2005er E350 und LPG?
Hallo Alle!
auch auf die Gefahr hin einen Suchfunktionshinweis zu ernten muss ich Euch trotzdem fragen. Ich habe mir die Augen schon wund gelesen und bin jetzt total verunsichert.
Ich habe mir einen E350 Baujahr 06/2005 gekauft und möchte den auf LPG umrüsten. Ich wohne in Radolfzell und habe zwei Umrüster in der Nähe gefunden, Weber in Konstanz und Boehler in Allensbach. Kennt Die jemand und können die den Wagen umrüsten/aufrüsten? Welche Anlage/Hersteller sind denn nun gut dafür? Ich habe das Gefühl, dass ich mit dem 350er einen gekauft habe, der kaum umgerüstet wird oder wurde und einen Umrüster zu finden der damit Erfahrung hat ist nicht leicht. Kann ich davon ausgehen, dass die Werkstatt es drauf hat wenn die einen 320er umgerüstet haben?
Vielen Dank für Euere Tipps!!
Viele Grüße, Gerd
Beste Antwort im Thema
So, jetzt war ich bei MB und der Fehlerspeicher wurde ausgelesen. 7 Fehler sind aufgezeichnet worden. Da bei MB bei der letzten Inspektion offensichtlich den Speicher nicht ausgelesen wurde ist nicht ganz klar welche alt sind und welche neu sind bis auf zwei Fehler bei denen "Aktuell und gespeichert" steht. Die Fehler haben wohl in erster Linie mit dem Gasbetrieb zu tun. Ein Aussetzer des Zylinder 6 und O2 Sonden Meldungen zu unplausiblen Werten. Der MB-Meister hat natürlich einen neuen Termin angesetzt bei dem alle Fehler "abgearbeitet" werden sollen. Zum Glück ist der Umrüster für meine Gasanlage um die Ecke der MB-Werkstatt und zum Glück war der heute auch da. Ihm habe ich den Ausdruck der Fehlerliste gezeigt. Er sagt, dass die Fehler teilweise von den Aussetzern der Gasanlage seit dem Umbau noch im Speicher stehengeblieben sein können, es sind ja auf jeden Fall auch ältere Fehler dabei. Zweitens kann zum Beispiel der Aussetzer der Zylinder 6 von den Zündkerzen bzw. der Zündkerze kommen, da bei Gasbetrieb ein höherer Verschleiss der selben auftritt. Darauf hatte er mich schon vor dem Umbau hingewiesen. Normalerweise ist ein Zündkerzentausch nach ca. 60000 KM notwendig, das sollte man locker halbieren bei Gasbetrieb.
Jetzt ist der Fehlerspeicher wieder leer. Der Umrüster hat mir empfohlen mal mind. 100 KM auf Benzin zu fahren, auch und vor allem auf der Autobahn. Das tut auf jeden Fall mal gut und ist sowieso auch eine Empfehlung von ihm von Anfang an gewesen. Das Kennfeld der Motorsteuerung verändert sich in der Regel auf Gasbetrieb, da das Gemisch ja immer zu mager ist. Das kann man entweder durch gelegentliches Fahren mit Benzin, also Autobahn mit zügigem Fahren, oder durch das Diagnosegerät zurückstellen. Bei meinem Motor hatten wir das von Anfang immer wieder kontrolliert und das Kennfeld war immer einwandfrei (+/- 0%). Also habe ich eher darauf verzichtet auf Benzin zu fahren. Jetzt mache ich das mal und vielleicht putzt es ja die Kerzen etwas und damit ist alles in Ordnung.
Es ist schon erstaunlich wie gut mich mein Umrüster berät und das finde ich toll. Bei MB heute konnte man praktisch nur sagen das sind die Fehler und die müssen wir abarbeiten. Nicht nur dass ich darauf 3 Stunden gewartet habe, wie genau er das machen will bei den Fehlern hat er nicht sagen können. Klar ist, dass die bei MB keine Ahnung von der Gasanlage haben, aber egal was man hat, mal kurz was machen und dann auch wirklich kompetent ist das eher selten. Freundlich sind die allerdings immer.
