520dxA LCI - erstes Fazit nach 1500 km
Nachdem meine beiden letzten Fahrzeuge Jahreswagen waren, entschied ich mich diesmal aufgrund der aktuell äußerst günstigen Konditionen für einen Neuwagen. Ich tausche meine Autos üblicherweise bei rund 120.000 km nach ungefähr drei Jahren aus. Mein letzter Wagen war mein erster Fünfer, ein ausreichend gut ausgestatteter 520d-Handschalter. Er hatte Xenon, Leder-Sportsitze, das Navi Pro, HiFi-Audio, 18“ Räder, M-Lenkrad und M-Schaltknüppel, Instrumentenkombi mit erweiterten Umfängen, Schiebedach, Alarmanlage, automatisch abblendende Spiegel und ein paar Kleinigkeiten mehr. Obwohl die Ausstattung grundsätzlich gut war, gingen mir doch ein paar Spielereien ab. Durch dieses Auto wurde ich allerdings zum Fünfer-Fan. Obwohl ich mich auch beim deutschen Premium-Mitbewerb von BMW umgesehen habe, mit C- und E-Klasse probegefahren und im A6 probegesessen bin, war mir schnell klar, dass mein nächstes Auto wieder ein F10 werden würde.
Für den Neuen habe ich mir ein Preislimit gesetzt, das mir zwei Möglichkeiten bot: Entweder eine deutlich bessere Motorisierung in Form des 530d bei gleichbleibender Ausstattung, oder es würde wieder ein 520d - aber diesmal in Top-Konfiguration. Schließlich habe ich mich für die zweite Variante entschieden. Österreichs Straßen würden es mir ohnehin nicht erlauben das Potential eines 258 PS starken Sechszylinders auszuschöpfen und es würde sich sehr negativ auf Versicherung, Steuer, Verbrauch und Verschleiß auswirken. Nicht zuletzt fiel diese Entscheidung aber aufgrund der sehr guten Erfahrungen mit meinem alten 520d. Der Motor war bei den Geschwindigkeiten die ich hierzulande fahren kann durchzugsstark, elastisch und äußerst sparsam. Für einen Vielfahrer in Österreich schien mir der 520er die vernünftigere Lösung zu sein - auch wenn der Kauf eines Fünfer BMW alles in allem nicht mit Vernunft erklärbar ist.
Der Verkäufer hat mir aufgrund der winterlichen xDrive-Aktion den Allrad ans Herz gelegt. Ich war sehr skeptisch, da ich keine wirkliche Notwendigkeit, aber viele Nachteile bei diesem Antriebskonzept sehe. Insbesonders äußerte ich ihm gegenüber Befürchtungen was den Verbrauch, sowie die Beschleunigung des Fahrzeugs betrifft. Da ich außerdem auf die 8-Gang-Automatik umsteigen wollte und mein Neuwagen durch die bessere Ausstattung auch schon ohne xDrive etwas schwerer sein würde, wollte ich eigentlich wieder auf den Heckantrieb setzen. Obwohl mein alter 520d für meinen Geschmack ausreichend motorisiert war, wollte ich auf gar keinen Fall einen Rückschritt riskieren.
Mein Berater bestätigte mir zwar den etwas höheren Verbrauch und geringfügig schlechtere Beschleunigungswerte, was aber durch den neuen B47 Motor kompensiert werden würde. Schließlich hätte er ein paar PS und etwas Drehmoment mehr, während gleichzeitig der NEFZ Verbrauch gesenkt werden konnte. Das klang plausibel. Meine Befürchtungen bezüglich möglicher negativer Auswirkungen auf das Lenkverhalten bezeichnete er als unbegründet. Er meinte: „Du wirst sehen, wenn Du erst mal ein paar Hundert Kilometer damit gefahren bist, wirst Du nichts anderes mehr wollen.“ Außerdem war natürlich der Wiederverkaufswert nach drei Jahren ein gewichtiges Argument für den Allrad. Um 300,- Euro würde ich den xDrive so bald auch nicht wieder bekommen, also entschied ich mich dafür.
Sehr überrascht war ich im Übrigen über die rasche Lieferzeit. Das Auto wurde am Abend des 26. Jänner bestellt. Da die gewünschte Farbe „Mineralgrau“ erst ab März zur Verfügung stand, wies mich mein Berater auf eine wahrscheinlich etwas längere Lieferzeit hin. Umso erstaunter war ich, als ich am 19. März den Anruf erhielt, dass mein Auto beim Händler angekommen sei.
Nun endlich zum im Titel angekündigten Fazit. Zuerst zum Negativen.
Der erste Eindruck nach dem Starten des Motors war positiv. In niedrigen Drehzahlen ist der B47 deutlich ruhiger als der alte N47-Motor. Auch die Start-/Stop-Automatik rüttelt den Fahrer nicht mehr wach, wenn der Motor wieder gestartet wird. Das passiert nahezu ruckelfrei. In Bereichen über 2.000 Touren ist er jedoch gleich gut zur hören wie der alte Motor. Es ist und bleibt ein Diesel, aber das wußte ich. Die weiteren Eigenschaften, insbesonders Durchzug und Verbrauch stehen auf einem anderen Blatt. Was das betrifft, vermute ich jedoch negative Auswirkungen des Allrad-Antriebs.
Nach heutigem Stand würde ich auf gar keinen Fall mehr einen 520er mit xDrive ordern. Das Auto fühlt sich bei der Beschleunigung extrem träge an. Kein Vergleich zum meinem alten Wagen. Außerdem verbraucht er massiv mehr. Fuhr ich das alte Auto noch mit durchschnittlich 5,0-5,5l, komme ich jetzt nicht unter Werte von 7,0-7,5l. Dabei handelt es sich um berechnete und nicht um angezeigte Werte des Bordcomputers. Da ich jede Woche die gleiche Strecke (Raum Graz <-> Linz) fahre, kann ich das sehr gut vergleichen. Der Mehrverbrauch beträgt rund 40%.
