Abgefahrene Winterreifen im Sommer fahren?

Eine Frage an euch, wie seht ihr das Thema Winterreifen mit 4mm oder weniger im Sommer abzufahren? Die Gummimischung ist ja weicher und bei heißer Witterung stellt sich die Frage, wie gut die Griffigkeit vorhanden ist.

Beste Antwort im Thema

Sommerreifen haben generell die besseren Fahreigenschaften.
Selbst bei Nässe um den Gefrierpunkt sind die Bremswerte eines Sommerreifens idR besser als die des Winterreifens.
Erst bei Schnee & Eis dreht sich das ganze um (weswegen Winterreifen ja durchaus ihre Berechtigung haben).

Ergo: Wer im Sommer mit Winterreifen fährt tut sich damit keinen Gefallen.
Speziell bei hohen Temperaturen und trockener Fahrbahn (= Sommer) schneiden Winterreifen bei Bremstest ganz abscheulich schlecht ab.

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Also von der "Leistung" sind SR nun mal im Sommer DEUTLICH besser als WR, oder was willst Du uns hier weismachen?
- Haftung
- Grenzbereich
- Bremsweg
- Nasshaftung
Dazu gibt es zig Test und Messwerte, nur Dein WR stellt alles auf den Kopf?

Aber "ab und zu sportliche Fahrweise" definiert halt jeder für sich selbst... 😁

Aufgrund einer Lieferverzögerung bekamen wir im Sommer mal einen neuen Rettungswagen mit Winterreifen ausgeliefert. Nach ein paaar Tagen erfolgte der Wechsel auf Sommerreifen. Also am Ende war alles gut. Bis dahin fuhr sich die Karre im Grenzbereich aber echt abenteuerlich 😰. Das fing bei langen Nassbremswegen an und hörte bei elendigem Schieben über die Vorderachse und ständigem ESP-Einsatz auf.

Mercedes Sprinter 519 CDI.

Zumindest bei echt (!) sportlicher Fahrweise treten die Unterschiede ganz klar zu Tage. Vermutlich fährt die F1 deswegen auch nicht immer mit Regenreifen rum 😁

Gruss
Jürgen

@ moonwalk
Nun mal langsam, ich will hier niemandem etwas weismachen. Ich habe lediglich meine Erfahrungen aus 40 Jahren und rund 1,5 Millionen gefahrenen Kilometern geschrieben. Aber das wirst Du ja mit Deinen Testberichten und Messwerten locker toppen können, gell? Und bei Deinem Job als Rennfahrer wirst Du tatsächlich auch mit Winterreifen recht wenig anfangen können.

@Caravan 16V
Ein Rettungswagen ist nur sehr bedingt mit einem Pkw zu vergleichen, sogar in der Schweiz. Allein Gewicht, hoher Aufbau und Schwerpunkt stellen von vornherein gewisse Anforderungen an den Fahrer. Und auch mit Winterreifen im Sommer kippt der Rettungskreuzer in den Kurven eher um, als er aus desselben herausfliegt.

Auch kaum vorstellbar, dass Rettungsfahrzeuge die Reifen je nach Witterungsverhältnissen ständig wechseln, denn auch im Winter gibt es Tage mit manchmal mehr 20 Grad, zumindest in Deutschland. Da fahren die Autos weiterhin, und das nicht langsam. Rettungswachen auf dem Lande fahren übrigen auch im Sommer mit Winterpellen, weil die geländegängiger sind. Ich wüsste auch nicht, dass es hier vermehrt von Unfällen mit diesen Fahrzeugen gekommen wäre.

Bei meinem Arbeitgeber, der größten Arbeitsstätte Deutschlands, gibt es solche Fahrzeuge mit entsprechender Bereifung sogar für den Geländeeinsatz. Da werden auch keine reifen hin- und hergewechselt. Für alle Rettungsfahrzeuge erhalten die Fahrer eine entsprechende Schulung und können daher professionell agieren.

Zu Beginn des Beitrags ging ich von ganz normalen Fahrern und ganz normaler Fahrweise aus. Mit einem Unterschied jedoch: Einige können fahren, andere glauben, dass sie´s können.

Ich stimme allerdings zu, dass eine sehr sportliche Fahrweise und Winterreifen nicht unbedingt gut zusammenpassen.

Zitat:

@Harig58 schrieb am 16. Juni 2016 um 14:36:20 Uhr:



Zu Beginn des Beitrags ging ich von ganz normalen Fahrern und ganz normaler Fahrweise aus.

