48 Volt-Bordnetz
Hallo zusammen,
weiß jemand von euch, wann das 48 Volt Bordnetz Einzug im 5er erhält? Audi und Daimler bieten es mittlerweile an.
Velen Dank! :-)
Beste Antwort im Thema
nein kauf Dir keinen. Hybride haben quasi Null-Reichweite, sind viel zu teuer, töten Kinder in Afrika, verbrauchen Gigatonnen an Kohlestrom und wenn alle gleichzeitig laden bricht das Stromnetz zusammen. Irgendwas vergessen ?
Edit und BTT: Auch der 530e hat nur 12Volt-Steckdosen
425 Antworten
Ja klar. Komplett neues Konzept. Wurde von einem Tag zum anderen in der Preisliste aufgenommen. Keine Testberichte. Und standardiziert ist die Nomenklatur (mild Hybrid) auch nicht.
Zitat:
@BeeeMweee schrieb am 8. Dezember 2019 um 22:04:36 Uhr:
Ja, spritzig sollen die Autos ja sein. Aber weitere begeisterte Fahrtberichte bitte. Wie gleitet es sich denn da hin?
So, jetzt kann ich nach 4 Tagen auch mit einem Bericht hierzu dienen:
Ich bin von dem Fahrzeug - nach wie vor - begeistert.
Man kann mit dem Wagen sehr komfortabel und doch mit mit Gefühl einer wirklich ausreichenden Motorisierung dahingleiten. Im dichten Stadtverkehr liegen, außer unmittelbar beim Anfahren aus dem Stand, selten mehr als 1600 U/min an. Auch aus 1200 U/min kann man den Wagen deutlich beschleunigen ohne dass das Getriebe zurückschalten müsste. Inwieweit der E-Motor dabei unterstützt kann ich allerdings nicht sagen, da alles sehr unauffällig und unmerklich geschieht.
Start-Stop reagiert extrem schnell und ohne merkliche Verzögerung, es ist das beste Start-Stop-System, das ich kenne.
Mit dem Segeln ohne Motor kann ich mich allerdings nicht so recht anfreunden. Der Wechsel von einem stärkeren Bremsmoment beim Rekuperieren zum fast ungebremsten Dahinrollen ist schwer vorhersehbar. Muss man dann doch mal kurz die Bremse antippen, da man doch noch etwas schneller ist, als es sein soll, wird direkt der Motor gestartet und rekuperiert. Dann erfolgt bis zum nächsten Gasgeben kein erneuter Wechsel in den Segelmodus mehr.
Z. B.: Ich fahre auf eine Ortschaft zu und gehe recht früh vom Gas. Der Wagen geht in den Segelmodus. Bin ich dann vor dem 70 km/h Schild noch zu schnell und gehe leicht auf die Bremse rekurriert er dann so stark, dass ich vor dem Ortseingangsschild wieder aufs Gas gehen muss.
Ebenfalls gewöhnungsbedürftig ist, dass er den Einsatz davon abhängig macht, dass kein vorausfahrendes Fahrzeug erkannt wird. D. h.: Fahre ich tagsüber durch unser Wohngebiet, 30er Zone, segelt er nicht und ich muss wegen der Rekuperation bis kurz vor den Kreuzungen auf dem Gas bleiben. Komme ich hingegen am späten Abend noch hause, wenn kein Verkehr mehr ist, segelt er bei jedem Gaswegnehmen, d. h. er rollt fast ungebremst auf Kreuzungen zu und man würde ohne zu bremsen mit 30 km/h abbiegen. Bremst man dann, kurz, springt er zum Rekuperieren an. Zudem ist es lästig, das er aus dem Segelmodus vor dem Fahrzeugstillstand immer noch einmal für einen kurzen Augenblick den Motor startet, ohne dass ein Grund dafür zu erkenne wäre.
Da ich dem System in Sachen Haltbarkeit einiger Bauteile immer noch skeptisch gegenüber stehe, fahre ich meistens im Modus "Sport Individual", bei dem ich nur den Motor auf Sport gestellt habe. Hierbei habe ich mich schnell an die erhöhte Bremswirkung bei der Rekuperation gewöhnt und muss nur noch sehr wenig die Fußbremse nutzen. Auf diese Weise habe ich im Moment eine Verbrauch von 6,7 l im Durchschnitt. In Anbetracht der Fahrzeuggröße, einer Temperatur um den Gefrierpunkt und einem hohen Stadtverkehrsanteil halte ich diesen Verbrauch für ein noch nicht eingefahrenes Fahrzeug für sehr gut und führe ihn zum Teil auf die Wirkung des Mild-Hybrid-Systems zurück.
