Abschied von Volvo

Volvo XC60 D

Guten Tag, liebes Volvo-Forum.
Dieser Tage beerdigte ich einen verwirklichten Jugendtraum: einen Volvo zu besitzen.

Die Kurzfassung:
Rückabgewickelt.

Für diejenigen von Euch, die Lust auf Details haben (oder sich blind etwas bestellen wollen, was sie nicht wirklich testen können) hier die Langfassung - Achtung, viele Buchstaben, wenig smileys.

Einige „alte Hasen“ haben ja zum Teil verfolgt, was ich in den vergangenen 7 Jahren mit meinen 3 Volvos so erlebte, die Highlights waren vielleicht das bei meiner Jungfernfahrt mit dem 1. V70 anno 2004 ausfallende Servogetriebe oder der durch die exorbitant qualmende SH im 2. V70 ausgelöste Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Staatschutz samt Hubschrauber (ich parkte unweit des Regierungsviertels). Beiden Fahrzeugen war ein häufiger Stalldrang nachzusagen – nur leider konnte ich zu allem Überfluß im Großraum Berlin keinen adäquaten Stallmeister finden.

Die beiden V70 sind Geschichte, der XC60 seit einigen Tagen nun auch.
Wie konnte es dazu kommen? Hatte ich nicht fieberhaft letztes Jahr auf den Neuen, den großen Unbekannten, gewartet , wie jetzt einige hier bei MT? Und war dann im Juli mit demselben debilen Grinsen mit ihm unterwegs?

Nun, leider stellte sich im Verlaufe des letzten halben Jahres heraus, dass es mit der Qualität des XC60 im Allgemeinen und der meines Exemplars im Besonderen so seine Bewandtnis hat, aber der Reihe nach.

Der XC60 gefiel mir gut, GLK (für einen Benz cooles Außendesign, innen nicht so toll) und Q5 (6-Ender-Diesel und DSG aber K-Frage) waren nur Randnotizen als potentielle Gegenkandidaten, nur der Antrieb des Elches verunsicherte mich sehr:
Vor meinem Kaufentschluß Anfang 2009 fuhr ich alle im Umfeld verfügbaren Motor-/Getriebekombinationen. Der mir bereits bekannte 185PS D5 war immer noch nicht leiser, als in meinem V70 II, in Kombination mit der GT wollte er an der Kreuzung entweder nur zögerlich Fahrt aufnehmen oder mit lautem Gebrüll losfahren – beides nicht meine Vorstellung von einem souveränen Antrieb.

Was tun?
Zu diesem Zeitpunkt berichtete mir „Mr. X“ von seinen beruflichen Testfahrten im V70 III D5 mit BiTurbo, 205 PS und neu abgestimmter GT. O-Ton: „Sie werden diesen Motor nicht wieder erkennen, er ist leiser und durchzugsstärker geworden. Er kann sich zwar immer noch nicht mit modernen 6- oder 8-Zylinderdieselmotoren messen, jedoch bedeutet diese Maschine für Volvo dennoch einen großen Schritt nach vorn. Die GT hat nun eine andere Wandlerauslegung und das bekannte Problem mit dem Anfahren tritt nicht mehr auf. Der einzige Grund, sich keinen neuen D5 zu kaufen, bestünde in der Ungewissheit, ob es zeitnah eine Lösung für das Problem der Ölverdünnung gibt.“

Dies gab den Ausschlag für meine 2. Blindbestellung, nach dem Reinfall beim Schritt auf den D5 mit 185PS RPF wollte ich dies zwar nie wieder tun – aber ich war voller Hoffnung, dieses Mal nicht enttäuscht zu werden.

Als ich nach 13 Wochen Wartezeit das gute Stück abholte, freute ich mich natürlich wie ein Schneekönig – aber, wenn ich ganz ehrlich bin, war ich in einem Punkt herb enttäuscht, obwohl ich das in der Phase der Nachkaufbefriedigung natürlich nicht einmal vor mir selbst zugab:
Das Auto war nicht leise und nicht gerade sparsam.

Dazu kamen jedoch im Verlaufe des Sommers noch einige Kleinigkeiten:
Die Türen gingen schlecht auf und zu
Die Klimaanlage jaulte bei sommerlichen Temperaturen wie ein defektes Lichtmaschinenlager
Ständig lief der Motorlüfter nach, teilweise auf höchster Stufe
Die Heckklappe war nicht nur langsam und laut wie eine altersschwache Dreschmaschine, sondern ging auch nicht weiter als max. 1,75m auf – und manchmal schmerzhafterweise auch noch weniger, dazu fiel sie auch noch schief ins Schloß
Die Außenspiegel hörten sich beim Ein- und Ausfahren fürchterlich nach „jetzt bricht gleich was ab“ an
Etwas klapperte im Fond links, etwas Anderes in der Armauflage in der Fahrertür

Im Oktober holte ich mir die Winterschlappen beim 🙂 und beanstandete die genannten Punkte, effektiv gelöst wurde Keiner.

Richtig los ging es aber erst in der kalten Jahreszeit, zu den ohnehin schon unangenehmen Eigenschaften, gesellten sich nun etliche dazu, folgende Mängel wurden zusätzlich zu den schon vorhandenen dann gesammelt im Januar beanstandet:

Das Auto wurde immer lauter, im Teillastbereich richtig ärgerliches Wummern
Es soff ungeniert bei gleicher Fahrweise und identischem Streckenprofil 12 und mehr l, (ohne SH, versteht sich!)
Die Leistungsentfaltung entsprach auch eher meinem T4-Transporter 2.5D, EZ 1991 denn einem hochmodernen BiTurbo mit papiernen 205 Pferden
Die SH bekam auch nach 45 min das Auto nicht wirklich warm und die Scheiben nicht zuverlässig eisfrei
Die GT jaulte zeitweise wie die Wirbelstrombremsen der Straßenbahnen Bj. 1936 (die Straßenbahn, nicht ich!) meiner Kindheit
BLIS produzierte mehr Fehlalarme, als ich jemals befürchtet hatte, häufig dazu noch bei schönstem Wetter „eingeschränkte Funktion“ oder „Ausfall BLIS“
Bei deutlichen Minusgraden waren permanent die Scheibenwischer angefroren, es rubbelte und krachte über die Scheibe, aber wischte nicht wirklich
Jenseits von 50km/h kam kaum noch Wischwasser aus den Düsen auf der Scheibe an
Der RS musste permanent auf höchster Empfindlichkeitsstufe stehen, trotzdem drehte er regelmäßig durch oder musste andauernd von Hand aus dem Schlaf geweckt werden
Die Sitzbezüge lagen, Zitat des 🙂 bei Begutachtung „Wie alte Scheuerlappen“ auf den Sitzflächen
Ein Wärmeleitblech am hinteren Unterboden war abgerissen – wie sich herausstellte, hatte man werksseitig vergessen, den darüber zu montierenden Unterbodenschutz anzubringen
Die Bremsen „Klonkten“ bei gleichzeitigem Lenken und Bremsen
Die Vorderachse klapperte beim Überfahren von Bodenwellen wie ein loses Brett