Ich gehe jetzt vor dem Termin bei MB am 12.01. nochmals zum Umrüster und wir lesen den Fehlerspeicher nochmals dort aus. Wenn dann nichts mehr Protokolliert ist oder es harmlos aussieht, dann streiche ich den Termin bei MB. Der Motor läuft einwandfrei. Wenn ich jetzt am 02.01. einen kleine Urlaubstour mache werde ich ja sehen ob es wieder Probleme geben wird. Ich bin aber zuversichtlich, dass es nur die letzten Wehen der Einstell- und Optimierungphase der Gasanlage waren.
So long
Viele Grüße
Gerd
P.S.: hier die Fehlerliste
0749 Selbstanpassung der Gemischbildung zur Anreicherung im Leerlauf für die linke Zylinderreihe ist über der zulässigen Grenze. (P0174) (Aktuell und gespeichert)
0629 Aussetzer (P0300) (GESPEICHERT)
0645 Aussetzer des Zylinders 6: KAT-schädigend (P0306) (GESPEICHERT)
0060 Stufenlose Nockenwellenverstellung (RECHTS): Fehlstellung der Auslass-Nockenwelle (P0015) (GESPEICHERT)
0908 G3/4 (O2-Sonde links, vor KAT): Signal unplausibel (P2414) (GESPEICHERT)
0912 G3/3 (O2-Sonde links, vor KAT): Signal unplausibel (P2415) (GESPEICHERT)
0856 Das Bauteil Y110 (Ventil Dreitellerthermostat) klemmt in geöffnetem Zustand.: Kühlmittelthemperatur steigt zu langsam. (P0128) (Aktuell und gespeichert)
52 Antworten
Hallo,
nun habe ich mal wieder einiges hinter mir was den Wagen angeht und möchte Euch das nicht vorenthalten.
Ich habe ja berichtet, dass die Motorlampe immer wieder Fehler angezeigt hat und wir natürlich als erstes an die Gasanlage dacht haben, die wohl diese Fehler verursacht. Da waren wir aber auf dem Holzweg. Bevor ich aber das erzählen kann muss ich etwas ausholen. Im Zuge der Suche was das Problem ist und wie es zu lösen ist habe ich ja hier im Thread die Situation geschildert. Dabei wurde ich von GasAntrieb darauf hingewiesen, dass der Einbau so wie er bei mir durchgeführt wurde falsch ist. Der Verdampfer ist an einer falschen Stelle in den Wasserkreislauf eingebaut worden und das verursacht diese Fehler. Leider ist es nicht ganz so einfach gewesen, aber grundsätzlich ist seine Einbaumethode sicher die bessere. (Falls Ihr also so eine Gasanlage bei diesem Motor einbauen wollt, dann lasst es Euch so einbauen wie GasAntrieb das macht). Bei mir haben sich verschiedene Fehler, verursacht durch verschiedene Fehlerhafte Teile am Motor (nicht an der Gasanlage) mit dem Gesamtverhalten des Motors und der Gasanlage überlagert bzw. vermischt. Definitiv defekt war der Thermostat (also der vom Motor) und ein Nockenwellensensor. Beides haben wir ausgetauscht, da es un zu diesem Zeitpunkt unmöglich (Aufwand und Kosten) erschien den Einbau des Verdampfers so wie GasAntrieb es macht umzugestalten. Dazu kam, dass wir die Fehler im Fehlerprotokoll auch nicht eindeutig mit der Gasanlage in Verbindung bringen konnten, rein logisch. Also haben wir versucht erstmal alle Fehlerquellen systematisch auszuschalten. Und wir lagen richtig. Nachdem der Thermostat und der Nockenwellensensor ausgetauscht waren sah die Fehlersituation völlig klar aus. Das Fehlerprotokoll war bis auf einen Fehler leer und der Fehler war dann klar zuzuordnen. Die Motortemperatur steigt zu langsam an obwohl der Motor mit dem neuen Thermostat enorm viel schneller auf Temperatur kam als vorher. Da wir mit einer Zusatzpumpe den Verdampfer umspülen ziehen wir damit zu viel Temperatur gleich vom Kaltstart ab vom Motor weg und das mag das Motormanagement nicht. Aber das war eine ganz klare Fehlerlage im Gegensatz zu vorher wo alles mögliche noch im Fehlerspeicher stand.