Noch ein Wort zum Anfahren aus dem Stand: Hierbei dreht der Motor aus dem Leerlauf extrem schnell auf ca. 2000 U/min hoch, was ich auch auf den Einsatz des Elektromotors zurückführe. Dies ergibt ein tolles Anfahrverhalten, wie ich es bisher noch von keinem Benziner oder Diesel erlebt habe.
Gruß Rainer
Zitat:
@rsyed schrieb am 10. Dezember 2019 um 20:36:16 Uhr:
Ja klar. Komplett neues Konzept. Wurde von einem Tag zum anderen in der Preisliste aufgenommen. Keine Testberichte. Und standardiziert ist die Nomenklatur (mild Hybrid) auch nicht.
Zur Verwirrung dürfte dann auch noch beitragen, dass das Fahrzeug in der Zulassungsbescheinigung mit der Antriebsart "Hybrid Diesel/E" geführt wird.
Aber bitte keinesfalls mit einem Plug-in-Hybriden verwechseln oder vergleichen.
Gruß Rainer
Zitat:
@Rainer560sk schrieb am 10. Dezember 2019 um 23:54:11 Uhr:
Aber bitte keinesfalls mit einem Plug-in-Hybriden verwechseln oder vergleichen.Gruß Rainer
waaaaas? na servas - ich suche seit 2 Tagen den 2 tankdeckel 😛
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@Rainer560sk: Vielen Dank für den ausführlichen Bericht.
Segeln scheint tatsächlich ungewöhnlich oder sogar unkomfortabel zu sein?! Ist der Wagen eigentlich deutlich leiser als ein 2017er G30 (falls Du den Vergleich hast)?
Zitat: "Hierbei habe ich mich schnell an die erhöhte Bremswirkung bei der Rekuperation gewöhnt und muss nur noch sehr wenig die Fußbremse nutzen." Das erstaunt mich, ist das wirklich Rekuperation (wird es angezeigt) oder "nur" der Sportmodus? Bei meinem 2017er G30 bremst er in Sport auch stärker ab als in Comfort wenn ich vom Gas gehe. Weil er u.a. stärker zurückschaltet.
Zitat:
@rsyed schrieb am 11. Dezember 2019 um 03:13:50 Uhr:
Zitat:
@Rainer560sk schrieb am 10. Dezember 2019 um 23:54:11 Uhr:
Aber bitte keinesfalls mit einem Plug-in-Hybriden verwechseln oder vergleichen.Gruß Rainer
waaaaas? na servas - ich suche seit 2 Tagen den 2 tankdeckel 😛
War nicht gegen Dich gemeint, ich stelle nur fest, dass viele das verwechseln. Beim Straßenverkehrsamt wurde ich sogar zunächst gefragt, wieso die Nummernschilder, die ich mitgebracht habe, keine E-Kennzeichen sind. Bei genauerem Hinsehen hat sie dann festgestellt, dass das COC nicht die entsprechenden Daten enthielt.
Gruß Rainer
Zitat:
@Yetjelich schrieb am 11. Dezember 2019 um 08:31:00 Uhr:
@Rainer560sk: Vielen Dank für den ausführlichen Bericht.Segeln scheint tatsächlich ungewöhnlich oder sogar unkomfortabel zu sein?! Ist der Wagen eigentlich deutlich leiser als ein 2017er G30 (falls Du den Vergleich hast)?
Zitat: "Hierbei habe ich mich schnell an die erhöhte Bremswirkung bei der Rekuperation gewöhnt und muss nur noch sehr wenig die Fußbremse nutzen." Das erstaunt mich, ist das wirklich Rekuperation (wird es angezeigt) oder "nur" der Sportmodus? Bei meinem 2017er G30 bremst er in Sport auch stärker ab als in Comfort wenn ich vom Gas gehe. Weil er u.a. stärker zurückschaltet.
Einen Vergleich zum G30 / G 31 habe ich leider nicht. Ich hatte vorher einen E61 520dA und zwischen dem E61 und dem G31 liegen in Bezug auf die Akustik Welten. Auch der F11 525dA 3,0 eines Kollegen ist vom Motor her gefühlt deutlich lauter als mein neuer G31.
