25000 Euro Finanzierung fürs Auto. Übernehme ich mich?
Guten Abend!
Kurz die Vorgeschichte. Ich bin 27 und vor ein paar Wochen haben wir meiner Lebensgefährtin ein neues Auto gekauft. Beim Abholen habe ich mich in einen Peugeot 5008 verguckt, da ich gerne von "sportlich und zu klein" auf "gemütlich und groß" wechseln würde.
Ich habe über die letzten vier Jahre mein aktuelles Auto, einen VW Scirocco finanziert. Der Restwert des Autos entspricht noch genau der Restsumme die ich der Bank schulde. Dort war eine monatliche Rate von 250 Euro fällig, welche ich ohne Probleme aufbringen konnte.
Nun überlege ich, den erwähnten 5008 ebenfalls voll zu finanzieren. Das wären bei 25000 Euro Kaufpreis eine monatliche Rate von ca. 380 Euro auf 78 Monate. Da es sich um einen Jahreswagen mit BJ Ende 2017 und 20tkm auf der Uhr handelt ist es wahrscheinlich, dass ich den Wagen über die Dauer der Finanzierung fahren werde. Da ich Lebenszeitbeamter im öffentlichen Dienst bin steht ein Jobverlust etc. außer Frage, daher wäre die Finanzierung des vollen Kaufpreises bei der Bank auch ohne weiteres möglich.
Meine finanzielle Situation stellt sich wie folgt dar:
- Nettoeinkommen ca. 2250 Euro + aktuell 200 Euro Mieteinnahmen (Ich besitze einen Teil eines Gemeinschaftshauses)
- Ersparnisse von ca. 5000 Euro sind angelegt und werden nicht angegangen
- Fixe Ausgaben mit Miete etc. belaufen sich auf ca. 1300 Euro
demnach wäre noch ca. 1150 Euro zur "Verfügung". Davon würde ich ca. 250 Euro pro Monat für Versicherung, Steuern und fällige Reperaturen zur Seite legen. Ansonsten führe ich einen eher sparsamen Lebensstil und besitze keine teuren Hobbies.
Was haltet ihr von der geplanten Finanzierung? Ist das so sinnvoll oder übernehme ich mich mit dem Auto etwas? Nach einigen Faustformeln, welche hier im Forum kursieren, ist der Wagen für mich zu teuer. Das wäre meine mit Absand teuerste Neuanschaffung und sowas will wohl überlegt sein.
Grüße
Beste Antwort im Thema
78 Monate finanzieren ... Mit etwas gesundem Menschenverstand ... Nö.
115 Antworten
Wenn Du regelmäßig wechseln möchtest, wäre Leasing eine Option.
Wenn Du nicht auf eine bestimmte Marke oder ein bestimmtes Modell fixiert bist, kann man Leasing-Schnäppchen, die es immer irgendwo gibt, abgreifen.
Wobei momentan sowohl die günstigen Leasing-Angebote, wie auch die teils günstigen Finanzierungsmodelle nicht unwesentlich vom derzeit niedrigen Zinsniveau profitieren. Das kann in ein paar Jahren durchaus auch wieder mal anders aussehen.
XF-Coupe
Zitat:
@XF-Coupe schrieb am 5. November 2018 um 17:06:40 Uhr:
Wenn Du regelmäßig wechseln möchtest, wäre Leasing eine Option.Wenn Du nicht auf eine bestimmte Marke oder ein bestimmtes Modell fixiert bist, kann man Leasing-Schnäppchen, die es immer irgendwo gibt, abgreifen.
Wobei momentan sowohl die günstigen Leasing-Angebote, wie auch die teils günstigen Finanzierungsmodelle nicht unwesentlich vom derzeit niedrigen Zinsniveau profitieren. Das kann in ein paar Jahren durchaus auch wieder mal anders aussehen.
XF-Coupe
Durch die Medien habe ich immer wieder viel negatives übers Privatleasing gehört. Ist allerdings auch schon ein paar Jahre her. Dass es sich geschäftlich lohnt ist außer Frage, nur kann man es als Privatperson heutzutage auch empfehlen?
Ich denke, dass viele hier ein paar Sachen vermischen, bzw nicht differenzieren können oder wollen:
- Hausverschuldung / Autoverschuldung: beim Haus ist für die Bank i.d.R ein Gegenwert da. Beim Auto nur anfänglich und der Wert nimmt rapide ab.
