links abbiegen musste. Ein entgegenkommendes Fahrzeug (Liksabbieger) hat damit gerechnet, dass ich die rechte Spur nehme und wir haben uns „getroffen“. Ich war noch im Abbiegevorgang, es war kein Spurwechselvorgang. Die Polizisten waren recht jung und haben etwas rumtelefoniert. Ende der Geschichte: ich bin schuld. Bei dem anderen Fahrzeugführer wurde nicht einmal eine Teilschuld festgestellt.
Anbei eine Skizze.
Habe ich als Rechtsabbiegerin innerorts nicht freie Fahrbahnwahl und ohnehin Vorfahrt? Ich kenne innerorts nur folgende Regelung für das Rechtsfahrgebot:

Dies wird gemäß § 7 Abs. 3 StVO gesetzlich geregelt: „Innerhalb geschlossener Ortschaften - ausgenommen auf Autobahnen (Zeichen 330.1) - dürfen Kraftfahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse bis zu 3,5 t auf Fahrbahnen mit mehreren markierten Fahrstreifen für eine Richtung (Zeichen 296 oder 340) den Fahrstreifen frei wählen.

Danke im Voraus und einen schönen Abend

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Beste Antwort im Thema

Ich sehe nicht mal eine teilschuld. Linksabbieger muss warten. Somit klassisches Vorfahrtsdelikt bei eindeutiger Verkehrslage.

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Zitat:

@Bahnfrei schrieb am 7. September 2018 um 16:52:30 Uhr:



Wenn der Linksabbieger stark genug beschleunigt, kann der schon mehr oder weniger plötzlich da sein. Und so stark muss der da nicht beschleunigt haben. Immerhin gibt es für die TE ja noch sowas wie Reaktionszeit.

Hinzukommt das man sich beim Abbiegen auf andere Dinge konzentriert (z.B. querende Fußgänger und Radfahrer) sowie auf die Fahrbahn auf die man im Begriff ist aufzufahren.

Bei uns gibt es massenweise wie die von der TE. Man biegt von einer Fahrspur in Strassen wo man dann zwei hat, ebenfalls mit entgegenkommenden Linksabbiegern. Hier ist alles kein Problem.

Über die Kreuzung der TE findet man im Internet einiges mit Linksabbiegern die häufig Unfälle verursacht haben.

Man wechselt während des Abbiegevorgangs nicht die Fahrspur, egal ob mit oder ohne Linien.

Sieht man ja, was dabei rauskommt...

Ursache ist der typische Egoismus "sollen die doch auf der Linksabbiegerspur versauern, erst komme ich", statt den anderen entsprechenden Freiraum durch berechenbares Fahrverhalten zu lassen.

Ist schon voll unfair diese diktatorische StVO ...

Zitat:

@warnkb schrieb am 7. September 2018 um 19:47:47 Uhr:


Man wechselt während des Abbiegevorgangs nicht die Fahrspur, egal ob mit oder ohne Linien.

Stimmt, man fährt einfach im Kreuzungsbereich soweit vor bis man in die gewünschte Fahrspur einfahren kann. Das macht schon Sinn, nicht nur um selber zügig vorwärts zu kommen, sondern auch im Sinne aller VTs. Nachvollziehen kann man das vllt. nur wenn man täglich in Großstädten unterwegs ist.

Selbst wenn wir die Regeln umschreiben, dann „ versauert“ nicht die Linksabbieger Spur des Gegenverkehrs, sondern die geradeaus Spuren, weil sich dann die ganzen Spurwechseler über 3 Spuren arbeiten müssen weil sie wieder links abbiegen müssen.

Wichtig ist das alle die gültigen Regeln befolgen und dabei nicht nur den persönlichen Vorteil im Auge haben.

Selbst wenn ich an der einen Ecke einen per Regel festgelegten Nachteil habe, genieße ich an der nächsten Ecke den per Regel festgelegten Vorteil.

