Allrad im bergischen NRW sinnvoll?

Hallo zusammen!

Vorab hoffe ich, dass ich im richtigen Forum gelandet bin.

Ich war bisher immer stiller Mitleser und stehe jetzt selbst vor einer Entscheidung, bei der ich mir gerne einen Rat einholen möchte.

Ich bin bisher nur mit Heckantrieb gefahren (1er, 3er, Z3) und mein neuer soll ein 320d werden.

Meine Arbeit führt mich demnächst täglich ins bergische Wuppertal. Jetzt stehe ich vor der Entscheidung: Allrad oder nicht?

Eventuell hat ja wer Erfahrung mit den winterlichen Witterungsverhältnissen in Wuppertal und kann mir seine Sichtweise schildern.

Danke schonmal! 🙂

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Allrad ist immer sinnvoll, jedoch genau so wichtig ist eine gute Bereifung sowie fahrerisches Können.

Jemand der nur Gaspedalstellung 1 und 0 kennt, kommt auch mit einem Allrad nicht gut durch den Winter.

Für mich ist Allrad ein Luxus, den ich mir leiste. Funktionieren würde es in den meisten Fällen auch mit Frontantrieb.

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So ein 320d hat inzwischen schon ganz ordentlich Leistung und mich persönlich nervt der Heckantrieb beim 3er doch eher.

Kaum ists nass kriegt man keine Leistung auf die Straße und selbst bei 80 im dritten greift das dsc ein.

Drehmomentstarke Fahrzeuge nur noch mit Allrad.

Wir waren im Dezember 2017 im bergischen Land unterwegs... mit einem extrem tieferlegtem Octavia und nur Frontantrieb bei 20-30cm Neuschnee in der Nacht.
Mit Wohnwagen wohlgemerkt, Probleme? Null!

Allrad ist nice-to-have, aber nicht nötig.

Zitat:

@WARELB schrieb am 17. November 2019 um 23:10:39 Uhr:


So ein 320d hat inzwischen schon ganz ordentlich Leistung und mich persönlich nervt der Heckantrieb beim 3er doch eher.

Kaum ists nass kriegt man keine Leistung auf die Straße und selbst bei 80 im dritten greift das dsc ein.

Drehmomentstarke Fahrzeuge nur noch mit Allrad.

Das Problem hat eher der Vorderradantrieb. Ich bin den 320d 100 TKM gefahren und kann das so nicht bestätigen.

Echt mal, bei 80 km/ h gerade mal im dritten und die Traktionskontrolle regelt da (bei Vollgas?) die Leistung weg, das geht gar nicht.
"Drehmomentstarke" Fahrzeuge bewegt man in einem langen Gang und nicht im i.d.R. kurzen 3. bei 80 km/ h, dann hat man auch keine Probleme mit der Traktion.

Was hier manche für "Probleme" haben wollen, kann man sich gar nicht ausdenken.
Klar bekommt man mit mehr angetriebenen Achsen mehr Zugkraft auf die Straße, nur ist davon i.d.R. gar nicht das Maximum der Reifen notwendig, wenn man nicht gerade eine richtige Steigung hoch will. Gegen durchdrehende Räder hilft Hochschalten oder weniger Gas geben.

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Zitat:

@Tete86 schrieb am 17. November 2019 um 23:13:28 Uhr:


Wir waren im Dezember 2017 im bergischen Land unterwegs... mit einem extrem tieferlegtem Octavia und nur Frontantrieb bei 20-30cm Neuschnee in der Nacht.
Mit Wohnwagen wohlgemerkt, Probleme? Null!

Allrad ist nice-to-have, aber nicht nötig.

Das hängt immer davon ab, wieviel Leistung ein Fahrzeug auch bei niedrigen Drehzahlen abgeben kann. Wenn das Fahrzeug hier schwach ist, spielt die Antriebsart natürlich nur eine geringe Rolle, es dreht nix durch. Wenn allerdings z.B. bereits 400 Nm bei einer Drehzahl von deutlich unter 2000 U/min zur Verfügung steht, kann das anders aussehen.

Zitat:

@FWebe schrieb am 17. November 2019 um 23:13:56 Uhr:


"Drehmomentstarke" Fahrzeuge bewegt man in einem langen Gang und nicht im i.d.R. kurzen 3. bei 80 km/ h, dann hat man auch keine Probleme mit der Traktion.

