ABS, ESP ohne Funktion
So, nun hat es mich wieder erwischt. Ich hatte schon mal den o.g. Fehler und diesen selbst beheben können, nachdem sich mehrere Werkstätten die Zähne ausgebissen hatten und der Sensorring HL ohne Erfolg gewechselt wurde. Nach eigener Suche war ich erfolgreich, nach dem ich einen Wackelkontakt am Stecker an der ABS-Einheit beseitigt habe. Bei diesem Fehler kam die Störung nach den ersten Fahrmetern und ging dann auch nicht mehr weg.
Diesmal liegen die Symptome etwas anders und deswegen gehe ich nicht von einem erneuten Wackelkontakt aus:
Erstmalig trat die Störung "ABS, ESP ohne Funktion auf der Autobahn auf. Es gab aber sonst weiter keine Fahrbeeinträchtigungen. Dann zu Hause das Fahrzeug abgestellt und abgeschlossen. Am nächsten Tag war der Fehler weg und kam auch in der Stadt und dem Stadtring bis 80 km/h dauerhaft für 3 ca. Monate nicht wieder. Ich dachte, na ja, war irgendwie Dreck an einem der Rad-Drehzahlsensoren. Wie es der Fehlerteufel aber will, sind wir letzte Woche in den Ski-Urlaub gefahren und prompt kam die Störung bei höherer Geschwindigkeit wieder.
Die Störung lässt sich einwandfrei reproduzieren:
- Fahrzeug mit Störung abgestellt und abgeschlossen, am nächsten Tag gestartet --> Störung weg
- Fahrzeug gestartet und in der Stadt gefahren --> keine Störung
- über 100 km/h Geschwindigkeit gefahren --> Störung kommt wieder
- langsam gefahren, Motor aus und wieder an --> Störung bleibt
- Fahrzeug mit Störung abgestellt und abgeschlossen und 2h danach wieder gestartet --> Störung weg
- Fahrzeug mit niedrigen Geschwindigkeiten bewegt --> keine Störung
- Fahrzeug über 100 km/h gefahren --> Störung wieder da.
- mit Störung keine weiteren Fahrbeeinträchtigungen, wie Leistungsverlust, Schaltfehler etc.
Am Montag frage ich mal einen Kollegen, ob er mir den Fehler auslesen kann. Es wird wieder sicher einer der Raddrehzahl-Messungen sein.
Auf was tippt ihr?
Schmutz, Raddrehzahlsensor oder Sensorring?
44 Antworten
Mach zuerst Sichtkontrolle, wie die Leitung vom Sensor verlegt ist und ob sie (hinter der Radhausschale) auch ordentlich angesteckt ist. Der Sensor ist nicht billig. Du könntest auch die Sensoren links-rechts tauschen. Wenn der Fehler mitwandert, klar. Wenn nicht, kanns auch an der Verkabelung nach vorne liegen.
Zitat:
@svburke schrieb am 17. April 2024 um 19:41:48 Uhr:
Ich melde mich von der Sensorring-Front mit einer Knobel-Frage (für MackHack ;-)) zurück:
Habe den Fehlerspeicher ausgelesen. Eintrag: Raddrehzahlsensor HR Signal fehlerhaft. Also nach den o.g. Tips, sollte es sich wohl um einen vergammelten Sensorring handeln. Zur Erinnerung: Störung kam immer bei etwa 100 km/h. Nach Zündung aus, Störung wieder weg. Einen neuen Ring (original von MB) hatte ich noch. Also Termin in der Werkstatt für Ringwechsel gemacht. In der Zwischenzeit kam der Fehler schon nach den ersten hundert Metern in der Stadt. War klar, besser wirds nicht.
Heute wurde der Ring gewechselt und ich bekam einen Anruf: "Fehler immer noch da, sollen wir den Sensor wechseln?" Das habe ich erstmal abgelehnt, weil ich mir noch mal das Fehlerbild und den ausgebauten Ring ansehen wollte. Auf Nachfrage, gab der Meister an, dass die Stirnseite des Sensors unversehrt war. Den Fehlerausdruck von der Werkstatt lege ich bei. Der Ring war so vergammelt (siehe Bild), dass der Fehler mit Sicherheit in erster Linie davon gekommen ist
Und jetzt kommt es: Ich steige in das Auto ein, mache die Zündung an und die Störung ist im Gegensatz zu vorher sofort da, ohne das ich losfahre. Die Störung geht nun auch nicht mehr weg. Ist doch schon auffäliig, dass das Symptom sich nun so geändert hat.
