0.25 % Versteuerung Geldwertervorteil Firmenwagen
Hallo zusammen,
die Grenze soll angeblich bald auf 95.000 Euro erhöht werden, siehe: https://www.auto-motor-und-sport.de/.../
Kennt sich jemand mit dem Thema hier aus? Was passiert wenn mein neuer i5 im September zugelassen wird, aber die Grenze bspw. zum 01.10.24 odef 01.01.25 angepasst wird, kann man das dann rückwirkend gelten machen? Bei meinen Arbeitsweg von (55 km einfache Strecke) würde dauerhaft 0,25 % Besteuerung echt ein Segen sein.
LG
767 Antworten
Eine Partei, die in Zukunft sicher einen Teil der Regierung stellt, will alles was mit erneuerbaren Energien oder E-Mobilität zutun hat, niederreissen. Die Sache ist definitiv vom Tisch 😉
Ja, äußerst unwahrscheinlich, aber definitiv ist nur der Tod. Hoffen wir mal, dass die Wähler(innen) ihr Hirn bei der (Brief-)wahl anschalten und die Politik ebenfalls zur Besinnung kommt und einen besseren Job macht als die letzten Jahre.
Zitat:
@508GT schrieb am 16. Januar 2025 um 23:26:00 Uhr:
Eine Partei, die in Zukunft sicher einen Teil der Regierung stellt, will alles was mit erneuerbaren Energien oder E-Mobilität zutun hat, niederreissen. Die Sache ist definitiv vom Tisch 😉
Welche Partei meinst Du? CDU, SPD und Grüne haben alle angekündigt, die E-Mobilität fördern zu wollen. Die CDU wird mit einer der beiden letztgenannten die Regierung bilden. Deine Zweifel verstehe ich insofern nicht.
Ich denke auch einfach abwarten und bis dahin mit 0.5% fest rechnen.
Ich habe den i5 knapp unter die 95k konfiguriert und bestellt. Wenn es noch kommt super - ansonsten auch ok.
Und auf die angespielte AFD Regierungsbeteiligung - die sind ja nun auch beste Freunde von Elon und damit Tesla 😉
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Naja, mit einer Erhöhung des BLP von 70k auf 95k erhöht sich nun nicht wirklich die generelle Nachfrage für BEV. Das wäre ein (Steuer-)Geschenk für uns, aber nicht um mehr Nachfrage zu generieren. Derjenige, der überhaupt noch unschlüssig ist, hat schon mit 70k eine hinreichende Auswahl und andererseits reißt man auch mit 95k keine Bäume aus.
Die Erhöhung würde also nur dazu führen, dass vielleicht mehr Dienstwagennutzer zu etwas teureren Fahrzeugen greifen, um noch die 0,25% mitzunehmen, aber da ist davon auszugehen, dass diese ohnehin schon einen Dienstwagen fahren und entweder wegen der aktuellen Grenze zur 70k Buchhalterausstattung greifen oder die 0,5% hinnehmen.
Aus Sicht des Staates kostet die Erhöhung einfach nur Steuergeld, durch die geringeren Lohnsteuereinnahmen, was dann für andere Projekte nicht genutzt werden kann - und daher glaube ich aktuell nicht daran, dass die BLP-Grenze kurzfristig auf 95k angehoben wird. Den geplanten Haushalt der alten Ampel-Regierung sehe ich jedenfalls nicht kommen.
Gut, kann sein, dass man den BLP nochmals anhebt, aber dann können es durchaus auch 80k sein, who knows.
Und Tesla bietet ja schon alleine durch das M3 Fahrzeuge an, die unter die 70k fallen und ob das M2 jetzt tot ist, weiß auch keiner. Driftige Gründe für eine 95k-Grenze sehe ich jedenfalls nicht, um die BEV´s anzukurbeln.
VG
Chris
Wenn ich beruflich ein E Auto fahren muss/darf, dann stelle ich entweder fest, wie cool das ist und kaufe mir privat auch einen. Oder das Gegenteil ist der Fall.
Der Zuschuss damals für E Autos war sicherlich ein Anreiz aber auch damit wurde viel betrogen. Die Händler haben sie den Bonus oft selbst eingesteckt und nicht weitergegeben.
Um den Absatz anzukurbeln braucht es:
Günstigere Preise
Günstigeren Strom
Bessere Infrastruktur
Und ein Umdenken in der Bevölkerung!
