850 20V sägt mich in den wahnsinn
Hallo liebe Gemeinde,
ich bin kurz vom verzweifeln.
Das geschäftliche vorweg; 1995er 850 20V (170PS) mit LPG, Schalter. 500tkm (ich weiss) , kürzlich von einem netten alten Herrn übernommen.
Ich habe mich im Vorfeld durch alles an Threads gelesen was ich finden konnte; wobei einige Fälle dabei waren die sich sehr stark nach meinem anhörten, aber nie zu 100 Prozent zuzutreffen schienen.
Wenn ich den Motor starte, verhält er sich für ein paar sekunden wie zu erwarten, und beginnt dann, sich zunehmends in eine abartige Drehzahlschwankung (schätze 500-1200 u/min) hochzuschaukeln. Dabei rußt er aus dem Auspuff und stinkt nach Sprit und Abgas, raucht aber nicht übermäßig. Vermute er steuert irgendwie einen zu fetten Lauf nach um den Fehler zu kompensieren. Das alles wird dann immer gruseliger, bis er gelegentlich ausgeht, wenn man nicht mit Drehzahl gegensteuert. Alles über 2000 Umdrehungen scheint problemlos,habe allerdings auch keine Erfahrungen mit funktionierenden 850ern und deren Normalen Laufeigenschaften.
Ich habe den Leerlaufsteller gereinigt (brummt bei Zündung, scheint aber bei den Dreipoligen normal zu sein),
Die Ölfalle getauscht und die Ansaugkrümmerdichtung erneuert (kann natürlich sein dass ich dabei ein mögliches Falschluftproblem mittles verkacken beim Einbau auch nicht behoben habe, finde aber mit Bremsenreiniger nichts ohne Angst zu haben ein Lagerfeuer zu machen),
Die Unterdruckschlauchverbinder ersetzt (durch eng ansitzende Unterdruckschlauchstücke von skandix),
Den Schlauch zwischen Luftfilter und (gereinigte und neu abgedichtete) Drosselklappe ersetzt,
und den OT-geber getauscht, da das die Einzige Fehlermeldung war die ich der Blinkbox entlocken konnte. Diese zeigte zwar nur ein gelegentlich ausbleibendes Signal an, was wohl auch an der Interferenz mit den Zündkabeln kommen kann, aber gut. Hab das OT-kabel mal mit Kabelbindern aus dem Weg geräumt.
Abstecken des LMMführt zu mehr oder weniger direktem Absterben. Leerlaufsteller abstecken und die drosselklappe auf ein normales Leerlauflevel aufhalten bringt keine veränderung. Kühlmitteltempsensor abstecken bringt auch nix, Drosselklappenpoti scheint in Ordnung, hab auch im Leerlaufbereich durchgängig kontinuierlich steigenden Widerstand messen können.
Verdächtig wäre noch eine nachgerüstete Euro-2 Kaltlaufregelung, welche auch im Unterdrucksystem drinhängt, bin mir aber nicht sicher wie ich diese außer Betrieb nehme. Das Verhalten tritt sowohl unter LPG als auch unter Benzinbetrieb auf.
Ich bin um jeden Ratschlag dankbar, schönen abend und entschuldigt die grausame Grammatik.
45 Antworten
Steuergerät würde ich als letzte Anlaufstelle sehen ehrlich gesagt, die sind sehr robust.
Für mich die Verdächtigen wären LMM, DK Poti, Lambdasonde, Falschluft (da ist die LH sehr allergisch).
Zitat:
@tantenbaum schrieb am 2. Juli 2021 um 12:19:58 Uhr:
Hab das Fehlerbild ja sowohl auf Gas als auch auf Benzin, wenn ich die neuen Kerzen drin hab werd ich ihn mal von den Böcken nehmen und Testfahren, die Steuergeräte waren jetzt schon mehrfach draußen und die Batterieklemmen mehrfach kurzgeschlossen.
DK-Poti, Wassertempsensor, Nockenwellensensor, Läufer, Verteilerkappe und Zündspule hätte ich da (allerdings immer in der Billo ausführung von skandix) möchte mich aber langsam hochreparieren bevor 500 euro in einem hoffnungslosen Fall stecken.
Die Verschmockten Kerzen sprechen doch für mangelhafte Zündung oder? Hab ja wie erwähnt schon ordentlich abnutzung an Läufer und Kappe, allerdings sehr gleichmäßig, kann bei dem Gerumpel schlecht ausmachen ob er auf allen Töpfen läuft, wobei die Kerzen ja alle gleich scheiße aussehen. Was wäre denn hier an Abnutzung noch vertretbar?