- Bei einem moderaten Fahrzeugwechsel kann man bei der Betrachtung der Mehrbelastung (Kredit, der vor dem Kauf nicht zu tilgen war) durchaus die Sprit-, Versicherungs-, Wartungskosten ausblenden, solange man nicht von Polo Fox auf Bentley wechselt. Bei einem Neuwagen kann man die ersten zwei jahre sogar die theoretischen Rep.-Kosten, die man bislang pauschal hatte, komplett aus der Berechnung raus lassen.
@pelle284
ich habe Privatleasing durch und es war günstiger als jede andere Art das neue Auto zu zahlen, da der Hersteller das über seine eigenenj Bank subventioniert hat. Wie? Keine Ahnung... war mir auch egal...
Zitat:
Diese Art der Finanzierung muss ich dann vermutlich direkt mit dem Händler bzw. der Autobank aushandeln, richtig?
Schau mal bei sixt-neuwagen.de. Nennt sich Vario Finanzierung und ist im Prinzip eine Art Leasing mit der Möglichkeit, dass Auto am Ende zu übernehmen. Aber aufgepasst: Bei vario Finanzierung steht am Ende noch eine "kleine" Schlussrate von zirka 500-1000 Euro an (wird aber alles aufgeführt).
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Als sehr wichtig sehe ich an, das Fzg nach Leasingende übernehmen zu können.... das Muss garantiert werden, beim mir war der Restwert des Fzg wesentlich höher als die Schlussrate von 10% des Neuwagenwertes
Bei den aktuellen Zinssätzen finde ich eine Ballonfinanzierung lukrativer, vor allem weil man (zumindest habe ich die Erfahrung gemacht) am Ende wesentlich weniger Zirkus bei der Rückgabe hat verglichen zum Leasing, aber das mag an meinen bisherigen Händlern gelegen haben.
Und ja das läuft über den Händler bzw. die Autobank in der Regel. Bei Mercedes nennt sich diese Art der Finanzierung Plus3 und ist mit garantiertet Rücknahme in Höhe der Schlussrate. (In der Regel ist aber der zu erwartenden Restwert höher als die Schlussrate, hier muss man dann schauen wie man nach den 3-4 Jahren damit umgeht, im Idealfall ist der Händler fair und legt noch die Differenz drauf bei Rückgabe, ansonsten muss man die Schlussrate bezahlen mit einer Zwischenfinanzierung, den Wagen für mehr verkaufen, finanzierung ablösen und dann wieder verkaufen, wäre halt etwas "Aufwand"😉.
Zitat:
@Bluedo schrieb am 5. November 2018 um 16:01:57 Uhr:
Es kommt auf die Besoldungsgruppe an. Der TE ist wahrscheinlich in der A09.Mein Kumpel ist Polizist(A09) und im gehobenen Dienst und hat auch Mieteinnahmen aus einem Erbe die er sich mit seinem Bruder teilt(Immobilie in Frankfurt).
Er und seine Lebensgefährtin möchten sich eine Wohnung/Haus kaufen. Die Bank hat ausdrücklich bei max. 400t € dicht gemacht, da beide noch Autokredite am laufen haben.
Für 400t € kriegt man gerade mal eine 3-Zimmer 70qm Wohnung in Frankfurt.Aber sobald beide Kredite abgezahlt sind und er zufälligerweise Oberkommissar oder Hauptkommissar wird, sollten 100 - 200t € mehr kein Problem sein 😁
Beamter, Immobilien(mit)eigentum in FFM und eine Lebensgefährtin die mit drin stecken würde, Immobilienkredit bei dem die Bank jederzeit an die Immobilie könnte. Ich würde mal stark behaupten dein Kollege war bei der falschen Bank 😉
Kenne aber auch die sonstigen Details nicht. Eventuell liegen alte schlechte Schufa Einträge bei ihm oder der Lebensgefährtin vor. Eventuell gibts schlechtere Kreditwürdigkeit weil die beiden unverheiratet sind. Oder kratzen die beiden schon an der 40er Marke vom Alter her, dann könnte das ein Faktor sein, dann wäre er aber sicher kein Kommissar mehr, sondern sicher schon mal min. Oberkommissar.
Aber gut können viele Faktoren sein die da noch mit reinspielen. Auch vorhandene oder eben nicht vorhandene Bausparverträge etc. sind ein Faktor. Eigenkapital uvm.