Das mag sein, aber jeder kann mit einer NORMALEN Fahrweise mal in eine brenzlige Situation kommen, in der es auf jeden Meter ankommt.😉😁

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Zitat:

@Harig58 schrieb am 16. Juni 2016 um 14:36:20 Uhr:


Ein Rettungswagen ist nur sehr bedingt mit einem Pkw zu vergleichen, sogar in der Schweiz. Allein Gewicht, hoher Aufbau und Schwerpunkt stellen von vornherein gewisse Anforderungen an den Fahrer. Und auch mit Winterreifen im Sommer kippt der Rettungskreuzer in den Kurven eher um, als er aus desselben herausfliegt.

Also egal von welchem RTW wir sprechen. Angefangen vom ollen 310er über den Iveco Daily bis hin zum aktuellen Sprinter schieben die alle über die Vorderachse bevor die umkippen. Extrem welligen Untergrund oder Hängenbleiben an Bordsteinkanten mal vernachlässigt. So hab ich es zumindest während der letzten 20 Jahre miterlebt. Und wir fahren nicht wenig (Jahresfahrleistung der RTWs jeweils ca. 60.000 Km).

Zitat:

@Harig58 schrieb am 16. Juni 2016 um 14:36:20 Uhr:


Rettungswachen auf dem Lande fahren übrigen auch im Sommer mit Winterpellen, weil die geländegängiger sind.

Definiere "Land". Bei uns auf dem "Land" (Schwarzwald, Einwohnerzahl max. 20.000) wechseln wir bei der Rettung schön brav zwischen SR und WR. Wie es die Bergwacht macht, weiss ich nicht.

Im Prinzip ist es aber auch egal ob wir vom PKW oder Lieferwagen sprechen. Die Erfahrung mit WR im Sommer im Grenzbereich hab ich nun halt mit dem Lieferwagen gemacht und nicht mit dem PKW. Und da war der Unterschied sehr deutlich. Warum es beim PKW jetzt komplett anders sein soll, ist mir nicht klar.

Gruss
Jürgen

Obwohl Du mit dem fehlenden Meter nicht ganz unrecht hast, wird aber jetzt mächtig überzogen.

Ein (wirklich) guter Fahrer stellt sich auf sein Fahrzeug und dessen Eigenschaften ein. Auch weiß er, dass nicht nur die Reifen, deren Profil und Profiltiefe, sondern auch Zustand von z. B. Bremsen, Stoßdämpfern oder Beladung den Bremsweg wesentlich beeinflussen. Insofern kann ein guter Winterreifen einer abgelutschten Sommerpelle durchaus überlegen sein.

Wie viele von uns achten beim Kauf neuer Sommerreifen, ob die auf seinem Fahrzeugtyp getestet wurden und wie lang der Bremsweg ist? Hier gibt es schon riesige Unterschiede. Du kannst bei 100 km/h bereits nach 38 Metern stehen oder erst bei 52 Metern. Ausschlaggebend ist doch eher Marke, Optik und vor allem der Preis.

Wie viele von uns fahren den eigentlich im echten Grenzbereich, dem die Tests zu Grunde liegen? Im öffentlichen Straßenbereich muss schon echt alles frei sein, um den zu erreichen. Die "Möchtegernrennfahrer" drehen sich eher, kleben in der Leitplanke oder am Baum, ohne auch nur in der Nähe des Bereichs gewesen zu sein. Lauter Auspuff, breite Schlappen und jaulender Motor hat nichts mit Fahren im Grenzbereich zu tun.

Wie viele von uns haben ein Fahrsicherheitstraining, bei dem man unter Anleitung mal so richtig in den Anker geht? Weißt Du, wie viele Meter Du bereits hier bereits verschenkst?

Aus diesem Konglomerat werden die entscheidenden Meter erzielt. Man muss es halt können.

Zitat:

@Harig58 schrieb am 16. Juni 2016 um 15:25:07 Uhr:


Man muss es halt können.

Das ist richtig. Allerdings bringt das beste Können nichts wenn der Reifen mit dem Können nicht mithält 😉

Ansonsten kann ich Dir aber durchaus beipflichten.

Gruss
Jürgen

Zitat:

@Harig58 schrieb am 16. Juni 2016 um 14:36:20 Uhr:


@ moonwalk
...
Aber das wirst Du ja mit Deinen Testberichten und Messwerten locker toppen können, gell?
...

Wurde da nicht auch beschissen😁😁😁

Zitat:

@Harig58 schrieb am 16. Juni 2016 um 15:25:07 Uhr:


Man muss es halt können.

