"Old School"-Auto ohne Elektronik

Hallo,

Werden eigentlich noch ganz klassische Autos ohne den ganzen heute üblichen Schnickschnack gebaut und angeboten?

Ich meine einfach ein solides Auto, das noch ganz normal mit Schlüssel aufgeschlossen und gestartet wird, das Fenster mit Kurbeln und Knöpfe an jeder Tür zum Runterdrücken hat, ein analoges Amaturenbrett mit Zeigern und ein simples Autoradio. Ansonsten möglichst keine weiteren unnötigen Dinge, die blinken, piepsen oder sonstige Funktionen haben, die ich nicht brauche und in einem Auto nicht will.

Gibt es vernünftige Autos in diese Richtung eigentlich noch?

Ich habe schon überlegt mir einen Oldtimer zu kaufen, habe aber Zweifel ob ein 30 - 40 Jahre altes Fahrzeug sich wirklich als Alltagsauto eignet und ob da auch eine gute Versorgung mit Ersatzteilen sichergestellt ist.

Optisch mag ich z.B. den Opel Ascona C oder den Opel Rekord E.

Wird da heute noch sowas in die Richtung produziert oder bekommt man neu einfach nur noch diese Smartphones auf vier Rädern?

Würde mich sehr über ein paar Tipps und Anregungen freuen.

Beste Antwort im Thema

Man kann ohne Probleme ein älteres Auto im Alltag nutzen. Der für mich beste Alltagsklassiker heißt Volvo 940.

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Zitat:

@Libero2 schrieb am 30. Juni 2020 um 10:58:34 Uhr:


... Kann mich nicht erinnern, dass mein Opa oder mein Vater früher jemals eine defekte Fensterkurbel oder einen defekten Türknopf gehabt hätten.

und ich kann mich erinnern, dass beim Lada Samara (den ich 8 1/2 Jahre in den späten 90ern/00er Jahren gefahren habe) zweimal die Fensterkurbel abgebrochen ist ...

und dass bei dem 1978er R5, den ich in den 90er Jahren für 150 DM gekauft habe zum 1/2 Jahr TÜV runterfahren, sich die Fahrertür nicht mehr abschließen ließ weil Schloss oder Schlüssel zu verschlissen waren ...

@ TE, verstehe ich dich richtig? Du willst einfach nur ein günstiges und zuverlässiges Auto? Dann ist ein Fahrzeug ca 3-8 Jahre alt die richtige Wahl. Ob du nun Fiesta, Astra, i30 oder ein anderes Fahrzeug nimmst, ist egal sofern man bestimmte modelltypische Problemfahrzeuge und die Premiumklasse meidet. Eventuelle Problemmotoren und -getriebe sind da nämlich bereits bekannt.

Deinen Wunsch der Zuverlässigkeit wird erfüllt, es hat den größten Wertverlust hinter sich und mit etwas Pflege fährt man damit auch jahrelange problemfrei. Bevor ich 5000 € in einen pflegebedürftigen Oldtimer investiere, kaufe ich lieber einen 8 Jahre alten Corsa D.

Denkst du etwa, Elektronik im Auto geht kaputt? Nur weil dein Fernseher aller 10 Jahre und das Handy aller 4 Jahre urplötzlich den Geist aufgeben haben, Windows aller 10 Tage Laufzeit abstürzt, die Schubkarre vom Großvater aber noch funktioniert?

Ein Oldtimer als Daily Driver ist defnitiv pflegebedürftig, ein modernes Fahrzeug braucht außer regelmäßige Wartung mit ziemlicher Sicherheit wenig Zuwendung. Und falls doch mal was sein sollte, kann dir jede Werkstatt helfen. Für den Preis eines durchreparierten Oldtimers kann man locker 2 Fahrzeuge jeweils 5 Jahre alt kaufen ... und wenn der Oldtimer nur gefahren wird, kommt das dicke Ende bei der nächsten HU.

Zitat:

@StephanRE schrieb am 28. Juni 2020 um 22:56:36 Uhr:


Bei den billigheimern wirst du da fündig. Wie z.b. Dacia oder Lada.
Wobei einiges auch verpflichtend für Neuwagen ist.

Dazu zählt ABS, ESP und Airbags. Ein lichtwarner oder gurtwarner könnte auch Plicht sein. Dazu kommt noch die Motorelektronik wegen der Abgaswerte.

Ein Oldtimer wäre auch keine Lösung diese Autos sind einfach nicht mehr zeitgemäß für den Alltag. Fahrwerk, verbrauch, Ölverbrauch, wartungsintervalle und auch die Ersatzteilversorgung und letztendlich das werkstatt Know How ist halt nicht mehr up to date und eben nicht mehr wirklich alltagstauglich.

Der erste Teil stimmt.

Der zweite Teil bzgl der Oltimer nicht.
Ein BMW e34 von 1990 ist billigst zu unterhalten und auch bereits ein Oldtimer.

Der erste Teil stimmt.

Der zweite Teil bzgl der Oltimer nicht.
Ein BMW e34 von 1990 ist billigst zu unterhalten und auch bereits ein Oldtimer.