Zum Thema Rekuperation und Sport Modus:
Es gibt 2 Sport Modi: Sport und Sport Individual. Ich nutze Sport Individual. Dabei kann man für einzelne Komponenten zwischen Sport und Comfort wählen. Da ich für das Getriebe bei Comfort bleibe, ändert sich die Schaltcharakteristik nicht. Beim Ausrollen mit Rekuperation hält das Getriebe die Drehzahl durch entsprechendes Zurückschalten bei ca. 1100 bis 1400 U/min. Trotzdem läßt sich das Fahrzeug damit gut verzögern, so dass man nur noch wenig bremsen muss. Im eigentlichen Sport-Modus liegt die Drehzahl beim Ausrollen stattdessen bei ca. 2000 bis 2500 U/min, wie man es sonst vom Sport-Modus kennt.
Der BMW-Werkstattmeister meines Vertrauens riet mir heute übrigens auch zu dem Verzicht auf den regelmäßigen Einsatz des Start-Stop-Systems, da ich das Fahrzeug wieder über 250 tkm fahren möchte und er sonst doch einen erhöhten Verschleiß an einigen Komponenten (z. B. Steuerkette und Turbo) befürchtet.
Aber auch ohne Start-Stop-Einsatz bin ich vom Verbrauch, besonders im Stadtverkehr, immer noch begeistert. Mal sehen, wie es mit dem Verbrauch aussieht, wenn er am WE zum ersten mal 1800 kg ziehen muss.
Gruß Rainer
Zu geil. Was ein Wahnsinn!
48V soll Kraftstoff sparen. Aber die Fahrer fahren jetzt auf Sport Individual.
Hätten die bloß den S/S Knopf da gelassen. Wäre viel besser gewesen "fürs Klima"!!!
Also so negativ sehe ich die Sache nicht.
Ich fahre den Wagen mittlerweile fast ausschließlich im Modus "Sport Individual", was eigentlich nur bedeutet, dass man sich einen eigenen Modus zusammenstellen kann. Lediglich die Motorsteuerung steht auf "Sport", das Getriebe hingegen auf Comfort. Somit entspricht die Schaltcharakteristik dem Comfortprogramm, außer dass der Wagen nicht segelt und halt Start-Stop ist aus.
Das heißt in keiner Weise, dass das Hybridsystem nicht genutzt würde. Mit der stärkeren Rekuperation lässt sich die Geschwindigkeit, nach etwas Eingewöhnung, hervorragend über das Gaspedal steuern, Bremsen ist kaum noch erforderlich. Beim Anfahren wird der Verbrenner dann durch den E-Motor unterstützt und fährt mit extrem niedriger Drehzahl ohne zu Ruckeln oder zu dröhnen. Von der Charakteristik entspricht das ein wenig der Fahrweise, wie man sie von Elektrofahrzeugen kennt. Die Energie bleibt somit überwiegend im System und wird nicht durch Bremsen in Wärme umgesetzt und dadurch vergeudet.
Da ich für Dienstfahrten überwiegend Elektrofahrzeuge nutze, kommt mir eine solche Fahrweise entgegen. Im Comfort Modus muss ich jedenfalls, insbesondere im Stadtverkehr, die Bremse wesentlich intensiver nutzen. Somit wäre sicherlich ein Teil des Einspareffektes durch das Segeln wieder verloren, denn Bremsen über die Fußbremse bedeutet immer Energieverlust. Der aktuelle Verbrauch, der auch im Stadtverkehr, bei 6,x Liter/100 km zu liegen scheint, spricht dafür, dass die Technik auch bei dieser Fahrweise effektiv genutzt wird.
Trotzdem fände ich es schön, wenn sich die Start-Stop-Funktion über einen Knopf ausschalten ließe, und man somit auch zwischen Segeln mit und ohne Motor wählen könnte.
Fährt sich der Wagen immer noch erstaunlich gut. So schafft es der Wagen locker mit 1100 U/min die Steigungen der Parkhausrampen hochzufahren.
Gruß Rainer
Danke für deinen Bericht Rainer. Viel Freude beim Einfahren.