Wenn ich lese, wie ein Großteil über E Autos denkt, wundert es mich nicht, dass der Absatz so hinkt
Zitat:
@ChrisH1978 schrieb am 17. Januar 2025 um 10:37:45 Uhr:
Naja, mit einer Erhöhung des BLP von 70k auf 95k erhöht sich nun nicht wirklich die generelle Nachfrage für BEV. Das wäre ein (Steuer-)Geschenk für uns, aber nicht um mehr Nachfrage zu generieren. Derjenige, der überhaupt noch unschlüssig ist, hat schon mit 70k eine hinreichende Auswahl und andererseits reißt man auch mit 95k keine Bäume aus.Die Erhöhung würde also nur dazu führen, dass vielleicht mehr Dienstwagennutzer zu etwas teureren Fahrzeugen greifen, um noch die 0,25% mitzunehmen, aber da ist davon auszugehen, dass diese ohnehin schon einen Dienstwagen fahren und entweder wegen der aktuellen Grenze zur 70k Buchhalterausstattung greifen oder die 0,5% hinnehmen.
Aus Sicht des Staates kostet die Erhöhung einfach nur Steuergeld, durch die geringeren Lohnsteuereinnahmen, was dann für andere Projekte nicht genutzt werden kann - und daher glaube ich aktuell nicht daran, dass die BLP-Grenze kurzfristig auf 95k angehoben wird. Den geplanten Haushalt der alten Ampel-Regierung sehe ich jedenfalls nicht kommen.
Gut, kann sein, dass man den BLP nochmals anhebt, aber dann können es durchaus auch 80k sein, who knows.Und Tesla bietet ja schon alleine durch das M3 Fahrzeuge an, die unter die 70k fallen und ob das M2 jetzt tot ist, weiß auch keiner. Driftige Gründe für eine 95k-Grenze sehe ich jedenfalls nicht, um die BEV´s anzukurbeln.
VG
Chris
Sehe ich anders. Die Auswahl für bis 70k an interessanten Autos (mit Ausstattung) ist sehr beschränkt. Und durch die Bestellung von Dienstwagen, möchte man ja vor allem den Gebrauchtwagenmarkt mittelfristig attraktiver machen. Es gibt denke ich kaum Privatpersonen, die ein E-Auto für neuwagenpreise kaufen.
Es nützt auch den großen deutschen Auto Firmen nichts mit den 70k. Sowohl Audi, BMW als auch Merzedes verdienen ihr Geld mit den Autos über 70k BLP.
Auch der ID7 bewegt sich mit Ausstattung und großer Batterie darüber.
@christ1978 wieso ist die Einnahme der Lohnsteuer geringer?
Mir wird das Geld zusätzlich zu meinem Gehalt aufgeschlagen und danach versteuert. Das heißt ich zahle keinen Cent weniger Lohnsteuer auf mein Gehalt.
Hm, meinst du wirklich, dass du einen Gebrauchtwagenmarkt interessanter machst, wenn du hochpreisige Fahrzeuge förderst, die sich der Großteil der Bevölkerung auch als junger Gebrauchter nicht leisten kann?
Ich sehe uns hier in dieser Gesprächsrunde als privilegierte Blase ohne weitere Wertung, aber selbst hier wird es schwer einen direkten Rückschluss auf den Gebrauchtwagenkäufer zu schließen.
Dabei sehe ich noch eine weitere Gefahr, dass durch solche Anreize vielmehr der Gebrauchtmarktpreis verfällt, well eben die Käuferschicht nicht vorhanden ist, die sich einen 1-3 Jahre alten 70k-95k Wagen zu einem GW-Preis leisten kann (oder möchte), der nicht massiv unter den Neuwagenpreisen liegt - gerade nicht unter Berücksichtigung der Umwälzungen und zunehmenden Kündigungswellen unserer Industrie.
Solche Anreize sind für uns, damit wir uns gegen einen i4 eDrive35, Tesla Model 3, ID.3 für einen gut ausgestatteten i5 xDrive40/M50 entscheiden und dabei auch noch günstiger wegkommen, als der "einfache" Facharbeiter, der sich einen Kompaktwagen finanzieren muss. Ich denke jedenfalls nicht, dass sich der GW-Markt deshalb ankurbeln lässt, weil das Angebot an jungen Gebrauchten jenseits der 50k-70k-Grenze durch eine zuvor stärkere Nachfrage im Firmenleasing steigern lässt.
