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Achsvermessung Warten bis neue Reifen oder???

Themenstarteram 20. Februar 2022 um 14:01

Hey, folgende Frage stellt sich mir momentan.

Ich musste aufgrund von heftigem Sägezahn an meinen Reifen den Querlenker wechseln. Nachdem diesem Wechsel müsste eine Achsvermessung folgen. Dabei müsste der Sturz sowie Spur entsprechend korrigiert werden.

Mir stellt sich jetzt die Frage ob ich diese Vermessung jetzt schon mit den kaputten Reifen gemacht werden kann oder ob es sinnvoller ist diese erst nach Beschaffung und Montage der neuen Reifen zu erledigen?

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43 Antworten

Zitat:

@MacV8 schrieb am 20. Februar 2022 um 20:25:02 Uhr:

Darüber hinaus sehe ich erstmal keinen Grund NICHT zu vermessen, um dann ggf. ein ungünstiges oder sogar kritisches Fahrverhalten in Kauf zu nehmen. Nach jedem Fahrwerksumbau sollte eine Vermessung selbstverständlich sein.

Ich sehe schon einen Grund nicht zu vermessen. Taler, Moos, Asche & Euronen :D

Ob was ungünstig, kritisch oder umgebaut wurde ist erstmal zweitrangig weil wurde nicht gefragt. Die Vermesserei ist ein Sport geworden, verständlicherweise. Bringt easy Kohle, weil klingt logisch, ist wie Diät und gesunde Ernährung und wir dadurch übertrieben.

Alternativ: Messen, auslesen usw. aber davor den Kram vom Alibaba verbauen. :D

Hätte ich nen Sportwagen mit X-Wert wäre es anders als bei Twingo, Kia, Dacia, Citroen & Co.

Tja, muss man sich überlegen, ob man für einen Hunderter ungünstiges Fahrverhalten und erhöhten Reifenverschleiß in Kauf nimmt. Letzteres wird schnell teurer als die Vermessung.

Wir reden hier nicht über Geldschneiderei oder Vodoo. Bei jedem Umbau am Fahrwerk verstelle ich die Geometrie und selbstverständlich muss die wieder eingestellt werden.

Geiz mag geil sein, aber da spare ich definitiv an der falschen Stelle, es sei denn, dass ist alles nicht so wichtig und die Karre muss nur rollen. Das Lehrgeld kommt dann, wenn der neue Reifen nach 5-10 tkm runtergerockt ist.

Erstaunlich das solche Einwände kommen, wenn man hier mit Fachleuten zu tun hat, die genau wissen, was bei einer Einstellung zu beachten ist ;-) .

Die Kompetenz in dieser Frage spreche ich dir deshalb ab mit deiner Behauptung es wird ja an der Felge gemessen und der Zustand der Reifen hat keinen Einfluss auf die Messung aber mitlerweise ruderst du ja schon wieder zurück weil du bemerkst hast das deine anfangs gemachte Aussage kein Bestand hat.

Man kann nicht Hans Dampf in allen Gassen sein.

Zitat:

@MacV8 schrieb am 20. Februar 2022 um 22:17:47 Uhr:

Das Lehrgeld kommt dann, wenn der neue Reifen nach 5-10 tkm runtergerockt ist.

Im Fall des TE sind ja die Reifen schon runtergerockt und er wird sie tauschen lassen:

" ... jetzt schon mit den kaputten Reifen gemacht werden kann oder ob es sinnvoller ist diese erst nach Beschaffung und Montage der neuen Reifen zu erledigen?"

Wenn er jetzt also die Achsvermessung durchführen lässt, dann muss er das in ein paar Tagen gleich noch mal machen bzw. er hätte ohne neue Achsvermessung dann vielleicht doch nicht mehr präzise Werte mit den neuen Reifen.

Kann Sägezahn am Reifen nicht auch mit defekten Dämpfern zu tun haben ?