Falls tatsächlich das Steuergerät spinnt, kriegt man das auf ohne die Verriegelung abzureißen? Bin eigentlich relativ fit mit Elektronik und Löten, wäre ja schonmal ein indiz wenn hier die Elkos dick werden.
Falls der 2.5 20V auch die Kerzen mit nur einer Masseelektrode hat kannst du testweise den Spalt nachstellen. Sollten 0,8mm sein. Der Schmock kommt wahrscheinlich eher davon, dass er so bescheiden läuft.
Wenn das alte Zündgeraffel runter ist, ist das Hausmarkenzeug von Skandix sicher trotzdem besser 😁
Schau dir auch mal den Riffelschlauch zwischen Drosselklappe und Luftfilterkasten an.
Zitat:
@simmal_B5204 [....
Falls der 2.5 20V auch die Kerzen mit nur einer Masseelektrode hat ...
Hat er nicht , blätter mal zurück , guckstu sein Bild ;-)
DK-Wellschlauch schon ersetzt : aus Anfang-thread --> " ... Den Schlauch zwischen Luftfilter und (gereinigte und neu abgedichtete) Drosselklappe ersetzt, .... "
Der Schlauch ist ersetzt, allerdings liefert Skandix da abartigen schrott.. super hartes Plastik das nur mit Gewalt über die Drosselklappe passt und vor lauter überdehnung weiß wird, und nicht mal deren eigenes Flammsiebgehäuse passt da rein, hab jetzt das alte nehmen müssen..
ATU hat mir auf meine Schlüsselnummer Einelektrodige Bosch FR7DC verkauft, hat aber auch keine besserung gebracht.
LMM gereinigt, war danach auch tatsächlich heller, keine besserung. alles mit abgesteckter gasanlage und kaltlaufregelung. Ist denn mit diesem Selbsttestmodus der Blinkbox was anzufangen?
Beim Testfahren ist mir jetzt das Ruckeln und die unterirdische Gasannahme nochmal aufgefallen, in allen Fahrlagen. Wenn man ihn kalt startet schafft ers ne weile am Laufen zu bleiben, bei der Probefahrt ging er nach 2-3 maligem automatsichen hochdrehen im stand aus. starten tut er immer noch beschissen
Neue Fehler hat er auch nicht geschmissen.. mal für die dunkel getönte glaskugel; kann sowas auch von einem kapitalen Motorschaden/Kolbenringen/schaftdichtungen ausgelöst werden? Mir fiel jetzt doch schwarzer Rauch beim gaswegnehmen auf, hab das bisher immer auf den Ruß geschoben der (so meine hoffnung) durch das zu fette Gemisch entsteht und das Pflaster auf dem Stellplatz ziert
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AHA! es gibt ein erstes Indiz.
Habe mal das komplette Steuergerät der Gasnalage abgezogen, da die Lambdasonde da mit 2 Ihrer Kabel irgendwie eingeschliffen ist. Dadurch wurde das schwanken deutlich weniger, wenn auch immer noch vorhanden. Nach abstecken des LMM ist er dann trotzdem direkt verreckt, allerdings hat er mit gezogenem Leerlaufsteller diesmal tatsächlich hochgedreht (allerdings locker auf gefühlte 1500), bevor er dann doch irgendwann abstarb. Ideen?
Edit: habe den Leerlaufsteller mal gegen einen frisch gereinigten vom Schrott getauscht, keine besserung, nur dass er seit der LPG-Steuergerätaktion jetzt schon abstirbt wenn ich bei getretener Kupplung nen gang einlege??
Nun aber ein sehr schwerwiegender Verdacht: Benzindruckleger ist tatsächlich im Sack, Mund voller Benzin nach saugen am Unterdruckschlauch. Demnach saugt der über den Unterdruckbaum sprit in die Drosselklappe, und das rhytmische kommt vermutlich vom Druckabfall in der Spritleitung? Jetzt nur warten bis der Motor kalt ist, damit das ganze Benzin aus den Injektoren nicht abfackelt 😁
und hoffen dass der Schrott-regler entgegen scutys aussage passt 😎
Edit: die Teilenummer auf dem Schrottregler stimmt mit scutys nummer für 95er überein 😁😁
Falls da am end noch noch was durcheinander ist; könnte man einfach das ganze Benzinrail vom 96er verbauen, in das der andere Regler passt?
Wenn der Benzinregler im ar.... Ist, denke ich mal das er zuviel Sprit bekommt.