Ich bin mir sicher, dass auch die Automatik ihren Teil zu dieser Verschlechterung beiträgt, da es damit einfach nicht möglich ist so effizient zu fahren, wie ich es mit der Handschaltung konnte. Ich habe häufig gelesen und auch von meinem BMW-Berater gehört, dass man mit der Handschaltung ganz sicher nicht so effizient fahren kann, wie das die Automatik macht. Bisher habe ich nur vermutet, dass diese Aussage falsch ist. Jetzt weiß ich es mit Sicherheit. Außerdem habe ich wiederholt gelesen, dass die ZF-8-Gang-Automatik so butterweich schalten würde, wie man es händisch niemals hinbekommen würde. Dabei handelt es sich ebenfalls um Unfug. Wer nicht mindestens so gut schalten kann wie diese Automatik sollte dringend noch etwas üben. Das Getriebe hat eine deutliche Anfahrschwäche und auch wenn man nach leichtem Bremsen gleich wieder beschleunigt, wie das zum Beispiel bei Kreisverkehren vorkommt wenn ein Fahrer beim Verlassen des Kreises zu blinken vergisst, genehmigt es sich eine ausgeprägte Arbeitspause. Außerdem werden die niedrigen Gänge sehr spürbar eingelegt. Das kann ich händisch besser. Natürlich wird das Automatik-Fahren auch zu einem erheblich höherem Bremsen-Verschleiß führen.
Allerdings sehe ich auch die großen Vorteile der Automatik, die sich insbesonders durch den Abstandsregeltempomat bemerkbar machen. Diese Funktion ermöglicht bei Autobahnfahrten und nicht zuletzt bei längeren einspurigen Tunnels sehr entspanntes Fahren. Aus heutiger Sicht werden trotz der unbestreitbaren Nachteile auch meine zukünftigen Autos über Automatikgetriebe verfügen. Der Komfort-Gewinn ist sehr groß.
Zurück zum xDrive. Neben den oben genannten Nachteilen hat sich auch das Lenkverhalten zum Negativen geändert. Die Lenkung ist schwergängiger als bei meinem vorletzten Auto - einem E91 Dreier - und fühlt sich deutlich synthetischer als bei meinem alten Fünfer an. Da der Winter bei uns zurückgekehrt ist und in der Obersteiermark um die 20cm Neuschnee gefallen sind, hatte ich auch schon das Vergnügen mit dem Neuen auf ungeräumter (ebener) Schneefahrbahn zu fahren. Was soll ich sagen: Nicht einmal in dieser Situation hat sich der Allrad positiv hervorgetan. Ich kenne solche Straßensituationen zur Genüge und ich konnte keine Vorteile feststellen. Das Auto verhielt sich weder schlechter noch besser als der alte Wagen.
Vielleicht änderst sich meine Meinung ja nach dem nächsten Winter. Aus heutiger Sicht sehe ich jedoch nicht ein, weshalb man für etwas mehr Traktion auf steilen, verschneiten Straßen die ganzen Nachteile dieses Antriebskonzepts in Kauf nehmen sollte. Daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass ich beim nächsten Wagen wieder zum klassischen Heckantrieb zurückkehren werde - außer ich sollte ins Hochgebirge ziehen.
Natürlich habe ich meinen Berater auf den deutlich höheren Verbrauch und das träge Fahrverhalten angesprochen. Er hat behauptet, dass der Motor die ersten paar Tausend Kilometer gedrosselt wäre und beim Erreichen einer bestimmten Marke einen deutlich geringeren Verbrauch - er sprach von einem Liter - und spürbar höhere Leistung bringen würde. Wann genau diese Marke sein würde, konnte er mir nicht sagen. Das hinge von meinem Fahrprofil ab, würde aber irgendwo zwischen 7.500 und 15.000 km passieren. Leider konnte ich darüber keine Informationen im Netz finden. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Nun zu den positiven Dingen! Die Komfortsitze sind grandios! Nur bei der Einstellung der Lordosenstütze bin ich mir noch etwas unsicher. An den Komfort-Zugang, den ich schon bei meinem Dreier hatte, habe ich mich sofort wieder gewöhnt und wollte nur sehr ungern wieder darauf verzichten. Die Adaptive-LED Beleuchtung ist ebenfalls großartig und funktioniert inklusive Fernlichtautomatik perfekt. Subjektiv scheint mir die Ausleuchtung deutlich besser zu sein als bei Xenon. Den Auffahr-Tempomaten habe ich schon oben erwähnt. Der ist - sofern ich bei der Automatik bleibe - zukünftig Pflichtausstattung.
Ebenso wird das HUD zukünftig Pflichtprogramm, obwohl dabei meine Begeisterung nicht ganz uneingeschränkt ist. Eine Sache liegt an mir: Anfangs ließ ich mich zu sehr davon ablenken und habe die ganze Zeit auf die neue Anzeige geschaut. Mittlerweile habe ich das im Griff. Ein anderer Nachteil, der mir nicht bewusst war, ist die deutlich stärker reflektierende Frontscheibe. Die Spiegelungen sind teilweise echt heftig und sehr störend! Ob ich mich daran gewöhnen kann, wird sich erst zeigen. Welchen Anteil daran die Klimakomfort-Scheibe hat, weiß ich allerdings nicht. Trotzdem überwiegen für mich die Vorteile des HUD. Es ist super ablesbar, hat die richtige Größe und beinhaltet alle wichtigen Informationen. Schade finde ich nur, dass gewisse Anzeigen nur mehr im HUD auftauchen sobald es eingeschaltet ist. Viel lieber wäre es mir, wenn die Navigationshinweise sowohl im HUD, als auch im Multifunktionalen Instrumentendisplay angezeigt werden würden. Schließlich sieht das HUD nur der Fahrer. Die Auswahl von Kontakten, Sendern oder Musiktiteln im HUD ist angenehm. Trotzdem würde ich mir wünschen, dass sie gleichzeitig auch am Instrumentendisplay angezeigt würden, da die Auswahl dort deutlich übersichtlicher ist.
