Abwrackprämie = Abfuckprämie! Eure Erfahrugen bitte?!

Audi A4 B7/8E

Hey!
Zum Jahreswechsel 07/08 hat es bei mir leider finanziell nicht gereicht, um die guten Angebote für neue A4 B7 zu nutzen.
Not zu verkaufen habe ich auch nicht, aber ich schaue mich immer mal wieder bei Autoscout24 oder Mobile um. Neulich habe ich bei Mobile diesen A4 3,0 TDI gefunden, der mir sehr gut gefallen hat.
Ich schrieb den Händler an um zu fragen, ob er meinen Wagen in Zahlung nehmen würde. Ich schrieb ihm im gleichen Stil, wie er seinen Wagen angeboten hat, die Details meines Fahrzeuges auf. Sein Wagen hat alles, worauf ich Wert legen würde, die Farbe allerdings nur mit Einschränkung, weil ich wegen der Empfindlichkeit auf Dreck nicht so gerne ein dunkles Auto wollte. Zudem fehlt ihm die vordere PDC. Aber das hätte ich in Kauf genommen.
Seine Antwort lautete: "Wir würden Ihren Wagen in Zahlung nehmen und Ihnen 6500 € dafür zahlen, wenn einer Besichtigung Ihres Fahrzeuges nichts Nachteiliges hervorbringt. Nach einer Terminabsprache steht Ihnen das ausgesuchte Fahrzeug für eine Probefahrt selbstverständlich zur Verfügung."
Ich war geschockt! Habe dann erst einmal eine Woche und die Osterfeiertage ins Land gehen lassen und dann geantwortet: "Habe mich in verschiedenen Internetplattformen schlau gemacht (z.B. autobudget.de) und es wurden mir folgende Preise genannt: (Fahrzeugzustand 2) Händler EK ~11.000 €; VK ~12.000 €; Händler VK ~12.500-13000 €.
Mir ist bekannt, dass die Abwrackprämie die Gebrauchtwagenpreise etwas in den Keller drückt, davon ist allerdings das von Ihnen angebotene Fahrzeug auch betroffen. Bei einem Inzahlungnahmepreis von 10.000 € kommen wir ins Geschäft. Der von Ihnen gebotene Preis für mein Fahrzeug ist indiskutabel."
Die Antwort lautete: "Auch wenn ihr Fahrzeug in einem einwandfreien Zustand sein sollte, könnten wir Ihnen nicht mehr als 6700-6800 € zahlen."
Vergleichbare Fahrzeuge, die aber durchweg schlechter ausgestattet sind als meiner und sehr viel schlichter aussehen (kein S-Line, keine 18er Räder, unlackierte Stoßfänger usw.) werden bei autoscout und mobile mit ca. 10-11.000 € angeboten.
Wie sind eure Erfahrungen? Hat die Abfuckprämie wirklich die Preise SO in den Keller gedrückt?

Mal ganz davon ab. Ich zettele jetzt hier mal ein wenig eine größere Diskussion an. 😁
* Heute verkaufen die Autohändler Kleinwagen wie geschnittenes Brot. Sie können sich kaum noch vor Aufträgen retten.
* Die Hersteller legen im Moment bei jedem Fahrzeug drauf, weil sie meist nochmal die Prämie oben drauf legen.
* Die Kunden kaufen ein Auto mit Neupreis 13.000€ für 8.000€. Den Rest zahlen Staat (wir) und Hersteller.
* Sobald die Abf##kprämie wegfällt, fallen doch die Händler in ein Loch, dass sie so noch nie erlebt haben. Der Markt ist übersättigt mit Neuwagen, keiner kauft mehr zum normalen Preis.
* Die Gebrauchtwagenhändler, die jetzt noch nicht sofort pleite gehen, weil die Preise ins Bodenlose fallen, gehen spätestens in ein paar Jahren pleite, wenn der Markt mit den jetzigen "Prämienfahrzeugen" überschwemmt wird.
* Die, die jetzt ihr Fahrzeug mittleren Alters gegen ein neues tauschen wollen, schauen voll in die Röhre. Sie bekommen nichts für ihren Gebrauchten, also kaufen sie keinen Neuen.
* Die Hersteller bleiben auf den hochpreisigen Fahrzeugen sitzen, sowohl Neufahrzeuge als auch junge Gebrauchte.
Meine Meinung: Der Staat tut gut daran die Abfuckprämie schnellstens einzustellen. SO geht der Automarkt 100%ig absolut den Bach runter. Da braucht auch OPEL nicht mehr gestützt werden, sie gehen dann nämlich in 1-2 Jahren einfach pleite. Könnte der Staat lieber die Unterstützung für OPEL in andere Löcher stopfen.

So. Jetzt seid ihr dran! Liege ich mit meiner Meinung so falsch? Ist mein wirtschaftpolitisches Denken so sehr banal und unterbelichtet?
Freue mich auf eure sachlichen Beiträge.
Gruß
Rainer

6 Antworten

Die meisten Leute die Ihr über neun Jahre altes Auto verkaufen haben nicht viel Kohle. Ich selber habe noch nie ein Auto 9 Jahre gefahren.
Ohne Prämie würden auch nicht mehr hochpreisigere Autos verkauft.

Wer hat denn wirklich geglaubt dass es jedes Jahr eine Steigerung der Zulassungen geben wird ? Irgendwann muß doch mal Schluß sein !