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Zitat:

@thalhom schrieb am 7. September 2018 um 19:25:42 Uhr:



Zitat:

@Bahnfrei schrieb am 7. September 2018 um 16:52:30 Uhr:



Wenn der Linksabbieger stark genug beschleunigt, kann der schon mehr oder weniger plötzlich da sein. Und so stark muss der da nicht beschleunigt haben. Immerhin gibt es für die TE ja noch sowas wie Reaktionszeit.

Hinzukommt das man sich beim Abbiegen auf andere Dinge konzentriert (z.B. querende Fußgänger und Radfahrer) sowie auf die Fahrbahn auf die man im Begriff ist aufzufahren.

Das ist finde ich ein sehr wichtiges Argument. Der Vorgang des Rechtsabbiegens ist komplexer als der des linkabiegens. Beim rechts abbiegen muss ich den gesamten rückwärtigen Verkehr im Auge haben, dem links abbiegen lediglich den Gegenverkehr.

Zitat:

@warnkb schrieb am 7. September 2018 um 19:47:47 Uhr:


Man wechselt während des Abbiegevorgangs nicht die Fahrspur, egal ob mit oder ohne Linien.
Sieht man ja, was dabei rauskommt...

Man nimmt als Linksabbieger nicht einem entgegen kommenden Rechtsabbieger die Vorfahrt, egal ob mit oder ohne Linien.
Sieht man ja, was dabei rauskommt ...

Zitat:

@warnkb schrieb am 7. September 2018 um 19:47:47 Uhr:


Ursache ist der typische Egoismus "sollen die doch auf der Linksabbiegerspur versauern, erst komme ich", statt den anderen entsprechenden Freiraum durch berechenbares Fahrverhalten zu lassen.

Warum sollte man die falsche Erwartungshaltung dem Linksabbieger auch noch antrainieren?

Ich verstehe manche hier nicht.
Wenn ich bei einer Spur, die rechts abbiegt, auf mehrere weiterführende Fahrspuren "treffe", so kann ich frei wählen, welche Spur ich nehme. Die eine Spur wird plötzlich zu mehreren und in der Stadt gibt es kein Rechtsfahrgebot außer auf gekennzeichneten Stadtautobahnen. Ein eventueller Linksabbieger kann hoffen aber nicht vorraussetzen, dass ich die rechte Spur wähle und er gleichzeitig abbiegen kann, sofern er keinen weiteren Gegenverkehr hat.
Der Linksaabbieger muss solange warten mit seinem Vorgang, bis die Situation eindeutig ist und er ohne Gefährdung abbiegen kann.
@warnkb
Das hat mit Egoismus nichts zutun, sondern mit Einhaltung der Regeln. Der Linksabbieger hat den Gegenverkehr passieren zu lassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob dieser nun geradeaus fährt oder rechts abbiegt.
In der Stadt wird deshalb sehr oft nur die Linksabbiegerspur auf grün geschaltet, um ein zügiges Abbiegen zu gewährleisten und damit mehr als nur 3 Autos über die Kreuzung fahren.

Zitat:

@tomcat092004 schrieb am 7. September 2018 um 22:24:18 Uhr:


Ich verstehe manche hier nicht.
Wenn ich bei einer Spur, die rechts abbiegt, auf mehrere weiterführende Fahrspuren "treffe", so kann ich frei wählen, welche Spur ich nehme. Die eine Spur wird plötzlich zu mehreren und in der Stadt gibt es kein Rechtsfahrgebot außer auf gekennzeichneten Stadtautobahnen. Ein eventueller Linksabbieger kann hoffen aber nicht vorraussetzen, dass ich die rechte Spur wähle und er gleichzeitig abbiegen kann, sofern er keinen weiteren Gegenverkehr hat.
Der Linksaabbieger muss solange warten mit seinem Vorgang, bis die Situation eindeutig ist und er ohne Gefährdung abbiegen kann.
@warnkb
Das hat mit Egoismus nichts zutun, sondern mit Einhaltung der Regeln. Der Linksabbieger hat den Gegenverkehr passieren zu lassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob dieser nun geradeaus fährt oder rechts abbiegt.