Wenn ich schon beim Instrumentendisplay bin: Nette Spielerei, aber ohne echten Mehrwert. Diese Ausstattung wurde mir ebenfalls von meinem Berater empfohlen („… wirst sehen, wenn Du das einmal hast …“). Die Anzeigen sind zwar optisch anspruchsvoll gestaltet, aber ohne Konfigurierbarkeit und durch die Deaktivierung bestimmter Funktionen bei aktivem HUD wird sehr viel Potential verschenkt. Was mir ganz besonders abgeht ist das kleine LED im Tacho-Ring, welches die eingestellte Geschwindigkeit des Tempomaten anzeigt. Statt dessen taucht hier ein schnöder Pixel-Pfeil auf. Richtig störend empfinde ich das Ruckeln des Tourenzählers im Comfort-Modus. Das geht gar nicht! Erstaunlicherweise ruckelt der „Power-Zeiger“ im Eco-Pro Modus nicht. Wahrscheinlich werde ich beim nächsten Wagen auf diese Ausstattung verzichten, falls das beim G30 überhaupt noch möglich sein sollte.
Die Rückfahrkamera gefällt mir deutlich besser, als ich gedacht hätte. Ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt zugunsten der Alarmanlage auf diese Ausstattung zu verzichten. Zum Glück habe ich das nicht getan! Die Darstellung ist klar und übersichtlich und die eingeblendeten Linien für den aktuellen Einschlag, sowie den maximal möglichen Wendekreis sehr hilfreich. Nur die PDC ist gleich langsam wie im alten Auto. Es kommt häufig, auch bei gemächlicher Rückwärtsgeschwindigkeit, vor, dass man den Wagen bei schnellem Piepen zum Stillstand bringt und erst ungefähr eine Sekunde danach der Dauerton hörbar wird.
Das neue M-Lenkrad gefällt mir richtig gut, allerdings verstehe ich nicht weshalb die Tastenbelegung auf der rechten Seite geändert wurde. So ist zum Beispiel die Sprachsteuerungstaste von rechts unten nach links oben gewandert. Das war zu Beginn ganz blöd für mein Muscle Memory.
Auch die vier-Zonen-Klimaautomatik war die richtige Wahl, da sie durch ihre optimierten Luftauslässe zugfrei arbeitet. Außerdem lässt sich die Wärmeverteilung der Sitzheizung zwischen Sitz und Rücken verstellen. Kleines Gimmick nebenbei: Die Stellräder der äußeren Luftauslässe sind in dieser Ausführung beleuchtet.
Die Standheizung tut was sie soll: Sie heizt im stehen. Bisher habe ich sie zwar nur zweimal ausprobiert, aber ich gehe davon aus, dass ich sie den nächsten Winter genießen werde.
Das neue iDrive-System ist optisch sehr gelungen. Die Farbgebung der Karten gefällt mir allerdings in keiner der angebotenen Darstellungsvarianten (klassisch, modern, Verkehrsinfokarte) so gut wie die alte. Diese fand ich bei einem schnellen Blick auf das Display deutlich einfacher abzulesen. Das ist aber das vielzitierte „Jammern auf hohem Niveau“. Die Sprachsteuerung wurde überarbeitet und funktioniert noch besser als bisher. Insbesonders dass man Anrufe oder Navigationsziele in einem Zug („verbinde mit Max Mustermann“, „navigiere zu Max Mustermann“) eingeben kann, statt sich mittels Sprachbefehlen über mehrere Menühierachien hanteln zu müssen ist sehr angenehm. Negativ aufgefallen ist mir allerdings das RTTI: Heute wollte es mich zweimal von der Autobahn runter lotsen. Zuerst wollte mich das Navi von Gleisdorf kommend am Weg nach Linz quer durch die ganze Stadt Graz schicken, später empfahl es mir in Traboch von der Autobahn abzufahren. Zum Glück habe ich nicht darauf vertraut, denn es gab keine Hindernisse. Wäre ich so gefahren wie mir das vom System empfohlen wurde, hätte ich bei meiner heutigen Fahrt nach Linz gut eine Stunde verloren.
Das Harman Kardon Soundsystem hat mich leider sehr enttäuscht. Es klingt nur marginal besser als das HiFi-Audio System des alten Autos. Den Aufpreis kann man sich getrost sparen.
Eine letzte Sache noch. Ich nehme an, dass es an der Sitzbelüftung und dem dafür perforierten Leder liegt, aber der Fahrersitz zeigt schon nach 1.500km ausgeprägte Falten.
Mein erstes Fazit ist zwiespältig. Das Auto gefällt mir, wie in schon ein einem anderen Thread („Mineralgrau“) gesagt, ausgesprochen gut. Die Farbkombination Mineralgrau/Oyster passt für meinen Geschmack perfekt. Die Ausstattung ist toll, die Bedienung wie von BWM gewohnt hervorragend und auch die Überarbeitung des iDrive Systems grundsätzlich sehr gelungen. Bisher knarzt oder knirscht auch noch nichts… ;-) Ich wollte auch nicht jede Kleinigkeit in diesem Fazit erwähnen, aber es gibt noch jede Menge Details die mir außerordentlich gut gefallen (zB. BMW Connect, Webradios, Spotify im Auto, …). Dem steht gegenüber, dass ich bisher überhaupt keine Freude am xDrive habe, die Automatik bei weitem nicht so toll finde wie ich es mir aufgrund der Schwärmereien verschiedener Leute vorgestellt habe und mir ganz besonders die Motorleistung und der Verbrauch bitter aufstoßen.
Mal sehen, wie mein Fazit nach einem Jahr ausfallen wird.
Beste Antwort im Thema
Nachdem meine beiden letzten Fahrzeuge Jahreswagen waren, entschied ich mich diesmal aufgrund der aktuell äußerst günstigen Konditionen für einen Neuwagen. Ich tausche meine Autos üblicherweise bei rund 120.000 km nach ungefähr drei Jahren aus. Mein letzter Wagen war mein erster Fünfer, ein ausreichend gut ausgestatteter 520d-Handschalter. Er hatte Xenon, Leder-Sportsitze, das Navi Pro, HiFi-Audio, 18“ Räder, M-Lenkrad und M-Schaltknüppel, Instrumentenkombi mit erweiterten Umfängen, Schiebedach, Alarmanlage, automatisch abblendende Spiegel und ein paar Kleinigkeiten mehr. Obwohl die Ausstattung grundsätzlich gut war, gingen mir doch ein paar Spielereien ab. Durch dieses Auto wurde ich allerdings zum Fünfer-Fan. Obwohl ich mich auch beim deutschen Premium-Mitbewerb von BMW umgesehen habe, mit C- und E-Klasse probegefahren und im A6 probegesessen bin, war mir schnell klar, dass mein nächstes Auto wieder ein F10 werden würde.
