Allwetterreifen

Citroën C4 Picasso 1 (U)

hat jemand erfarung mit Allwetterreifen?Ich fahre c4 Grand Picasso und möchte auf original felgen 7,00x17ET50,00 undreifen 205/55r17 gegen Allwetterreifen tauchen.

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Ich habe leider immer wieder das zweifelhafte Vergnügen mit Allwetterreifen zu fahren. Ich bin häufig dienstlich unterwegs und in unserem Fuhrpark haben die meisten Autos Allwetterreifen (alles Premiummarken, kein Billig LingLong-Kram). Mein persönliches Fazit nach vielen Tausend Kilometern:
Niemals würde ich mir Privat Allwetterreifen kaufen. Die Dinger sind sowohl im Sommer als auch im Winter deutlich schlechter als die "echten" Sommer- + Winterreifen. Ich bin mehrfach bei Schnee unterwegs gewesen und war froh unbeschadet nach Hause gekommen zu sein. Ich hatte das Gefühl auf besseren Sommerreifen unterwegs zu sein. Geht gar nicht so was. Auch im Sommer hat man ein schwammiges Fahrgefühl. Die Reifen haben eine weichere Mischung als echte Sommerreifen und das merkt man. Vor allem bei höheren Geschwindigkeiten und schnell gefahrenen Kurven. Das absolute No Go ist für mich allerdings der längere Bremsweg. Sowohl im Sommer als auch im Winter. Aber im Fall der Fälle kann der längere Bremsweg der Allwetterreifen zwischen einem Unfall mit schweren Verletzungen und nur einem Adrenalischock mit Herzrasen entscheiden.
Allwetterreifen würde ich nur aufziehen bei einer geringen Fahrleistung und wenn man größtenteils in der Stadt und Umgebung unterwegs ist, also z.B. der typische Zweitwagen, der nur zum Einkaufen benutzt wird.
Ich habe für mich persönlich auch berufliche Konsequenzen gezogen. Ich habe meinem Chef gesagt, dass ich mich weigere im Winter mit Allwetterreifen zu fahren, wenn Schneefall angesagt ist. Ich sehe nicht ein, dass ich meine Gesundheit und vielleicht sogar mein Leben für die Firma aufs Spiel setze, nur weil man ein paar Euro bei den Reifen spart. Ich werde dann ein Fahrzeug der Oberklasse im Fuhrpark anmieten. Die haben interessanterweise echte Winterreifen drauf, egal ob Front- oder Heckantrieb. Ist es dem Verleiher etwa zu riskant ein teures Oberklassemodell mit Allwetterreifen auf die Bahn zu schicken? Hat mein bei teuren Autos etwa Angst, dass der Bremsweg oder die schlechtere Performance mit Allwetterreifen einen teuren Schaden verursachen könnte? Ein Schelm wer böses dabei denkt. Ach ja, Mein Chef teilt übrigens meien Meinung und stellt mir frei in dem Fall eine Oberklasse anzumieten.
Mal abgesehen davon: Was spart man im Endeffekt? Einen Satz Felgen (Alu, ca. 600,- € einmalig) und das jährliche umstecken (2x 15 - 20 € pro Jahr). Hört sich ja erstmal nicht schlecht an, aber wenn ich ein Auto fünf, sechs Jahre fahre, relativieren sich zumindest die Kosten für die Felgen. Wenn der Bremsweg aber einmal 10 meter zu lang war, sieht die Rechnung schon anders aus. Und wie erkläre ich der Mutter des Kindes, dass ich gerade angefahren habe, warum ich mit den Allwetterreifen nicht rechtzeitig stehen geblieben bin? Meine eigene Familie möchte ich diesem Risiko auch nicht aussetzen. Daher gibt es für mich nur eins: Richtige Sommer- und Winterreifen, und zwar vernünftige Marken, kein Billigkram. Unser Leben und unsere Gesundheit hängt an vier Postkarten großen Auflageflächen. Die müssen funktionieren und zwar perfekt!

PS:
@misiksergio: Viel Spaß mit dem schicken C4 GP II. ;-))

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Zitat:

@johny36 schrieb am 2. Februar 2016 um 08:33:41 Uhr:


Hallo.
fahre deshalb mit Winterreifen durch das Jahr.
MFG johny

Das halte ich für gefährlichen Leichtsinn und unverantwortlich!