Das ist auch der Punkt im Ganzen Geschehen wo man ganz klar sagen kann, dass hier eigentlich auf die Einbauweise von GasAntrieb gewechselt werden sollte, da man bei diese Methode (so habe ich es jedenfalls verstanden) völlig am Motormanagement vorbei agiert und somit keine nicht vorgesehenen Zustände im Motor erzeugt. Aber wir konnten und können das jetzt aus kosten und Zeitgründen nicht machen. Und wenn wir es so jetzt auch in den Griff bekommen, dann ist das auch gut. Wir haben die Zusatzpumpe ausgeschaltet und geschaut wie es ohne diese geht. Die Zeit zum Umschalten auf Gas hat sich logischer Weise wieder auf 14 Minuten erhöht. Aber die Motortemperatur steigt sauber an und bleibt völlig stabil auch wenn der Verdampfer sich dann einschaltet. Dann hat mein Umrüster als nächstes ein Relais eigebaut, dass die Zusatzpumpe erst einschaltet wenn der Verdampfer sich einschaltet. Dazu hat er natürlich die Einschalttemperatur des Verdampfers von 50 auf 30 Grad heruntergestellt sonst würde sich an der Zeit der Warmlaufphase ja nicht ändern. Jetzt schaltet der Verdampfer nach 9 Minuten um. An diesem Punkt sind wir gerade und werde die Temperatur nächste Woche noch weiter herunter drehen um den Einschaltpunkt so weit wie möglich herunter zu bekommen.
Klar ist, dass sich GasAntrieb die Haare stäuben wenn er das liesst. Aber angesichts der Tatsache, dass man für seine Methode einen eigens anzufertigenden Flansch braucht (Massanfertigung wegen der miesen Tolleranzen bei Mercedesmotoren) ist der Umbau nicht ohne erheblichen Aufwand zu machen. Wenn das System jetzt so stabil läuft, dann belasse ich es erst einmal so.
Auch wenn das schon genug gewesen wäre, nein, es musste natürlich noch ein unerträgliches Lagergeräusch dazu kommen, dass auch nach dem Austausch der Umlenkrollen des Keilriemens nicht weg war. Letztlich wurde der Klimakompressor ausgetauscht, dessen Lager dieses Lärm verursacht hat. Die Rechnung dazu kommt noch, da freue ich schon drauf!
Zum Schluss gibt es noch Bilder von meiner Gasanlage und dem Wagen! Ich bin trotz der Probleme überzeugt von dem Gasumbau (also auch von dem Umrüster, da die Qualität seiner Arbeit an sich sehr gut ist und weil es keine allgemeingültige Umbauanleitung für alle Motoren gibt) und von meinem wunderschönen S211, mit dem ich jeden Tag gerne 200 KM zur Arbeit fahre hin und zurück fahre.
Schöne Grüsse vom Bodensee
Gerd
Bild 4
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Hallo Gerd,
keine Angst mir sträuben sich nicht die Haare, ich verstehe deine Beweggründe. Wenn dein Wagen jetzt läuft und sich keine anderen Fehlerbilder zeigen, ist doch alles im Lot. Du kannst ja mal weiter berichten, wie sich der Wagen verhält. Habt ihr euch mal die Verdampfer- und die Gastemperatur bei Volllast angesehen? Bleiben die jetzt stabil?
