48 Volt Bordnetz / Mild-Hybrid Erfahrungen
Hallo liebe Community,
Wäre es möglich das ein paar Fahrer die schon den Mild-Hybrid im 3er verbaut haben (aktuell ja nur die Dieselfahrer 320d/M340d), von ihren Erfahrung mit diesem Konzept berichten könnten.
Mich würde sehr interessieren ob man deutlich davon etwas spürt.
Gerade beim Anfahren des Fahrzeuges soll ja der Turbo elektrisch unterstützt werden und somit kein Turboloch mehr vorhanden sein, obwohl ich finde, dass in den letzten Jahren jegliche BMW Motoren egal ob 4 oder 6 Zylinder immer gut zu bewegen waren und auch ohne dieses System man kaum ein Turboloch gespürt hat. Das Ansprechverhalten war immer super auf Motor/Getriebekombination abgestimmt.
Dessweiteren wie kann man sich das mit der Segelfunktion vorstellen. Wenn ich mich nicht täusche geht diese Funktion bis 160km/h. Ist der Segelmodus aktiv verliert das Fahrzeug dann nicht so schnell an Geschwindigkeit da der Elektromotor dauerhaft unterstützt in dieser Zeit? Man konnte ja durchaus bei dem F30 schon relativ weit segeln, wenn man den entsprechend vorrauschauend gesegelt ist.
Ist diese Funktion weiterhin nur im ECO-Modus verfügbar?
Hersteller der Konkurrenz verbauen teilweise den Mild-Hybrid in den unteren Leistungsklassen nur mit 12Volt Technik und erst ab den höher motorisierten sprich 300 Ps oder mehr die 48 Volt Technik.
BMW sprach ja von dem 48 Volt Bordnetz dies wäre die zweite Generation und würde sich mehr lohnen gegenüber der 12 Volt Geschichte...
Hat man dadurch jetzt noch mehr Vorteile, rein aufs Thema fahren/fahrfreude aus technischer Sicht?, ohne den Umweltaspekt (Co2 Ersparnis etc..) und Grenzwerte zu beachten?
Finde das Thema eigentlich recht Spannend, da demnächst die Benziner ja auch an der Reihe sein müssten und sich diese Technik im kompletten BMW Sortiment wiederfinden sollte.
Danke für eure Erfahrungen/Einschätzungen, bin gespannt wie jeder einzelne dazu berichtet.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Driving4Fun schrieb am 16. August 2020 um 18:33:12 Uhr:
Die Motor/Generatoreinheit ist m.W. am Automatikgetriebe angeflanscht
Kurze Einführung in die Technik und Funktionsweise eine Startergenerators:
Bei dem System von BMW handelt es sich, wie bei Audis V6 TDI Modellen, (anders als bei Mercedes) um einen RSG (Riemenstartergenerator) und keine ISG (Intigrierter Startergenerator (im Getriebe)) wie Mercedes ihn in ihrer eigenen Automatik verbaut. Der RSG wird durch einen 48V Akku, der in der Nähe des Scheibenwischwasserstutzen liegt, gespeist. Wie der Name schon sagt, liegt der Startergenerator am Riemen des Motor an, nimmt also quasi die Position der Lichtmaschine ein, welche dadurch entfällt. Dadurch kann der Motor nur elektrisch unterstützt werden, wenn er selbst läuft, da zwischen Generator und Getriebe noch der Motor liegt, der, wenn der Starter läuft, auch laufen muss. Bei einem ISG kann der Startergenerator, auch wenn der Verbrennungsmotor aus ist, das Fahrzeug mit der Leistung des ISG gleiten lassen. Aber mit den 14 PS des ISG ist Beschleunigen nicht möglich, nur längere Rollintervalle, da das Getriebe vom Motor abgekoppelt wird, wie bei einem PHEV. Für die Phasen, in denen der Verbrennungmotor läuft, ist der Unterschied zwischen ISG und RSG marginal.
Ein Turboloch kann man jedoch nie ganz eliminieren. Man kann es nur so unmerkbar klein wie möglich machen.
Der Unterschied zwischen Audi und BMW liegt darin, dass BMW auch bei den kleineren Motorisierungen (20d) auf eine 48V Technik setzt und nicht, wie Audi bei deren 40TDI Modellen auf eine 12V Technik.
110 Antworten
Zitat:
@DriverF48 schrieb am 7. Oktober 2024 um 17:47:42 Uhr:
Zitat:
@Vux schrieb am 07. Okt. 2024 um 17:13:41 Uhr:
Ich würde beim E-Auto den Akku einfach mal mit dem Motor bei einem Verbrenner vergleichen. Da ist es in der Regel auch ein Totalschaden wenn dieser Kaputt geht
Nur das es beim Motor nicht immer ein kapitaler Motorschaden sein muss, sodass man reparieren kann. Neuer Akku zwischen ~ € 15 - 25.000. Diese Firma misst jede einzelne Zelle (hunderte und mehr) und wechselt dann eben nur diese defekten Zellen aus. Preis im mittleren bis hohen 4-stelligen Bereich. Aber Auto muss nach Kroatien und steht dort dann bis zu mehreren Wochen.