Zitat:

@AEG47 schrieb am 20. Februar 2022 um 22:31:46 Uhr:

Die Kompetenz in dieser Frage spreche ich dir deshalb ab mit deiner Behauptung es wird ja an der Felge gemessen und der Zustand der Reifen hat keinen Einfluss auf die Messung aber mitlerweise ruderst du ja schon wieder zurück weil du bemerkst hast das deine anfangs gemachte Aussage kein Bestand hat.

Man kann nicht Hans Dampf in allen Gassen sein.

Ich warte immer noch auf die Begründung und lass doch bitte diesen geringschätzigen Ton sein. Bisher sehe ich hier leider nichts substantielles außer Diskreditierung anderer.

Ich denke es gehört dazu, wenn man fachlich valide Aussagen macht, dass man Einschränkungen, Randbedingungen und Prämissen nennt. Wenn Du das als zurück rudern interpretierst, kann ich damit sehr gut leben.

Also lassen wir diese komische Stellvertreterdiskussion und hören die Argumente von Dir, warum es in diesem speziellen Fall um den es geht, mit einem Sägezahn und einem getauschten Querlenker nicht funktioniert mit der Messung mit den alten Reifen. Ich bin sehr gespannt.

@Rockville: Warum muss er das mit den neuen Reifen noch einmal machen? Auch hier wäre eine Begründung mal nett zu lesen. „Hätte“ „vielleicht“ hört sich jetzt nicht gerade nach einer sicheren Aussage an. Spekuliert, oder gibt es auch Fakten?

@GD-Fahrer: Sägezahn entsteht hauptsächlich an geschleppten Achsen und/oder bei Reifen mit sehr einseitiger Belastung, weil dann die eine Seite der Profilblöcke schneller und stärker verschleißt, als die andere.

Defekte Stoßdämpfer machen sich eher durch Auswaschungen und Radprellen bemerkbar.

Drüber hinaus wären Bilder des „kaputten Reifens“ sicher hilfreich, damit man sich mal ein Bild machen kann, wie stark der Defekt des Reifen tatsächlich ist. Ein Sägezahn an sich ist jedenfalls kein Hindernis für eine Achsvermessung.

Mit neuen Reifen lohnt sich die Vermessung auf jedenfall, weil die werden dann länger leben wenn die alten wegen ungleich abgefahren gewechselt wurden. Wenn der Luftdruck stimmt und ja Sägezahn kann auch am defekten Dämpfer liegen.

Ich denke nicht, dass der Sägezahn Auswirkungen auf die Vermessung hat, weil das ist so eine minimale Kante von Profilblock zu Profilblock...

Anders sieht es bei falschen Luftdruck, unterschiedlichen Luftdruck, wirklich völlig unterschiedlichen Abrollumfang, weil ein Reifen 2 mm Profil hat und der Andere neuwertige 8 mm, einerseits abgefahrene Reifen. Nicht umsonst werden bei manchen Modellen auch Gewichte für Fahrersitz, andere Sitzplätze und Gepäckraum vorgeschrieben.

Kannst du nicht eine Reifenbude nehmen, die beides in einem Abwasch macht?

Lieber vorher vermessen lassen, als mit den neuen Reifen und womöglich falscher Einstellung auch nur 500km zu fahren.

Zitat:

@MacV8 schrieb am 21. Februar 2022 um 07:37:15 Uhr:

@Rockville: Warum muss er das mit den neuen Reifen noch einmal machen? Auch hier wäre eine Begründung mal nett zu lesen. „Hätte“ „vielleicht“ hört sich jetzt nicht gerade nach einer sicheren Aussage an. Spekuliert, oder gibt es auch Fakten?

Ich habe es in zwei Beiträgen begründet oder zu begründen versucht, nämlich in der Form, dass eine Schiefstellung des Reifens auch eine Schiefstellung der Felge bewirkt. Du hast noch gar keine Begründung geliefert, sondern nur behauptet "Der Reifen hat keinerlei Relevanz für die Vermessung".

