"Truthahngurgeln" wird immer schlimmer / 1.7 CDTI (Z17DTJ)
Hallo Gemeinde,
das Problem "Truthahngurgeln" bei den neueren 1.7 CDTI (Z17DTJ/Z17DTR) ist ja hinlänglich bekannt.
Aufgrund von Luftbläschen auf dem Weg zwischen Dieselfilter zur Hochdruckpumpe kommt dieses Geräusch bei Lastwechseln zustande.
Früher kam dieses Geräusch bei unserem 2008er Z17DTJ (156.000km) ca. 1 mal pro Minute. Nun, seit einigen Wochen schon, kommt dieses Geräusch fast schon alle 10 Sekunden. Der Dieselfilter wurde vor exakt einem Jahr erneuert und hat momentan 30.000km auf der Uhr - es handelt sich bereits um den verbesserten Filter "PURFLUX / C511". Der nächste Wechsel würde laut Plan in einem Jahr stattfinden.
Bei wem wird diese Geräusch auch immer schlimmer und gibt es bislang irgendeine Abhilfe?
Danke & Gruß, Kandaules
Beste Antwort im Thema
Problem 1:
"Truthahngurgeln" genaue Ursachen, wie ich darauf gekommen bin, warum es nie weg sein kann, aber wie man es minimiert.
Problem 2:
Nach einiger Standzeit geht Motor kurz nach dem Start wieder aus und braucht etwa 20 Sekunden Anlaßzeit zum erneuten Starten
Auch ich habe bei meinem Z17DTJ von Zeit zu Zeit das berühmte "Truthahngurgeln". Hinlänglich bekannt dürfte mittlerweile sein, daß es mit Luftbläschen im Kraftstoffsystem zu tun hat.
Ich habe nun herausgefunden, daß es nicht im Dieselfilter entsteht, sondern in der vereinigten Kraftstoffsaug- und Hochdruckpumpe.
Die Ursache ist folgende: Da es beim Z17DTJ / A17DTJ keine elektrische Vorförderpumpe gibt, saugt die Hochdruckpumpe den Kraftstoff aus dem Tank und durch den Dieselfilter an. Dabei läßt sich das Mitreißen kleiner Luftbläschen niemals vermeiden. Aber diese Luft muß irgendwo hin! Sie sammelt sich zunächst im Dieselfilter und gelangt dann als etwas größere Luftblase in die Hochdruckpumpe. Dort wird die Luft abgeschieden und in die Leckleitung geleitet. Genau dabei entsteht in der Pumpe das bewußte Geräusch. Das "Truthahngurgeln" von Zeit zu Zeit ist systembedingt und völlig normal!
Die Pumpe und das gesamte Kraftstoffsystem sind also regelrecht darauf ausgelegt, gewisse Luftmengen verarbeiten zu müssen. Deshalb ist es ja auch möglich, den Dieselfilter nach dem Tausch der Filterpatrone und randvollen Auffüllen mit Kraftstoff alleine durch Betätigen des Anlassers von der Restluft zu befreien. Der "Trick" aus der Bedienungsanleitung mit 3x 20 Sekunden Zündung einschalten ist wegen des Fehlens der elektrischen Vorförderpumpe zumindestens bei diesem Motor völliger Blödsinn!
Bei meinem Fahrzeug kam nun noch das absolut lästige und nervige Problem dazu, daß der Motor nach längerer Abstellzeit des Fahrzeuges (erst >12h, dann nach immer kürzerer Zeit) zwar einwandfrei startete, aber nach ein paar Sekunden wieder abstarb und den Fehler P08766 (Raildruck zu gering) zeigte. Erst nach ca. 20 Sekunden "Orgeln" mit dem Anlasser startete er wieder. Erst lief der Motor danach einwandfrei. Aber seit kurzem zeigte er auch nach dem erneuten Anlassen den P08766-Fehler und ging ins Notlaufprogramm. Dann mußte ich den Motor nochmals abstellen, die Zündung ausschalten und erneut starten.
Das konnte nur mit viel zu viel Luft im Kraftstoffsystem zusammenhängen! Und gesund konnte das auf Dauer weder für die Batterie, noch für den Anlasser und auch für die Hochdruckpumpe und die Injektoren nicht sein! Die Zumeßeinheit und das AGR-Ventil hatte ich erst vor kurzem gewechselt - an denen konnte es nicht liegen!
Aber wo kam die viele Luft her?
Ich hatte irgendwie den Dieselfilter in Verdacht. Aber auch nach dem Wechsel des Filtereinsatzes und beider Dichtungen trat das Problem nach kurzer Zeit wieder auf. Es war zum Haareraufen!