Es gab einen gigantischen Software-Rundumschlag, eine neue Hydraulikeinheit für die Heckklappe und neue Sitzbezüge und Wischergummis.

Zu diesem Zeitpunkt war ich schon ziemlich angefressen, aber es kam noch besser.

Die unmittelbar darauffolgende Winterurlaubsfahrt zeigte, dass eigentlich nichts behoben, aber dafür Neues hinzugekommen war:
Die GT schaltete sich jetzt noch mehr einen Wolf, als vorher schon, ab sofort war zudem häufig auch im 5. die Wandlerüberbrückung raus und man musste mittels manueller Gasse eingreifen, um beschleunigen zu können
Das Fahrwerk klappert nun bei Unebenheiten auch an der Hinterachse
Nach ca. 1,5h zieht es im Auto und es wird unangenehm kalt – ein Problem, welches der VCC seit über 2 Jahren bekannt ist und sich bei den diesjährigen Wintertemperaturen bei mir zunehmend als nervig manifestierte.
Die SH stinkt auch trotz verlegter Abgasleitung manchmal so gewaltig den Innenraum voll, dass sie unbenutzbar wird, blöd, wenn man mit Kleinkind bei -20°C 2h auf den Autoverlad an der Furka wartet.

Dies war dann die Phase, in welcher ich mich ernsthaft entscheiden musste, wie lange ich noch von einem Mängelbeseitigungsversuch zum nächsten fahren wollte, ein Verfahren, was ich aus meiner Volvovergangenheit leider nur zu gut, aber nicht in diesem heftigen Umfang kannte.

Nachdem ich mit Hilfe des Forums und auch einiger PNs feststellte, dass doch etliche Dinge serienimmanent sind, ich einen D5 auch in seiner dritten Ausbaustufe nicht als souverän und leise bezeichnen kann (jeder schnöde 140 PS Touran TDI ist leiser, spritziger und sparsamer und da rede ich noch nicht einmal vom CR-Motor aus dem bösen P.!), ich die GT sowieso mehr per Hand bedienen muß, als dass ich dafür deren Saufzuschlag billigend in Kauf nehmen möchte, stand nach etlichen schlaflosen Nächten mein Entschluß fest, mich eher heute als morgen vom XC60 zu trennen.

Untermauert wurde dieser durch die permanente Unterbeweisstellung der Winteruntauglichkeit von Scheibenwischern und Waschdüsen, dem vollständig ausfallenden Tempomaten bei leichtem Schneefall, sowie, wie sollte es anders sein, weiteren zusätzlichen Mängeln:

Die Beifahrertür scheuerte an der Karosserie den Lack ab, eine andere Einstellung wurde nicht empfohlen, da ansonsten Windgeräusche auftreten würden

Der linke Außenspiegel ging eines Morgens nicht mehr automatisch auf und musste seitdem immer von Hand betätigt werden.

In dieser Situation wollte ich der von mir eigentlich geliebten Marke Volvo noch nicht untreu werden, allerdings hatte ich da die Rechnung ohne VCG gemacht:

Man sah sich nicht in der Lage, mir einen beliebigen (!) AWD Benziner (vom D5 hatte ich nach 7 Jahren leerer Versprechungen genug), egal ob V70, XC70 oder XC60 zu einer Probefahrt zu organisieren, auch im 250km-Umkreis der Bundesländer Berlin, Brandenburg und MV nicht.

Wenn es noch eines letzten Stoßes weg von Volvo bedurft hatte, so war es dies - sorry, dann eben nicht.

Jetzt ging alles verhältnismäßig schnell, parallel hatte ich, vermutlich dies antizipierend, bereits über den Tellerrand geschaut und bin den damaligen nur Papier-Gegenkandidaten Q5 mehrfach gefahren, dessen persönliche manatee-Wertung stand hier .

Ich konnte den XC60 zwar letztendlich erfolgreich rückabwicklen, mein Frust war mittlerweile aber schon so groß, dass ich sogar so viel Geld verbrannt hätte, und den enormen Wertverlust von ca. 1/3 des bezahlten NP (entspricht über 40% des LP, jaja, schaut mal bei DAT oder mobile nach, was ein XC60 wert ist) in nur 9 Monaten in Kauf genommen hätte, nur, um mir nicht weitere Monate anhören zu dürfen:

„Ja, Problem XY ist bekannt. Da soll ein Softwareupdate kommen....“

Damit endet für mich vorerst das Buch Volvo mit seinen drei Kapiteln – das letzte war einfach zu wenig an „Premium“ und zu viel an Geld, Nerven und vor allem ganz offensichtlich perspektivlos.

Ob andere Wiesen tatsächlich grüner sind, wird sich herausstellen, aber ich mochte nach 15 Tagen Werkstattaufenthalt eines >50k€ Neuwagens und der hier beschriebenen Liste von (nach wie vor unbehobenen!) Mängeln einfach nicht mehr.

So, nun werfet die ersten Steine -
Grüße vom manatee

PS1: Ja, psychologisch hat der Verkauf an Geely auch etwas dazu beigetragen. Allerdings hier eher das Gefühl der Unsicherheit bezgl. der Volvo-Zukunft.

