Adblue Verbrauch Trafic III
Hallo,
da das mein erstes Auto mit Adblue ist, würde mich mal interessieren, was ihr so verbraucht.
Bei mir waren bei 6000km noch 50% im Tank.
Gruß
117 Antworten
Zitat:
@rene.ehni schrieb am 5. Mai 2017 um 10:58:14 Uhr:
Der DPF ist näher am Motor, daher sind die Temperaturen auch höher. Außerdem wird während der Regeneration die Abgastemperatur durch die Einspritzregelung angehoben.
Einen Intervall kann ich leider nicht ablesen, jedoch den Differenzdruck (gegen den atmosphärischen Druck) und den geringsten Druck, der gemessen wurde.
Nach meinem Gefühl reichen wahrscheinlich 20km Autobahn um frei zu brennen.
Das Regenerationsintervall kannst du nicht ablesen sondern nur austesten, indem du die Abstände zwischen den Phasen der Abgastemperaturerhöhung beobachtest.
Obwohl der DPF näher am Motor ist, reicht die normale Abgastemperatur nicht zum Anzünden des gesammelten Rußes. Dafür sind ca. 550 Grad erforderlich. Wenn das MSG ausgerechnet hat, dass eine Regeneration erforderlich ist, dann sorgt es mit allerlei Tricks dafür, die Abgastemperatur hochzutreiben.
Unser DPF ist deshalb auch ein kombinierter Oxi-Kat plus DPF. D.h. im vorderen Teil sitzt der Oxi-Kat und hinten der DPF. Der Oxi-Kat kann durch katalytische Nachverbrennung von unverbranntem Kraftstoff die Temperatur unmittelbar vor dem DPF-Einsatz noch einmal erhöhen.
Wenn der Ruß zündet, wird man die hohe Temperatur auch am Thermolysemodul haben.
Habe jetzt ca. 20Mm runter und der Trafic bleibt, egal ob Sommer oder Winter, dabei, ziemlich konstant 0,2l AB pro Mm zu verbrauchen. Das ist 1/10 der im Handbuch angegebenen Menge. D.h. ich käme mit einer 20l-Tankfüllung AB theoretisch 100Mm weit.
Ich würde daher davon ausgehen, dass bei mir die gleiche Bosch-Software werkelt, die jenseits von Prüfständen lediglich eine konstante Minimalmenge AB dosiert, damit das System nicht wegen Untätigkeit kaputt geht.
Dank meiner neuen Zusatzanzeige (Ultragauge EM Plus) habe ich jetzt ständig 2 verschiedene Katalysatortemperaturen im Blick. Temp1 ist unmittelbar nach Motorstart höher als Temp2. Nach kurzer Warmfahrzeit ist dann bei Landstraße und geringer Last Temp2 ca. 50 bis 70 Grad höher als Temp1.
Temp1 liegt bei 18 Grad AT und Landstraße mit wenig Last zwischen 230 und 300 Grad. Temp2 entsprechend 50 bis 70 Grad höher. Bei aktiver DPF-Regeneration steigt Temp2 auf bis zu 700 Grad.
Ich nehme an, dass Temp1 die Abgastemperatur am Motorausgang ist, die irgendwo zwischen Abgaskrümmer und Oxi-Kat gemessen wird.
Temp2 ist wahrscheinlich die Temperatur hinter dem DPF, gemessen am AB-Thermolysemodul. Die Temperaturerhöhung um 50 bis 70 Grad im Normalbetrieb resultiert vermutlich aus der Wirkung des Oxi-Kats. Die Erhöhung auf bis zu 700 Grad (AT- und geschwindigkeitsabhängig) dürfte die Rußabbrenntemperatur sein.
Meine Eingangs gemachte Vermutung, dass die Abgastemperatur am Thermolysemodul nicht die erforderliche Minimaltemperatur von vielleicht 200 Grad erreichen könnte, stimmt also mindestens im Sommer nicht.
Bin jetzt bei 22000km und einem Adblue Stand von 87%.
Also entweder läuft der Motor so sauber, das die anderen Maßnahmen es richten. Gemessen wird ja mit einer Sonde am Ende des Abgastrakts. Oder das Thermofenster wird großzügig genutzt.
Hallo,
mein NV300 mit 125 PS hat nach 4 Monaten rd. 8500 Kilometer drauf. Der Adblue Stand ist bei 55 %. Ich fahre täglich zwei mal 30 Kilometer Landstraße und ein kurzes Stück Autobahn. Der Diesel-Verbrauch ist bei rd. 7,5-7,6 Liter.