Begründung:

Winterreifen sind, wie der Name schon suggeriert, speziell für winterliche Bedingungen gemacht, also für sehr niedrige Temperaturen, für viel Wasser auf der Fahrbahn, für gute Haftung auf Eis und Schnee und für kurze Bremswege bei winterlichen Verhältnissen.

Sie sind NICHT gemacht für hohe Temperaturen im Sommer, für trockene Straßen, setzt man sie dort ein, haben sie schlechtere Fahreigenschaften als reine Sommerreifen, vor allem jedoch haben sie viel längere Bremswege!

Man verschenkt also ohne Not ein gutes Stück an Sicherheit, denn wenn man mal eine Notbremsung, warum auch immer, hinlegen muss, kommt es auf jeden Zentimeter weniger Bremsweg an, 50 Zentimeter mehr Bremsweg (Winterreifen haben aus hohen Geschwindigkeiten abgebremst jedoch so einige Meter mehr an Bremsweg gegenüber Sommerreifen!) können den Unterschied zwischen Blechschaden und keinem Schaden bedeuten, oder den Unterschied zwischen Leichtverletztsein oder Schwerverletztsein, oder den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen!

Hinzu kommen Komfortnachteile wie schwammigeres Fahrverhalten, lautere Reifenabrollgeräusche, geringere Stabilität bei Kurvenfahrten und nicht zuletzt verschleißen Winterreifen im Sommer weit mehr als im Winter.

Das Allerbeste fürs Auto und vor allem für die Sicherheit und den Komfort ist der Reifenwechsel zur rechten Zeit, im Winter Winterreifen, im Sommer Sommerreifen zu fahren. Hat man sich erstmal einen Satz Felgen samt Reifen angeschafft, hält sich der finanzielle Mehraufwand in Grenzen, während sich der eine Satz abnutzt, ruht der andere Satz wohlverwahrt und nutzt sich nicht ab.

Niemand von euch wird doch auf die Idee kommen, mit Winterstiefeln im Hochsommer bei 30 Grad rumzulaufen oder im Winter bei Schnee und Eis in Sandalen mit kurzen Söckchen rauszugehen oder damit Ski zu fahren, man zieht sich doch meistens die jahreszeitlich passende Bekleidung an, oder etwa nicht?
Aber beim Auto gilt das nicht?

Ganzjahresreifen KÖNNEN je nach Einsatzgebiet ein guter Kompromiss sein, ideal sind sie dennoch nicht, sie weisen stets etwas schlechtere Wintereigenschaften auf als spezielle Winterreifen, sie haben IMMER einen minimal längeren Bremsweg als jahreszeitlich angepasste Reifen, sie verschleißen IMMER schneller als reine saisonale Reifen, vor allem im Sommer, weil sie eben nur ein Kompromiss sein können, der die gegensätzlichen Anforderungen an Sommer und Winter erfüllen soll.

Für Klein- bis Kompaktwagen, die NUR im eher milden Flachland eingesetzt werden sollen und die man NICHT unbedingt täglich nutzen MUSS, die man bei unpassendem Wetter auch mal stehen lassen kann, sind Ganzjahresreifen ein guter Kompromiss, bei allen anderen Fahrbedingungen und bei größeren Autos wie dem Picasso C 4 sind sie meines Erachtens nicht angebracht, da sollte man auf saisonale Reifen vertrauen.

Grüße
Udo

Hallo Udo,
lass gut sein.
MFG johny

Hier haben sich ja teils feine Mythen festgefahren. Wir schreiben inzw. das 21. JH und diverse Hersteller verbauen die Allwetterreifen als Erstausrüstung (bspw. bei diversen SUV, oder bei allen Trekking-Modellen von Fiat der chronische Testsieger GY Vector 4Seasons, dort wird auf Nummer Sicher gegangen).
Die Reifentests diverser Fachzeitschriften und Autoverbände offenbaren, dass die guten Ganzjahres-Fabrikate mit ihren Sommer- u. Winter-Pendants gleichauf sind.
Erstmals in seiner Firmengeschichte mischt jetzt auch Michelin mit seinem neuen CrossClimate hier mit.
Es gilt zu verstehen, dass GJ-Reifen in erster Linie Winterreifen (mit Lamellen) sind, welchen Sommereigenschaften angeimpft wurden.
Ich persönl. habe die 4Seasons (225/45 R17) und weiß, dass kein Winterreifen der Welt weiterhelfen kann, wenn mein Auto mit diesen Reifen stecken bleibt.
Aufgrund des Fahrstils, der jährl. km-Leistung u. örtl. Gegebenheiten (i.d.R. kein Bergdorf) machen für einen Großteil der Bevölkerung separate Winter- u. Sommerreifen schon lange keinen Sinn mehr.
In manchen Fällen gibt natürlich die Art des KFZ den Reifen vor, weshalb ich gewiss keine pauschale Aussage anmaße.