Du bringst es auf den Punkt: echte Könner (wie Du) holen auch aus Winterschlappen im Sommer Spitzenleistung raus, Nichtkönner (wie ich) benötigen mehr Unterstützung durch besseres Material in Form von Sommerreifen.

Merci vielmals 😉

Endlich outest du dich 😁

Eine Bekannte hat bis vorletzter Woche noch 7 Jahre alte Wintersport 3D gefahren, Tägliche Fahrleistung unter 20km, rundum Geschwindigkeitsbegrenzung bis max. 80km/h.

Hat funktioniert, wäre allerdings für mein Fahrprofil nicht empfehlenswert.

Was mich aber gewundert hat, diese alten Dinger haben tatsächlich noch an Profil verloren in den letzten paar "Sommermonate", und das bei moderaten Fahrstil, nicht übermotorisierten Auto und wenig Km. Dachte eigentlich das die so hart sind und kein Profil mehr verlieren

Hier gibt es immer wieder Leute, die glauben, dass sie durch ihre unendliche Erfahrung jede Gefahrensituation antizipieren könnten. Gefahrenbremsungen (bspw. durch Wildwechsel) werden unterschätzt. Da bringt Erfahrung wenig, wenn man einfach mit 1000N in der Bremse stehen muss. Da kommt es doch auf jeden Meter an, und diese Meter verlieren Winterreifen im Sommer. Bei Ausweichmanövern das gleiche. Wenn die Haftung fehlt, fehlt sie einfach. Hier geht es nicht darum, dass man immer die neuesten und besten Reifen fahren muss, das geht auch nicht.
Wenn jemand für sich beschließt, dass er die WR im Sommer runterfährt und ihm bewusst ist, dass es eben ein Risiko ist, mit dem er leben muss (bspw. aus finanziellen Gründen), dann ist das ok. Wenn jemand aber meint, dieses Risiko durch Erfahrungskilometer nahezu abschalten zu können, leidet an gnadenloser Selbstüberschätzung, "man muss es halt können".
Gleiche Diskussion wie bei den Chinakrachern.
Aber BTT: Wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, dann runter mit den WR im Sommer.

Erstaunlich, wie viele hier ihr Gefährt im, oder zumindest nahe am, Grenzbereich bewegen oder dies zumindest glauben.

Schlussendlich ist es mir jetzt egal, was Ihr denkt oder schreibt. Es hält sich halt jeder (mich natürlich eingeschlossen) für den besten Fahrer der Welt. Mich beruhigt, dass ich bis jetzt nach mehr als 1,5 Millionen Kilometern weder einen Unfall verursacht habe noch in irgendeinem Graben gelandet bin. Die meisten erreichen diese Kilometerleistung ihr ganzes Autofahrerleben lang nicht mal im Ansatz. Aber was zählt schon Erfahrung?

Dafür habe ich halt reichlich Tickets kassiert. Übrigens immer nur wegen zu schnellem Fahren...

...und nix zum Thema Reifen und Gefahrensituationen. Nur "ich hab noch nie einen Unfall gebaut", "ich bin schon 1,5Mio km gefahren".
Ich kann mit 500tkm auf dem Buckel jedenfalls den Bremsweg eines WR im Sommer (noch) nicht verkürzen. Da fehlen mir wohl noch ein paar Kilometer.

Zitat:

@FloOdw schrieb am 17. Juni 2016 um 09:11:55 Uhr:


Aber BTT: Wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, dann runter mit den WR im Sommer.

Nö! Selbst als geouteter Nichtkönner möchte ich da differenzieren:

WR ganzjährig durchfahren: nein
WR einen Sommmer lang "abfahren": kann man machen
[Wenn man mit den Einschränkungen leben kann und bereit ist, seine Fahrweise etwas zu dämpfen, falls man nicht ohnehin immer so fährt]

Ich habe selbst nach 5 Wintern einen Premium-WR "runtergefahren" und war damit im Sommer sogar am Mittelmeer unterwegs und war erstaunt, wie "gut" der Reifen selbst dort funktionierte (klar, nach 5 Jahren ist er eben härter und schmiert nicht mehr so schnell). Zum feuchten Herbst war er fertig und kam konsequent auf den Müll und ich bin noch zwei Monate mit neuen SR und dann mit neuen WR in den (nicht stattgefundenen) Winter gestartet.

Zitat:

@Harig58 schrieb am 17. Juni 2016 um 09:47:53 Uhr:


Schlussendlich ist es mir jetzt egal, was Ihr denkt oder schreibt.

Auch dafür "merci vielmals", so disqualifiziert man sich als Diskussionspartner...

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