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Zitat:
@rene.ehni schrieb am 5. August 2017 um 07:19:43 Uhr:
Was ist Deiner für ein Baujahr?
Meiner ist 12/2015, also 1. Generation mit AdBlue...
Meiner ist aus 02/2017. Gibt es schon mehr Generationen mit AdBlue?
So genau äußert sich da niemand. Man könnte aber vermuten, das die Programmierung der AdBlue Einspritzung irgendwann mal “angepasst“ wurde. Die Technik selbst ist bis jetzt überall gleich.
Wenn ich richtig informiert bin, war der Trafic ab Ende 2015 (Euro6) das erste Renault-Auto mit SCR-System.
Man könnte vermuten, dass es sich Renault bei der Adaption des Bosch SCR-Systems einfach gemacht hat, indem die AB-Dosierstrategie gewählt wurde, die den geringsten Anpassungsaufwand erfordert. Das ist m.W. die Strategie, bei der ohne jede Regelung eine minimale Menge dosiert wird, die in jedem Fall im System umgesetzt werden kann.
Eilne aufwändigere (und wirksamere) Strategie stellt die Dosierung nach aktueller NOx-Rate des Motors dar.
Die beste Wirkung wird mit Regelung der Dosierung an Hand der Ammoniak-Schlupfrate erreicht.
Wir dürfen gespannt sein, ob die ersten Modelle noch einmal eine Neuparametrierung der AB-Dosierung erhalten.
So richtig einen Grund, dass man am AB sparen wollte, kann ich bisher nicht erkennen. So weit ich das sehe, sind alle Komponenten hinreichend dimensioniert, so dass es keinen Sinn macht, vorsätzlich an dem Betriebsstoff sparen zu wollen.
Naja, ich habe keinen konstanten Verbrauch. Also mit dem ein wenig einspitzen wäre das ja so. Wenn ich längere Strecken mit Anhänger fahre, steigt der Adblue Verbrauch sofort messbar an.
Beim permanenten Dosieren würden sich zudem Ablagerungen bilden, welche zum Ausfall führen würden.
Daher denke ich, das das Thermofenster recht großzügig genutzt wird oder aber der Motor mit den anderen Möglichkeiten (z.B. AGR) der Abgasreinigung sauber läuft (natürlich abhängig vom Fahrprofil). Es gibt ja auch Euro6 Fahrzeuge ohne Adblue.
Ich gehe davon aus, dass die Dosierung erst beginnt, wenn die erforderlichen Mindesttemperaturen erreicht sind, so dass es zu keinen Ablagerungen kommt.
Irgendwie fließt wohl schon die Motorlast in die Dosiermenge ein. Aber man bleibt eben weit von den Grenzen weg, so dass man man sich keine Sorgen machen muss, dass Ammoniak austreten könnte.
https://www.dieselnet.com/tech/cat_scr_mobile_control.php (Stichwort Open Loop control)
Mich errinnert mein Auto sehr an die Euro5-Sharan mit SCR-System. Da konnte man auch nur mit schwerem Hängerbetrieb überhaupt einen nennenswerten AB-Verbrauch erzeugen. Diese Fahrzeuge haben inzwischen einen Rückruf bekommen und verbrauchen nun auch im Normalbetrieb nennenswert viel AB.
Euro6 Diesel ohne SCR-Kat sind eher kleinere Fahrzeuge und haben i.d.R. eine sehr viel aufwändigere (doppelte - Hochdruck+Niederdruck) AGR.
Bei einem Fahrzeug mit SCR-System die NOx-Reduktion per AGR zu machen, erscheint wenig sinnvoll, da das zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch führt, der deutlich teurer als das AB zu stehen kommt.
Das AGR war ja auch nur als EIN Beispiel genannt!! Mir ist die funktionsweise und die Wechselwirkung durchaus bekannt!!
In die AB Steuerung fließt z.B. auch der Abgasvolumenstrom mit ein. Daher führt ein entsprechendes Fahrprofil ebenfalls zu einem geringeren AB Verbrauch.
Ist der Mazda 6 ein kleines Auto?? Er kommt ohne AB aus.
Gestern hat meine Renault-Werkstatt geprüft, ob Updates für mein Auto vorliegen. Da liegt aber nichts an. D.h. am AB-Minimalverbrauch wird sich nichts ändern.