Am Wochenende werde ich mal das Rad runternehmen und mal schauen, wie das alles so aussieht, Kabel vom Sensor, Steckverbindung etc..
Was ist Eure Prognose?
Direkt nach Zündung an -> Sensor
Nach mehreren Metern rollen -> Ring
Ja danke, hatte ich verstanden. Deshalb habe ich ja zuerst den Ring wechseln lassen. Ich tippte dank Eurer schon vor Wochen getätigten Hinweise darauf, dass jetzt der Sensor kaputt ist. Es könnte natürlich auch die Stromleitung nach vorn sein, aber auch der Stecker vorn am ABS-Block. Das hatte ich nämlich schonmal und habe es gefunden, nachdem eine Werkstatt Sensorring und Sensor hinten links gewechselt hat. Den Wackler am Stecker des ABS-Blockes habe ich dann selber gefunden, nachdem diese Werkstatt schon an das Steuergerät ranwollte.
Am Wochenende schaue ich mir Sache mal näher an und mache ggf. einen Kreuztausch.
Was mich stutzig macht: Wieso geht offensichtlich ausgerechnet zum Zeitpunkt der Reparatur jetzt der Sensor kaputt.
Mich wundert, dass der Sensor bei diesem verrotetteten Ring überhaupt noch bis 100 km/h funktioniert hat. Aber auf jeden Fall muss doch vor der Reparatur der Sensor noch in Ordnung gewesen sein.
Was haben die da möglicherweise vebockt?
Sensor nicht abgeschraubt, Radträger zum Ziehen der Achswelle abgeklappt, dabei zu sehr am Kabel vom Sensor gezogen und dieses dabei beschädigt....?
Oder könnte es eine Situation geben, dass der Sensor einen Vorschaden hatte, aber mit dem angerotteten Sensorring noch irgendwie bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit funktioniert hat und jetzt mit einem neuen Sensorring gar nicht mehr?
Na, keine Lust mehr? ;-).
Kann man den Rad-Drehzahlsensor durchmessen, und wenn ja, welche Werte muss er haben?
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So meine Lieben,
schade, dass keiner mehr antwortet, aber ich kann dafür Neues berichten. Eins ist klar: Am kommenden Montag wird über einer Meisterwerkstatt in Berlin weisser Rauch aufsteigen.
Habe den Wagen inkl. Störmeldung "ABS, ESP ohne Funktion" nach "Zündung ein" am Mittwoch abgeholt. Heute, am Sonntag habe ich das rechte Hinterrad abgenommen. Als Erstes sind mir ganz kleine, helle, metallene Spänchen wie Pulver auf Radträger und Achswelle aufgefallen (siehe erstes Foto). Ich habe dann genau Raddrehzahlsensor und Anschlusskabel von außen im eingebauten Zustand auf Beschädigungen untersucht, aber nichts gefunden. Dann wollte ich schon alle Verkleidungen abbauen, um den Kreuztausch mit dem linken Raddrehzahlsensor vorzubereiten. Doch mir kam für den linken Raddrehzahlsensor in den Sinn: "Never touch a running system" und ich ließ ihn erstmal in Ruhe.
Nachdem ich feststellte, dass die sogenannte Meisterwerkstatt die von mir vor einiger Zeit mühevoll entrostete und neu lackierte Achswelle zerschrammt hatte und die Zentralmutter nicht erneuert war, wurde ich stutzig. Ich nahm als erstes den Raddrehzahlsensor raus und mir fiel zunächst rostiger Staub am Kopf auf.
Als ich in Sensorbohrung reinleuchtete, traf mich der Schlag. Ich erwartete beim Drehen der Radnabe auf einen schönen, glatten, drehenden Umfang des neuen Sensorring zu schauen. Stattdessen sah ich eine stillstehende, rostige Oberfläche (siehe Bild).
Meine Diagnose wäre: Der alte Sensorring hat sich in zwei Teile zerlegt und zwar in Innenring mit Magneten, der noch auf der Achswelle saß, demontiert und mir übergeben worden war. Und den Außenring, der im Radträger vergessen worden war. Der Mechaniker hat dann alles zusammengenagelt und beim Einbau den neuen Sensorring auf der Achswelle zwischen den Resten des alten Außenringes und dem Radträger eingeklemmt. Bei den ersten Umdrehungen hat es den neuen Sensorring abgeraspelt und zerstört, daher die vielen kleinen Späne.
Der Raddrehzahlsensor hat beim Einbau eins auf den Deckel bekommen, weil er zwischen dem im Radträger verbliebenen Außenring des alten Sensorringes und dem neuen Sensorring eingeklemmt wurde. Dabei ist der Raddrehzahlsensor kaputt gegangen. Wie ich lesen konnte, befindet sich im Kopf des Raddrehzahlsensors ein empfindlicher Halbleiter. Den hat es scheinbar zerdrückt.
