320 CDI (R6) EKAS defekt

Mercedes E-Klasse W211

Hallo Leute, mich hat es jetzt erwischt. Gestern lief mein Dicker nur noch im Notlauf. Ich hab eben den Fehlerspeicher ausgelesen und siehe da: EKAS

Nun meine Frage: (habe bereits die Suche bemüht, aber fast alles V6)

Welche Teile gehören alle zu dem System? Was ist die häufigste Ursache? Stellmotor, Gestänge oder Stellmotor?

Ne kurze Anleitung, wie am besten zu wechseln und welche Teile ich bestellen sollte?

Viellicht hat jemand auch kurz Zeit und Lust, die sogenannte EKAS kurz in verständlichen Worten zu beschreiben samt ihrer Funktionsweise?

Danke im Voraus.

EDIT: ich hatte schon seit längerem das Gefühl, dass mein Benz nicht die Leistung hat, die er haben müsste. Zusätzlich im kalten Zustand ein kurzes Ruckeln im Teillastbetrieb.

Können die Symptome allesamt mit dem EKAS zu tun haben? Oder kann es keinen "schleichendes" Defekt geben?

Beste Antwort im Thema

Meine Glaskugel ist zur Zeit leider in der Wartung, daher kann ich Dir nicht sagen, ob dein Leistungsverlust (NUR) vom EKAS kam, aber:

- Eins der Symptome für defekte EKAS bzw. völlig versifften Ansaugkrümmer ist Leistungsverlust (vor allem im oberen Drehzahlbereich - da geht ihm sprichwörtlich die Puste aus). Falls nur die EKAS defekt ist (also der Stellmotor) dann ist meist untenrum ein Leistungsverlust zu verzeichnen, eine erhöhte Rußbildung und ein unrunder Leerlauf.

- am sinnvollsten ist es, nachdem man sichergestellt hat, dass das Gestänge sich bewegt beim Gasgeben, die Ansaugbrücke runter zu machen und erstmal zu schauen. Die muss ja sowieso runter und dann sieht man oft schon das Problem. Meistens ist vom Durchmesser der Ansauggkanäle nur noch ein Teil übrig und damit können die EKAS-Klappen nicht alle ihre Positionen anfahren -> dadurch fahren sie an irgendeiner Position gegen einen Widerstand und können verbiegen

- Die EKAS besteht aus den 6 Klappen im Ansaugtrakt und dem Stellmotor mit Gestänge, der diese Klappen steuert

- Funktion grundsätzlich: Jeder Zylinder hat 2 Ansaugkanäle - einer geht ganz normal durch wie früher und der zweite hat eine Klappe, die wie eine Drosselklappe funktionert und den Kanal somit öffnen und verschließen kann (und alles dazwischen). Fährt man nun in einem recht niedrigen Drehzahlbereich, dann wird die Klappe geschlossen und die Luft strömt nur über die freie Ansaugleitung, welche so in den Zylinder mündet, dass die Luft einen Drall bekommt und somit eine Verwirbelung entsteht. Diese Verwirbelung trägt dazu bei, dass der Kraftstoff sich besser mit der Luft vermischt und die Verbrennung somit sauberer und effizienter von Statten geht. Bei höheren Lasten wir die Klappe immer mehr geöffnet um der höheren Luftbedarf des Motors zu decken.

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Sau gut! Mit was hast den Schmodder jetzt rausgeholt? Was war jetzt mit der EKAS? Neuen Stellmotor oder einfach alles nur sauber gemacht und den Fehler gelöscht?

Ich hab es einfach lange und heiß mit dem Hochdruckreiniger ausgewaschen...zwischendurch mit einer Kunststoff Flaschenbürste etwas nachgeholfen...sie ist ziemlich sauber geworden, aber keine 100%...ich denke aber, dass ist nicht so schlimm!

Der Stellmotor war hinüber.

Top! Danke für Dein Feedback!

