540i - Motorschaden
Hallo liebe V8-Fans, wollte mich nur kurz auskotzen. Mein 540er (Bj. 1999, 330.000 km) verliert seit einiger Zeit Öl am Räderkastendeckel oben und unten. Außerdem schlabbert neuerdings die Steuerkette auf zerbröselten Gleitschienen. Die Reparatur erfordert einen Ausbau des äußerst wartungsunfreundlich konstruierten Motors, was einen unsäglichen Arbeitsaufwand darstellt. Sogar in der freien Werkstatt verlangen sie dafür über 5.000 EUR (Arbeitsaufwand um die 30 Stunden). Bei einem so alten Auto kommt das natürlich einem wirtschaftlichen Totalschaden gleich. Einen Austauschmotor von Ebay will ich nicht, das wäre ein Roulettespiel. Der Original-Austauschmotor von BMW kostet 10.000 EUR, was ebenfalls keine Option ist. Verkaufen lässt sich ein 540er mit Motorschaden auch nicht richtig gut ...
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Natürlich haben große Markenwerkstätten höhere Personal-, Raum- und sonstige Betriebskosten, als die kleine Hinterhofwerkstatt. Das ist ja jedem klar.
Aber wenn eine BMW-Niederlassung, wie in meinem Fall in Genua, unter 30 Leuten tatsächlich keinen einzigen Mitarbeiter hat, der sich mit der (fast 20 Jahre lang gebauten) L-Jetronic halbwegs auskennt, dann ist das kein Ruhmesblatt für solche Betriebe. Und Drosselklappen-Instandsetzung ist auch bei neueren Modellen keine seltene Reparatur, sowas kommt oft genug vor. Dass mein CSi keine OBD-Möglichkeit hat, war dann anscheinend der finale k.o. - nix auslesbar, also keine Reparatur.
Ich weiß nicht, was Mechatroniker heute in der Berufsschule lernen. Aber wenn selbst ich als Hobbyschrauber mich damit einigermaßen auskenne, dann sollte man es von einer Markenwerkstatt mit langjährig ausgebildeten, geschulten Fachleuten doch erst recht erwarten können. So kompliziert wie heute war die Technik in den 70er/80er Jahren doch nicht, als dass man sich da bei der Fehlersuche extrem schwer tun würde.
Aber heute wird der FSP ausgelesen, der Code gleich mit Klarnamen angezeigt, samt der Teile-Nr. für die Bauteile. Also ins Regal gegriffen, und Neuteil eingebaut. Muss ja auch Umsatz her. So funktioniert das heute doch in fast allen Markenwerkstätten. Was man da noch groß an Wissen dazu braucht, kann ich mir nicht recht vorstellen. Nur die kleinen Schrauberbuden versuchen anscheinend noch zu reparieren, statt sofort zu ersetzen.
Dietmar
P.S.
Sicher lesen hier auch Mechatroniker mit, und ich will hier niemandem persönlich auf die Füße treten. Aber wenn ich als Kunde meiner Markenwerkstatt Tipps zur Fehlersuche geben muss, weil eben im FSP nichts abgelegt/ auslesbar ist, dann stimmt da was nicht mehr. Auch der 150 € Stundensatz nicht. Habe ich leider bei unseren Alltagsautos (MB) schon mehr als einmal erlebt.
39 Antworten
Zitat:
@Langsamfahrer schrieb am 23. Dezember 2015 um 10:07:47 Uhr:
ACH DU GRÜNE NEUNE....den wollte ich mir doch gerade zulegen als Daily Driver für 5km Arbeitsweg.Zitat:
Zum Beispiel kann man im Zwölfzylinder-A8 die Lambdasonden nicht ohne Motorausbau austauschen.
Übrigens, soweit ich weiß, gilt das mit den Lambdas nur für die Nach-Kat Sonden.
Gut informiert, Kompliment. Gilt in der Tat nur für die Nachkatsonden. Aber immerhin, auch das ist ein Sch ...
Den Drehmomentwandler habe sie bei meinem 550 für € 600,-- inkl. Material ausgetauscht (nicht BMW). Dafür muss natürlich nicht der Motor raus, aber doch das Getriebe. Die Verbindungsschrauben sind die selben. Ja, ich weiß, am Motor hängt mehr dran.
Der kann aber im Auto bleiben.
Abgesehen davon, bei der Laufleistung ist ein "Motorschaden" zwar immer noch ärgerlich, kann aber eben vorkommen.
Zitat:
Verkaufen lässt sich ein 540er mit Motorschaden auch nicht richtig gut ...