Ab abgeschalteter Gasanlage wird es weniger, weil ja neben dem Gas noch Benzin gibt.
Denke mal, einfach mal auf Gas fahren und irgendwie Benzin abklemmen.
Benzinpumpenrelais ziehen und mit Starthilfe spray starten und auf Gas Anlage bleiben.
Wenn die Lambdasonde durch die Gasanlage geschleift wird unbedingt da die Kontake/Verbindungen/Lötstellen/Luftbrücken/was auch immer Prüfen. Da wird viel Schindluder getrieben bei den Umrüstern.
Der Benzindruckregler wird der Hauptverursacher sein, der muss natürlich neu.
Viel Erfolg!
TE, welche Gasanlage ist es denn? Sorry wenn du das oben schon irgendwo geschrieben hast, ich hab's beim Überfliegen nicht gefunden.
Raucht denn das Autochen?
Oben ist der Vorschlag „Kontakte prüfen“ - das ist wichtig. Die Einspritzdüsenansteuerung wird durch die Gasanlage geführt und elektrisch oft über billige Steckverbinder realisiert. Wenn da einer keine Verbindung mehr hat, führt die Regelung über die Lambdasonde zu den tollsten Phänomenen.
Z.B. Werkstattdiagnose: Turbo defekt.
Reparatur: Steckkontakte mit Kontaktspray einsprühen, danach seit 2 Jahren alles toll.
Das würde ich testen - verlieren tut man nicht viel dabei. ..
Hallo ihr alle,
Der Benzindruckregler wars tatsächlich, das Sägen ist vollends weg und ich hab eine normale Leerlaufdrehzahl! Vielen lieben Dank für eure Teilhabe! 🙂
Die Gasanlage ist eine KME Diego G3 (steht zumindest auf dem steuergerät, finde die papiere grade nicht), scheint halbsequentiell zu sein wenns sowas gibt, also mit Verdampfer aber einzelnen Einspritzventilen im Ansaugkrümmer.
Muss jetzt mal eine längere Probefahrt machen, er stinkt immer noch ziemlich nach Sprit und Abgas, ich hoffe mal dass sich das meiste davon durch freibrennen löst. Ich habe trotz gewechselter Ölfalle und freikratzen der Kanäle im Block (die überraschenderweise komplett frei waren) immer noch nach Benzin duftenden Rauch aus Ölpeilstab und Öleinfüllstutzen, wobei das natürlich auch die Kolbenringe sein können die sich so langsam verabschieden.
Was mir immer noch nicht ganz geheuer ist, ist das Gefühl des Gaspedals, das geht ziemlich schwergängig und hat Spiel, also die ersten paar millimeter machen garnix, und dann kommt auf einmal ruckartig leistung; kann man das über die Drosselklappeneinstellung beheben? Ich habe sie momentan nach Anleitung eingestellt, also zudrehen bis sich die 2 Teile berühren und dann noch ne halbe Umdrehung.
Kann man das Gaspedal durch ölen der Züge usw. leichtgängiger machen, oder ist das bei den Elchen so zäh?
Edit: Ist bei der Laufleistung eine Ölschlammspülung empfehlenswert, oder sollte ich lieber hoffen dass mir die Kruste auf den Kolbenringen zu einem letzten Rest Kompression verhilft?
Den Gaszug kann man ganz gut ölen. Aus der Rolle aushängen die Klammer am Halter lösen und nach oben rausnehmen. Das Stück das vorne auf der Hülle des Zugs sitzt und sich verjüngt kann man abziehen, dann kannst du etwas Öl an der Seele entlang laufen lassen.
Der Gestank rührt vielleicht nur daher, dass durch den abartig fetten Lauf noch Benzin im Öl ist.
Das Verjüngusstück hat sich bei mir durch bröselung gelöst und wurde dann von mir entfernt, bevor es sich um die seilzugwinde wickelt, sollte man das Ersetzen oder ist das verzichtbar?
Ich glaube das soll verhindern, dass sich die Seele nicht am Rand der Hülse aufreibt. Ob oder wie lange das ohne geht kann ich nicht sagen.
Der Gaszug ist nicht besonders leichtgängig, aber im Vergleich zu anderen Fahrzeugen kann man das Gas im unteren Teillastbereich bei uns sehr fein dosieren. Was du beschreibst, deutet auf einen springenden Gaszug hin. Ölen ist dann das Mittel der Wahl. Ist er schon eingelaufen, kannst du es damit versuchen, die Hülse um 180° zu drehen.