Der Gebrauchtwagenmarkt reagiert auf Angebot und Nachfrage, mal so, mal so. Und an einen Händler würde ich mein Auto eh nicht eintauschen und sein Preis ist immer der schlechteste.

Warte bis nächstes Jahr - allet wird jut ...

Hast du auch mal bei anderen Händlern ein Angebot eingeholt?

wart mal ab irgendwann kommt alles zurück
so wie die sich jetzt freuen ,schaun se bald wieder schön doof in die Röhre die lieben Händler

jetzt schön die Plätze freiverkaufen und wieder vollstellen
dann snd wir am selben Punkt wie vorher.

´n Abend,

Rainer, mal abgesehen davon, daß das mit der Inzahlunggabe Deines guten Wagens hoffentlich nicht Dein Ernst ist, stimme ich Dir in Sachen Abwrackprämie vollkommen zu.

Ich erlebe das z.Zt. ja live mit und es macht mir einerseits echt Angst und erzeugt andererseits große Bteroffenheit über die Dummheit und Blindheit der Leute.

Auf der einen Seite sehe ich, wie unser Verkauf sich vor Kundschaft kaum retten kann, was auch kaum verwundert, denn man bekommt, mal grob durchgerechnet, einen grundausgestatteten Golf VI !!! mit abgegebenen "Schrott" schon knapp unter 10t€.

Andererseits sehe ich, wie alte Leutchen ihren treuen Gebrauchten (in dem Fall war es ein Opel Corsa) mit wenig über 30tkm! lieber in die Presse stecken, als ihn meinem Kumpel für gebotene 3000€ zu überlassen- mit der Begründung: "Wir brauchen doch den Schein".

Ein Bekannter von mir hat seinen Passat 1,8T, Mj. 2000, mit kürzlich erneuertem Turbolader, neuer WaPu incl. Zahnriemen und kaum über 100tkm auf der Uhr, pressen lassen, um sich einen Touran zu kaufen. Wo nehmen die Leute auf einmal die Kohle her, denn so ganz kostenfrei ist der Neuwagenkauf ja dann doch nicht ??

Ein weiterer, nicht ganz unwichtiger Aspekt, ist m.E. die Verschwendung von Resourcen, denn einerseits werden für die Verschrottung der Altfahrzeuge hohe Energieaufwände benötigt und zum anderen kauft kaum einer der Neuwagenkäufer einen Wagen von der Halde, sondern stellt sein Wunschfahrzeug zusammen, das wiederum unter Einsatz hoher Energiemengen produziert werden muß.

Mich macht traurig, daß all die zuverlässigen Autos, die mich die letzten Jahre begleitet haben, jetzt plötzlich nicht mehr gut genug sein sollen, obwohl sie gut und gerne noch 2 bis 3 Hauptuntersuchungen überstanden hätten, daß die Youngtimer von morgen hier einfach gekillt werden.

Und wie viele der Neuwagenbesitzer werden den Kauf ihres Dacia bereuen, ganz abgesehen davon, daß sie sich finanziell übernommen haben...

Die Autoindustrie und -händler wird es nächstes Jahr genau so kalt erwischen, wie es im Jahr der Mehrwertsteuererhöhung der Fall war, nachdem im Jahr zuvor das Geschäft boomte.

Die "Krise" ist zwar m.E. von den Medien küstlich aufgeputscht worden, aber leider mit Erfolg. Wir werden sehen, wo uns das alles hinführt, aber ich denke, der Tiefstpunkt ist längst nicht erreicht.

Viele Grüße aus Leipzig

Torsten

Hi Rainer, altes Haus!
Das ist ja hier kein Politikforum, aber doch kurz zur Überschrift und dem Politikum"Abwrackprämie": Unabhängige Wirtschaftsexperten sagen imho einhellig, fair wäre es gewesen für die Wirtschaft und für die Bürger, jedem Bürger dieses Landes, egal ob jung oder alt, ob arm oder reich, usw., die nächsten 2.500,- € an USt zu erlassen, oder eine vergleichbare Lösung. - Jedoch alles der Autolobby in den Rachen zu werfen und andere gar nicht zu berücksichtigen, is halt die derzeitige Politik...

Aber nun zu einer viel schöneren Nebensache - Autos 😁

Du, der 3.0 TDI sieht 100 % fett aus, auch in der Farbe. Perfekt abgestimmt mit den 19" und Fahrwerk und alles ABT-Tuning und die Ausstattung ist ja auch mächtig! Und Automatik hat er auch - ich hoffe ich darf das sagen, du würdest auch von derzeit Handschalter (endlich) auf Automatik umsteigen 😉🙂😉

Mir wären nur die 80 tkm und die 8,3 Liter Normverbrauch zu viel. Ich würde mir für den Preis nen A6 2.7 TDI mit ganz wenig km zulegen (< 30 tkm)!
Viele Grüße
Joker

Was mich an der Abwrackprämie am Meisten stört:

Gekauft werden damit hauptsächlich Kleinwagen, die nur teilweise von deutschen Herstellern produziert und wohl nur die wenigsten in Deutschland gefertigt werden.

Unterm Strich heißt das dann, dass wir (über unsere Steuern und den Staat) nicht unerheblich ausländische Hersteller und vor allem ausländische Standorte sichern. Das kann doch wirklich nicht Sinn und Zweck der Sache sein, oder?

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