µ-split Bremsweg Passat - katastrophal ???
In der ams vom 08.10. ist ein Vergleichstest verschiedener Mittelklasse-Kombis drin. Was mir dabei aufgefallen ist, ist dass der Passat obwohl knapp 2. platzierter beim Bremsen auf unterschiedlich griffigen Untergründen (li/re) also dem µ-split Bremstest (speziell im Vergleich zum Laguna) meiner Meinung nach katastrophal abschneidet! 109m (Laguna) ggb. 150m (Passat) - das sind 41m mehr!!!
Wie ist Eure Meinung dazu? Ich find's erschreckend! Interresant wäre mal ein Statement von VW dazu zu hören...
Auch hier scheint sich das Problem bereits gezeigt zu haben:
http://www.auto-motor-und-sport.de/.../...sat-kombi-grip-3-753182.html
Hier wird's auch angesprochen:
http://www.motor-talk.de/forum/master-test-in-der-ams-t2432274.html
Abgesehen davon verweist der Laguna von der Fahrdynamik so ziemlich alle auf die Plätze.
12 Antworten
Hi,
der Bremsweg auf q-Split ist mehr oder weniger Firmenpolitik.
Entweder man realisiert einen kurzen Bremsweg,dann zieht das Fahrzeug jedoch seitlich weg oder man hat einen stabilen geraden Bremsverlauf der aber so lange ist als würde das Fahrzeug komplett auf einem glatten Untergrund bremsen.
Bei einem Fahrsicherheitstraining kann man das schön sehen. Ein Teil der Fahrzeuge schiebt sich seitlich weg haben dafür aber nen recht kurzen Bremsweg. Die anderen fahren stur geradeaus aber brauchen ewig bis sie stehen.
Was nun besser ist darüber kann man sich vortrefflich streiten.
Gruß Tobias
Zitat:
Original geschrieben von Turbotobi28
Hi,der Bremsweg auf q-Split ist mehr oder weniger Firmenpolitik.
Entweder man realisiert einen kurzen Bremsweg,dann zieht das Fahrzeug jedoch seitlich weg oder man hat einen stabilen geraden Bremsverlauf der aber so lange ist als würde das Fahrzeug komplett auf einem glatten Untergrund bremsen.
Bei einem Fahrsicherheitstraining kann man das schön sehen. Ein Teil der Fahrzeuge schiebt sich seitlich weg haben dafür aber nen recht kurzen Bremsweg. Die anderen fahren stur geradeaus aber brauchen ewig bis sie stehen.
Was nun besser ist darüber kann man sich vortrefflich streiten.
Gruß Tobias
Ich hatte so ein Ergebnis noch von irgendeinem Japaner in Erinnerung, der am Ende der 150m Mess-Strecke noch 50km/h drauf hatte - damals fand ich das schon schockierend. Aber bei einem VW Passat? Come on! Das geht auch besser. Der Laguna mit legeren 41m weniger µ-split Bremsweg hat dabei auch keine Pirouetten gedreht...
Bei sagen wir 2-3m hin oder her (wobei auch die schon entscheidend sein können) hätte ich ja nix gesagt, aber bei 41m! Überleg Dir mal die Aufprallgeschwindigkeit des Passat auf ein stehendes Hindernis oder Fussgänger o.ä. an der Stelle wo der Laguna (und andere) schon längst stehen. Da ist es doch gelinde gesagt "scheissegal" ob das Auto 5° schräg steht oder nicht. Hauptsache es steht! Das hat meiner Meinung nach rein gar nichts mit Firmenpolitik zu tun sondern mit Fahrlässigkeit bei der Applikation.
Hi,
wie gesagt drüber kann man streiten der q-split Test ist ein sehr spezieller Test. Mit persönlich ist im echten Staßenverkehr noch nie einer Straße untergekommen die über 50 oder 100m eine solche einseitig vereiste oder rutschige Fahrbahn hatte.
Sowas kommt schon mal vor aber das sind dann eher vereinzelte Eisplatten oder eben rutschige Fahrbahnmakierungen. Und in diesen Situationen ist mir ein Fahrzeug das sich dann nicht eindreht lieber.
Wobei es schon sein kann das der Laguna bei diesem Test deutlich besser abschließt. Ist schließlich ein brandneues Modell. Die ABS/ESP Steuerung dürfte also um eine oder zwie generationen weiter sein als beim relativ alten Passat.
Gruß Tobias
Guten Morgen,
das ist wirklich nicht sehr vertrauenserweckend und hat mich auch sehr gewundert.
Ich habe schon selbst im Sicherheitstraining diese Bremsung geübt und auch da gab es bei den Fahrzeugmodellen sehr große Unterschiede. Wobei mein Passat da immer recht gut und vor allem sehr stabil abschnitt.