Ansonsten halt mal 20-30min aus der City rausfahren, dann bekommt man für 400k schon ein schickes Einfamilienhaus mit kleinem Garten für die 400k 😉
Tja, manche betrachten es schon als Vermögen, wenn sie kreditwürdig sind ... 🙄
Schwups, sind mal 20/30 Jahre vorbei (das geht rückwirkend betrachtet rasend schnell) und man erkennt, dass man, solange man Zahlungsverpflichtungen für Darlehens- oder Leasingverträge hat, ein Sklave des Systems ist und immer schneller im Hamsterrad strampeln muss, um seinen Verpflichtungen nachzukommen.
Egal wie hoch das Einkommen ist, man sollte immer weniger ausgeben als reinkommt. Denn gerade die junge Generation wird im Alter eine gewaltige Einkommenslücke füllen müssen, um den Lebensstandard halten zu können. Da kann es sein, dass man im Rentenalter weiter im Hamsterrad strampeln muss, wenn man seinen Lebensabend nicht in Altersarmut fristen möchte.
Wenn man frei von fixen Zahlungsverpflichtungen ist, ist man auch frei in seiner Lebensgestaltung ... aber das wirst Du wohl erst in 20 - 30 Jahren verstehen, was ich damit meine.
XF-Coupe
Schön mal wieder zu sehen, was für kräftige Hamsterrad-Strampler hier wieder unterwegs sind. Klares Highlight waren die 150€ fürs Steakhouse, Hammer. Naja, jedem das seine, entweder man malocht bis 70 oder ist finanziell unabhängig mit 50.
So ist es brociek. Mit 50 war auch mein Plan, aber das habe ich nicht ganz geschafft. Da kam eine teure Scheidung dazwischen und bis diesen Sommer waren noch Kiddis in der Ausbildung.
Aber demnächst werde ich 56 und ab Januar werde ich meine Arbeitszeit deutlich reduzieren 😉
Denn der wahre Luxus liegt darin, über seine Lebenszeit selbst verfügen zu können ... dafür würde ich, wenn es nötig wäre, auch bei den Autos Abstriche machen.
XF-Coupe
Zitat:
@brociek96 schrieb am 6. November 2018 um 02:09:22 Uhr:
Schön mal wieder zu sehen, was für kräftige Hamsterrad-Strampler hier wieder unterwegs sind. Klares Highlight waren die 150€ fürs Steakhouse, Hammer. Naja, jedem das seine, entweder man malocht bis 70 oder ist finanziell unabhängig mit 50.
Sind 150€ zu wenig ? Wagyu Steaks find ich jetzt nicht sooo gut, als dass ich dafür das doppelte oder dreifache zahlen würden, daher sind wir mit 150€ eher günstig dabei bei entsprechendem Ambiente.
Und natürlich gibt's die Leute die mit 50 in "Rente" gehen können und ein Leben lang sparsam gelebt haben. Denen gönne ich das natürlich auch. Gibt aber auch genug die dann 2 Jahre später mit nem Hirnschlag umkippen ohne viel von ihrer lebenslangen Vorsorge gehabt zu haben und dann nur noch an die Decke gucken oder schlimmeres, musste ich leider selbst in der Familie erleben, daher habe ich für mich beschlossen mein Leben in vollen Zügen zu genießen.
Bedeutet nicht, dass ich nicht vorsorge für später, drei Standbeinde braucht die Altersvorsorge natürlich trotzdem. (Gesetzliche Rente, Zusatzrente öffentlicher Dienst und private Vorsorge). Ich spare mir aber nichts vom Mund ab.
Gibt natürlich viele die im Hamsterrad strampeln müssen, aber auch genug die einfach im Hamsterrad Zeit absitzen und dort eine ruhige Kugel schieben 😉
Der eine geht mit 60 auf Weltreise und ist dann jeden Morgen müde, weil er Nachts fünf mal aufs Klo musste, der andere macht die Weltreise mit 35 und ist Morgens müde weil er Nachts zu lange aus war. Jedem so wie er es gerne mag.
Zitat:
@XF-Coupe schrieb am 6. November 2018 um 02:00:59 Uhr:
Schwups, sind mal 20/30 Jahre vorbei (das geht rückwirkend betrachtet rasend schnell) und man erkennt, dass man, solange man Zahlungsverpflichtungen für Darlehens- oder Leasingverträge hat, ein Sklave des Systems ist und immer schneller im Hamsterrad strampeln muss, um seinen Verpflichtungen nachzukommen.
Das System lebt von den versklavten Hamsterradstramplern, die sich Dinge anschaffen, die sie aus Fremdmitteln bezahlen.
Insofern lässt man besser die anderen strampeln, guckt sich das Hamsterrad von außen an und genießt seine Freiheit.