Da wäre entgegengestellt jetzt eben interessant wie viele Akkus "Kapital" versagen gegen wie viele Motoren. Bei einem Motor reicht ja auch schon ein kleiner Defekt aus und Turbolader, Ventile etc. verabschieden sich. Kann man noch in stand setzten, aber ob man da 4 Stellig bleibt ist dann offen 😁
Zitat:
Einen defekten Akku repariert (so gut wie) niemand. Zumindest kein Hersteller. War Mal bei auto mobil auf VOX ein interessanter Bericht über eine kroatische Fachfirma, die defekte Akkus repariert....was dort Teslas und Co. rumstanden, unfassbar. Bei allen lehnte der jeweilige Hersteller einen Tausch auf Garantie ab
Wenn es da tatsächlich so wenig Anbieter gibt die einen Akku reparieren ist es natürlich auch naheliegend, das dieser Anbieter dann viele defekte Autos da hat. Wenn es in Deutschland nur eine Hand voll Werkstätten gäbe die Diesel und Benziner reparieren wäre bei denen auch Land unter 😁
Ich denke das ist alles einfach nicht so pauschalisierbar. Und rein aus technischer Sicht, würde ich erwarten, dass ein Verbrennungsmotor mit ~90 mal mehr beweglichen Teilen deutlich anfälliger für Fehler ist als ein E-Antriebsstrang. Zumal ich bei den Tolleranzen mit denen so ein Motor läuft immer wieder von der Ingenieurskunst begeistert bin, dass die Dinger überhaupt funktionieren und dann auch noch locker 200.000km abspulen 😁
Meine persönliche Sample-Size ist recht klein. Im Umfeld gibt/gab es 4 Verbrenner 2 davon ~150.000km gelaufen. Beide haben angefangen Probleme zu machen und 5 Elektroautos alle ungefähr bis 100.000km gefahren und keines davon hatte eine einzige Reparatur. Wie gesagt, ist eine Menge die absolut nicht repräsentativ ist.
Ja, ein Verbrenner unterliegt offensichtlich einem Verschleiss, aber im Alter ist ein Hauptproblem der Kunststoff. Da ist gerade die Elektrotechnik mit ihren Kabeln, Kriechströme und Kurzschlüsse und Lötstellen ein Problem, so dass man gespannt sein darf, wie sich die Haltbarkeit zukünftig zeigt. Auch sind Integrierte Schaltkreise (IC´s) nicht für die Ewigkeit gebaut - habe selbst mal bei Infineon in der Waferproduktion kurzzeitig gearbeitet, so dass ich mir nicht sicher bin was letztlich die echte Nutzungsdauer der Fahrzeuge in Zukunft limitiert. Aber irgendeinen Tod müssen wir alle sterben, daher will ich gar nicht an dieser Stelle die Elektrifizierung schwarz malen - ich bin lediglich möglichst realistisch, dass auch die E-Technik sich nicht wesentlich von der Mechanik unterscheidet, sondern bloß anders.
Am Ende ist der hier verbaute Akku ein Verschleißteil und man wird über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeuges mit entsprechenden Ausfällen zu rechnen haben. Und hier kommt dann halt wieder die Verhältnismäßigkeit ins Spiel, dass zwar dieser Akku teuer ist, aber wohl noch keinen wirtschaftlichen Totalschaden in den nächsten 13-15 Jahren verursachen wird.
An dieser Stelle klinke ich mich aus dieser hypothetischen Diskussion auch wieder aus und bin eher gespannt was für Hinweis zum MH-Umgang sonst noch folgen werden.
VG
Chris
Mich würde noch interessieren, ob die Hersteller den Akkuverschleiß quasi einkalkulieren. Die 48v MH Technik also letztlich (nur) für den geringen Prospektverbrauch benötigen. Und wenn der Akku nach 4-5 Jahren in die Knie geht; wird er eben deutlich weniger genutzt von der Steuerung. Das Auto segelt seltener, der Motor läuft durch, der Verbrauch steigt minimal, aber es ist auch kein Akkutausch nötig (und alle sind glücklich - nur der IST-Verbrauch passt nicht mehr zum Normverbrauch; merkt aber eh‘ keiner… hoffentlich…)?
Ich denke man wird durch das Lademanagement eine maximale Standzeit realisieren.
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Zitat:
@Forenfux78 schrieb am 8. Oktober 2024 um 09:26:20 Uhr:
Mich würde noch interessieren, ob die Hersteller den Akkuverschleiß quasi einkalkulieren. Die 48v MH Technik also letztlich (nur) für den geringen Prospektverbrauch benötigen. Und wenn der Akku nach 4-5 Jahren in die Knie geht; wird er eben deutlich weniger genutzt von der Steuerung. Das Auto segelt seltener, der Motor läuft durch, der Verbrauch steigt minimal, aber es ist auch kein Akkutausch nötig (und alle sind glücklich - nur der IST-Verbrauch passt nicht mehr zum Normverbrauch; merkt aber eh‘ keiner… hoffentlich…)?
Das wäre der Idealfall, dass man dann halt lediglich ein paar Kilos umsonst mitschleppt, aber nicht gleich die Elektronik vom Fahrzeug rebelliert und nach einem neuen Akku schreit.
Mit dem 0,x Mehrverbrauch könnte zumindest ich gut leben 😉