Um nun herauszufinden, ob die Luft währen des Parkens von irgendeiner motorseitigen Undichtigkeit (defekter Injektor, undichte Hochdruckleitung, undichter Rail, undichte Leckleitung, verschlissene Hochdruckpumpe etc.) kam, oder ob es nicht doch am Dieselfilter (z.B. undichte Zuleitungen) liegt, griff ich zu einer ungewöhnlichen Maßnahme:
Ich zog beide Leitungen am Filter ab und verband diese über einen handelsüblichen, durchsichtigen Universalfilter mittels durchsichtigem Krafststoffschlauch direkt und unter Umgehung des originalen Dieselfilters wieder miteinander. Damit hoffte ich zu sehen, ob die Luft "von unten", also vom Motor kommt, oder eben nicht.
Die gute Nachricht: Dieselmotorseitig war die Kraftstoffanlage absolut dicht!
Zweite gute Nachricht: Es gab keinerlei "Truthahngurgeln" mehr!
Dennoch sammelte sich Luft im durchsichtigen Universalfilter! Da ich alle Schläuche "pottdicht" mit Schlauchschellen befestigt hatte, konnte die Luft nur aus dem Tank mitgerissen worden sein. Irgendwann würde sie dann wieder aus dem durchsichtigen Universalfilter in die Hochdruckpumpe gesaugt werden und dort das "Truthahngurgeln" verursachen. Nur eben ganz, ganz selten!
Lange Rede, kurzer Sinn: Die Ursache für beide Probleme - übermäßiges "Truthahngurgeln" und Absterben kurz nach dem Starten bei längerer Abstellzeit des Fahrzeuges - sind die beiden Steckverbindungen am Deckel des Dieselfilters! Diese Konstruktion ist einfach Schrott! Besonders bei älteren Fahrzeugen, wenn wegen oftmaligen Filterpatronenwechsels die Leitungen schon öfter abgezogen und wieder angesteckt wurden, oder wenn der Deckel ohne Abziehen der Leitungen beiseite gedreht wurde, sind diese Steckverbindungen einfach nicht mehr dicht zu bekommen!
Bis zum gewissen Grade kann die eingedrungene Luft noch verarbeitet werden, was sich durch zunehmendes "Truthahngurgeln" bemerkbar macht; aber irgendwann wird's zu viel Luft und dann kommt das Problem mit dem Wiederausgehen kurz nach dem Starten.
Da hilft dann nur noch ein neuer Dieselfilter-Deckel!
Außerdem machen es die meisten beim Wechsel des Dieselfiltereinsatzes so, daß sie die neue Dieselfilterpatrone in den Becher des Dieselfilters einstecken und dann erst den Deckel aufsetzen. Auch ich machte es so. Wird ja auch in vielen Videos so gezeigt. Doch das ist falsch!
Vielmehr muß man die neue Filterpatrone gegen die Kraft der kleinen Feder zunächst von unten an den Filterdeckel anstecken und erst dann den Deckel mit der angesteckten Filterpatrone auf das Filtergehäuse aufsetzen.
Seitdem läuft meine Kiste wieder einwandfrei und nur mit mäßigem "Truthahngurgeln". Aber das ist - wie wir ja jetzt wissen - völlig normal und auch notwendig.
Ich hoffe, dem einen oder anderen verzweifelten A/Z17DTJ-Fahrer geholfen zu haben.
68 Antworten
ja habe ich von Autoteile-Meile.de - ich hätte schon vor Monaten
wechseln sollen - Viele Erfolg.
@heide:
Du hast das MANN-Modell "P 732 x" verwendet?
Hmm, ich würde ja auch gern den Truthahn los werden😉
Allerdings habe ich auch die Erfahrung gemacht dass ein neuer Kraftstofffilter (zumindest der Originale) zwar Abhilfe schafft, aber nur so ca ein halbes Jahr (15.000km), dann nistet sich der Vogel wieder ein 🙁
Langzeiterfahrungen mit dem MANN Filter wären sicher aussagekräftiger, evtl findet sich ja noch einer 🙂
Grüße
Steini
Hallo steini111,
mach doch beim nächsten Wechsel einfach den von MANN rein, mit Sicherheit kannst du da nichts falsch machen und viel teurer ist der auch nicht. Und wie du schon schreibst "nach 15000km nistet sich der Vogel wieder ein" da scheint es ja ziemlich offensichtlich zu sein das es am Filter liegt (verstopft langsam).
Gruß Frank
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Zitat:
Original geschrieben von timex318i
da scheint es ja ziemlich offensichtlich zu sein das es am Filter liegt (verstopft langsam).
oder am verwendeten Sprit ;-)
Hallo ihr,
1. der original Filter,, besteht aus weißen Papierfließ und ist geriffelt in wellenlinie Qualität naja.
Leider muss Opel nach Herstellervorgaben genau nur diesen Filter einbauen, deshalb kommen oft Beschwerden, weil es einfach keine richtigen Abhilfe für diesen Filter gibt, FOH versucht immer mit derselben Filter woanders eine Lösung zu finden. Z.B. Geometrie Schlauchverbindungen zu ändern. Es klingt blöd, ist leider von GM festgelegt.