Zitat:
@meepmeep schrieb am 6. November 2018 um 08:12:11 Uhr:
Zitat:
@XF-Coupe schrieb am 6. November 2018 um 02:00:59 Uhr:
Schwups, sind mal 20/30 Jahre vorbei (das geht rückwirkend betrachtet rasend schnell) und man erkennt, dass man, solange man Zahlungsverpflichtungen für Darlehens- oder Leasingverträge hat, ein Sklave des Systems ist und immer schneller im Hamsterrad strampeln muss, um seinen Verpflichtungen nachzukommen.Das System lebt von den versklavten Hamsterradstramplern, die sich Dinge anschaffen, die sie aus Fremdmitteln bezahlen.
Insofern lässt man besser die anderen strampeln, guckt sich das Hamsterrad von außen an und genießt seine Freiheit.
Sehe ich genauso!
Hab mir den ganzen Thread jetzt mal durchgelesen.
Einerseits sehr interessant, andererseits beängstigend. Frage mich gerade, wieviel ich in meinem bisherigen Leben falsch gemacht habe mit meiner, ebenfalls langjährigen Autofinanzierung um die Raten klein zu halten (um sich über den Monat gesehen, den "Hals" nicht zu zu ziehen), und wg Hausfinanzierung trotzdem nicht viele Rücklagen zu bilden.
Überlege nun ernsthaft, an diesem Zustand etwas zu ändern, auch wenn ich nicht weiß, wie....
Glaube, ich brauch mal nen Finanzberater... :/
"Egal wie hoch das Einkommen ist, man sollte immer weniger ausgeben als reinkommt."
Dazu passt der alte Spruch "reicht wird man nicht durch hohe Einnahmen, sondern durch niedrige Ausgaben".
Das dumme daran ist nur, dass unsere heutige Generation anders aufwächst, als die Ü50/Ü60. Unsere Eltern der Kriegsgeneration starteten bei Null und so war Schulden machen fast schon zwingend. Da konnte man nicht erst zwei Jahre sparen und dann die zerstörte Wohnungseinrichtung erneuern.
Vielleicht brachte mir mein Großvater deshalb bei, dass ich erst 1,- DM einnehmen solle, bevor ich 0,50 Pfg. ausgebe. Klappte zwar bei manchen Anschaffungen nicht immer, im Großen und Ganzen aber schon. Und es erleichtert das Leben wirklich ungemein, wenn man nicht bei jeder Ausgabe daran denken muss, ob der Kredit dafür wohl bewilligt wird.
Und die heutige Generation holt sich das aktuelle Smartphone per 24-Monatsvertrag, finanziert den neuesten Fernseher usw. und stellt dann am 20. des Monats fest, dass das Konto in den Miesen ist. EC-Karte (oder Kreditkarte) beim Einkaufen sei Dank, dazu monatlicher Kontoauszug - und schon hat man den Überblick verloren. Eine bezeichnende Situation: Ein Typ mit einem Crossfire tankt für 10,- € und seine EC-Karte "funktioniert" nicht. Ein anderer holt sich für 40/50,- € Feuerwerkskörper und seine EC-Karte funktioniert auch nicht.
Hier reden auch mehrere Generationen durcheinander 😉, man muss halt auch sagen das früher "die Dinge" anders waren und die jüngeren Generationen einen anderen Lebensstil pflegen, was die älteren Generationen meistens nicht gut finden. Das überträgt sich aber auch auf die wiederrum nächste Generation. Ich schüttele auch unbewusst den Kopf wenn ich 10 Jährige mit Smartphones rumlaufen sehe, ist aber Heute einfach so.
Das Bild habe ich zu vielen Leuten im Kopf 😉 : https://i.imgflip.com/2ltpgh.jpg
Am Ende des Tages muss jeder selbst entscheiden wie er leben möchte und was er für Pläne hat.
Manche sparen sich ein Leben lang alles vom Mund ab um einen schönen Lebensabend zu haben und kippen ein Jahr nach Renteneintritt um. Manche machen es genauso und sind noch fit bis ins hohe Alter. Manche sind 30 und gehen in die Privatinsolvenz. Manche verdienen schon in jungem Alter so gut sich viel Leisten zu können und können dabei trotzdem gut wirtschaften. Jedem das seine, man lebt nur einmal, was jemand draus macht ist voll und ganz ihm überlassen.
Solange ich spaß am Leben habe und am 25. eines Monats nicht auf Nudeln mit Ketchup umsteigen muss, ist für mich persönlich alles ok 😉
War jetzt mein letzter Beitrag zu dem Thema. Sind ganz schön abgedriftet, aber ist auch mal interessant das Thema.