... und am Montag drücke ich mal ein paar Tasten in der Meisterwerkstatt.
Liege ich mit meiner Diagnose richtig?
Hej, kann auch sein dass der Sitz so verrostet war, dass der Impulsring nicht richtig fest sass! Normal wird er dann auf geklebt! Deswegen mach ich alles selber! Deine Diagnose kann ich nicht ganz folgen! Der Impulsring besteht aus einem Blechring mit Magnetbechichtung! Der Blechring ist ist innen bildet die Verbindung mit der Antriebsquelle! Einen Aussenring gibt es nicht! Das was man durch die Bohrung sieht ist vom neuen Impulsring die Magnetbechichtung die aber wohl irgendwo schleift!
Der Meister hatte mir mitgeteilt, dass der neue Ring stramm drauf gegangen ist.
Schau mal auf den Beitrag von McDrive vom 12.02.2024. Er hat ein Foto von den Fragmenten seines Impulsringes angehängt. Das sind zwei Ringe. Es könnte höchstens sein, dass er auch zwei Ringe, also zwei Seiten hat wechseln lassen. Aber laut seinem Beitrag hat er eine Seite machen lassen.
Hej, innen Blech aussen Magnetbeschichtung! (Siehe Foto)
Wenn aussen nochmal Blech wäre würde der Sensor ja das Blech abfragen!?
Ich hab das selber schon gewechselt! Wenn er fest sitzt, dann neuer Sensor und gut ist es!
Ja, sorry, ist mir jetzt auch aufgefallen. Leider habe ich mir den Neuen (MB-Originalteil) nicht genauer angesehen. Nun liegt jetzt aber die nächste Frage auf dem Tisch: Wieso ist das Sensorring-Loch so verstopft und warum sieht das nach einem massiven, verrosteten Stahlteil aus. Ihr müsst Euch mal mein Foto von dem Loch vergrößern und mal auf den verstopften Grund schauen.
Wie gesagt, wenn ich die Radnabe drehe, bewegt sich da nix.
Ich will jetzt da auch nichts rauskratzen. Ich brauche ja die Beweise für morgen.
Das was man durch die Bohrung sieht ist vom neuen Impulsring die Magnetbechichtung die aber wohl irgendwo schleift! Wenn er sich nicht dreht, dann hat er sich von der Welle gelöst und ist jetzt verklemmt. Das erklärt auch die Späne die du entdeckt hast!
Du hast sicherlich Recht. Ich konnte mir zunächst nicht die rote, rostige Färbung erklären. Vermutlich ist das aber der Rost aus dem Radträger, den der Ring mitgenommen hat. Vor der Reparatur hatte ich den Meister extra noch darauf aufmerksam gemacht, dass der Ring geklebt werden muss und das in der MB-Service-Anleitung sogar steht, welcher Loctite-Kleber dazu verwendet werden soll. Er meinte, dass sie das mit Körnerschlägen lösen, was mir schon komisch vorkam, alleine schon deshalb, wie sie die Körungen von Tiefe und Aufwurf hinbekommen, dass der Ring nicht schlägt. Deshalb habe ich bei der Abholung gefragt, ob sie körnen mussten. Der Meister meinte: "Nein, hat auch so stramm gesessen".
Aber das könnte es genau sein. Sie haben doch gekörnt, der Ring hatte Höhenschlag, ist angeeckt und hat sich dann gelöst. Nun klemmt er im Radträger, sitzt fest, und die Achswelle dreht im Ring durch.
Dann könnte das doch auch sein, dass der schabende neue Sensorring zuerst den Dreck in die Sensorbohrung so massiv reingedrückt hat, das dabei der Sensor beschädigt wurde, oder?
Könnte sein! Wenn ich du wäre, würde ich bei der Demontage dabei sein! Sonst erzählen die dir wieder irgend ein Blödsinn! Wenn dies nicht möglich ist sollen die Fotos machen!
Immer alles selber machen. Dann kannst du dir sicher sein, dass es ordentlich gemacht wurde. Schwer ist es nicht unbedingt. Nur etwas zeitintensiv. Wenn du die WIS Dokumente dazu willst kann ich dir gerne helfen (siehe Signatur).
Tja, genau das ist das Problem. Zeit ist nicht unendlich verfügbar. Ich war heute bei der Werkstatt. Der Meister ist sehr nachdenklich geworden. Termin ist gemacht, dann will ersich das selbst anschauen.