So, heute erneut im Notlaufprogramm nach Hause gefahren -.-

Fehler auslesen brachte keinen Erfolg. Keiner abgelegt.

Parameter machten deutlich, dass kein Ladedruck vorhanden ist.

Luftfilter + Gehäuse & darunter liegendes Blech entfernt, Schlauch vom Turbo abgezogen und ein blockierendes Turbinenrad festgestellt :-(

Es darf doch echt nicht wahr sein, hatte aber schon mit Folgeschäden gerechnet...zum Glück sind die Lader im Austausch nicht so teuer.

Hat vielleicht jemand auf Anhieb eine Anleitung parat? Sieht auf den ersten Blick gar nicht so schlimm aus.

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Ich hole den Ekas Fred hier raus. Hat schon jemand seine Drallklappen ausgebaut und den Ekas Motor deaktiviert? Dieser Ami wirbt offen damit.
http://cb-engineer.com/.../...ifold-swirl-valve-removal-and-port-match

Im BMW Forum liest man häufig von ausgebauten Drallklappen.

Ein Freund von mir hat einfach den Stecker gezogen und nen Wiederstand rein. Keine Fehlermeldung und durch den TÜV gekommen, woran es zuletzt scheiterte.
mfG

Hallo noch schnell eine Frage hier... Und nochmal danke an FNAB1488 und daskaiserlein die mir per PN schon sehr geholfen haben.

Wie ist die Stellung des EKAS offen? So wie wenn es der EKAS Motor komplett gegen Fahrtrichtung zieht oder umgekehrt?

Vielen Dank

hab es dir per PN schon geschrieben: der Verbindungshebel der 6 Klappen muss nach vorne gezogen werden für auf...

Ja danke... War mir nur nicht sicher was du gemeint hast mit nach vorne ziehen das eigentliche Gestänge oder den Hebel... Jetzt ist alles klar. Vielen Dank. 🙂

Hi,

Habe das jetzt eine Zeit probiert vorne zu fixieren. Irgendwie kommt es mir aber vor das das Auto jetzt mehr Verbraucht und nicht einen so guten Durchzug hat. Habe die Klappen dann einmal Probeweise auf "Zu" gestellt und bilde mir ein das er da besser laeuft. Das kann doch eigentlich nicht sein?!

Kann man das irgendwie wieder permanent einhaengen? Das einzige was mir einfaellt (ausser Kruemmer neu und Motor neu) einfach eine Schraube durch beides und fertig. Aber irgendwie Scheue ich mich davor dort rumzubohren.

Bitte fuer Ideen sehr dankbar.

Lg
Ferdinand

Du wirst in keinem Fall eine völlig zufriedenstellende Leistung erhalten. Es sei denn Du hast noch ganz andere Motorprobleme.

Mit den Drallklappen erreicht man bei "Offen" (höhere Drehzahl, mehr Leistung beansprucht) ein Schichtung des Luftgemischs. DieKolbenoberfläche ist speziell geformt, so dass mit der geschichtete (strömenden) Luft in rauen Mengen eine optimale Verwirbelung im Zylinder erfolgt. Bei weniger Luftbedarf/verbrauch sind die Drallkklappen geschlossen, da das ganze nur bei einem fetten Luftstrom funktioniert und die unspezifische Einleitung der Luft in den Zylinder besser ist.

Naja, setzt Du das EKAS außer Kraft, verlierst Du in jedem Fall. Entweder "unten herum" oder "oben herum" 😉 Wenn man halbwegs sein Gefährt mag und auch Leistung liebt, dann macht man so etwas eigentlich nicht.

Zitat:

@jpebert schrieb am 3. November 2017 um 20:40:50 Uhr:



Mit den Drallklappen erreicht man bei "Offen" (höhere Drehzahl, mehr Leistung beansprucht) ein Schichtung des Luftgemischs. DieKolbenoberfläche ist speziell geformt, so dass mit der geschichtete (strömenden) Luft in rauen Mengen eine optimale Verwirbelung im Zylinder erfolgt. Bei weniger Luftbedarf/verbrauch sind die Drallkklappen geschlossen, da das ganze nur bei einem fetten Luftstrom funktioniert und die unspezifische Einleitung der Luft in den Zylinder besser ist.

