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95 vs 98 vs 100 vs 102 Oktan - Höhere Oktanzahl bringt nachweislich mehr Leistung!

Themenstarteram 10. August 2018 um 9:48

Ein Youtuber hat meines Wissens nach den ersten wirklichen Beweis erbracht, dass sich eine höhere Oktanzahl eindeutig auf die Leistung des Fahrzeugs auswirkt:

Messung 100 Oktan

Messung 95 Oktan

Fahrzeug ist ein C63 S AMG.

Klar, empfohlen wird bei dem Fahrzeug mind 98 Oktan, deswegen bin ich gespannt, wen er 98 Oktan misst, ob das einen grossen Unterschied zu 100 Oktan aufweist.

102 Oktan werden ebenfalls zu einem späteren Zeitpunkt getankt.

Wen jemand sein Fahrzeug ganz normal im Alltag bewegt, wird warhscheinlich keinen Unterschied merken.

Jedoch sollten Leute, die ihr Fahrzeug tunen oder generell schneller unterwegs sind, mindestens 98 tanken! Der Motor wirds ihnen danken!

Was haltet ihr davon?

PS: Ich tanke immer 98 Oktan, da bei mir in der Nähe 100 Oktan nicht vorhanden ist. Aber falls ich mal in Deutschland bin, kommt bei mir immer 102 rein :)

Beste Antwort im Thema

MrBerni hat recht: Der Energieinhalt der Kraftstoffe ist nahezu identisch. Mehr Leistung kommt nur zustande, wenn der Motor Klopfregelung hat und so ausgelegt wurde, dass er bei hohen Drehzahlen mit höherer Oktanzahl tatsächlich deutlich frühere Zündwinkel und ggf. höheren Ladedruck fahren kann. Eine Auslegung auf über 100 Oktan wird man bei Serienmotoren nicht finden, da >100 Oktan weltweit einfach zu wenig verfügbar ist. Die Rollenleistungsmessungen in den Videos zeigen, dass der C63AMG eben auf 100 Oktan ausgelegt ist und alles andere zu Leistungsverlust führt. Die schlechten Kühlungsverhältnisse auf so einer Leistungsrolle dürften die Oktanzahlempfindlichkeit überzeichnen, das müsste das Datalogging der Motorwerte zeigen. Dass mit ROZ 95 nahezu das gleiche Drehmoment gemessen wird wie mit 100 Oktan, dürfte daran liegen, dass AMG vermutlich bei niedrigen und mittleren Drehzahlen einfach mit höherem Ladedruck den Verlust durch spätere Zündung ausgleicht. Bei hohen Drehzahlen geht das nicht mehr, deswegen sieht man da erst Unterschiede.

 

Normalerweise bringt das Tanken von Kraftstoff, der mehr Oktan als der Auslegungskraftstoff des Motors hat, nichts. Um im Fahrbetrieb was zu spüren, müssten die Einbußen/Gewinne deutlich über 5% sein, alles darunter kann das menschliche Popometer nicht auflösen. Als einzige Ausnahme würde ich Hängerbetrieb am Berg bei hoher Außentemperatur durchgehen lassen, da entfernt sich der Motorbetrieb soweit vom Auslegungszustand, dass Super plus statt ROZ 95 mehr Zugkraft bringen kann, sofern die Motorisierung etwas knapp ist.

Die meisten Super plus Markenkraftstoffe enthalten mehr Reinigungsadditive als die billigeren Sorten. Das ist ein Argument, ab und zu den teuren Sprit zu tanken, um Ablagerungen im Motor abzubauen bzw. zu vermeiden. Das gilt dann auch für Motoren, die auf ROZ 95 oder weniger ausgelegt sind.

Man muss sich auch mal klarmachen, dass bestimmt 70% jeder Tankfüllung in Motorbetriebsbereichen verbrannt werden, wo die Oktanzahl überhaupt keine Rolle spielt. Für so einen C63AMG ist selbst 250 km/h Konstantfahrt ein entspannter Teillastzustand ohne Klopfprobleme, die Motor-Höchstleistung kann -außer auf der Rennstrecke- immer nur für Sekunden gefahren werden. Also Leute, spart euch das Geld für unsinnige Oktanzahlen!

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Dann macht sie ja alles richtig

Ja, je nach Motorkonzept und Fahrprofil, sehe ich das (mittlerweile) auch so......

Meines Wissens regelt die Oktanzahl die Entzündbarkeit des künstlich zu zündenden Kraftstoffs (Mittels einer Zündkerze).

 

Motoren mit Klopfsensoren regeln nach der Klopffestigkeit des Sprits den Zündzeitpunkt automatisch.

Ein hochaktaniger Sprit kann früher gezündet werden, weil seine Zündfähigkeit länger gehemmt wird. Der Kolben befindet sich dabei noch auf dem Weg nach oben.

Man spricht hier von Vorzündung.

Der Kolben bekommt dadurch mehr Schwung als mit niederoktanischem Kraftstoff.

Dadurch erhöht sich die Leistung um ein paar Prozent.

Bei Motoren ohne Klopfsensor müsste man die Zündung bei Wunsch nach mehr Leistung manuell justieren. Dann aber kann auch nur noch dieser höherokanische Sprit getankt werden.

 

Stimmt doch so, oder?

Fast, nur das die Oktanzahl nix mit der Zündwilligkeit zu tun. Mit mehr Oktan springt er eher schlechter an.