Ihr kennt sicherlich die Unkenrufe zum Wertverfall des Porsche Taycans und ich kenne selbst zwei Fälle, bei dem der GW-Preis massiv abgesackt ist, weil derjenige, der sich die Kisten neu kaufen kann, dann doch lieber zum Neuwagen tendiert und derjenige der sich zwar grundsätzlich den 2 Jahreswagen leisten kann das Risiko der Akkutechnologie mit einpreist und schon deshalb nur noch noch einen vergleichsweise bescheidenen Preis bereit ist zu zahlen.
Beide Käufer haben die Kisten, auch wegen Problemen, nach nur etwas mehr als einem Jahr mit einem Riesenverlust zurückgegeben und ein Nachfolgemodell geleast.
Das Leasinggeschäft indes ist hier kein Heilsbringer, denn die Leasinggesellschaft muss den Wertverlust kompensieren. Damit ist diese abhängig von den Konditionen, die sie von den Herstellern bekommt und dem Gebrauchtwagenpreis, der am Ende der Nutzungsdauer zu erwarten ist. Gute Leasingpreise gibt´s daher durchaus immer wieder mal in Herstelleraktionen, aber auf Dauer gesehen werden sich Leasingkosten an die tatsächlichen Verhältnisse anpassen (müssen).
Ein anderes Problem was die BEV´s haben und man von den Verbrennern heute nicht mehr in der Art kennt, ist der inflationäre Technologiefortschritt, den jeder Neuwagenkäufer/Leasingnehmer feiern kann, der aber zu einer ganz anderen Entwertung auf dem Gebrauchtmarkt führt.
Wenn man heute ein Beispielfahrzeug mit 500km als Erstnutzer in Betrieb nimmt und dabei zur Schonung der Akkus nur 70% nutzen kann (10-80%), dann bleiben im Sommer ca. 350km übrig, im Winter tendenziell eher 270km (verzeiht mir Ungenauigkeiten!). Ist das Fahrzeug 3 Jahre alt, muss mit einem SoH von ca. 82-88% gerechnet werden, so dass die Reichweite naturgemäß für den interessantesten Zweitmarkt nochmals erheblich sinkt, so dass von den 270-350km noch 230-300km bleiben.
Der interessante erste GW-Käufer preist damit den natürlichen Verschleiss beim BEV natürlich mit ein und stellt es dem Kaufpreis/Leasingkosten für ein neues Fahrzeug gegenüber, welches vielleicht eine um 20% höhere Reichweite (600km) aufweist.
Ich will an dieser Stelle das Beispiel abbrechen, bevor´s zu weit geht, dabei aber verdeutlichen, dass auch der technologische Fortschritt zumindest aktuell für den Gebrauchtmarkt noch eine große Herausforderung darstellt und der auch eingepreist wird, weil das Fahrzeug nicht mehr werksfrisch ist. Das kann sich in Zukunft sicherlich mal ändern bzw. anpassen, wenn der technologische Fortschritt nicht mehr so groß ist (vgl. bei den Verbrennern), aber vergleicht es mal mit einem Laptop von Lenovo bzw. Apple und schaut euch da die Gebrauchtpreise an - der technologische Fortschritt fordert eben seinen Tribut.
Die Probleme verstärken sich dann doch auch aus nachvollziehbaren Gründen auf dem Tertiärmarkt und für Folgekäufer, deren Gehalt eben die letzten Jahre nicht in demselben Maß wie die Neuwagenpreise gestiegen ist und mutmaßlich die nächsten 10 Jahre auch nicht steigen werden.
Ich sehe daher eigentlich nur die Zeit als Heilsbringer, welche über Skaleneffekte die Kosten für die Fahrzeughersteller über die Jahre senkt, so dass die Fahrzeuge über die Jahre zumindest verhältnismäßig günstiger werden, so dass auch das Kaufpotential auf dem GW-Markt wieder passt. Skaleneffekte und das Erreichen eines Technologieniveaus, welches sich besser in den Folgejahren abschätzen lässt und keine solch großen Sprünge mehr aufweist, werden imho den Durchbruch bringen, aber nicht die Förderung von noch teureren Fahrzeugen, die sich nur ein kleiner Teil der Bevölkerung leisten kann.