Vom effektiven Betrag her hier zwar sicher richtig.
Dennoch erzielen Fahrzeuge mit Motorschaden im Privatverkauf oft noch erstaunlich hohe Preise, eigentlich immer weit mehr als den Betrag, welchen ein unbeschädigtes Vergleichsfahrzeug, verringert um die anliegenden Reparaturkosten in einer günstigen freien Werkstatt, kostet.
Weil's eben immer noch genug Selberschrauber gibt bzw. die Kiste in osteuropäischen Ländern zu geringen Stundenlöhnen repariert wird. Dort lohnt es sich, einen begabten Mechaniker/Motorenbauer auch schon mal 2 Wochen lang ans Auto zu setzen.
Ich würde ihn nach Kroatien schleppen und dort reparieren lassen. Da geht das für den Bruchteil des Preises in D.
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Zitat:
@Tl-01a schrieb am 26. Dezember 2015 um 18:12:18 Uhr:
Ja, oder Polen. Da gibt es viele gute Mechaniker und bezahlbare Preise.
Ja, aber der Aufwand, den Wagen noch Polen oder Kroatien abzuschleppen. Was das alleine nur kostet! Und dann, in welche Werkstatt? Zumal ich weder polnisch noch kroatisch spreche. Ich finde den Vorschlag zwar gut gemeint, das scheint mir aber keine besonders praktikable Lösung zu sein.
Jo, China ginge vermutzlich auch. In Afrika gibt vermutlich auch ein paar gute Mechaniker die einen nicht sofort abziehen weil sie direkt merken das man ihre Sprache nicht spricht
Melde dich doch einmal bei ihm bezüglich der Reparatur / Austauschmotor. Er handelt mit Motoren und kann dir sicher helfen.
http://www.e90-forum.de/.../?...
Transport nach Polen ist bezahlbar.
Genau. Alles abzocker hierzulande .lieber die arbeit ins ausland tragen .danach kann man sich auch wunderbar darüber aufregen wenn andere es auch so machen-.-
Bmw sollte für ältere fahrzeuge einen sondertarif einrichten. Nurnoch 10 prozent arbeitslohn,sonst ist es ja ein totalschaden und einem wird stundenlang vorgeheult,dass es sich ja nichtmehr lohnt ,weil es ja soooo teuer und das auto schon soooo alt ist ...
Geht nicht darum dass hier alles Abzocker sind. Nur bei den Preisen in unserer Gegend lohnt sich eine Reparatur älterer Fahrzeuge gar nicht mehr. Die Reparatur kostet oftmals mehr als ein Fahrzeug noch wert wäre.
Hier werden Autos verschrottet welche man im Osten noch reparieren könnte.
Jaja, unsere Arbeitspreise hier in Deutschland.
Geht doch langsam alles in Richtung Verarsche.
Ich hatte mit meinem 78er 633 CSi mal im Urlaub in Italien ein Drosselklappen-Problem. Na, was machste, fährste eben zu BMW. Alles voller Neuwagen, ein Riesenladen, wie bei uns. Der Werkstattleiter dort hat erstmal alle seine Kollegen zusammengerufen, dann haben alle auf italienisch herumpalavert (wahrscheinlich haben sie die OBD-Steckdose gesucht 🙂), bis dann einer zu mir kam und meinte, sie könnten mir da leider nicht helfen, aber sein Bruder hätte ne kleine Alfa-Werkstatt am Stadtrand, er rufe ihn mal an.
Bin dann zu ihm hingefahren, musste ihm nichts erklären (hatte sein Bruder bereits telefonisch getan), stattdessen drückte er mir erstmal einen Espresso in die Hand, und begann sofort, loszulegen. Hab ihm über die Schulter geschaut - und viel gelernt. Nach 2 Std. lief der CSi wieder wie ne Eins, und er fragte freundlich, ob ich mit 80 € einverstanden wäre ....
War eine kleine Alfa-Werkstatt Nähe Genua.
Von sowas träumst Du nur in Deutschland.
Armselig,wenn solch uralttechnik als "kompliziert " angesehen wird,blos weil da die diagnoseschnittstelle fehlt. Obwohl bei gefühlt 90 prozent der Werkstätten hierzulande auch bei modernen fahrzeugen die große Verzweiflung ausbricht,wenn trotz beanstandung der fehlerspeicher leer ist. Evtl liegt es an der bescheidenen ausbildung der angestellten,oder deren fehlende motivation als folge von leistungs /zeitdruck.