Natürlich kann man das machen, aber das will ich überhaupt nicht, denn wenn ich ein drehmomentstarkes Fahrzeug fahre, möchte ich das Drehmoment auch nutzen können und das auch bei Nässe.

Gruß

Uwe

Ich sehe das mit dem Allrad mit gemischten gefühlen. Beim Frontantrieb merke ich, wenn die Straße rutschig ist, und kann die Fahrweise anpassen. Beim Allrad habe ich ein falsches Gefühl von Sicherheit. Die Beschleunigung ist besser, aber der Bremsweg ist unverändert. Bei einer Autofahrt geht es nicht nur immer Bergauf, sondern auch Bergab.

Das Gefühl der falschen Sicherheit kann ich nicht nachvollziehen, denn nicht nur über den Schlupf der Antriebsräder, sondern noch durch andere Rückmeldungen über die Straßenbeschaffenheit.

Jedenfalls hatte ich noch nie Probleme, dass ich Straßenbeschaffenheit falsch eingeschätzt habe.

Gruß

Uwe

Der TE sollte einmal genau prüfen, wo er in W hinfahren muss, denn nicht alle Stadtteile liegen im Tal der Wupper. Muss er z.B. nach W-Lichtscheid oder W-Cronenberg wird er recht steile Anfahrtswege mit teilweise mehr als 10% Steigung zu bewältigen haben und es geht rauf auf bis zu 350 m.

300-350m Höhenlage klingt nach nicht viel, aber dort oben liegt im Winter regelmäßig Schnee.

Hier ein Schaubild zu den Schneetagen in W-Buchenhofen (130m), dazu auf der verlinkten Karte auf die Messstation 11 klicken:

http://www.winterchronik.de/winter-chronik.jsf#

Zitat:

@FWebe schrieb am 17. November 2019 um 23:13:56 Uhr:


Echt mal, bei 80 km/ h gerade mal im dritten und die Traktionskontrolle regelt da (bei Vollgas?) die Leistung weg, das geht gar nicht.
"Drehmomentstarke" Fahrzeuge bewegt man in einem langen Gang und nicht im i.d.R. kurzen 3. bei 80 km/ h, dann hat man auch keine Probleme mit der Traktion.

Was hier manche für "Probleme" haben wollen, kann man sich gar nicht ausdenken.
Klar bekommt man mit mehr angetriebenen Achsen mehr Zugkraft auf die Straße, nur ist davon i.d.R. gar nicht das Maximum der Reifen notwendig, wenn man nicht gerade eine richtige Steigung hoch will. Gegen durchdrehende Räder hilft Hochschalten oder weniger Gas geben.

1. da weiß wohl jemand nicht wie Automatik funktioniert.

2. hohe Last niedrige Drehzahl? Erzähl mir mehr boi

Zitat:

@WARELB schrieb am 18. Nov. 2019 um 01:57:20 Uhr:


1. da weiß wohl jemand nicht wie Automatik funktioniert.

2. hohe Last niedrige Drehzahl? Erzähl mir mehr boi

Es geht hier um widrige Straßenverhältnisse. Da hat boi schon Recht mit seinen Aussagen.

... Auch eine Automatik beschleunigt nur so stark, wie der Gasfuß vorgibt.
... Und die 400Nm bei 2000rpm sind das Maximum, das der Motor abgibt, nicht das, was beim bloßen Berühren des Gaspedals kommt.

Ich selbst hatte mit Frontantrieb und Automatik nie Probleme, auch auf Feldwegen im verschneiten Winter nicht. Ich kenne aber einen BMW-Fahrer, der von Heck- auf Allrad in der gleichen Baureihe gewechselt ist, und der will den Allrad nicht mehr hergeben...

Ich lebe in der Eifel, wir sind hier bei 500-600m. Jetzt grade liegen knapp 10cm Schnee. Bergig ist es auch.

Dennoch ist die Allradquote gering, ausser bei den Bauern. Auch ich habe mir noch nie Gedanken über ein Allradfahrzeug gemacht. Selbst Heckantrieb ohne Helferlein geht gut, man muss nur die Schwiegermutter in den Kofferraum packen...