Bitte versteht mich bei den nüchternen Ausführungen nicht falsch, denn erstens gönne ich es euch allen auch bei einem BLP von 95k bei der Pauschalbesteuerung günstig wegzukommen und zweitens haben wir bei unserer i4-Bestellung genau wegen dieser Grenze auch zurückgehalten und den KP auf 69.980 € ausgereizt, um die paar Euro durch die steuerliche Begünstigung noch mitnehmen zu können. Da hat mein Cousin zwar völlig recht, dass es grundsätzlich auch nicht auf die Mehrkosten zwischen 0,25% und 0,5% angekommen wäre, aber man bleibt ja irgendwo ein Jäger.
Einen nicht wesentlich geringeren Preis habe ich übrigens kürzlich für meinen M340i privat ausgegeben, aber seid versichert, dass ich auch bei größter Überzeugung für BEV´s dieselbe Kaufentscheidung (aktuell!) nicht getroffen hätte.
Aber ich bin gespannt, ob ihr das genauso seht oder ob ihr wirklich einer ganz anderen Auffassung seid. Ich kann ja nur für mich/uns sinnieren.
Was ChrisH1978 (nicht der Post direkt über mir - im Post über mir geben ich ihm vollkommen Recht) schreibt, würde ich auch nur zum Teil unterzeichnen. Einige Kollegen von mir würden nächstes Jahr nur nen BEV bestellen, wenn sie (reichweiten-/ladegeschwidigkeitsbedingt - Tesla geht bei uns nicht, muss also Stelantis, BMW, Mercedes, VWAG oder Landrover-Konzern sein) bspw. einen Q6 für 0,25% bestellen könnten. 0,5% kommt für die aufgrund der "Nachteile" der eAutos nicht in Frage und bleiben bei ihren Verbrennern.
Natürlich Luxusprobleme, aber einige wollen eben ihre realen 450km Reichweite habe und das geht meist nur bis 100kwh+ Akku. Ich würde mich auch freuen, wenn ich mir nach dem ix2 nen ix3 leisten könnte, ohne gleich "mehr als das Doppelte" (teuerer BLP) gegenüber dem ix2 zu bezahlen (zu versteuern).
80k würden aber für mich und auch anderen Kollegen langen, nen Q6 als Buchhalter fahren aber nicht alle (ja, Luxusprobleme, aber das haben wir alle).
Zitat:
@DerWeise schrieb am 17. Januar 2025 um 12:03:35 Uhr:
wieso ist die Einnahme der Lohnsteuer geringer?
Mir wird das Geld zusätzlich zu meinem Gehalt aufgeschlagen und danach versteuert. Das heißt ich zahle keinen Cent weniger Lohnsteuer auf mein Gehalt.
Ceteris paribus natürlich.
Wenn wir den Status Quo betrachten, wo die BLP-Grenze bei 70k liegt und die Fahrzeuge darüber (bis 95k) nicht so stark nachgefragt werden, da diese aktuell zu höheren Sachbezugswerten und damit wegen der wegfallenden Begünstigung einer 0,25-fachen nur eine 0,5% Lohnbesteuerung solcher Fahrzeuge in Folge auch zu mehr Lohnsteuern führt (es gilt ja hier der individuelle Grenzsteuersatz), dann würde die Anhebung auf 95k dazu führen, dass zwar einerseits mutmaßlich mehr Fahrzeuge mit einem BLP zwischen 70k..95k abgesetzt werden, aber dafür würde auch der Anteil an Mehrsteuern wegfallen, der sich bereits heute ein Firmenfahrzeug zwischen 70k..95k leisten kann und dies heute mit der Hälfte der Pauschalversteuerung (also 1% BLP für reine Privatnutzung zzgl. 0,03% für Fahrten Whg-Arbeitsstätte und 0,002% für Familenheimfahrten) versteuert. Für diesen Anteil halbiert sich plötzlich die Bemessungsgrundlage um die Hälfte (da statt 0,5 nun 0,25) und damit auch die anteilige Lohnsteuer (auch hier wieder c.p. mit der Annahme, dass der Sachbezug nicht gerade zum Wechsel einer Progressionszone führt).
Der Staat nimmt also für den bereits bestehenden Teil weniger Steuern ein, der zwar durch neue Firmenwagennutzer theoretisch ausgeglichen werden könnte, was aber wiederum imho nicht wahrscheinlich ist, da die Herabsetzung der Prozentsatzes nicht zu völlig neuen Firmenwagenüberlassungen führt, die dann auch noch die Berechtigung für Firmenfahrzeuge mit BLP zwischen 70k und 95k haben, sondern vielmehr wohl die Firmenwagennutzer ein etwas teureres Fahrzeug beim nächsten Fahrzeugwechsel wählen, die ohnehin schon die Bezugsberechtigung für solche BLP haben und der größte Teil wohl eher in dieser BLP-Klasse sparen und sich freuen wird.