Zitat:
@Rainer560sk schrieb am 12. Dezember 2019 um 23:44:41 Uhr:
Im Comfort Modus muss ich jedenfalls, insbesondere im Stadtverkehr, die Bremse wesentlich intensiver nutzen. Somit wäre sicherlich ein Teil des Einspareffektes durch das Segeln wieder verloren, denn Bremsen über die Fußbremse bedeutet immer Energieverlust. Der aktuelle Verbrauch, der auch im Stadtverkehr, bei 6,x Liter/100 km zu liegen scheint, spricht dafür, dass die Technik auch bei dieser Fahrweise effektiv genutzt wird.Gruß Rainer
Das glaub ich ehrlich gesagt nicht, dass man durch segeln mehr verbraucht.
Wenn die Motorbremse/Rekuperation das Fahrzeug abbremst, muss man dafür länger auf dem Gas bleiben um an die Ampel zu gelangen. Beim Segeln rollt man aus erheblicher Entfernung praktisch ohne Tempoverlust; meine Karre legt automatisch wieder den Gang ein, wenn man eine gewisse Geschwindigkeit (ca 30?) Unterschreitet. Die Bremse braucht man deshalb beim Segeln auch nicht bzw kaum. Man muss sich nur an die Funktionsweise gewöhnt haben. Die 6 Liter unterschreite ich damit im Stadtverkehr deutlich.
Ich fahre viel in der Stadt mit dem adaptiven Tempomaten, da segelt er leider nicht. Wie löst ihr das Segeln aus? Rollen lassen wenn es rot ist ?
Gemäß der Anleitung segelt er z. B. dann nicht, wenn wenn er Fahrzeuge vor sich erkennt. Das ist der komische Effekt, dass er tagsüber im Wohngebiet nicht segelt, weil Fahrzeug vor ihm fahren, am späten Abend dann aber auf derselben Strecke doch.
Die Eckdaten, wann man das Segeln auslösen kann, stehen in der Bedienungsanleitung ganz gut beschrieben. So richtig vorhersehbar ist das aber nicht. Wenn man z. B. vor der roten Ampel vom Gas geht und ausrollen lässt, macht er es manchmal, manchmal aber auch nicht.
Wie schon gesagt, fahre ich ohne Segeln und Start-Stop, weil ich Bedenken wegen der Dauerhaltbarkeit Bedenken habe. Er schaltet für mein Gefühl zu oft und manchmal sinnfrei den Motor aus, um ihn 1 oder 2 Sekunden später wieder zu starten. Trotzdem ist der Verbrauch für einen Wagen dieser Dimension extrem gering.
Gruß Rainer
Zitat:
@Rainer560sk schrieb am 15. Dezember 2019 um 20:56:40 Uhr:
Gemäß der Anleitung segelt er z. B. dann nicht, wenn wenn er Fahrzeuge vor sich erkennt. Das ist der komische Effekt, dass er tagsüber im Wohngebiet nicht segelt, weil Fahrzeug vor ihm fahren, am späten Abend dann aber auf derselben Strecke doch.Gruß Rainer
Ich hab mir schon oft gedacht, dass er sich am vorausfahrenden Auto orientiert, hab es aber nicht sicher gewusst. Wenn man auf blinkende Lichter an Baustellen oder auf Warnblinker zusegelt, kommt es mir so vor als würde der Wagen auch wieder einkuppeln. Kann das sein?
Die Start/Stop Funktion deaktiviere ich eigentlich auch fast immer. Da glaub ich auch nicht so an den grossen Spareffekt und die Belastung auf den Anlasser ist sicher erheblich.
Teilweise kuppelt er auch vor dem Stillstand den Motor wieder ein, um ihn dann ein oder zwei Sekunden später wieder auszukuppeln und auszuschalten. Das erkennt man fast nur daran, dass der Drehzahlmesser von ready auf eine Umdrehungszahl und das wieder auf ready geht.
Aus meiner Sicht, die mir auch von mehreren KFZ-Meistern bestätigt wurde, stellt dies, neben der Belastung für den Anlasser bzw. Starter-Generator auch eine erhöhte Belastung für die Steuerkette und die Turbolader dar.
Da ich meinen Wagen aus versteuertem Einkommen gekauft habe und diesen gerne mehr als 250 tkm fahren möchte, ist ein erhöhter Verschleiss an teuren Komponenten leider sehr wohl relevant.
Wie aber schon geschrieben, lässt sich das System auch gut als Rekuperationssystem mit sehr geringem Verbrauch nutzen. Ich denke, dass die zusätzlichen Einsparungen durch das Segeln in der Praxis recht gering sind.
Gruß Rainer