Für den Neuen habe ich mir ein Preislimit gesetzt, das mir zwei Möglichkeiten bot: Entweder eine deutlich bessere Motorisierung in Form des 530d bei gleichbleibender Ausstattung, oder es würde wieder ein 520d - aber diesmal in Top-Konfiguration. Schließlich habe ich mich für die zweite Variante entschieden. Österreichs Straßen würden es mir ohnehin nicht erlauben das Potential eines 258 PS starken Sechszylinders auszuschöpfen und es würde sich sehr negativ auf Versicherung, Steuer, Verbrauch und Verschleiß auswirken. Nicht zuletzt fiel diese Entscheidung aber aufgrund der sehr guten Erfahrungen mit meinem alten 520d. Der Motor war bei den Geschwindigkeiten die ich hierzulande fahren kann durchzugsstark, elastisch und äußerst sparsam. Für einen Vielfahrer in Österreich schien mir der 520er die vernünftigere Lösung zu sein - auch wenn der Kauf eines Fünfer BMW alles in allem nicht mit Vernunft erklärbar ist.
Der Verkäufer hat mir aufgrund der winterlichen xDrive-Aktion den Allrad ans Herz gelegt. Ich war sehr skeptisch, da ich keine wirkliche Notwendigkeit, aber viele Nachteile bei diesem Antriebskonzept sehe. Insbesonders äußerte ich ihm gegenüber Befürchtungen was den Verbrauch, sowie die Beschleunigung des Fahrzeugs betrifft. Da ich außerdem auf die 8-Gang-Automatik umsteigen wollte und mein Neuwagen durch die bessere Ausstattung auch schon ohne xDrive etwas schwerer sein würde, wollte ich eigentlich wieder auf den Heckantrieb setzen. Obwohl mein alter 520d für meinen Geschmack ausreichend motorisiert war, wollte ich auf gar keinen Fall einen Rückschritt riskieren.
Mein Berater bestätigte mir zwar den etwas höheren Verbrauch und geringfügig schlechtere Beschleunigungswerte, was aber durch den neuen B47 Motor kompensiert werden würde. Schließlich hätte er ein paar PS und etwas Drehmoment mehr, während gleichzeitig der NEFZ Verbrauch gesenkt werden konnte. Das klang plausibel. Meine Befürchtungen bezüglich möglicher negativer Auswirkungen auf das Lenkverhalten bezeichnete er als unbegründet. Er meinte: „Du wirst sehen, wenn Du erst mal ein paar Hundert Kilometer damit gefahren bist, wirst Du nichts anderes mehr wollen.“ Außerdem war natürlich der Wiederverkaufswert nach drei Jahren ein gewichtiges Argument für den Allrad. Um 300,- Euro würde ich den xDrive so bald auch nicht wieder bekommen, also entschied ich mich dafür.
Sehr überrascht war ich im Übrigen über die rasche Lieferzeit. Das Auto wurde am Abend des 26. Jänner bestellt. Da die gewünschte Farbe „Mineralgrau“ erst ab März zur Verfügung stand, wies mich mein Berater auf eine wahrscheinlich etwas längere Lieferzeit hin. Umso erstaunter war ich, als ich am 19. März den Anruf erhielt, dass mein Auto beim Händler angekommen sei.
Nun endlich zum im Titel angekündigten Fazit. Zuerst zum Negativen.
Der erste Eindruck nach dem Starten des Motors war positiv. In niedrigen Drehzahlen ist der B47 deutlich ruhiger als der alte N47-Motor. Auch die Start-/Stop-Automatik rüttelt den Fahrer nicht mehr wach, wenn der Motor wieder gestartet wird. Das passiert nahezu ruckelfrei. In Bereichen über 2.000 Touren ist er jedoch gleich gut zur hören wie der alte Motor. Es ist und bleibt ein Diesel, aber das wußte ich. Die weiteren Eigenschaften, insbesonders Durchzug und Verbrauch stehen auf einem anderen Blatt. Was das betrifft, vermute ich jedoch negative Auswirkungen des Allrad-Antriebs.
Nach heutigem Stand würde ich auf gar keinen Fall mehr einen 520er mit xDrive ordern. Das Auto fühlt sich bei der Beschleunigung extrem träge an. Kein Vergleich zum meinem alten Wagen. Außerdem verbraucht er massiv mehr. Fuhr ich das alte Auto noch mit durchschnittlich 5,0-5,5l, komme ich jetzt nicht unter Werte von 7,0-7,5l. Dabei handelt es sich um berechnete und nicht um angezeigte Werte des Bordcomputers. Da ich jede Woche die gleiche Strecke (Raum Graz <-> Linz) fahre, kann ich das sehr gut vergleichen. Der Mehrverbrauch beträgt rund 40%.
Ich bin mir sicher, dass auch die Automatik ihren Teil zu dieser Verschlechterung beiträgt, da es damit einfach nicht möglich ist so effizient zu fahren, wie ich es mit der Handschaltung konnte. Ich habe häufig gelesen und auch von meinem BMW-Berater gehört, dass man mit der Handschaltung ganz sicher nicht so effizient fahren kann, wie das die Automatik macht. Bisher habe ich nur vermutet, dass diese Aussage falsch ist. Jetzt weiß ich es mit Sicherheit. Außerdem habe ich wiederholt gelesen, dass die ZF-8-Gang-Automatik so butterweich schalten würde, wie man es händisch niemals hinbekommen würde. Dabei handelt es sich ebenfalls um Unfug. Wer nicht mindestens so gut schalten kann wie diese Automatik sollte dringend noch etwas üben. Das Getriebe hat eine deutliche Anfahrschwäche und auch wenn man nach leichtem Bremsen gleich wieder beschleunigt, wie das zum Beispiel bei Kreisverkehren vorkommt wenn ein Fahrer beim Verlassen des Kreises zu blinken vergisst, genehmigt es sich eine ausgeprägte Arbeitspause. Außerdem werden die niedrigen Gänge sehr spürbar eingelegt. Das kann ich händisch besser. Natürlich wird das Automatik-Fahren auch zu einem erheblich höherem Bremsen-Verschleiß führen.