Jetzt bist du mal dran mit Fakten.

Gerne. Ein Sägezahn hat in normaler Ausprägung keinerlei Einfluss auf den Reifenumfang, da es sich um ein lokales Phänomen der Reifenschulter handelt.

Damit steht das Auto weiterhin waage und die Messposition an den Felgen stellt sicher, dass problemlos eine Messung mit relativen Bezugspunkten durchgeführt werden kann.

Lediglich stark ungleichmäßige, achsweise Unterschiede im Reifenumfang könnten ggf. Einfluss auf die Messung haben. Das ist aber beim Sägezahn nicht der Fall.

Die Felge wird übrigens rein über die Kinematik der Achse geführt. Da hat der Reifen selber keinen Einfluss, wie sie steht. Wenn Du die Felge ohne Reifen z.B. auf einem Getriebeheber aufnimmst und anhebst, dann wird sie bei gleicher Radlast dieselbe Position einnehmen, als wenn das Auto auf dem Reifen steht.

Ein paar Beispiele aus dem Internet:

https://www.manualslib.de/.../Corghi-R-E-M-O-Compact.html?page=167

„Zur Gewährleistung der korrekten Ausführung der Achsvermessung müssen alle Teile des Fahrzeugsden Vorgaben des Herstellers entsprechen;in diesem Zusammenhang sind insbesondere die Überprüfung des Reifenfülldrucks und die Beseitigung eventueller Spiele der Lager und Kugelkopfgelenke zu nennen.“

https://achsboxpro.jimdofree.com/grundlagen/

„Die Radaufhängungen und die Lenkung sollten vor der Vermessung auf sichtbare Beschädigungen und auf verschlissene Buchsen/Lager/Gelenke untersucht werden. Federn und Dämpfer sichtprüfen. Die Radlager dürfen kein Spiel haben. Eine korrekte Fahrwerksvermessung/-Einstellung kann nur an einem intakten Fahrwerk vorgenommen werden.

Die Radaufhängungen müssen während der Messungen frei von Verspannungen sein.

Das Fahrzeug sollte vorm Messen nicht angehoben werden. Ein Bewegen und Durchfedern bei gelöster Bremse ist ratsam, um die elastischen Lagerungen in Betriebsposition zu bringen.

Die Felgen und Reifen sollten gleich groß sein und die Profiltiefe untereinander nicht zu stark abweichen. Der Reifenfülldruck muss den Herstellervorgaben entsprechen, um reifendruckbedingte Höhenunterschiede auf dem ebenen Messplatz zu vermeiden.“

Und so weiter … Fülldruck korrekt, keine signifikanten Unterschiede der Profiltiefen (leichte Unterschiede zulässig). Mehr finde man da nicht zum Reifen, weil es für die Messung nicht relevant ist.

Das ist auch genau das, was ich zu meiner Aussage noch ergänzt hatte, um Missverständnisse zu vermeiden und technisch präzise zu sein.

Für die Messung nicht, aber für den Geradeauslauf. Bei ungleicher Abnutzung der Reifen ist es sehr wahrscheinlich, dass das Auto nach einer Seite zieht und das trotz korrekter Vermessung. Deshalb wird kein erfahrener Vermesser ein Auto vermessen, wenn die montierten Reifen Sägezähne oder ähnliches haben.

Verstehe ich nicht. Was meinst Du denn damit? Wenn der Reifen durch ist, muss er ersetzt werden, ganz einfach.

Die Vermessung führe ich aber so durch, dass die Geometrie hinterher passt und nicht auf den Reifen.

Ob ich den Reifen vorher oder hinterher ersetze, ist dann aber egal, solange ich die o.g. Randbedingungen einhalte.

Und nein, Sägezahn hat (normalerweise) keinen Einfluss auf den Geradeauslauf. Ungleichmäßiger Reifenverschleiß, insbesondere starker Schulterverschleiß kann Einfluss auf den Geradeauslauf haben, aber dann muss er schon sehr einseitig und extrem ausgeprägt sein. Primär prägt die Kinematik dem Reifen die Kräfte auf und nicht umgekehrt.