Solch Werkstätten mit fähigen mitarbeitern gibt es zu genüge. Nur wird der urschleim der motorentechnik hier scheinbar nichtmehr in die lehre mit einbezogen .
Lohnen würden sich auch kleinere reparaturen eigentlich nicht mehr. Nur kann man bei den "profis " aus dem ausland auch kräftig aufs gesicht fallen,wenn die Qualität der arbeit nämlich auch zum preis passt. Schon mehr als einmal live erlebt.
Nun der von mir oft verwendete und von allen gehasste satz. Ein 5er mit v8 wahr nie günstig und wird es für ottonormalverbraucher auch nicht.
Zitat:
Bin dann zu ihm hingefahren, musste ihm nichts erklären (hatte sein Bruder bereits telefonisch getan), stattdessen drückte er mir erstmal einen Espresso in die Hand, und begann sofort, loszulegen. Hab ihm über die Schulter geschaut - und viel gelernt. Nach 2 Std. lief der CSi wieder wie ne Eins, und er fragte freundlich, ob ich mit 80 € einverstanden wäre ....
Nicht ganz. In Kiel hatte ich vor Jahren auch so eine gefunden. Am Mondeo WaPu (an der Servo angeflanscht) defekt und noch 600km vor mir. Der hat sich rein gehängt und es zwischen den Tagen gerade noch hinbekommen. Erstmal Thermostat getauscht, half nicht usw usw.....
Der Rest ist halt jammern. Ich kann kann ruhig zu meinem Chef gehen und Ihn bitten mir weniger Gehalt zu geben damit die kunden weniger bezahlen müssen. Weniger Gehalt klappt - er müsste dann aber noch zu 2 Immobilienbesitzern und dort nach weniger Mieter fragen - alles an Arbeitsgrät müsste weniger kosten.
Also ich habe in Kroatien einen Mechaniker der beim größten BMW Händler in Zagreb werkelt und einen Mechaniker der bei der Generalvertretung von Mercedes arbeitet. Beide haben perfekt ausgestattete Werkstätten zu Hause in welcher sie nach Feierabend arbeiten. Klar, das ist alles schwarz und schadet dem Staat. In osteuropäischen Ländern kenne ich das aber nur so. Jedenfalls kostet die Arbeit dann hier ca. 15-20€ die Stunde. Bei BMW Düsseldorf sind es 180€ die Stunde. Interessant war es als ich mein Glühkerzen Steuergerät habe bei dem Mercedes Mech tauschen lassen. Fragt er mich, wieviel ich dafür in D bezahlt habe. Ich sage das Beru Teil, hat im Netz 55€ gekostet. Dann meinte, bringe einfach mal ein paar mit davon. Genau das haben auch die Mercedes Diesel drin von 2010, nur verlangt Mercedes in Kroatien 400€ dafür. In Kroatien sind die Ersatzteile teuer, dafür die Arbeit umsonst. Günstig ist es einfach Teile in D kaufen und im Osten reparieren lassen.
Alle wollen selber gutes Geld verdienen, sind aber nicht bereit die-zugegebenermaßen hohen- Werkstattpreise zu bezahlen.
Ich habe auch solche Kunden, die kommen bei mir (Dreherei) an: "Ich hab da mal ne Idee, kannst du mal eben..... Kleinigkeit". Teilt man diese Leuten dann mit dass diese Kleinigkeit eine Stunde dauert und rund € 50,-- kostet, schauen die einen blöd an. Kostet mich ja alles nichts, Strom, Maschine, Zeit, Material kann ich ja auch noch von der Steuer absetzen.
Seit einiger Zeit hängt ein Schild an meiner Tür: "Keine Privatarbeiten!"
Für Freunde gilt das natürlich nicht.
Zu den Autos, manche Werkstätten sind bei "Exoten" einfach überfordert. Ich bin überzeugt, dass meine BMW- Servicestelle auch in der Zeit als aktiver BMW- Händler keinen 550 oder gar M5 verkauft hat. Kommt so einer in die Werkstatt, müssen sich die Leute erstmal in die Materie einarbeiten. Bei meinem Diplo V8 wurden die Schlosser auch blass, wenn sie den Verteiler mit den 9 Kabeln gesehen haben. Zündung einstellen war da wirklich super einfach, die haben es hier auf dem Dorf aber nie machen müssen und sich ziemlich ungeschickt gezeigt.
Zu Polen oder Kroatien, es gibt hier genug Leute aus den Ländern, mit denen man sich mal besprechen kann, zur Not hilft evtl. auch das Internet. Auch ortsansässige Motoreninstandsetzer müssten zu solchen Arbeiten in der Lage sein.