Allerdings sehe ich auch die großen Vorteile der Automatik, die sich insbesonders durch den Abstandsregeltempomat bemerkbar machen. Diese Funktion ermöglicht bei Autobahnfahrten und nicht zuletzt bei längeren einspurigen Tunnels sehr entspanntes Fahren. Aus heutiger Sicht werden trotz der unbestreitbaren Nachteile auch meine zukünftigen Autos über Automatikgetriebe verfügen. Der Komfort-Gewinn ist sehr groß.
Zurück zum xDrive. Neben den oben genannten Nachteilen hat sich auch das Lenkverhalten zum Negativen geändert. Die Lenkung ist schwergängiger als bei meinem vorletzten Auto - einem E91 Dreier - und fühlt sich deutlich synthetischer als bei meinem alten Fünfer an. Da der Winter bei uns zurückgekehrt ist und in der Obersteiermark um die 20cm Neuschnee gefallen sind, hatte ich auch schon das Vergnügen mit dem Neuen auf ungeräumter (ebener) Schneefahrbahn zu fahren. Was soll ich sagen: Nicht einmal in dieser Situation hat sich der Allrad positiv hervorgetan. Ich kenne solche Straßensituationen zur Genüge und ich konnte keine Vorteile feststellen. Das Auto verhielt sich weder schlechter noch besser als der alte Wagen.
Vielleicht änderst sich meine Meinung ja nach dem nächsten Winter. Aus heutiger Sicht sehe ich jedoch nicht ein, weshalb man für etwas mehr Traktion auf steilen, verschneiten Straßen die ganzen Nachteile dieses Antriebskonzepts in Kauf nehmen sollte. Daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass ich beim nächsten Wagen wieder zum klassischen Heckantrieb zurückkehren werde - außer ich sollte ins Hochgebirge ziehen.
Natürlich habe ich meinen Berater auf den deutlich höheren Verbrauch und das träge Fahrverhalten angesprochen. Er hat behauptet, dass der Motor die ersten paar Tausend Kilometer gedrosselt wäre und beim Erreichen einer bestimmten Marke einen deutlich geringeren Verbrauch - er sprach von einem Liter - und spürbar höhere Leistung bringen würde. Wann genau diese Marke sein würde, konnte er mir nicht sagen. Das hinge von meinem Fahrprofil ab, würde aber irgendwo zwischen 7.500 und 15.000 km passieren. Leider konnte ich darüber keine Informationen im Netz finden. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Nun zu den positiven Dingen! Die Komfortsitze sind grandios! Nur bei der Einstellung der Lordosenstütze bin ich mir noch etwas unsicher. An den Komfort-Zugang, den ich schon bei meinem Dreier hatte, habe ich mich sofort wieder gewöhnt und wollte nur sehr ungern wieder darauf verzichten. Die Adaptive-LED Beleuchtung ist ebenfalls großartig und funktioniert inklusive Fernlichtautomatik perfekt. Subjektiv scheint mir die Ausleuchtung deutlich besser zu sein als bei Xenon. Den Auffahr-Tempomaten habe ich schon oben erwähnt. Der ist - sofern ich bei der Automatik bleibe - zukünftig Pflichtausstattung.
Ebenso wird das HUD zukünftig Pflichtprogramm, obwohl dabei meine Begeisterung nicht ganz uneingeschränkt ist. Eine Sache liegt an mir: Anfangs ließ ich mich zu sehr davon ablenken und habe die ganze Zeit auf die neue Anzeige geschaut. Mittlerweile habe ich das im Griff. Ein anderer Nachteil, der mir nicht bewusst war, ist die deutlich stärker reflektierende Frontscheibe. Die Spiegelungen sind teilweise echt heftig und sehr störend! Ob ich mich daran gewöhnen kann, wird sich erst zeigen. Welchen Anteil daran die Klimakomfort-Scheibe hat, weiß ich allerdings nicht. Trotzdem überwiegen für mich die Vorteile des HUD. Es ist super ablesbar, hat die richtige Größe und beinhaltet alle wichtigen Informationen. Schade finde ich nur, dass gewisse Anzeigen nur mehr im HUD auftauchen sobald es eingeschaltet ist. Viel lieber wäre es mir, wenn die Navigationshinweise sowohl im HUD, als auch im Multifunktionalen Instrumentendisplay angezeigt werden würden. Schließlich sieht das HUD nur der Fahrer. Die Auswahl von Kontakten, Sendern oder Musiktiteln im HUD ist angenehm. Trotzdem würde ich mir wünschen, dass sie gleichzeitig auch am Instrumentendisplay angezeigt würden, da die Auswahl dort deutlich übersichtlicher ist.
Wenn ich schon beim Instrumentendisplay bin: Nette Spielerei, aber ohne echten Mehrwert. Diese Ausstattung wurde mir ebenfalls von meinem Berater empfohlen („… wirst sehen, wenn Du das einmal hast …“). Die Anzeigen sind zwar optisch anspruchsvoll gestaltet, aber ohne Konfigurierbarkeit und durch die Deaktivierung bestimmter Funktionen bei aktivem HUD wird sehr viel Potential verschenkt. Was mir ganz besonders abgeht ist das kleine LED im Tacho-Ring, welches die eingestellte Geschwindigkeit des Tempomaten anzeigt. Statt dessen taucht hier ein schnöder Pixel-Pfeil auf. Richtig störend empfinde ich das Ruckeln des Tourenzählers im Comfort-Modus. Das geht gar nicht! Erstaunlicherweise ruckelt der „Power-Zeiger“ im Eco-Pro Modus nicht. Wahrscheinlich werde ich beim nächsten Wagen auf diese Ausstattung verzichten, falls das beim G30 überhaupt noch möglich sein sollte.
Die Rückfahrkamera gefällt mir deutlich besser, als ich gedacht hätte. Ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt zugunsten der Alarmanlage auf diese Ausstattung zu verzichten. Zum Glück habe ich das nicht getan! Die Darstellung ist klar und übersichtlich und die eingeblendeten Linien für den aktuellen Einschlag, sowie den maximal möglichen Wendekreis sehr hilfreich. Nur die PDC ist gleich langsam wie im alten Auto. Es kommt häufig, auch bei gemächlicher Rückwärtsgeschwindigkeit, vor, dass man den Wagen bei schnellem Piepen zum Stillstand bringt und erst ungefähr eine Sekunde danach der Dauerton hörbar wird.