Mehrfach war es da ein Opel Zafira der fast die gesamte Länge der Bremsbahn benötige und auch beim Ausweichtest nicht sehr souverän war. Der Trainer vermutete da schon ein Defekt bei ESP oder ABS.
Ob es da tatsächlich (außer einem Defekt) auch Serienschwankungen gibt ?
Gruß
toli
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Hi,
Serienschwankungen an der Technik kann es da eigentlich kaum geben.
Der Bremsweg bei solchen Bedingungen ist hauptsächlich abhänig von der Steuerungselektronik dea ABS und natürlich von den Reifen.
bei der Elektronik dürfte es keine großen unterschiede geben,bei den Reifen allerdings schon.
Ist im prinzip ganz einfach. Entweder das ABS bremst auch die Reifen auf der griffigen seite mit denselben Werten wie die Reifen auf der rutschigen seite-- ergebnis ein elend langer Bremsweg aber ein stabiles Fahrzeug.
Oder das ABS bremst auf der griffigen Seite stärker was den bremsweg verkürzt aber das fahrzeug dreht sich langsam in Richtung der griffigen Seite ein.
Die Richtige Balance zu finden ist da extrem schwierig und eben teilweise auch Firmenpolitik.
Smart hat damals nach extrem schlechten Werten beim 44 ganz offiziek bestätigt das der lange Bremsweg zugunsten der stabilität in kauf genommen wird.
Aber wie gesagt eine solche Situaton ist mir in 15 jahren Autofahren noch nie untergekommen jedenfalls net über 100m oder mehr.
gruß Tobias
Hm, also wenn ich da einfach mal so für mich drüber nachdenke, ich bremse, der Wagen dreht sich ein - lass es nur 5° sein- und dann endet die ungleichheit im Bodenbelag, dann bremst er wieder gleich, aber mein Wagen bügelt immernoch mit 5° Versatz übern Asphalt, ich glaube zwar kaum, dass er ausbrechen wird oder andere Mucken machen wird, aber mir ist es lieber ich Fahre Geradeaus.
Beim Laguna, der kann durch die lenkende HA nun auch etwas mehr als der Passat, ob die bei sowas auch angesprochen wird? Stärkeres Bremsen bei gleichzeitigem Gegenlenken der HA?
Hallo,
also das die Fahrstabilität auf Kosten des Bremsweges erkauft wird, ist ja bei jedem ABS, abhängig von der Bodenbeschaffenheit, immer so.
Bei trockener Straße wäre eine Bremsung mit 4 blockierenden Rädern die beste. Da dabei aber die Lenkfähigkeit und Fahrstabilität draufgeht löst die Bremse kurz und dadurch wird der Bremsweg länger.
Es ist aber ja die Kunst der Elektronik beides auf einen Nenner zu bringen und da in dem Test der Laguna ja nun auch keine Kreise gedreht hat und trotzdem früher zu stehen gekommen ist, hat die Elektronik im Verbindung mit dem Fahrwerk besser gearbeitet.
Die einzige Variable bei so einem Test, sind immer die Reifen. Mag sein, dass der Passat mit anderen Reifen besser abgeschnitten hätte. (Oder auch noch schlechter)
Gruß
toli
Ich finde, der Mix stimmt beim Passat und in der Summe schlägt er sich recht gut. Mein letztes Fahrtraining habe ich mit dem Passat gemacht und er hat sich gegen die mitunter auch recht sportlichen und topaktuellen Modelle gut geschlagen (will sagen wir konnten bei den Übungen immer an der Spitze mithalten). Die Auslegung des ABS, ESP, Fahrwerk und Lenkung sind also gut aufeinander abgestimmt und lassen ein gutes "arbeiten" zu. Nebst der Bremswirkung (die in letzter Instanz sicherlich der wichtigste Faktor ist) kann man den Passat gut und sicher um Gefahrenpunkte manövrieren. Er reagiert sehr neutral und trotz des hohen Eigengewichtes noch recht agil.
@toli
Es ist nicht richtig zu sagen, das ein Bremsvorgang mit 4 blockierten Rädern die beste Lösung ist! Bei blockierten Rädern liegt Gleitreibung vor, die um einiges geringer ist als die Haftreibung, die bei sich drehenden Rädern vorherrscht. Somit steht ein sich drehendes Rad schneller als eines das blockiert. Dazu gibt es genügend Untersuchungen mit Testfahrzeugen, bei denen sich das ABS abschalten lässt.
Andererseits ist das ABS contraproduktiv bei verschneiter Fahrbahn. Ein Fahrzeug ohne ABS blockiert die Räder, die immer größer werdendende Schneekeile vor den Rädern herschieben, die die Bremswirkung verstärken. Ein ABS-Fahrzeug lässt solche Keile erst gar nicht entstehen.
