Alfa versus BMW im historischen Vergleich
Hi,
mein Onkel, ein bekennender BMW-Fahrer, hat eine alte Ausgabe der Motor-Klassik von 12/2003 aufgetrieben. Darin ein 30 Seiten dickes Spezial zum Thema "BMW gegen Alfa" - man achte auf die Reihenfolge der Worte auf dem Cover. (Die Motor-Klassik ist das Oldtimer-Blatt aus dem auto motor und sport-Verlag)
Was ich vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um den Alfa 159 und sein von vielen moniertes Gewicht interessant finde: Bei den drei im Spezial mit einander verglichenen Wagen ist der Alfa immer schwerer als der BMW.
Alfa 6C 2500 SS von 1939: 1000 kg
BMW 328 von 1937 - '42: 800 kg
Alfa Giulia Super 1.6: 1075 kg
BMW 2002: 1035 kg
Alfa GTV 6: 1259 kg
BMW 323i E 21: 1180 kg
Also hatte Alfa offenbar auch in der Vergangenheit - zumindest bei einigen Modellen - schwererer Wagen als die Konkurrenz aus München gebaut.
Die Texte sind im übrigen so, wie bei dem Verlag nicht anders zu erwarten. Hier einige Kostproben zum schmunzeln:
Alfa 6C 2500 SS: "Das Fahrwerk mit der moderneren Konstruktion mit hinterer Pendelachse und breiterer Spur lässt den Alfa etwas unhandlicher wirken." Dann folgt immerhin: Es [das Fahrwerk] "erlaubt jedoch weit höhere Kurvengeschwindigkeiten."
Alfa GTV 6: "Vor allem der reichlich verarbeitete Kunststoff und die billig wirkenden Instrumente lassen beim GTV-Novizen Zweifel an der getroffenen Wahl aufkommen. Alles fühlt sich leicht und fragil an. Und es stellt sich beispielsweise angesichts des Blinkerschalters die Frage, wie dieser Betätigungshebel 20 Jahre Alltagsbetrieb überdauert hat."
Alfa Giulia: "Die filigranen Kippschalter auf der Mittelkonsole und das zierliche Lenkstockhebelchen halten auf Dauer nur zarten Händen stand."
Hingegen werden die Schwächen bei BMW-Modellen immer nett verpackt.
Beispiel 2002: "Solange man den Bogen nicht überspannt, läßt sich das in Kurven stets zuvorkommend verhaltene Heck wieder einfangen."
BMW 328 von 1937: "Unter dem Strich ist der Alfa zwar das schnellere, wildere aufregendere Auto. Der 328 überzeugt dagegen durch eine Gesamtharmonie, die ihresgleichen sucht."
BMW 323i: "Wahrscheinlich ist es ein Fehler direkt aus dem Alfa [der GTV 6] in den BMW zu wechseln. Denn so erscheint er dem sensiblen Piloten weniger als kompakte Sportlimousine, sondern viel mehr als komfortbetonter, gut motorisierter und exzellent liegender Luxus-Kleinwagen."
18 Antworten
alfa sollte vieles nicht verschlafen....da gebe ich dir recht.
zum satz...im frühjahr ausprobieren"...ich brauche meinen 66 beruflich...insofern fahre ich.....außerdem habe ich früher genug an div. bella´s herumgeschraubt...smile
🙂 ja also bei limusinen kommts auch wirklich nicht auf das letzte quäntchen an sportlichkeit an - den 166 würde ich mir sofort kaufen, wenn ich ne familie hätte...ein zeitlos schönes auto...
aber bei sportwagen oder zumindest coupes ala brera und GTV muss die fahrleistung schon im vordergrund stehn. das war bisher auch so bei alfa 🙂 ich hoffe nicht, dass zukünftig die alfa philosophie zu sehr in richtung "comfort" abgleitet. die neuen alfas besonders der brera sollten das halten was sie vom aussehen her verprechen - sportlichkeit und rasse 🙂
Hi,
mir stellt sich angesichts der Oldtimer-Vergleiche die Frage, ob Alfa nicht immer eher auf Fahrdynamik und Agilität gesetzt hat, während andere Hersteller eher ihr Heil in höherer Endgeschwindigkeit und schnellerer Beschleunigung auf grader Piste gesehen haben.
Von daher gewinne ich den Eindruck, daß Alfa beim 159 und Brera nur der alten Philosophie treu bleibt.
Außerdem war die Giulia ja ob ihres Designs auch erst einmal höchst umstritten, als sie auf den Markt kam - und wurde trotzdem ein Riesenerfolg.
stilo.....
du hast recht...meiner meinung nach
ich fahre tw. 1.000 und mehr km pro tag...für mich ist es wichtig, bequem, sicher und zügig an mein ziel zu kommen.
da sind andere qualitäten als ausschließlich höchstgeschwindigkeit gefragt
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von stilo115
Hi,
Außerdem war die Giulia ja ob ihres Designs auch erst einmal höchst umstritten, als sie auf den Markt kam - und wurde trotzdem ein Riesenerfolg.
Hallo,
die Giulia war in der Tat vom Design her umstritten.
Sie galt und gilt heute immer noch als skurril oder auch als schön/hässliches Wägelchen. Vor allem der Charakterdeckel war zuerst vielen ein Dorn im Auge. Aber als die Giulia Nuova kam und der Kofferraumdeckel glatt wurde, bemerkte man erst, was dieser Deckel eigentlich für eine Austrahlung an diesem Auto bewirkte und man heulte ihm nach. Die Giulia ist auch unter Künstlern ein begehrtes Objekt, dank ihrer einzigartigen Ausstrahlung und Flair.
Aber mit das meiste zu ihrem Erfolg verhalf ihr die Vielseitigkeit.
Eigentlich war sie ja ein Sportwagen mit 4 Türen. Mancher Famielenvater nutzte sie neben der Sportlimousine im Alltag am Wochenende auf der Rennstrecke als Sportgerät.
Ganz begehrt ist ja die Giulia Ti Super, eine leichtere Variante mit 112 PS, von der nur 501 Stück gebaut worden sind.
Wenn man bedenkt, dass die Giulia von 1962-1977/78 gebaut worden ist, ist sie wohl einer der erfolgreichsten Alfas aller Zeiten und hat die Marke Alfa Romeo geprägt.
Gruß vom Giulia-süchtigen