Das neue M-Lenkrad gefällt mir richtig gut, allerdings verstehe ich nicht weshalb die Tastenbelegung auf der rechten Seite geändert wurde. So ist zum Beispiel die Sprachsteuerungstaste von rechts unten nach links oben gewandert. Das war zu Beginn ganz blöd für mein Muscle Memory.
Auch die vier-Zonen-Klimaautomatik war die richtige Wahl, da sie durch ihre optimierten Luftauslässe zugfrei arbeitet. Außerdem lässt sich die Wärmeverteilung der Sitzheizung zwischen Sitz und Rücken verstellen. Kleines Gimmick nebenbei: Die Stellräder der äußeren Luftauslässe sind in dieser Ausführung beleuchtet.
Die Standheizung tut was sie soll: Sie heizt im stehen. Bisher habe ich sie zwar nur zweimal ausprobiert, aber ich gehe davon aus, dass ich sie den nächsten Winter genießen werde.
Das neue iDrive-System ist optisch sehr gelungen. Die Farbgebung der Karten gefällt mir allerdings in keiner der angebotenen Darstellungsvarianten (klassisch, modern, Verkehrsinfokarte) so gut wie die alte. Diese fand ich bei einem schnellen Blick auf das Display deutlich einfacher abzulesen. Das ist aber das vielzitierte „Jammern auf hohem Niveau“. Die Sprachsteuerung wurde überarbeitet und funktioniert noch besser als bisher. Insbesonders dass man Anrufe oder Navigationsziele in einem Zug („verbinde mit Max Mustermann“, „navigiere zu Max Mustermann“) eingeben kann, statt sich mittels Sprachbefehlen über mehrere Menühierachien hanteln zu müssen ist sehr angenehm. Negativ aufgefallen ist mir allerdings das RTTI: Heute wollte es mich zweimal von der Autobahn runter lotsen. Zuerst wollte mich das Navi von Gleisdorf kommend am Weg nach Linz quer durch die ganze Stadt Graz schicken, später empfahl es mir in Traboch von der Autobahn abzufahren. Zum Glück habe ich nicht darauf vertraut, denn es gab keine Hindernisse. Wäre ich so gefahren wie mir das vom System empfohlen wurde, hätte ich bei meiner heutigen Fahrt nach Linz gut eine Stunde verloren.
Das Harman Kardon Soundsystem hat mich leider sehr enttäuscht. Es klingt nur marginal besser als das HiFi-Audio System des alten Autos. Den Aufpreis kann man sich getrost sparen.
Eine letzte Sache noch. Ich nehme an, dass es an der Sitzbelüftung und dem dafür perforierten Leder liegt, aber der Fahrersitz zeigt schon nach 1.500km ausgeprägte Falten.
Mein erstes Fazit ist zwiespältig. Das Auto gefällt mir, wie in schon ein einem anderen Thread („Mineralgrau“) gesagt, ausgesprochen gut. Die Farbkombination Mineralgrau/Oyster passt für meinen Geschmack perfekt. Die Ausstattung ist toll, die Bedienung wie von BWM gewohnt hervorragend und auch die Überarbeitung des iDrive Systems grundsätzlich sehr gelungen. Bisher knarzt oder knirscht auch noch nichts… ;-) Ich wollte auch nicht jede Kleinigkeit in diesem Fazit erwähnen, aber es gibt noch jede Menge Details die mir außerordentlich gut gefallen (zB. BMW Connect, Webradios, Spotify im Auto, …). Dem steht gegenüber, dass ich bisher überhaupt keine Freude am xDrive habe, die Automatik bei weitem nicht so toll finde wie ich es mir aufgrund der Schwärmereien verschiedener Leute vorgestellt habe und mir ganz besonders die Motorleistung und der Verbrauch bitter aufstoßen.
Mal sehen, wie mein Fazit nach einem Jahr ausfallen wird.
60 Antworten
schade, war anfangs mal ein interessanter Thread
Jetzt bekomme ich hier den Vorschlag mir einen Handschalter zu kaufen um 1 ltr Sprit auf100 km zu sparen.
Wie wärs noch mit einer Diskussion zu runflats ?
Kann man diesen Kram nicht mal woanders diskutieren als jeden zweiten Beitrag damit zuzumüllen
😠
Nö, ist aber ein netter Nebeneffekt ;-)
Zitat:
@TheChemist schrieb am 10. April 2015 um 22:38:55 Uhr:
Ich kann den TE sehr gut verstehen:
Er hat nun einmal den Nonsense geglaubt, der sowohl von BMW als auch von Foristen hier immer wieder verbreitet wird: "Mit Automatik ist der Verbrauch niedriger als mit Handschaltung".Zu solchen irreführenden Aussagen verleiten die scheinbar völlig praxisfremden NEFZ-Verbräuche. In diesem Zyklus fährt (schleicht) ein Automatik-Fahrzeug natürlich immer im vollkommen Spass-befreiten ECO-Modus. Beim Handschalter gibt es dagegen im NEFZ-Zyklus sogar einen Malus: Weil die Fahrer gem. NEFZ-Richtlinie "erfahrungsgemäß" immer einige hundert Touren zu spät hoch schalten, wird genau das (Schalten nicht am verbrauchsoptimalen Schaltpunkt) auch im NEFZ-Zyklus bei Handschaltern so gefahren! Kein Wunder, dass die Automatik dann im NEFZ-Zyklus mit ein paar Zehntel Litern im Verbrauch günstiger liegt als der Handschalter.
In der alltäglichen Fahrpraxis passiert dann genaus das Gegenteil: Der Automatik-Fahrer wählt natürlich nicht den "Schleich-Modus" (ECO), sondern fährt im Komfort- oder Sport-Programm. Der Handschalter-Fahrer zwar ebenfalls, aber er wählt völlig unabhängig vom "Fahrerlebnisschalter" jederzeit frei die Schaltpunkte: Verbrauchsoptimiert, wenn keine Eile geboten ist (z. B. Kolonnenfahrt) und sportlich, wenn man es braucht (z. B. Überholvorgand auf Landstrasse). Und jetzt kommt mir nicht mit dem Argument, "mit Steptronic bestimme ich auch den Schaltpunkt manuell". Wer macht das schon bei Kolonnenfahrt oder im Stadtverkehr => Die Steptronic wird m. E. eher in "sportlichen" Fahrsituationen manuell bedient, ansonsten fangen die 8 Gänge doch schnell an zu nerven ...!