... stimmt so nicht, bzw. ist genau andersherum.

Die Schichtung des Luftgemisches (jetzt erstmal egal ob Otto oder Diesel) passiert eben nicht bei komplett offenen Klappen (also bei hohen Drehzahlen) sondern gerade bei niedrigen. Gerade beim Diesel mit AGR ist es sinnvoll, dem weniger zündwilligen Anteil aus der Rückführung etwas auf die Sprünge zu helfen. Dabei sind die Kanäle mit gerader Luftzufuhr geschlossen und die offenen Kanäle münden außermittig und radial verdreht im Zylinder und sorgen damit für eine Verwirbelung entlang der Zylinderachse (tangentialer Wirbel). Die höheren Gasgeschwindigkeiten sorgen damit beim Diesel für eine bessere Durchmischung von Kraftstoff und Gasanteilen und damit für eine bessere Verbrennung.

Bei hohen Drehzahlen werden die Klappen geöffnet, um so viel Luft wie möglich in den Zylinder zu bekommen - durch die mittige Anordnung des Hauptkanals, findet dabei keine wirkliche Drallbewegung mehr statt.

nicht vorhandene (oder: immer geöffnete) Drallklappen sind also tatsächlich dafür zuständig, dass im unteren Drehzahlbereich (und auch nur bei betriebswarmem Motor) die Verbrennung nicht so gut abläuft wie mit funktionierendem System. Damit entstehen mehr Schadstoffe/Rückstände im Abgas und es ist nicht die komplette Leistung vorhanden.

Meine Erfahrung zeigt allerdings sowohl beim OM647/8, als auch beim 642 - das dies für den größten Teil der Nutzer im Realbetrieb nicht erkennbar ist (fehlende Leistung im unteren Drehzalbereich wird entweder durch zwei Grad mehr Gaspedalstellung ausgeglichen oder erst überhaupt nicht bemerkt).

@daskaiserlein Du hast recht, es wird der Füllkanal bei niedrigen Drehzahlen durch die Drallklappe geschlossen, um eine bessere Verwirbelung zu erreichen, nicht der Drallkanal. Wie dem auch sei, im Ergebnis wird es nicht besser, legt man die Drallklappen auf eine Position fest oder entfernt die gar. Die Lösung halte ich nur für Schrottautos plausibel, die einfach bis zu ihrem Ende noch ein bisschen fahren sollen.

... dass das keine "vernünftige" Lösung ist, steht außer Frage.
Aber ich bin auch für ein paar Monate so gefahren, weil die Kugelpfanne am Hebel ausgeschlagen war und es dieses nicht als Einzelteil gibt, sondern nur als Gesamtsystem Ansaugbrücke und EKAS-Motor. Also habe ich die Klappen offen gelassen und fixiert bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich die Ansaugbrücke sowieso abgebaut habe und eine Reparaturlösung herstellen konnte. Dabei hat man untenrum etwas Verlust bemerkt, aber der Verbrauch ist nicht merklich gestiegen und auch sonst konnte ich nur etwas mehr Ruß im Teillastbetrieb feststellen...

Für eine Weile also völlig in Ordnung - oder für Schrottautos ;-)

P.S.: Habe auch bei zwei 642ern das EKAS stillgelegt bei Auftreten des Standardfehlers (Öleintrag im Stellmotor), da den Fahrern die Reparatur beim Freundlichen zu teuer war (ca. 2500€) - fahren seit über einem Jahr immer noch so rum...
Wenn man also keine Ansprüche an optimal laufende Technik hat, läuft das recht annehmbar...

Den Stellmotor gibt es einzeln. Etwa 150€, von Pierburg bspw. Das Gestänge auch.

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