PS2: Einige persönliche Merksätze haben sich für mich in meiner Volvo- Zeit als essentiell herausgestellt:

1. Kaufe nie, ich sage NIE, blind ein Auto, dessen Motorisierung und Getriebe Du nicht persönlich vorher Probe gefahren bist. Egal, welcher Guru oder welches Forum dich berät.
2. Versuche, wenn möglich, in räumlicher Nähe zu Deinem Wohn- oder Arbeitsort ein Fahrzeug zu kaufen, auch, wenn es vielleicht ein paar Euro teurer ist.
3. Laß Dir immer von allen Beanstandungen die Werkstattaufträge aushändigen.
4. Werkstatt-Hopping bringt im Zweifelsfall nichts.

Beste Antwort im Thema

Guten Tag, liebes Volvo-Forum.
Dieser Tage beerdigte ich einen verwirklichten Jugendtraum: einen Volvo zu besitzen.

Die Kurzfassung:
Rückabgewickelt.

Für diejenigen von Euch, die Lust auf Details haben (oder sich blind etwas bestellen wollen, was sie nicht wirklich testen können) hier die Langfassung - Achtung, viele Buchstaben, wenig smileys.

Einige „alte Hasen“ haben ja zum Teil verfolgt, was ich in den vergangenen 7 Jahren mit meinen 3 Volvos so erlebte, die Highlights waren vielleicht das bei meiner Jungfernfahrt mit dem 1. V70 anno 2004 ausfallende Servogetriebe oder der durch die exorbitant qualmende SH im 2. V70 ausgelöste Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Staatschutz samt Hubschrauber (ich parkte unweit des Regierungsviertels). Beiden Fahrzeugen war ein häufiger Stalldrang nachzusagen – nur leider konnte ich zu allem Überfluß im Großraum Berlin keinen adäquaten Stallmeister finden.

Die beiden V70 sind Geschichte, der XC60 seit einigen Tagen nun auch.
Wie konnte es dazu kommen? Hatte ich nicht fieberhaft letztes Jahr auf den Neuen, den großen Unbekannten, gewartet , wie jetzt einige hier bei MT? Und war dann im Juli mit demselben debilen Grinsen mit ihm unterwegs?

Nun, leider stellte sich im Verlaufe des letzten halben Jahres heraus, dass es mit der Qualität des XC60 im Allgemeinen und der meines Exemplars im Besonderen so seine Bewandtnis hat, aber der Reihe nach.

Der XC60 gefiel mir gut, GLK (für einen Benz cooles Außendesign, innen nicht so toll) und Q5 (6-Ender-Diesel und DSG aber K-Frage) waren nur Randnotizen als potentielle Gegenkandidaten, nur der Antrieb des Elches verunsicherte mich sehr:
Vor meinem Kaufentschluß Anfang 2009 fuhr ich alle im Umfeld verfügbaren Motor-/Getriebekombinationen. Der mir bereits bekannte 185PS D5 war immer noch nicht leiser, als in meinem V70 II, in Kombination mit der GT wollte er an der Kreuzung entweder nur zögerlich Fahrt aufnehmen oder mit lautem Gebrüll losfahren – beides nicht meine Vorstellung von einem souveränen Antrieb.

Was tun?
Zu diesem Zeitpunkt berichtete mir „Mr. X“ von seinen beruflichen Testfahrten im V70 III D5 mit BiTurbo, 205 PS und neu abgestimmter GT. O-Ton: „Sie werden diesen Motor nicht wieder erkennen, er ist leiser und durchzugsstärker geworden. Er kann sich zwar immer noch nicht mit modernen 6- oder 8-Zylinderdieselmotoren messen, jedoch bedeutet diese Maschine für Volvo dennoch einen großen Schritt nach vorn. Die GT hat nun eine andere Wandlerauslegung und das bekannte Problem mit dem Anfahren tritt nicht mehr auf. Der einzige Grund, sich keinen neuen D5 zu kaufen, bestünde in der Ungewissheit, ob es zeitnah eine Lösung für das Problem der Ölverdünnung gibt.“

Dies gab den Ausschlag für meine 2. Blindbestellung, nach dem Reinfall beim Schritt auf den D5 mit 185PS RPF wollte ich dies zwar nie wieder tun – aber ich war voller Hoffnung, dieses Mal nicht enttäuscht zu werden.

Als ich nach 13 Wochen Wartezeit das gute Stück abholte, freute ich mich natürlich wie ein Schneekönig – aber, wenn ich ganz ehrlich bin, war ich in einem Punkt herb enttäuscht, obwohl ich das in der Phase der Nachkaufbefriedigung natürlich nicht einmal vor mir selbst zugab:
Das Auto war nicht leise und nicht gerade sparsam.

Dazu kamen jedoch im Verlaufe des Sommers noch einige Kleinigkeiten:
Die Türen gingen schlecht auf und zu
Die Klimaanlage jaulte bei sommerlichen Temperaturen wie ein defektes Lichtmaschinenlager
Ständig lief der Motorlüfter nach, teilweise auf höchster Stufe
Die Heckklappe war nicht nur langsam und laut wie eine altersschwache Dreschmaschine, sondern ging auch nicht weiter als max. 1,75m auf – und manchmal schmerzhafterweise auch noch weniger, dazu fiel sie auch noch schief ins Schloß
Die Außenspiegel hörten sich beim Ein- und Ausfahren fürchterlich nach „jetzt bricht gleich was ab“ an
Etwas klapperte im Fond links, etwas Anderes in der Armauflage in der Fahrertür

Im Oktober holte ich mir die Winterschlappen beim 🙂 und beanstandete die genannten Punkte, effektiv gelöst wurde Keiner.