In der Praxis braucht ein geübter Schaltwagenfahrer ca. 1 bis 1,5 Liter/100 km weniger als mit einem gleich motorisierten Automatik-Wagen. Das hat sich auch mit der modernen 8-Gang-Automatik nicht grundlegend geändert! (einen ähnlichen "Aha-Effekt" beim Vergleich zwischen Theorie = NEFZ-Zyklus und Praxis wird man als Langstrecken-/Autobahnfahrer mit downgesizten Motoren erleben: Bei gleicher Leistung verbraucht in der Praxis der 3,0-Liter, 6-Zylinder-Motor weniger als der gleich starke neue Motor mit 2 Liter Hubraum und 4 Zylindern.)
PS: Es gibt nur einen Grund, warum ich selber einen 530d und keinen 535d fahre: Den 535d gab es nicht mit Handschaltung!
Das ist doch nicht richtig, was du schreibst. Als primitives Beispiel führe ich eine simple Autobahnfahrt an. Die Drehzahl ist beim Handschalter nun mal höher, weil der sechste Gang nun mal kürzer übersetzt ist als der achte eines Automaten.
Zitat:
@Bartman schrieb am 13. April 2015 um 09:21:19 Uhr:
....
Das ist doch nicht richtig, was du schreibst. Als primitives Beispiel führe ich eine simple Autobahnfahrt an. Die Drehzahl ist beim Handschalter nun mal höher, weil der sechste Gang nun mal kürzer übersetzt ist als der achte eines Automaten.
Das kommt schon auf die Autobahn an: Bis 160 km/h bewegt sich das auch mit 6-Gang-Handschalter in Drehhzahlregionen, in denen der Diesel seine höchste Effizienz hat (erst bei knapp 180 km/h werden 3.000 U/min erreicht). Allerdings wird man beim Fahren mit konstanter Geschwindigkeit überhaupt keinen Verbrauchsunterschied zwischen Automatik und Handschalter feststellen.
Der Punkt ist ein ganz anderer:
Kein 530d Automatik-Fahrer fährt normalerweise im ECO-Modus (er könnte es, wenn er wollte, aber es bietet nicht den geringsten Fahrspass, wenn jeder Opel Corsa besser beschleunigt als der eigene BMW ...). Und in der Steptronic wird auch nicht dauernd herum geschaltet, es sei dann, man will besonders "sportlich" unterwegs sein. Das Resultat sind dann mit Automatik (bei meinem Fahrprofil mit ca. 50 % AB, 25 % Landstrasse und 25 % großstädtischem Stop-and-Go-Verkehr) typische Verbräuche von 8,x l/100 km. Mit Handschalter, deaktivierter Start/Stopp-Automatik und nie im ECO-Modus verbrauche ich 7,3 l/100 km.
Ähnliche Themen
Der Mehrverbrauch liegt bei aktuellen Automaten im marginalen Bereich, welchen ich als vernachlässigbar bezeichne. Es wird doch mit dem Automaten genau das Gegenteil von Mehrverbrauch erreicht, weil sich der Fahrer nicht darum kümmern muss, den richtigen Gang zu finden. Es wird in der Stadt einfach der benötigte Gang eingelegt, und nicht im dritten Gang bei 3500 U/min durch die Stadt gegondelt von Ampel zu Ampel.
Ich möchte nicht abstreiten, dass ein Spritsparökonom allererster Güte mit einem Handschalter in einigen Situationen sparsamer fahren kann als ein Automat, aber die wenigsten können richtig, in diesem Fall ökonomisch, schalten. Und durch die mittlerweile 8 Gänge im 5er liegen bei 160 Sachen rund 2200 U/min an. Das ist einiges sparsamer als ein Handgerührter. 😉
Zitat:
@TheChemist schrieb am 13. April 2015 um 21:21:57 Uhr:
HalloZitat:
@Bartman schrieb am 13. April 2015 um 09:21:19 Uhr:
....Der Punkt ist ein ganz anderer:
Kein 530d Automatik-Fahrer fährt normalerweise im ECO-Modus (er könnte es, wenn er wollte, aber es bietet nicht den geringsten Fahrspass, wenn jeder Opel Corsa besser beschleunigt als der eigene BMW ...). Und in der Steptronic wird auch nicht dauernd herum geschaltet, es sei dann, man will besonders "sportlich" unterwegs sein. Das Resultat sind dann mit Automatik (bei meinem Fahrprofil mit ca. 50 % AB, 25 % Landstrasse und 25 % großstädtischem Stop-and-Go-Verkehr) typische Verbräuche von 8,x l/100 km. Mit Handschalter, deaktivierter Start/Stopp-Automatik und nie im ECO-Modus verbrauche ich 7,3 l/100 km.natürlich fährt der ein oder andere 530d-Fahrer auch im Eco-Modus. Dabei kann man das hohe Drehmoment des 6-Zylinders gut nutzen. Und um einen Corsa oder Mittelklassewagen abzuhängen, muss man das Gaspedal etwas tiefer treten als im Komfortmodus.
Aber ich weiß schon was du damit meinst. Anfangs dachte ich auch, im Eco-Modus ist das Fzg. regelrecht zugeschnürt. Weil es eben drehzahlschonend meistens einen Gang höher fährt und auf Landstraße sich das Drehzahlniveau so zwischen 1000 und 1500 U/min bewegt. Eco-Modus ist gewöhnungsbedürftig und in meinem Alter hat man´s nicht immer so eilig und fährt häufiger gelassen durch die Gegend.Gruß B-Bernie
vl übers pp kit nachdenken !!
Zitat:
@koskesh schrieb am 14. April 2015 um 17:07:44 Uhr:
vl übers pp kit nachdenken !!
PS: darf man fragen was du bezahlt hast ?!