Vredestein Quatrac 5 205/55 R17 95V XL

http://www.giga-reifen.de/.../rshop.pl?...

Zitat:

@Oberarzt schrieb am 9. Februar 2016 um 16:43:05 Uhr:


Hier haben sich ja teils feine Mythen festgefahren. Wir schreiben inzw. das 21. JH und diverse Hersteller verbauen die Allwetterreifen als Erstausrüstung (bspw. bei diversen SUV, oder bei allen Trekking-Modellen von Fiat der chronische Testsieger GY Vector 4Seasons, dort wird auf Nummer Sicher gegangen).
Die Reifentests diverser Fachzeitschriften und Autoverbände offenbaren, dass die guten Ganzjahres-Fabrikate mit ihren Sommer- u. Winter-Pendants gleichauf sind.

Veto: Im Jahr 2013 (mithin auch schon 21. Jahrhundert) testete

Auto, Motor & Sport

drei Kompakt-SUV und der einzige mit

Ganzjahresreifen

ist aufgrund der Bremsleistung mit Pauken und Trompeten durchgefallen:

Zitat:

AMS schrieb:


Der 2008 enttäuscht dagegen beim Bremsen. Aus 100 km/h steht er erst mehr als eine ganze Wagenlänge später als seine beiden Konkurrenten, aus 140 km/h sind es sogar fast 14 Meter. Für dieses erschreckende Ergebnis lässt sich der Grund schnell finden: Der Testwagen ist mit dem so genannten Grip-Control-Paket (ab 250 Euro) ausgerüstet, in dem neben einer zusätzlichen Steuerung der Traktionskontrolle für schlechte Wege auch Allwetter-Reifen enthalten sind. Die mögen jenseits der Straße Vorteile bringen – auf ihr allerdings nicht.

(

Quelle

)

Insoweit habe ich vorerst auch von Ganzjahresreifen Abstand genommen, alldiweil einem ja nicht einmal der regelmäßige Radwechsel gänzlich erspart bleibt, will man nicht nach einigen Jahren mit (je nach Antriebskonzept) front- oder heckseitig abgefahrenen Reifen rumkutschieren.

Ja, 2013. Möglw.
Reifentests von AutoBild 2015, AutoZeitung 2015, AMS 2015, ADAC mit WarenTest 2015 u. östereichischen mir Fachblättern und -Vereinen decken sich. Soll keine Werbung sein, jedoch sind die drei GJ-Reifen von Michelin, GoodYear u. Pirelli mit ihren Sommer- u. Winter-Pendants gleichauf. Ja sogar bremsen sie zur Überraschung aller bei Nässe (für unsere Breitengrade relevant) teils besser als diverse Marken-Sommerreifen.
Jeweils Gesamturteile mit "Vorbildlich", "Sehr Empfehlenswert" u. "Empfehlenswert".
Sie sind mit Durchschnittsnoten von 2+ und 2 mit Einsern in diversen Einzelwertungen besser als reine Winter- u. Sommerreifen noch vor 7-10 Jahren und hätten damals eine glatte 1+ erhalten, hätte es sie gegeben.
Ja, es gibt renommierte GJ-Reifen mit Note 3, ebenso wie Sommer- u. Winterreifen mit Note 3 aufwärts.
Da ich selbst einen dieser 3 Fabrikate habe, kann ich dies bestätigen, wohlauf des großen Reifentest-Betrug-Skandals, welcher glaub 2013/14 ans Licht kam.
Jeder kauft das, was er will, doch dass GJ-Reifen teils schlecht sein sollen, darf inzw. als Mythos betrachtet werden. (Mythen = "Mit E-Plus hat man keinen Empfang, Saab ist aus Schwedenstahl, Ikea ist eine schwedische Firma"... falls jemand noch einige kennt.)

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