Richtig los ging es aber erst in der kalten Jahreszeit, zu den ohnehin schon unangenehmen Eigenschaften, gesellten sich nun etliche dazu, folgende Mängel wurden zusätzlich zu den schon vorhandenen dann gesammelt im Januar beanstandet:

Das Auto wurde immer lauter, im Teillastbereich richtig ärgerliches Wummern
Es soff ungeniert bei gleicher Fahrweise und identischem Streckenprofil 12 und mehr l, (ohne SH, versteht sich!)
Die Leistungsentfaltung entsprach auch eher meinem T4-Transporter 2.5D, EZ 1991 denn einem hochmodernen BiTurbo mit papiernen 205 Pferden
Die SH bekam auch nach 45 min das Auto nicht wirklich warm und die Scheiben nicht zuverlässig eisfrei
Die GT jaulte zeitweise wie die Wirbelstrombremsen der Straßenbahnen Bj. 1936 (die Straßenbahn, nicht ich!) meiner Kindheit
BLIS produzierte mehr Fehlalarme, als ich jemals befürchtet hatte, häufig dazu noch bei schönstem Wetter „eingeschränkte Funktion“ oder „Ausfall BLIS“
Bei deutlichen Minusgraden waren permanent die Scheibenwischer angefroren, es rubbelte und krachte über die Scheibe, aber wischte nicht wirklich
Jenseits von 50km/h kam kaum noch Wischwasser aus den Düsen auf der Scheibe an
Der RS musste permanent auf höchster Empfindlichkeitsstufe stehen, trotzdem drehte er regelmäßig durch oder musste andauernd von Hand aus dem Schlaf geweckt werden
Die Sitzbezüge lagen, Zitat des 🙂 bei Begutachtung „Wie alte Scheuerlappen“ auf den Sitzflächen
Ein Wärmeleitblech am hinteren Unterboden war abgerissen – wie sich herausstellte, hatte man werksseitig vergessen, den darüber zu montierenden Unterbodenschutz anzubringen
Die Bremsen „Klonkten“ bei gleichzeitigem Lenken und Bremsen
Die Vorderachse klapperte beim Überfahren von Bodenwellen wie ein loses Brett

Es gab einen gigantischen Software-Rundumschlag, eine neue Hydraulikeinheit für die Heckklappe und neue Sitzbezüge und Wischergummis.

Zu diesem Zeitpunkt war ich schon ziemlich angefressen, aber es kam noch besser.

Die unmittelbar darauffolgende Winterurlaubsfahrt zeigte, dass eigentlich nichts behoben, aber dafür Neues hinzugekommen war:
Die GT schaltete sich jetzt noch mehr einen Wolf, als vorher schon, ab sofort war zudem häufig auch im 5. die Wandlerüberbrückung raus und man musste mittels manueller Gasse eingreifen, um beschleunigen zu können
Das Fahrwerk klappert nun bei Unebenheiten auch an der Hinterachse
Nach ca. 1,5h zieht es im Auto und es wird unangenehm kalt – ein Problem, welches der VCC seit über 2 Jahren bekannt ist und sich bei den diesjährigen Wintertemperaturen bei mir zunehmend als nervig manifestierte.
Die SH stinkt auch trotz verlegter Abgasleitung manchmal so gewaltig den Innenraum voll, dass sie unbenutzbar wird, blöd, wenn man mit Kleinkind bei -20°C 2h auf den Autoverlad an der Furka wartet.

Dies war dann die Phase, in welcher ich mich ernsthaft entscheiden musste, wie lange ich noch von einem Mängelbeseitigungsversuch zum nächsten fahren wollte, ein Verfahren, was ich aus meiner Volvovergangenheit leider nur zu gut, aber nicht in diesem heftigen Umfang kannte.

Nachdem ich mit Hilfe des Forums und auch einiger PNs feststellte, dass doch etliche Dinge serienimmanent sind, ich einen D5 auch in seiner dritten Ausbaustufe nicht als souverän und leise bezeichnen kann (jeder schnöde 140 PS Touran TDI ist leiser, spritziger und sparsamer und da rede ich noch nicht einmal vom CR-Motor aus dem bösen P.!), ich die GT sowieso mehr per Hand bedienen muß, als dass ich dafür deren Saufzuschlag billigend in Kauf nehmen möchte, stand nach etlichen schlaflosen Nächten mein Entschluß fest, mich eher heute als morgen vom XC60 zu trennen.

Untermauert wurde dieser durch die permanente Unterbeweisstellung der Winteruntauglichkeit von Scheibenwischern und Waschdüsen, dem vollständig ausfallenden Tempomaten bei leichtem Schneefall, sowie, wie sollte es anders sein, weiteren zusätzlichen Mängeln:

Die Beifahrertür scheuerte an der Karosserie den Lack ab, eine andere Einstellung wurde nicht empfohlen, da ansonsten Windgeräusche auftreten würden

Der linke Außenspiegel ging eines Morgens nicht mehr automatisch auf und musste seitdem immer von Hand betätigt werden.

In dieser Situation wollte ich der von mir eigentlich geliebten Marke Volvo noch nicht untreu werden, allerdings hatte ich da die Rechnung ohne VCG gemacht:

Man sah sich nicht in der Lage, mir einen beliebigen (!) AWD Benziner (vom D5 hatte ich nach 7 Jahren leerer Versprechungen genug), egal ob V70, XC70 oder XC60 zu einer Probefahrt zu organisieren, auch im 250km-Umkreis der Bundesländer Berlin, Brandenburg und MV nicht.

Wenn es noch eines letzten Stoßes weg von Volvo bedurft hatte, so war es dies - sorry, dann eben nicht.

Jetzt ging alles verhältnismäßig schnell, parallel hatte ich, vermutlich dies antizipierend, bereits über den Tellerrand geschaut und bin den damaligen nur Papier-Gegenkandidaten Q5 mehrfach gefahren, dessen persönliche manatee-Wertung stand hier .

Ich konnte den XC60 zwar letztendlich erfolgreich rückabwicklen, mein Frust war mittlerweile aber schon so groß, dass ich sogar so viel Geld verbrannt hätte, und den enormen Wertverlust von ca. 1/3 des bezahlten NP (entspricht über 40% des LP, jaja, schaut mal bei DAT oder mobile nach, was ein XC60 wert ist) in nur 9 Monaten in Kauf genommen hätte, nur, um mir nicht weitere Monate anhören zu dürfen:

„Ja, Problem XY ist bekannt. Da soll ein Softwareupdate kommen....“

Damit endet für mich vorerst das Buch Volvo mit seinen drei Kapiteln – das letzte war einfach zu wenig an „Premium“ und zu viel an Geld, Nerven und vor allem ganz offensichtlich perspektivlos.

Ob andere Wiesen tatsächlich grüner sind, wird sich herausstellen, aber ich mochte nach 15 Tagen Werkstattaufenthalt eines >50k€ Neuwagens und der hier beschriebenen Liste von (nach wie vor unbehobenen!) Mängeln einfach nicht mehr.

So, nun werfet die ersten Steine -
Grüße vom manatee

PS1: Ja, psychologisch hat der Verkauf an Geely auch etwas dazu beigetragen. Allerdings hier eher das Gefühl der Unsicherheit bezgl. der Volvo-Zukunft.