Da ich mittlerweile weitere 1.000km gefahren bin, möchte ich ein kurzes Update zu meinem Bericht los werden. Zuerst zur Motorleistung: Es hat tatsächlich den Anschein, dass sich der Durchzug kontinuierlich verbessert. Ich habe zwar keinen weiteren Beschleunigungstest durchgeführt, aber mein Gefühl bestätigt die Vermutung, dass der Motor ein paar Tausend Kilometer benötigt bis er sein volles Leistungspotential entfaltet. Mal schauen, wie sich das weiter entwickelt. Leider habe ich keine brauchbare iPhone-App zur GPS-Beschleunigungsmessung gefunden um diese Wahrnehmung mit objektiven Daten untermauern zu können.
Was den Verbrauch betrifft haben sich leider noch keine Verbesserungen eingestellt. Bei meiner letzten längeren Autobahnfahrt wollte ich herausfinden, wie sparsam man mit diesem Auto fahren kann wenn man es wirklich darauf anlegt. Ich habe unmittelbar vor der Auffahrt auf die Autobahn vollgetankt und bin im Eco-Pro Modus mit Tempomat konstant 130 km/h gefahren. Wie immer bin ich sehr vorausschauend gefahren und habe durch manuelles Schalten das Motor-Schleppmoment genutzt um bei Bedarf die Geschwindigkeit zu reduzieren. Beschleunigt habe ich mit dem Tempomaten und wann immer es möglich war die Segel-Funktion verwendet. Natürlich hat diese Fahrt keinen besonders großen Spaß gemacht, aber ich wollte wissen was möglich ist. Nach 270km kam ich auf einen Verbrauch von 6,1l. Bei ähnlicher Fahrweise hätte ich mit meinem alten 520er deutlich unter 5l verbraucht, wobei dieses Auto weder über den Fahrerlebnisschalter noch Eco-Pro verfügte. Falls sich das in den nächsten paar Tausend Kilometern nicht deutlich verbessern sollte, bin ich was diesen Aspekt betrifft wirklich enttäuscht vom neuen Motor.
Wenn sich allerdings die Motorleistung weiter so entwickeln sollte wie es jetzt abzeichnet, werde ich den höheren Verbrauch auch überleben. Trotzdem sind das mehrere Hundert Euro zusätzlicher Kosten pro Jahr, wofür auch ein Fünfer-Fahrer andere Investitionsmöglichkeiten finden würde.
Was die Automatik betrifft, bleibe ich bei meinem ursprünglichen Urteil: Sie schaltet deutlich spürbarer und langsamer als ich erwartet hatte. Ob das nur an meiner Erwartungshaltung liegt, oder tatsächlich ein Fehler vorliegt werde ich beim ersten planmäßigen Werkstattaufenthalt klären lassen. Es ist aber nicht so, dass es mich stört. Der Komfort-Gewinn ist tatsächlich so groß, dass ich wohl auch zukünftig schalten lassen werde. Die in einem Beitrag erwähnte Adaptionsfahrt ist mir zu aufwändig und auch unnötig, da ich ja nicht unzufrieden mit der Automatik bin.
Mein endgültiges Urteil zum xDrive werde ich sicher bis zum nächsten Winter aufheben. Bisher ist dieser Antrieb allerdings für noch immer ein verzichtbares Feature.
Eine Sache meines ursprünglichen Erfahrungsberichts muss ich unbedingt korrigieren: Die Harman Kardon Anlage klingt tatsächlich sehr gut. Allerdings nur wenn das Telefon - bzw. in meinem Fall konkret das iPhone - via USB angeschlossen ist. Ursprünglich habe ich die Musik via Blutooth-Audio-Streaming abgespielt, worunter nicht nur die Lautstärke, sondern offensichtlich ebenfalls die Dynamik sehr stark leiden. Das war für mich eine erstaunliche Erkenntnis, aber der Grund für den ursprünglich enttäuschenden Eindruck den ich vom Klang hatte.
Insgesamt bin ich mit dem Auto super-zufrieden und freue mich auf jede Fahrt!
Wenn du über Bluetooth streamst, musst du die Lautstärke am iPhone voll aufdrehen. Klangunterschiede gibt es dann eigentlich keine mehr.
Geht das Musik streaming über Standard Bluetooth oder dieses APTX? Hab kürzlich gelesen, das letzteres deutlich besser klänge.
Leider nur A2DP (Standard), nicht aptX
@zirpl1000:
Hat sich Dein Verbrauch eigentlich eingependelt? Oder ging er gar etwas zurück? Sind ja nun doch schon ein paar Monate her, die Du das Fahrzeug fährst - hoffentlich auch mal ohne Schnee und Eis und Starkregen...
@E46320dtouring
Mittlerweile bin ich mit dem Auto knapp 25.000km gefahren und der Verbrauch ging tatsächlich noch etwas zurück. Er liegt bei mir mittlerweile im Schnitt bei ungefähr sechs Litern bei meinem üblichen Fahrprofil. Eine detaillierte Übersicht über meine Verbräuche findest Du hier:
http://www.spritmonitor.de/de/detailansicht/689757.html
Vor kurzem bin ich mit meiner Frau aus der Oststeiermark nach Innsbruck, anschließend nach Sölden und retour gefahren. Am Hinweg fuhren wir aufgrund der Wartezeit an der Grenze nicht übers deutsche Eck, sondern den Hochkönig. Ich erwähne das, weil diese Strecke mit dem auf ca. 1.400m liegenden Pass nicht optimal ist, was den Verbrauch betrifft. Zurück ging es aber über Deutschland. Insgesamt waren das etwas mehr als 1.100 km, die wir mit einem Tank gefahren sind. Der Verbrauch lag in dem Fall bei 5,5l.
Lange Rede, kurzer Sinn: Der Verbrauch wurde bis rund 20.000 km kontinuierlich besser und hat sich nun bei etwa sechs Litern, mit einzelnen Ausreissern nach oben und unten, eingependelt. Damit liege ich im Schnitt ungefähr 0,5l über meinem alten Wagen, was in Ordnung ist, wenn man den Allrad und die Automatik berücksichtigt, die ich bei meinem vorherigen Auto nicht hatte.
Für den Wagen passt das schon, aber eine Offenbarung ist es nicht. Ich halte noch immer den xDrive-Antrieb für den Hauptverursacher was den Mehrverbrauch betrifft. Da ich bisher noch keine Vorteile, sondern nur Nachteile durch den Allrad feststellen konnte, werde ich in Zukunft wohl wieder zum Heckantrieb zurückkehren.
Liebe Grüße
Christian