Ich hoffe das ist hinreichend verständlich. Ich gehe begründet davon aus, dass die Anhebung nicht per se zu mehr Steuereinkommen durch neue Firmenwagennutzer in der Preisklasse 70-95k führt, sondern eher zu einer Verschiebung, die zwar einerseits geringe Mehrsteuern auslöst, da die Leute ja nun das etwas teurere Fahrzeug bestellen, man hier aber nur Mehrsteuern durch den Mehrpreis zum Altfahrzeug (<70k) zum Neuen ansetzen kann, dabei aber hinnehmen muss, dass für die bereits genutzten Firmenfahrzeuge zwischen 70-95k die Hälfte der darauf entfallenden Steuern wegfallen.
VG
Chris
Wieviele sind´s denn, die hier zu einem Fahrzeug zwischen 70k..95k greifen würden, die hier die Bezugsberechtigung haben und nur wegen der Differenz 0,25%..0,5% heute noch keinen Firmenwagen nutzen?
Reichen dann 95k oder sind die nicht auch eigentlich noch zu knapp?
Sind diese Kollegen repräsentativ für den gesamten Firmenwagenmarkt oder gleichfalls durch ihre Position und ihr Gehalt privilegiert?
Zitat:
@ChrisH1978 schrieb am 17. Januar 2025 um 12:10:41 Uhr:
Hm, meinst du wirklich, dass du einen Gebrauchtwagenmarkt interessanter machst, wenn du hochpreisige Fahrzeuge förderst, die sich der Großteil der Bevölkerung auch als junger Gebrauchter nicht leisten kann?Ich sehe uns hier in dieser Gesprächsrunde als privilegierte Blase ohne weitere Wertung, aber selbst hier wird es schwer einen direkten Rückschluss auf den Gebrauchtwagenkäufer zu schließen.
Dabei sehe ich noch eine weitere Gefahr, dass durch solche Anreize vielmehr der Gebrauchtmarktpreis verfällt, well eben die Käuferschicht nicht vorhanden ist, die sich einen 1-3 Jahre alten 70k-95k Wagen zu einem GW-Preis leisten kann (oder möchte), der nicht massiv unter den Neuwagenpreisen liegt - gerade nicht unter Berücksichtigung der Umwälzungen und zunehmenden Kündigungswellen unserer Industrie.
Solche Anreize sind für uns, damit wir uns gegen einen i4 eDrive35, Tesla Model 3, ID.3 für einen gut ausgestatteten i5 xDrive40/M50 entscheiden und dabei auch noch günstiger wegkommen, als der "einfache" Facharbeiter, der sich einen Kompaktwagen finanzieren muss. Ich denke jedenfalls nicht, dass sich der GW-Markt deshalb ankurbeln lässt, weil das Angebot an jungen Gebrauchten jenseits der 50k-70k-Grenze durch eine zuvor stärkere Nachfrage im Firmenleasing steigern lässt.
Ihr kennt sicherlich die Unkenrufe zum Wertverfall des Porsche Taycans und ich kenne selbst zwei Fälle, bei dem der GW-Preis massiv abgesackt ist, weil derjenige, der sich die Kisten neu kaufen kann, dann doch lieber zum Neuwagen tendiert und derjenige der sich zwar grundsätzlich den 2 Jahreswagen leisten kann das Risiko der Akkutechnologie mit einpreist und schon deshalb nur noch noch einen vergleichsweise bescheidenen Preis bereit ist zu zahlen.
Beide Käufer haben die Kisten, auch wegen Problemen, nach nur etwas mehr als einem Jahr mit einem Riesenverlust zurückgegeben und ein Nachfolgemodell geleast.Das Leasinggeschäft indes ist hier kein Heilsbringer, denn die Leasinggesellschaft muss den Wertverlust kompensieren. Damit ist diese abhängig von den Konditionen, die sie von den Herstellern bekommt und dem Gebrauchtwagenpreis, der am Ende der Nutzungsdauer zu erwarten ist. Gute Leasingpreise gibt´s daher durchaus immer wieder mal in Herstelleraktionen, aber auf Dauer gesehen werden sich Leasingkosten an die tatsächlichen Verhältnisse anpassen (müssen).