PS2: Einige persönliche Merksätze haben sich für mich in meiner Volvo- Zeit als essentiell herausgestellt:

1. Kaufe nie, ich sage NIE, blind ein Auto, dessen Motorisierung und Getriebe Du nicht persönlich vorher Probe gefahren bist. Egal, welcher Guru oder welches Forum dich berät.
2. Versuche, wenn möglich, in räumlicher Nähe zu Deinem Wohn- oder Arbeitsort ein Fahrzeug zu kaufen, auch, wenn es vielleicht ein paar Euro teurer ist.
3. Laß Dir immer von allen Beanstandungen die Werkstattaufträge aushändigen.
4. Werkstatt-Hopping bringt im Zweifelsfall nichts.

63 weitere Antworten
63 Antworten

Moin,

auch ich bin da etwas angenervt. Allerdings überwiegt durchaus noch die Vorfreude. Insbesondere durch die am vergangenen Wochenende erfolgte Nutzung eines vollausgestatteten XC 60. Das hat mich dahingehend bestärkt, durchaus eine gute Entscheidung getroffen zu haben.

Probleme mit Autos sind allerdings mittlerweile sehr gängig bei allen Firmen zu finden. Auch die deutschen Hersteller machen da keine Ausnahme.

Seis drum - hoffen auf Lieferung, hoffen das Auto keine Probleme macht

Motemmel

Mich beschleicht immer mehr das Gefühl, dass einfach nicht die richtigen Leute am richtigen Ort sitzen.

Normalerweise gibt es Produktmanager, die bei kleinen Firmen für alle Produkte, bei größeren für ein Produkt oder Projekt verantwortlich sind. Diese koordinieren dann alle Maßnahmen, so dass am Ende alles passt.

Nun, entweder gibt es das bei VCG nicht, oder die Leute sind nicht richtig qualifiziert dazu, oder sie sind auf dem Papier zwar dafür geeignet aber nicht praktisch oder, oder, oder ... Aber: das ist wiederum die Aufgabe eines Geschäftsführers oder Vorstands, sich von diesen Leuten Ergebnisse reporten zu lassen und daraus dann die richtigen Maßnahmen abzuleiten. Aber das scheint nicht zu funktionieren ...

Schade, man kann dadurch ein an sich gutes Produkt nach außen hin schlecht dastehen lassen, was sich wiederum aufs Image auswirkt usw.

meint der erzbmw

Sensationell finde ich die kursierende Preiserhöhung von ca 1,5% für die V70 Baureihe. Mein :-) beklagt sich schon jetzt das die Autos viel zu teuer sind und er enorme Probleme hat gute ausgetstatte Fahrzeuge an den Mann zu bringen.

Ich hoffe nur das VCC wieder auf den rechten Weg findet und gute Autos zur vernünftigen Preisen anbietet. Sonst ist der Ruf schnell ruininert - siehe Toyota.

Cheers Snoopylines

Zitat:

Original geschrieben von Motemmel


Moin,

nicht gleich in die Luft gehen.... das ist halt so.

Mein Freundlicher (wie bekommt Ihr denn hier diese Buttons hin???) hat mir das bestätigt. Die Aussage von Volvo wäre wohl, dass man einmal mit 1,5 % Preiserhöhung rechnen sollte.

Sehr vage .....

Gruß Motemmel

Der Rheinländer an si(s)ch ist halt temperamentvoll, aber friedli(s)ch! 😉

Die Smilies kannst Du entweder über die Tastatur eingeben(Semikolon und Klammer zu wären ein freundlicher Smiley) oder aber über den Smiley den Du im Nachrichten Editor am oberen rechten Rand siehst. Wenn Du da mit der Maus draufgehst, siehst Du alle Smiley-Varianten und kannst sie anklicken!

LG
Daylight
*Der auch "nur" 1,5 % Mehrpeis auf eine eigentlich neue Preisliste unverschämt findet*

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Wenigstens mal jemand der nichts schön reden will und schreibt wie es ist.....
Ich hatte auch mal einen Volvo.. einen S60 D5 getunt von Heico... es war deren PR Fahrzeug.
Ich hatte mit dem Wagen nur Ärger und Probleme, war Dauergast in der Werkstatt.
Dazu kam, das es keine kompetente Werkstatt in der Nähe gab und ich auf diese eine Werkstatt angewiesen war... es war der Händler wo ich auch mein Fahrzeug gekauft hatte.
Da ich damals nicht so gut informiert war, hatte mich dieser Händler schön über den Tisch gezogen.. somit musste ich den defekten Ladeluftkühler kurz nach kauf des Fahrzeugs (4 Wochen später) auf eigene Rechnung tauschen lassen... da dieser undicht war und der Ladeluftkühler nicht mit dieser schäbigen Gebrauchtwagengarantie abgedeckt war.
Eigentlich hätte ich nichts zahlen müssen... nachdem ich dort beim Chef vorsprach, einigte man sich auf 50%/50% der Rechnung...
Ich war so doof und könnte mir für meine Unwissenheit damals noch heute in den Hintern beissen.
Nach dem Gesetz hätte der Händler diese Mängel beseitigen müssen...
Und das war ja nicht alles... es kamen dauernd neue Mängel/Schäden dazu und immer waren diese Bauteile nicht von der Gebrauchtwagengarantie gedeckt.
Mal war das Turbosteuerventil defekt, dann eine Antriebswelle, dann ein Steuergerät, dann waren Motordämpfer im Eimer, usw usw... an alles kann ich mich garnicht mehr erinnern.
Aber das meiste davon war im ersten halben Jahr und immer wurde ich für dumm verkauft und durfte schön zahlen.
Das dieser Volvohändler noch sooo unfreundlich war und man nur noch wie der letzte Idiot behandelt wurde nachdem man das Auto gekauft hatte, darüber will ich mich jetzt nun nicht weiter auslassen.

Diese ganze Unzufriedenheit hatte dazu geführt, dass ich meinen damals so geliebten S60 D5 (Heico HS6) bei Audi mit viel Verlust in Zahlung gegeben habe und mir einen Audi A4 gekauft hatte... diesen hatte ich dann bei MTM modizifieren lassen und nie Probleme.