Über den Rest der Diskussion bin ich auch der Meinung, dass es nicht DIE richtige Abstimmung gibt. Bei instabilen, sich wegdrehenden Fahrzeugen, nutzt einem der kurze Bremsweg nichts wenn man nach kurzem Treten der Bremse, diese wieder löst und das Fahrzeug plötzlich in eine andere Richtung fährt (unter der Annahme, man steuert nicht gegen, hat also keine Erfahrung in solchen Situationen)... Andrerseits ist es auch unpässig, wenn der besagte rettende Meter bei stabiler Fahrlage... Kommt halt drauf an.
Gegen das Eindrehen wäre ein Lenkeingriff durch die Elektronik bei der Lenkung des Passat überhaupt kein Problem. Ich bleibe dabei... ein derartig höherer Bremsweg gegenüber einigen Konkurrenten ist meiner Meinung nach ein krasser Faux-Pas.
Hier mal noch ein paar Werte:
Bremsweg aus 100km/h:
eer kalt / beladen kalt / warm kalt / µ-split:
A4 Avant 2.0 TDIe 37 / 39 / 39 / 125
BMW 320d Touring 39 / 39 / 40 / 114
Citroen C5 HDI 39 / 39 / 39 / 116
Ford Mondeo 2.2TDCI 39 / 39 / 39 / 117
Mazda 6 2.2 MZR-CD 38 / 40 / 40 / 135
Opel Insignia ST 2.0 CDTi 38 / 39 / 39 / 117
Renault Laguna GT dCi 39 / 39 / 39 / 109
Seat Exeo ST 2.0 TDI CR 40 / 40 / 41 / 118
Toyota Avensis 2.2 DCat 37 / 38 / 39 / 117
VW Passat 2.0 TDI 39 / 40 / 40 / 150
Bremsweg aus 160km/h kalt leer:
A4 Avant 2.0 TDIe 97
BMW 320d Touring 99
Citroen C5 HDI 101
Ford Mondeo 2.2TDCI 99
Mazda 6 2.2 MZR-CD 101
Opel Insignia ST 2.0 CDTi 98
Renault Laguna GT dCi 100
Seat Exeo ST 2.0 TDI CR 107
Toyota Avensis 2.2 DCat 97
VW Passat 2.0 TDI 100
Philosophie hin oder her, einseitig nicht geräumte Strassen oder durch Laub und Regen am Rand schmierige Strassenverhältnisse sind nicht so ungewöhnlich wie manch einer das darstellt. Dass es signifikant besser geht zeigen praktisch alle Konkurrenten. Wie gesagt, es geht hier nicht um ein - zwei meter mehr Bremsweg, sondern um 41m ggb. dem "Sieger" und immer noch 15m-25m mehr ggb. dem zweit- und drittschlechtesten...
Hallo,
Zitat:
Es ist nicht richtig zu sagen, das ein Bremsvorgang mit 4 blockierten Rädern die beste Lösung ist! Bei blockierten Rädern liegt Gleitreibung vor, die um einiges geringer ist als die Haftreibung, die bei sich drehenden Rädern vorherrscht. Somit steht ein sich drehendes Rad schneller als eines das blockiert. Dazu gibt es genügend Untersuchungen mit Testfahrzeugen, bei denen sich das ABS abschalten lässt.
Es ist schon richtig, dass die Haftreibung größer ist, als die Gleitreibung. Nur befindet sich bei der Bremsung im ABS Regelbereich der Reifen nicht im Optimalbereich der Haftreibung. Es kommt vielmehr ganz kurz zu blockierenden Räder, dann wird die Bremse gelöst und wieder bis zur Blockiergrenze gebracht. Das natürlich alles rasend schnell. Bei den meisten Tests die ich kenne, war eine ABS Bremsung auf trockener Straße nie kürzer sondern eher länger.
Bei nasser Straße kommen noch andere Faktoren zugunsten des ABS, bei Schnee, Sand o.ä. zulasten des ABS dazu.
Insgesamt sind wir uns glaube ich aber einig, dass die Fahrstablilität einem gering kürzer werdendem Bremsweg vorzuziehen ist.
In diesem Test ist der Bremsweg allerdings deutlich länger und die Stabilität gegenüber dem Laguna auch nicht besser. Der Passat ist hier der Ausreißer und damit stimme ich @NEO zu, das ist ein Faux-Pas.
Gruß
toli
Zudem der extrem längere Bremsweg offenbar noch nichtmal der Fahrstabilität zu gute kommt, denn u.a. der Passat wird auch noch erwähnt, da er bei dieser Übung "erhöhte Konzentration" erfordert.