Aber auch dann hätte das keinen Einfluss auf die Vermessung (solange die o.g. Randbedingungen eingehalten werden).

Ich habe es persönlich übrigens noch nie erlebt, dass eine Vermessung nur aufgrund eines Sägezahns von einem erfahrenen Vermesser abgelehnt wurde. Bei sehr einseitig abgefahrenen Reifen wird eher dazu geraten Reifentausch und Vermessung sehr zeitnah durchzuführen, aber auch da kann vor dem Reifentausch eingestellt werden.

Man kann sogar im Gegenteil versuchen, bei beginnendem einseitigen Verschleiß das Fahrzeug so einzustellen, dass der Verschleiß gemindert und der Reifen weiter genutzt werden kann.

Das ist meinen Augen technischer Unsinn, denn wenn nach der Vermessung das Auto nicht perfekt geradeaus läuft, weil die Reifen nicht mehr gut genug sind, reklamiert das der Kunde zu Recht und was dann?

Und deinen Vorschlag, die werksmäßige Einstellungsempfehlung so zu verändern, dass ein sich schief ablaufender Reifen länger hält, wird auch kein seriöser Vermesser in Betracht ziehen.

Zitat:

@4Takt schrieb am 21. Februar 2022 um 12:00:24 Uhr:

Das ist meinen Augen technischer Unsinn, denn wenn nach der Vermessung das Auto nicht perfekt geradeaus läuft, weil die Reifen nicht mehr gut genug sind, reklamiert das der Kunde zu Recht und was dann?

Dann muss er neue Reifen kaufen. Wo siehst Du denn die Lösung? Gleich neue Reifen kaufen? Da freut sich der Kunde natürlich noch mehr. Die Geometrie so verbiegen, dass sie zu einem verschlissenen Reifen passt?

Ich verstehe den Ansatz nicht und daher verstehe ich leider auch nicht worauf Du hinaus möchtest.

Bevor der Kunde neue Reifen kaufen muss, ist es allemal einen Versuch wert, die Geometrie wieder sauber einzustellen. Mit etwas Geduld fahren sich Schäden durch Fehlstellungen dann sogar wieder heraus, oder werden gemindert.

Wenn der Reifen ganz offensichtlich verschlissen ist, dann muss er getauscht werden, gerne auch vor der neuen Vermessung.

Zitat:

@4Takt schrieb am 21. Februar 2022 um 12:00:24 Uhr:

Und deinen Vorschlag, die werksmäßige Einstellungsempfehlung so zu verändern, dass ein sich schief ablaufender Reifen länger hält, wird auch kein seriöser Vermesser in Betracht ziehen.

Falsch interpretiert, denn das habe ich so nie geschrieben.

Es reicht meist die Einstellung sinnvoll in die Tolerant zu bringen und das Auto wieder sauber einzustellen, damit der Verschleiß geringer wird und sich ggf. sogar etwas egalisiert.

Darüber hinaus kann man auch die Toleranzen sinnvoll nutzen. Wenn ein Kunde immer wieder an der Vorderachse Probleme mit Innenschulterverschleiß hat, kann man z.B. die Vorspur eher in Richtung der maximalen Toleranz einstellen. Umgekehrt werde ich bei wiederholtem Außenschulterverschleiß eher an die untere Toleranz der Vorspur einstellen.

(Sturz und Nachlauf sind selbstverständlich korrespondierende Parameter, die ich dabei immer mit im Auge haben sollte).

Herzlichen Glückwunsch,

auf seine einfache Frage ob ja oder nein gibt es ein mächtiges Stimmungsbild: Jetzt haben wir dem TE ausreichend Lesestoff und Verwirrung gegeben. Wenn er das alles durchgearbeitet hat, wird er sich hoffentlich noch Mal zurückmelden.

VG Rodo

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