Das andere auch nur mit Wasser kochen stimmt, auch Audi hat mal Probleme wie ich an meinem derzeitigen A6 3.2 Quattro feststellen durfte.
Aber man wird nicht so mies behandelt und für dumm verkauft.
Nun bin ich aber besser informiert und auch ein wenig älter... und weiss wie die Rechtslage ist.

Kann den Frust verstehen der einen dazu bringt den Hersteller zu welchseln.
Ich habe keine Markenbrille auf und bin auch schon einiges gefahren wie BMW, FIAT, Saab, Opel, VW, Volvo, Audi....
Aber den schlechtesten Service habe ich leider bei Volvo erfahren.

Die anderen kochen aber auch nur mit Wasser und Pech kann man bei jedem anderen Hersteller auch haben.

Ja VCG ist schon der Knaller, würde ich als VCG hier mitlesen würde ich im Boden versinken. Meine Mitarbeiter hätte ich schon längst auf die Straße gesetzt bei so einer Leistung. Alleine die Infos auf der Webseite zu ändern sind Arbeiten von wenigen Stunden , dank moderner Technik kann das jeder Praktikant .... Warum aber die Volvo Zentrale das nicht hinbekommt das (zumindest) in Europa alle Länder gleichzeitig die Preis und Daten einstellen kann ich nicht nachvollziehen. Aber selbst die Schweden sind erst ab KW 18 im Modelljahr 2011......

Zitat:

Original geschrieben von Enrico2301


...Aber den schlechtesten Service habe ich leider bei Volvo erfahren.
Die anderen kochen aber auch nur mit Wasser und Pech kann man bei jedem anderen Hersteller auch haben.

Was die anderen Hersteller angeht hast Du meine uneingeschränkte Zustimmung. Könnte hier aus meinen reichhaltigen Erfahrungen einiges zum Besten geben.

Bzgl. des Service sollte man mal festhalten, dass diesen nicht Volvo allein sondern in 1. Linie der Händler leistet. Ich habe noch nie so einen guten Service erlebt wie bei meinem Volvo 🙂. Während bei meinem letzten Audi A6 div. Klappergeräusche mit Klettband, Schaumstoff, etc. ständig nachgebessert wurden, tauschte man bei Volvo defekt gegen neu aus und alles war ok.

@MFZ und andere, welche die sog. "Kommunikation" mit einem Premiumhersteller noch nicht gewohnt sind:

Benutzt mal die SuFu und sucht im XC60-Forum und XC90-Forum nach "Luegersson" - ich warte schon länger auf ein neues Bonmot aus seiner Feder, Eric, was ist los? 😁

Es war für meine schwere Entscheidung, ob bei Volvo einen 4. Versuch wagen oder die Marke zu wechseln, durchaus "kriegsentscheidend", wie man als Kunde VOR dem Kauf behandelt wird - meine Erfahrung aus der IT ist zumindest so, daß, wenn der pre-sales grottig ist, dann kann alles, was after-sales noch kommt, nur noch wahrlich unterirdisch sein.
Wenn man als ernsthaft potentieller Kunde nicht ansatzweise gepampert wird, dann hat man es entweder mit IBM, der deutschen Bahn oder einem Hersteller zu tun, der meint, "es nicht nötig zu haben."

Was die Aktualität von Preislisten angeht, so war es letztes Jahr so, daß selbst Dritte, wie z.B. carneoo.de eher aktuelle und verbindliche Werte auf der Homepage hatten, als volvocars.de.

Man darf allerdings bei allem nicht vergessen, welchen personellen Aderlaß VCG in den letzten 2 Jahren hinter sich hat, es ist kein Wunder, wenn bei mindestens gleichem Arbeitsaufwand die verbleibenden Mitarbeiter
a) nicht sonderlich motiviert und
b) tw. auch schlicht überfordert sind.

Dazu kommt, daß sich die Kundenbetreuung auch schlicht nicht auf die Aussagen der eigenen Konzernmutter verlassen kann. Nur ein Beispiel: Auf explizite Nachfrage, ob man anstatt der Webasto Funkfernbedienung auch die Webasto GSM-Fernbedienung verbauen könne, hieß es nach Rückfrage mit den Technikabteilung: "Nein, dies ist technisch nicht möglich. Die CAN-Bussignale der verbauten Webasto Thermo Top V seinen seitens Volvo modifiziert worden und deshalb könne man keine Webasto Originateile mehr ansteuern."
Dies ist schlicht falsch - aber hier kann ich ja schlecht die Kundenbetreuung selbst dafür verantwortlich machen, das Scheitern beginnt schon viel früher im eigenen Haus.

Oder die XC60 Produktion in Gent selbst: Da werden nicht nur Teile von der Größe eines Kinderbettlakens vergessen, sondern da werden XC60 mit Spaltmaßen ausgeliefert, die der sprichwörtliche Blinde mit dem Krückstock nicht durch die Endkontrolle gelassen hätte und den 🙂en vor Ort vor Auslieferung einiges an Arbeit beschert.

Das Chaos beim XC60 kommt natürlich völlig überraschend, weil man ja erstens in Just-in-Time-Produktionslinien NIEMALS vorhersagen kann, wann die Teile und Kapazitäten erschöpft sind und man zweitens letztes Jahr natürlich ÜBERHAUPT nicht exakt das gleiche Chaos beim Modellwechsel hingelegt hat, wie nun wieder.
Wie erzbmw schon sinngemäß schrub: Die Linke weiß nichts von der Rechten...

Ich gebe mich allerdings nicht der Illusion hin, daß dies nicht auch bei anderen Herstellern im Zweifelsfall so ist.

Nun, ich werde, natürlich mit Vorliebe auch in diesem Forum 😉 ab Juni (hoffentlich) berichten

lg - der manatee

Zitat:

Original geschrieben von arndt1306


(...). Alleine die Infos auf der Webseite zu ändern sind Arbeiten von wenigen Stunden , dank moderner Technik kann das jeder Praktikant .... Warum aber die Volvo Zentrale das nicht hinbekommt das (zumindest) in Europa alle Länder gleichzeitig die Preis und Daten einstellen kann ich nicht nachvollziehen. Aber selbst die Schweden sind erst ab KW 18 im Modelljahr 2011......