Mehr Oktan -> kann höher verdichtet werden -> hat so erst einmal nix damit zu tun wie die per Zündkerze ausgelöste Verbrennung abläuft. Gleicher Motor mit gleicher Verdichtung und gleichem Zündzeitpunkt bei 95 oder 102 Oktan -> was wird wohl passieren. ;)

Grüße, Martin

Bloch ist ein Schwätzer, was ich letztens bei Mazda Diesotto von ihm hörte ist ja sowas von durcheinander.

s/Schwätzer/Journalist.

Bereitet Sachen - von denen er nicht viel versteht - so auf, dass die jemand ohne Ahnung am Ende glaubt verstanden zu haben.

Zitat:

@4Takt schrieb am 12. Dezember 2019 um 11:11:00 Uhr:

Fast, nur das die Oktanzahl nix mit der Zündwilligkeit zu tun. Mit mehr Oktan springt er eher schlechter an.

Naja, mit der Zündunwilligkeit halt... Was aber letztlich auf das gleiche herausläuft.

Ein optimaler Ottokraftstoff soll auch bei hoher Verdichtung nicht selbst zünden. Die Oktanzahl gibt also die "Selbst"zündunwilligkeit an.

 

Und das hat auch was mit der Energie zu tun, die du reinstecken musst um eine Zündung zu erreichen. Wobei die Zündkerze theoretisch genug haben sollte.

Zitat:

Mehr Oktan -> kann höher verdichtet werden -> hat so erst einmal nix damit zu tun wie die per Zündkerze ausgelöste Verbrennung abläuft. Gleicher Motor mit gleicher Verdichtung und gleichem Zündzeitpunkt bei 95 oder 102 Oktan -> was wird wohl passieren. ;)

 

Grüße, Martin

ich sage dir was passiert - Mehr Reichweite und besserer Durchzug, bei meinem Versuchsfahrzeug (Honda Civic Bj97 1.4i 90 PS) hing er besonders im 3. Gang extremst am Gas, der dreht ja eh schon sehr hoch für so einen kleinen Motor, aber dass ich 120 km mehr Reichweite hatte bei überwiegend Stadtverkehr, das hat mich umgehauen.

 

Deswegen gerne mehr für 102 Oktan, auch wenn 95 programmiert sind. Alleine der chemische Reinigungseffekt bringt mehr. Damals konnte man sich auch Keropur nur bei Mercedes bestellen, heute geht das auch über ebay direkt von BASF und kann jeden Sprit damit kombinieren. Demnächst wird bei leerem Tank Keropur UND 102 Oktan getankt, ob der Effekt noch krasser wird, ist dann abzuwarten. Klar gibt es auch Additive von LM u.ä. aber das original ist mir lieber.

nach meiner mehrjährigen Erfahrung (bis Ende vom E85 auf dem deutschen Markt) ist der hochoktanige Sprit mit viel Alkohol deutlich im Einfluss auf den Motorlauf. ich konnte damals den Volvo 945 im 5. Gang ab ca 50 km-h ruckfrei beschleunigen und auch im Stadtverkehr damit rollen.

Das ging unter Benzin nicht.

im letzten Jahr im Urlaub konnte ich ordentlich mixen auf ein ~ E40-E50. Auch das hab ich deutlich gemerkt, der Wagen (Lexus IS 250) lief damit ruhiger. Anscheinend ist so ein Direkteinspritzer für solche Treibstoffe besonders gut geeignet.

Zitat:

@X_FISH schrieb am 12. Dezember 2019 um 14:26:06 Uhr:

Mehr Oktan -> kann höher verdichtet werden -> hat so erst einmal nix damit zu tun wie die per Zündkerze ausgelöste Verbrennung abläuft. Gleicher Motor mit gleicher Verdichtung und gleichem Zündzeitpunkt bei 95 oder 102 Oktan -> was wird wohl passieren. ;)

Grüße, Martin

Der Verbrauch wird aufgrund des niedrigen Energieinhaltes von 102Oktan steigen.

Der Vorteil vom 102 liegt ja grade darin, daß der Motor bei entsprechender Lastanforderung länger mit einem günstigen Zündwinkel unterwegs ist. Nur im entsprechenden Lastbereich ist dann der Verbrauch mit 102 geringer (und die Leistung kann auch noch steigen, da das hochoktanige Benzin ein bißchen Sauerstoff zur Verbrennung gleich mitbringt).

Also: Wenn pedal to the metal -> 102Oktan, auch wenn es kein extra Kennfeld gibt.

Wenn Teillast mit sanftem Gaspedal streicheln -> 95 Oktan, weil geringerer Verbrauch (und die potentielle Mehrleistung egal ist)

 

Aha, in der Praxis stellt sich aber genau das Gegenteil ein.

Durch die Vorverlagerung des Zündzeitpunkts kann Hochoktan Sprit effizienter verbrennen und mit weniger Menge die gleiche Leistung erzeugen. Bei hoher Motorlast führt das zu einer Leistungssteigerung, im Teillastbereich zu einem geringeren Verbrauch.

Träum weiter. Weil zu früh zünden nicht wirklich vorgesehen ist und auch keinen Sinn macht. Du brauchst den Verbrennungsschwerpunkt etwa 8° nach OT. Noch früher hilft nichts und wenn der mit dem "Bezugsbenzin" diesen Punkt ab Werk eher nicht trifft, dann stimmt die ganze Konzeption des Motors nicht.

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