Mfg + schönen Sonntag
Carsten Gehrke
Hallo Carsten,
bis jetzt ist alles stabil. Da wir nächste Woche noch etwas an der Starttemperatur herumdrehen werden und ich erst 1-2 Wochen damit fahren möchte bevor ich endgültig beruhigt bin bzw. sicher bin den Einbau so belassen zu können, werde ich hier sicher weiter berichten. Die Fehler sind zum Teil nicht immer gleich zu Tage getreten.
Vielen Dank
Schöne Grüße
Gerd
Super Infos...
Bin jetzt mitlerweilen E280 Fahrer aber bleibe an dem Tread drann, da ich das hier sehr informativ finde..
Da lob ich mir mal ein Forum.....
Danke Gerd
Hallo adonis,
dann schreib doch einfach dein unbeantworteten Fragen, sin für alles offen.
Mfg Carsten Gehrke
Hallo Carsten,
ich möchte hier aber auch nicht wirklich den Tread versauen, der momentan grad gut von Gerd geführt wird.
Ich Hatte vor kurzem einen E350 deshalb mische ich hier mit.
Nun hab ich einen E280 und muss abgesehn von den jetzt grad günstigen Spritpreisen auf Grund des hohen Verschleiß und der noch nicht ganz perfekten Einbaumethoden warscheinlich mein Probjekt noch etwas zurückstellen.
Ich fahre ca. 12000 / Jahr und davon 1/3 Stadt, die Anlage würde sich glaub ich so ca bei 5-7tkm rechnen.
Wenn jetzt aber noch so kleine Problemchen kommen und ein Hoherer verschleiß von ündkerzen usw,
dann ist das alles janzschön blöd bei meiner Fahrleistung...
Bei Gerd rechnet es sich immernoch dank der 200km am Tag.
Hallo Adonis,
der höhere Verschleiss der Zündkerzen ist stark abhängig von der Einstellung der Anlage. Der Wartungsintervall bei diesem Fahrzeug und einer ordentlich eingestellten Anlage sinkt von 90tkm auf ca 60tkm. Ich denke das sollte ertragbar sein, zumal der M272 ja keine 2 Kerzen pro Zylinder mehr hat. Die restlichen Probleme von Gerd sind etwas auf die Unerfahrenheit seiner Werkstatt trotz aller Kompetenz zurückzuführen. Wir haben mittlerweile 8 350er in den verschiedenen Modellreihen draussen rumfahren und sind wie die Kunden sehr zufrieden damit. Also Problemelchen sind bei technischen Komponenten ja immermal zu erwarten, allerdings sind sie nicht die Regel und selten in so gesammelter Form wie bei Gerd.
Grundlegend muss ich dir Recht geben, die Anlage rechnet sich für 12TKM/Jahr erst recht spät. Dann müsstest du genau wissen, wie lange du das Fahrzeug nutzen willst.
Mfg Carsten Gehrke
Hallo,
bisher läuft die Kiste jetzt seit den letzten Aktionen sehr gut. Die Temperatur ist jetzt extrem stabil laut der Anzeige und keine Fehlerwarnungen, weder vom Motor noch von der Gasanlage.
Ich hatte noch keine Gelegeheit die Temperatur wie angekündigt noch weiter herunterzuschrauben um die Umschaltzeit herunter zu bekommen. Vielleicht heute Abend.
Ich liebe meine Benz und fahre extrem gerne jeden Tag damit zu Arbeit, aber was die Reperaturanfälligkeit betrifft habe ich mit meinen bisher 4 MBs keine so tollen Erfahrungen gemacht. Gerstern wurde der Schlüssel nicht mehr vom KeyLessGo erkannt, ich musste also ganz normal den Schlüssel in das Zündschloss stecken. Trotz neuer Batterien derselbe Fehler heute morgen. Ich muss mal den Ersatzschlüssel testen.
Aber stehen geblieben bin ich mit einem MB noch nicht. Ist doch aus was, oder?
Viele Grüsse
Gerd