Nur mal so zur info: nicht Schweden gibt die Preise vor, sondern jedes land entscheidet sel ber (im bestimtmen Rahmen, natürlich) über die Modelle, Ausstattungen und Preise. Da gibt es keinen zentralen Preislistenherausgeber....

Mit der Homepage gebe ich dir auch nur bedingt Recht. Da hier ebenfalls die Länder für bestimmte Inhalte verantwortlich sind, kann sicherlich das generelle Design schnell umgebaut werden, der Rest bleibt Ländersache.

ich will hier keinen in Schutz nehmen. nur leider scheint sich hier so langsam das unreflektierte VCG-Bashing auf breiter Front auszubreiten.

Was aber in der Tat der absolte Genickschuss wäre, wäre eine Preiserhöhung. Dann braucht VCG so langsam gar keine Autos mehr anzubieten. Nur mal so: in den NL ist der V70 auf breiter Front BILLIGER!!! geworden.

Hi Jürgen,
so richtig vermag ich ein generelles und unreflektiertes VCG-Bashing nicht zu erkennen - die Erfahrungen sind ja nicht alle einfach frei erfunden, auch habe ich ja auf den personellen Notstand hingewiesen, was die Sache zwar z.T. erklärt - jedoch für den Kunden nicht besser macht.
Das Problem sitzt IMHO jedoch einerseits dort aber andererseits genauso bei lokalen 🙂.
Die einen stellen keine aktuellen Informationen zur Verfügung, antworten, um es freundlich zu formulieren, zu über 50% mit Textbausteinen auf Kundenanfragen und sind auch nicht in der Lage, wenigstens ihre Verkäufer zeitnah zu updaten.
Die anderen hingegen gehen diesbezüglich vielleicht nicht genug auf die Barrikaden, sind zumindest in meinem Einzugsbereich größtenteils nicht willens oder in der Lage, wenigstens eines der angefragten Fahrzeuge zwecks Probefahrt zu organisieren und weisen in meinen Augen auch zu erheblichen Teilen mangelnde Eigeninitiative auf - Preislisten und Kinderkrankheiten sind bei MT ja ohne monumentalen Arbeitsaufwand nachzulesen, ein guter Meister weiß auch, die Spreu an Beiträgen und literarischen Überhöhungen vom Weizen zu trennen.

Aber, falls es dem Frieden dient: Auch bei Audi kommen besser als der Meister informiertere Kunden in die Werkstatt und der Meister bittet hinterher den Kunden schon mal um Überlassung der interessanten Dokumente (Stichwort: MMI-Codes zu Freischaltung der Sprachsteuerung im A5 Cabrio).

😉

lg - der manatee

Ich gebe manatee Recht in mehreren Dingen:

1. Läuft bei VCG wohl nicht alles glatt

2. Liegt vieles am Händler selbst. Scheinbar scheinen die Quellen noch reichlich zu sprudeln, denn wie sonst ist es zu erklären, dass mich ein "Verkäufer" nach Anfrage eines >50.000 €-Autos, und das als Markenwechsler, NIE wieder angerufen hat?

3. Beklagt mein Volvo-Verkäufer, dass ER (und seine Kollegen) NIE gefragt werden. Soviele Händler gibts doch nicht, die würden alle in einen großen Saal passen. Schließlich hat der Verkäufer doch mit dem Endkunden zu tun, er weiß, wo der Schuh drückt, er weiß, warum er das ein oder andere Auto nicht verkaufen konnte (Motorenangebot, Innenausstattung, Preis usw. usw.). Er ist doch an der Basis! Aber scheinbar gibt es ein paar wichtige Leute, die meinen aufgrund ihres BWL-Studiums das von alleine und vor allem alles besser zu wissen ... (Gibts aber auch anderswo: BMW hat einen riesen Zinober veranstaltet, um den X1 in Richtung Jugend zu positionieren. Es gab nur die großen Motoren zu bestellen usw. Und was war am Premierentag? Da standen die Rentner im Showroom und haben nach einem kleinen Benziner mit Automatik gefragt ...)

Trotzdem muss ich Volvo auch mal ein bisschen in Schutz nehmen, weil die anderen nämlich nicht besser sind (ausgenommen mal mein früherer BMW-Händler):

- unser VW-Händler behandelt meine Frau jedesmal mit einem Schmunzeln von oben herab, wenn sie mit einem technischen Problem in der Werkstatt auftaucht. Seit 15 Jahren sind wir dort Kunde, jede Kleinigkeit wurde dort repariert, aber man wird mit dem A*** nicht angeguckt!

- Audi muss der Erfolg der letzten Jahre zu Kopf gestiegen sein. Meine Wünsche wurden dort nicht erfüllt (2.0 TDI DSG? Den werden Sie nirgends finden, der ist noch so neu ...), der Verkäufer hat mich nie wieder angerufen usw. usw.

- In der BMW-Niederlassung wurde ich (mit Jeans bekleidet und ausnahmsweise mal nicht rasiert) auch nach 1 Stunde intensiven Studiums der verschiedenen Modelle (X1, X3) NICHT angesprochen, obwohl ich mir Prospekte besorgt habe, die Motorhaube geöffnet habe, den Kofferraum mit einem Meterstab vermessen habe usw. Die Verkäufer haben lieber Privatgespräche geführt, oder gelangweilt in ihre Flatscreens geguckt oder was weiß ich.

Also, ich bleib dabei: Der XC60 ist ein gutes Auto, nicht ganz auf BMW- und Audi-Niveau, aber zu meiner Überraschung sehr nah dran. Ich hoffe es bleibt so ...

Gruß vom erzbmw

Zitat:

Original geschrieben von manatee


Hi Jürgen,
so richtig vermag ich ein generelles und unreflektiertes VCG-Bashing nicht zu erkennen - die Erfahrungen sind ja nicht alle einfach frei erfunden, auch habe ich ja auf den personellen Notstand hingewiesen, was die Sache zwar z.T. erklärt - jedoch für den Kunden nicht besser macht.
Das Problem sitzt IMHO jedoch einerseits dort aber andererseits genauso bei lokalen 🙂.

[...]

Aber, falls es dem Frieden dient: Auch bei Audi kommen besser als der Meister informiertere Kunden in die Werkstatt und der Meister bittet hinterher den Kunden schon mal um Überlassung der interessanten Dokumente (Stichwort: MMI-Codes zu Freischaltung der Sprachsteuerung im A5 Cabrio).