Ein anderes Problem was die BEV´s haben und man von den Verbrennern heute nicht mehr in der Art kennt, ist der inflationäre Technologiefortschritt, den jeder Neuwagenkäufer/Leasingnehmer feiern kann, der aber zu einer ganz anderen Entwertung auf dem Gebrauchtmarkt führt.
Wenn man heute ein Beispielfahrzeug mit 500km als Erstnutzer in Betrieb nimmt und dabei zur Schonung der Akkus nur 70% nutzen kann (10-80%), dann bleiben im Sommer ca. 350km übrig, im Winter tendenziell eher 270km (verzeiht mir Ungenauigkeiten!). Ist das Fahrzeug 3 Jahre alt, muss mit einem SoH von ca. 82-88% gerechnet werden, so dass die Reichweite naturgemäß für den interessantesten Zweitmarkt nochmals erheblich sinkt, so dass von den 270-350km noch 230-300km bleiben.
Der interessante erste GW-Käufer preist damit den natürlichen Verschleiss beim BEV natürlich mit ein und stellt es dem Kaufpreis/Leasingkosten für ein neues Fahrzeug gegenüber, welches vielleicht eine um 20% höhere Reichweite (600km) aufweist.
Ich will an dieser Stelle das Beispiel abbrechen, bevor´s zu weit geht, dabei aber verdeutlichen, dass auch der technologische Fortschritt zumindest aktuell für den Gebrauchtmarkt noch eine große Herausforderung darstellt und der auch eingepreist wird, weil das Fahrzeug nicht mehr werksfrisch ist. Das kann sich in Zukunft sicherlich mal ändern bzw. anpassen, wenn der technologische Fortschritt nicht mehr so groß ist (vgl. bei den Verbrennern), aber vergleicht es mal mit einem Laptop von Lenovo bzw. Apple und schaut euch da die Gebrauchtpreise an - der technologische Fortschritt fordert eben seinen Tribut.
Ich fasse mich etwas kürzer 😉. Nirgendwo verbrennt man schneller Geld als beim Kauf eines E Fahrzeuges. Schlecht für Neuwagen Kauf aber gut für GW Markt. Einen i5 zwei Jahre als mit 15k bekomme ich für 45k. Neupreis 97k! Die ID4/5 usw gibt es als junge gebrauchte für unter 30k. Also die kann sich dann auch der Normalsterbliche leisten.
Und zum Thema Batterieverschleiss, hat NIO bereits die Wechselakkus entwickelt, die zukünftig auch andere Hersteller nutzen wollen. Damit wäre das Problem auch vom Tisch.
Wenn das laden wie in China dann nur noch 5 Minuten dauert, sehe ich nur noch das Thema Mentalität und Einstellung zum E Auto als Hürde
Ok, so meinst du das.
In meinem Bekanntenkreis sehe ich, dass sich alle dicke Benziner oder Diesel als Firmenwagen bestellen und es durch deren Firmen auch vorgelebt wird.
Auch bei uns in der Firma sehe ich, dass sich selbst jetzt noch BMW 550e bestellt werden statt eines i5.
Wenn man Elektro Autos wirklich fördern wollen würde dann muss endlich die Förderung von Hybriden eingestellt werden. (und ja ich fahre derzeit auch einen 530e,allerdings lade ich den auch wenn möglich)
Benziner und Hybrid gleich 1%, Elektro Auto 0.5% oder sogar 0.25% und dann ein Ausbau und Regulierung der Lade Infrastruktur. Und schon würde man meiner Meinung nach auch die elektro Mobilität ankurbeln..
Privat würde ich mir alleine wegen den horrenden und unterschiedlichen Kosten der Ladeanbieter keinen BEV holen. Über die Firma habe ich eine Ladekarte die an allen Stationen funktioniert. Daher ist die Wahl auf den i5 gefallen (auch mit 0.5%)
Nein, über 95 TEUR konfigurieren die wenigsten MA, weil auch die Leasingrate meist zu teuer ist oder die Motorleistung zu hoch ist und deswegen die Fahrzeuge nicht gehen. Der Q6 aber bspw. würde gerade so reinpassen, aber wie gesagt "nackt" unter 70k. Wir haben 500 Personen im Unternehmen, ich habe mit 5 "immer noch" Benzinfahrern gesprochen und 3 davon warten auf die 95k. Das ist natürlich nicht represantativ.