Dem ist nichts hinzuzufügen, außer mein Erstaunen, welche unterschiedlichen Meinungen und Aussagen hier zu einer ganz eindeutigen Situation geäußert werden.
Ich glaube, keine Fahrschule lässt einen Fahrschüler mit dem praktischen Fahren beginnen, bevor er diese simplen Regeln nicht beherrscht.

@otto2111 was mich fast mehr wundert, ist dass die Polizeischule scheinbar ihre Absolventen mit solchen Lücken auf die Praxis loslässt. Versteht mich nicht falsch, ich habe Vertrauen in unsere Exekutive, aber das gestern stimmt mich nachdenklich. Immerhin hatten beide ihren ersten Stern.. Telefonsiche Rückfrage hin oder her, die Situation war scheinbar klar. Nach dem Schock (erster Unfall) war ich nicht in der Lage großartig Druck zu machen. Ich habe lediglich auf die Fahrbahnmarkierung hingewiesen und auf die Vorfahrtsregel. Ich hoffe, dass die zuständigen Sachbearbeiter und das Gericht die überwiegende Meinung vertreten wird. Nochmals vielen Dank!

Der Rechtsabbieger wird in diesem Fall garantiert eine Teilschuld kriegen. Also nicht 100% seines Schaden ersetzt bekommen. Man könnte fast auf die Idee kommen, dass der Rechtsabbieger den Unfall provoziert hat.
Außerdem war der Linksabbieger schon in der Fahrspur und der Rechtsabbieger hat ihn beim Fahrspurwechsel ! angefahren.
Ich würde ihm sogar die Hauptschuld geben, der Linksabbiegevorgang war ja schon abgeschlossen!

@manvo ohne Bremsung meinerseits wäre der andere Wagen vermutlich mir reingefahren. Ich habe eine Vollbremsung hingelegt. Die Kreuzung hat oftmals die Fußgänger auf grün, wenn ich abbiege. Daher war ich tatsächlich nicht explizit auf mögliche ungebremste Linksabbieger konzentriert. Eine Unfallprovozierung habe ich nicht nötig. Der Stress und die Zeit ist es mir im Ansatz nicht wert.

Das Linksabbiegen war schon beendet, während du die Fahrspur gewechselt hast.
Warum hast du die Spur gewechselt wenn da schon einer fuhr?

Sag mal bist du schwer von begriff???
Sie hat keine Spur gewechselt!!!
Sie hat sich völlig rechtmäßig für die Linke Spur entschieden. Da hat kein Linksabbieger was zu suchen.
Sind hier echt so viele Achtklässer unterwegs?

Manchmal frage ich mich echt wie viele hier den Führerschein haben und wie viele nicht...

Die Hälfte hier sollte besser keinen Meter Stadtverkehr fahren.
Oder aber sie schreien hier FÄLSCHLICHERWEISE rum aber verstoßen im Alltag gegen die falschen Regeln die sie hier mit voller Kraft beschreien.

Wenn das gilt was hier gesagt wird hat mir das mein Fahrlehrer a) falsch beigebracht und b) wäre ich bei der Führerscheinprüfung keinen Kilometer nach TÜV-Gelände schon durchgefallen.

Hauptschuld muss beim Linksabbieger sein.
TE keine Schuld oder Teilschuld weil Unfall vielleicht ersichtlich hätte sein müssen und durch andere Fahrstreifenwahl nicht verhindert wurde.
Der Punkt wäre halt zu klären.
Aber hier auf ne Hauptschuld zu kommen oder verbotene Spurwechsel ankreiden zu wollen ist doch verrückt

Abgesehen davon; ich persönlich schaue bei solchen Stellen beim Rechtsabbiegen auch eher nach Fußgängern und Radfahrern und blicke in die Straße in die ich einbiegen möchte anstatt den Gegenverkehr der eh nicht fahren darf scharf im Visier zu haben und dafür andere wichtigere Dinge ggf zu vernachlässigen

Könnt Ihr mal mit der Rumpöbelei aufhören? Hier gibt es zwei Meinungen, respektiert das gefälligst. Lest den Thread, dann erfahrt Ihr auch die Begründung. Wie es wirklich ausgeht wird man ja dann sehen.

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