2. Ein MANN Filter spricht aus sehr vielen Jahren Erfahrung, legen einen hohen Qualitätswert ein. Der Filteraufbau ist in längs gefaltet, hat dadurch eine viel höhere Fläsche als der Purflux, ist meine Einschätzung. Dann ist er gelb härter und hat bestimmt auch eine Patentierte Filtergeometrie und Filteraufgabe.
Ich bin der Meinung, der Filter MANN hält auch länger als ein Purflux. Man braucht einfach die Beiden nur mal in die Hand nehmen, da merkt man schon den Unterschied.
schönes WE
Ist dann wie beim Kaffee, Scheiß Filter Blürre im Dopp! 😉
Gruß Frank
Zitat:
Original geschrieben von timex318i
Ist dann wie beim Kaffee, Scheiß Filter Blürre im Dopp! 😉Gruß Frank
bingo Lach,, die miletta Filter macht´s
Und was der Filter im Winter? Stichwort unter -20 °C , ausflockender Diesel?
Zitat:
Original geschrieben von Magic-HS
Und was der Filter im Winter?
Hi,
ich verstehe die Frage nicht.
Wenn der Diesel ausflockt, taugt der Diesel nix, daran kann der Filter nix ändern.
Gruß Metalhead
Zitat:
Original geschrieben von metalhead79
Hi,Zitat:
Original geschrieben von Magic-HS
Und was der Filter im Winter?ich verstehe die Frage nicht.
Wenn der Diesel ausflockt, taugt der Diesel nix, daran kann der Filter nix ändern.Gruß Metalhead
Das Problem im letzten Winter war, dass der feine Filter im Zusammenhang mit dem ausflockenden Diesel aufgrund der Wasseranziehungskraft des Biosprits zu Ausfällen führte. Größerer Filter und gröberer Filter von früher hätten das verhindert. Opel hat als Lösung die Zeit der Filterheizung hochgesetzt.
Alles Laienverständnis eines Betroffenen.
Kommt der Filter mit Opel-Lösung zurecht?
Hi,
das problem im letzten Winter war der minderwertige Diesel, der ausgeflockt ist (ich hoffe die Mineralölabzocker haben für diesen Winter was daraus gelernt).
Bislang hat die Filterheizung bei betriebswarmen Motor abgeschaltet, allerdings hat die Motorwärme nicht ausgereicht um den kalten Diesel aus dem Tank schnell genug zu erwärmen.
Soweit ich weiß läuft die Filterheizung doch jetzt, abhängig von der Außentemperatur natürlich, dauerhaft (das betraf aber auch nicht alle Motoren wenn ich mich recht erinnere).
Damit sollte alles im grünen Bereich sein.
Gruß Metalhead
Das war alles eine Verkettung von Umständen 🙁 ob es diesen Winter nochmal so wird.....😰 Ich mag nicht nochmal stehen bleiben 🙁
Es gab wohl in der Tat Probleme mit dem Kraftstoff, dieser war aber nicht unbedingt minderwertig, sondern zu streng nach der immer noch aktuellen DIN hergestellt. In dieser DIN wird wohl die Filtrierbarkeit bei minus Graden noch mit den "groben" Filtern ermittelt die in keinem aktuellen Diesel mehr zu finden sind. Ein weiteres Problem war wohl in der Tat der Bio Anteil....
Bei Opel wird die Filterheizung wohl unterschiedlich zwischen 1,9er und 1,7er angesteuert. Der 1,9er ist Temperaturgesteuert und der vom 1,7er nur über Zeit. Beim 1,7er wurde diese Zeit wohl verlängert beim letzten Update des Motorsteuergeräts.
Ich denke aber nicht das der MAN Filter da Probleme machen würde, eher Umgekehrt 🙂
Grüße
Steini
Also die 1,7er zumindest bei meinem BJ 2008,
Die Filterheizung schaltet erst bei minus ca.15° zu und wenn ich 5min dann fahre, spricht der Motor hat die Betriebstemperatur erreicht, schaltet die Filterheizung ab. Aber was ist denn mit der Flüssigkeit im Tank, der hat immernoch die minus 20°.
Das Problem liegt an der schlecht programmierten Software, ich fahre immer noch die vom Werk aus alte Software und der bleibt auch drinn, weil das Update ärger macht mit dem PDF. Ich lass doch nicht alle 300km den PDF abbrennen, wozu auch da ich lange strecken fahre.
Da hab ich mir einfach einen Schalter eingebaut für die Dieselfilterheizung. Aber die Heizung hat noch nen eigenen Schalter, so ne Art Bimetall, der erst recht bei kalten Temperaturen zuschaltet. Vielleicht wegen der Sicherheit, bin in der Meinung, da ist das Relais total überflüssig.
Ich kann den sehr gut beobachten, da ich eine LED für die Zuschaltbarkeit in den Innenraum mit eingebaut habe. :-)
Gruß