😉

lg - der manatee

Lieber manatee,

ich teile Deine Ansicht und finde hier wird nicht wirklich unfair übertrieben, allenfalls sind die Fronten etwas verhärtet, was den Befürwortern von VCG sicher die Sache nicht leichter macht.

Aber (!) Probleme mit den Konfiguratoren, angekündigte Preisänderungen oder blödes merkwürdiges Verhalten von zentralen Heissleitungen gibt es hier wie dort. Die Unsitte fundierte Beschwerden mit Musterbausteinen (nicht) zu beantworten findet man überall, teilweise unwillige Händler (ich warte bei einem 🙂 noch auf die erste Probefahrt it einem Q5 seit Einführung vor 16 Monaten) oder nicht super geschulte Werkstattleute gibt es auch überall. Business is People!

Auch ich kann meinem 🙂 hier und da etwas erklären (er muss ja auch zig Modell mit tausenden Differenzierungen beherrschen, ich nur meinen Wagen), Infos aus dem Forum machen die Werkstatt hinsichtlich Programmierung fitter, klar - die sind nicht zum spielen und testen da, wie manche Forumsteilnehmer, die hier tolle Sachen finden.

Ich glaube es geht um die Vielzahl und die Häufung der probleme und die kollektive Unwilligkeit oder Unfähigkeit. Und da liegt natürlich die Crux bei einem Hersteller, der nicht wie VAG ein Händlernetz von über 2.000 Partnern hat, sondern eher vereinzelt vertreten ist. Am Ende wünschen wir allen viel Glück, mit den neuen Autos oder den vorhandenen, und dass sie im Falle eines Problems auf den guten, netten, fairen und professionellen Werkstattmenschen treffen.

Gruß

Stefan
(WE - JuHe)

Ich glaube die Wurzel allen Übels ist mit einem Manager(un)wort zu erklären: HEADCOUNT!

Laut meinem 🙂 wurde an bestimmten (wichtigen) Stellen die Mitarbeiterzahl derart zusammen gestrichen, so dass diese riesen Verzögerungen von Preislisten, Homepageaktualisierungen etc. gar nicht zu vermeiden waren. Die Verkäufer sind mittlerweile auch sauer gefahren, weil die Informationspolitik immer hinterher hinkt. IMHO kann es nicht angehen, dass ein Verkäufer in öffentliche Foren geht / gehen muss, um an neue Informationen oder gar Preislisten zu gelangen 😕

Gruß
Sven

Ein natürlich absolut brisantes Thema. Sobald die Kommunikation, Konzern-Intern nicht mehr richtig funktioniert, gibt es nunmal riesige Probleme. Fraglich ist hier vor allem, ob Volvo nicht einfach nur eine Quote erfüllen möchte und dabei mittlerweile Faktoren, wie z.B. die Endkontrolle, generell die QS bei Teilen von Zulieferern vernachlässigt.

Unumstritten ist wohl, das wenn man einen tollen Händler hat, bei dem Kundenzufriedenheit noch groß geschrieben wird und das Eigene Fahrzeug zudem noch mängelfrei ist, dann wird man kaum einen Grund zur Klage haben.

Was ich gar nicht leiden kann, ist die Mentalität der "Pseudo-Freundlichkeit". Der Händler hört sich die Probleme an, notiert sich die Sachen, ist nach Außen hin sehr freundlich. Sobald man den Laden wieder verlässt, geht das Gemaule los:"Jetzt ist der schonwieder hier gewesen, der ist doch bekloppt, mit dem Wagen ist alles in Ordnung, den lassen wir stehen!".

Dann holt man den Wagen 2 Tage später wieder ab, es ist NICHTS gemacht worden und man erhält eine saftige Rechnung. Sowas ist meiner Meinung nach, mittlerweile völlig normal. Gottseidank hatte ich immer Volvo Pro. Bei Volvo Pro, muss der Händler die defekten Teile zu Volvo schicken. Dort wird verifiziert, ob der Austausch wirklich notwendig war. Wenn nicht, bleibt der Händler auf den Kosten sitzen.

Was ich bei mir z.B. absolut unfassbar fand. Der S40 stand mal wieder in der Werkstatt. Der Wagen sollte ein komplett neues Getriebe bekommen. Ich habe 5 Tage auf meinen Wagen gewartet. Nach 5 Tagen bekam ich einen Anruf:"Herr XYZ, es tut uns leid, aber das von Volvo gelieferte Austausch-Getriebe ist auch bereits wieder defekt."

Was soll man denn dazu noch sagen? Soll ich sowas dem Händler glauben? Als wenn Volvo ein komplett neues Getriebe liefern würde, welches direkt ab Werk defekt ist. Ich war somit insgesamt 10 Tage ohne meinen Wagen. Als Ersatzwagen(Volvo Pro) gab es einen C30 mit 2000Km Laufleistung, der Aussah, als wäre er schon seit 10 Jahren im Baustellendienst gewesen. Alles stank nach Qualm, die Lordosenverstellung war abgerissen, Brandlöcher in den Bezügen, vorne Links ging der Hochtöner vom HP-Sound nicht mehr, von Außen hatte der Wagen zahlreiche Lackschäden, das Lenkrad war vom Kinetic eingebaut, obwohl der Wagen ein Momentum war...alles zerkratzt im Innenraum.

Da habe ich mich tatsächlich gefragt, wie ich eine korrekte Arbeit von der Werkstatt erwarten kann, wenn selbst die Ersatzfahrzeuge für Kunden schon nach 2000 Km so aussehen.

Hallo Ihr Elchtreiber,

habe mich schweren Herzens von meinem XC60 getrennt; als nicht mehr Berufstätiger ist mir das Leasing zu teuer und das
Fahrzeug auch zu voluminös! Im V50 kann ich leider keine vernünftige Sitzposition finden (bin 199 cm lang) und mit den
aktuellen Modellen V60 oder V70 kann ich mich mit meinem (antiquierten?) Volvo-Verständis/-Gechmack leider nicht mehr
anfreunden.
Danke für viele gute Tips und z.T. auch gute Unterhaltung im Eurem Forum - allzeit knitterfrei Fahrt wünscht Euch

Jochen alias Navigrande

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