Gute und einfach im Schnee zu fahrende Autos haben:
- ein geringes Eigengewicht
- schmale, gute Reifen
- Frontantrieb
- möglichst frontlastige Gewichtsverteilung

Das ergibt einen hohen Flächendruck und damit gute Traktion.

Also kaufen kann man viel, brauchen tut man wenig. Ausser auf Bergdörfern in den Alpen ist 4x4 jetzt echt kein must-have. Der passende Fahrstil auf Schnee ist wichtiger, als die Antriebsformel!

Zitat:

@Rob_11 schrieb am 17. November 2019 um 17:48:40 Uhr:


Hallo zusammen!

Vorab hoffe ich, dass ich im richtigen Forum gelandet bin.

Ich war bisher immer stiller Mitleser und stehe jetzt selbst vor einer Entscheidung, bei der ich mir gerne einen Rat einholen möchte.

Ich bin bisher nur mit Heckantrieb gefahren (1er, 3er, Z3) und mein neuer soll ein 320d werden.

Meine Arbeit führt mich demnächst täglich ins bergische Wuppertal. Jetzt stehe ich vor der Entscheidung: Allrad oder nicht?

Eventuell hat ja wer Erfahrung mit den winterlichen Witterungsverhältnissen in Wuppertal und kann mir seine Sichtweise schildern.

Danke schonmal! 🙂

Ich fahre seit über 30 Jahren jeden Tag nach Wuppertal. Selbst auf den Höhenzügen - die nur einen kleinen Teil des Stadtgebietes ausmachen - bin ich noch nie mit ordentlichen Winterreifen stecken geblieben. In den tieferen Teilen des Stadtgebietes bleibt kaum eine Flocke liegen, selbst wenn der Rest von Deutschland im Schnee versinkt.
Und selbst wenn alle Jubeljahre mal ganz Wuppertal einschneit hilft dir Allradantrieb nichts, weil dann der Verkehr wegen all der Sommerreifenfahrer zusammenbricht.
Daher ganz klar: Allradantrieb in Wuppertal = mit Atombomben auf Spatzen schießen.

Zitat:

@WARELB schrieb am 18. Nov. 2019 um 01:57:20 Uhr:


1. da weiß wohl jemand nicht wie Automatik funktioniert.

Für mich klingt das eher nach einem Anwenderfehler, wieso sollte man dann die Schuld der Automatik geben?

Zitat:

2. hohe Last niedrige Drehzahl? Erzähl mir mehr boi

Wenn ich dir das erzählen soll, könntest du ja auch erstmal mit der genannten Fahrzeugsorte fahren, es ergibt sich dann von ganz alleine.

Allrad ist immer schöner zu fahren, aber eigentlich nicht notwendig.
Selbst in den Bergregionen fahren viele Fronttriebler, was hilft der Allrad bei 1,5 Meter Neuschnee über Nacht?

Ich habe einen Pickup mit zuschaltbaren Allrad und fahre auch im Winter gerne Mal die Abkürzung über den Feldweg. In 90% der Fälle komme ich ohne Allrad jeden Berg hoch (10+ cm Schnee) und durch jede Schneewehe. Mit dem selben Auto kann man bei trockenem Wetter im zweiten Gang nur mit sehr wenig Gas durch einen Kreisverkehr, ansonsten melden sich die Hinterreifen sofort, bei Regen schalte ich in den ersten zurück.

Die meisten Straßen sind unglaublich schnell geräumt, wenn nicht herscht eh Verkehrschaos.

Walter Röhrl hat ja den berühmten Satz "Im Rallye Sport wurde meine Vermutung bestätigt, dass ein Auto mit 2 angetriebenen Rädern nur eine Notlösung ist." gesagt (wundert mich dass den hier noch niemand gebracht hat), aber man darf auch nicht vergessen, dass Walter Röhrl im heckgetriebenen Omega schneller war als der Audi Quattro.

Mit einem Allrad bleibt man eben dort stecken wo kein Abschlepper mehr hin kommt.

Beim Bremsen hat jedes Auto 4X4!

Der höhere Spritverbrauch ist schon da, aber andere Faktoren haben dabei deutlich höhere Auswirkungen.

Trotzdem bevorzuge ich Allrad Fahrzeuge, es ist einfach angenehmer damit zu fahren. Die Situationen wo eben nicht irgendein Rad durch dreht sind häufiger als gedacht, und auch so etwas wie spontaner Eisregen geht gelassener.

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