...
Ja klar irgendeiner kommt immer damit um die Ecke.
Der BMW ist aber alles andere wie "Oldschool, ohne Elektronik und son Schnickschnack". Gerade BMW ist dafür bekannt (gewesen) extrem viel "Elektronik Schnickschnack" zu verbauen. Ein "echter" Oldtimer ist das auch nicht. OK er darf ein H-Kennzeichen führen aber das wars auch schon. Als Daily Driver ist es aber schwierig son Kennzeichen zu bekommen. Und die Wartunghsintervalle (offiziell) mögen auf heutigen Niveau liegen aber wie oft wird dann doch mal z.B. zwischendurch nach dem Öl geschaut?
Der Käfer z.B. war ja legendär zuverlässig. Nach heutigen Maßstab war das ne Katastrophe. Wie oft ist da ein Keilriemen gerissen? Wie viel Öl hat der geschluckt? Wie oft hat man da den Vergaser nachstellen müssen oder der Gaszug ist gerissen oder, oder, oder....Bei einem heutigen Auto hab ich das noch nie erlebt und wenn doch, dann war es ein regelrechter Defekt der eine andere Ursache hatte (mangelde Wartung).

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Zitat:

@Sanchez.cro schrieb am 30. Juni 2020 um 14:28:54 Uhr:


Der Käfer ist für seine legendäre Zuverlässigkeit bekannt 😁 guter Witz... Selbst in den 60ern war es ein Relikt aus den Zeiten des 3. Reiches, an den man mehr schraubte als man fuhr 😁

Gneau das mein ich.

Frag doch mal deutsche Autofahrer (die alt genug sind) was es mit der Zuverlässigkeit auf sich hatte. Da kommt dann oft genug der Spruch aus der Werbung der 60er Jahre: ... und er läuft, und läuft, und läuft...

Zitat:

@StephanRE schrieb am 30. Juni 2020 um 14:35:44 Uhr:


Gneau das mein ich.

Frag doch mal deutsche Autofahrer (die alt genug sind) was es mit der Zuverlässigkeit auf sich hatte. Da kommt dann oft genug der Spruch aus der Werbung der 60er Jahre: ... und er läuft, und läuft, und läuft...

VW hat doch damals Plaketten verteilt wenn der Motor die 100.000km geschafft hat ohne dabei hochzugehen 😁 Soviel zur Zuverlässigkeit und ich kenne genug Leute die davon erzählt haben wie Sie in Ihrer Jugend x Käfer bzw. T1/T2 Motoren an einem Wochenende getauscht haben weil der davor mal wieder hochgegangen ist.

Aber damals war das alles kein Thema. Die Luftboxer gab es millionenfach und günstig auf jedem Schrottplatz. Aufwändig war das Ganze auch nicht gerade. Da hat sich dann auch keiner ernsthaft aufgeregt bzw. über der Erinnerung liegt mittlerweile so ein sanfter Sepiaton 😁

Zitat:

@pico24229 schrieb am 30. Juni 2020 um 13:47:13 Uhr:


Der erste Teil stimmt.

Der zweite Teil bzgl der Oltimer nicht.
Ein BMW e34 von 1990 ist billigst zu unterhalten und auch bereits ein Oldtimer.

Wenn dir Rost am Allerwertesten vorbeigeht stimmt das sogar. Aber ich habe genug Bekannte mit E34 und keiner von denen die sowas im Alltag fahren würde auf den Trichter kommen zu sagen das die Dinger zuverlässig oder auch irgendwie billigst zu unterhalten wären.

Die meisten leiden wie gesagt unter Rost, da macht der TÜV dann schnell eine große Rechnung auf. Bekannte hatte einen schicken E34 im Top Zustand mit Allrad und allem Pipapo. Nach gut 2 Jahren war das Ding dann karosserietechnisch so tot das nicht mal mehr durchschweißen gelohnt hätte.

Der nächste Bekannte hat nen 525i als Alltagsauto. Nur das der Wagen jetzt schon seit Monaten nicht mehr wirklich verkehrstauglich ist weil auch der überall fault und das ist echt ne Liebhaberkiste, davon ab das er schon andere lustige Sachen machen durfte wie Motor demontieren weil irgendein Sensor getauscht werden musste an den man anders nicht herankommt. Hat auch keiner Bock ständig mit einem übermäßig saufenden und schlecht laufenden Motor durch die Gegend zu gurken. Also muss das gemacht werden. Die Werkstatt wird sich dafür schon Ihren Teil nehmen was die Arbeitsstunden anbelangt.

Bekannter Nummer drei hatte sich auch nen E34 geholt und der hat sich mittlerweile auch schon wieder davon getrennt, hier aber aus unterschiedlichen Gründen.

Billigst zu unterhalten? Im Leben nicht! So gut wie alle alten Premiumkisten kosten im Alter richtig Geld wenn man den Anspruch hat das der Wagen vernünftig funktionieren soll. Klar, wenn man damit leben kann das der Kahn übelst rostet, die Reifen platt sind, die Bremsen nicht mehr vernünftig ziehen, die Motorkontrollleuchte Dauerschicht hat und der Hobel tonnenweise Sprit und Öl konsumiert/verliert weil alles mögliche kaputt ist und die TÜV Plakette bei irgendeiner ominösen Werkstatt gekauft wird, stimmt es wieder.

Aber keiner von meinen Bekannten hat diesen Anspruch und bei den ganzen BMW Fahrern ist richtig Geld in die Autos gegangen so wie bei eigentlich jedem der sich verschrieben hat seinen Young-/Oldtimer auf einem guten technischen Niveau zu halten.

Zitat:

@Sanchez.cro schrieb am 30. Juni 2020 um 14:56:36 Uhr:


Und ein Dacia in der Basis hat sogar eine Schaltempfehlung und im Tacho blinkt ständig der Hinweis zum hochschalten.

Ich meine das war aber auch dem NEFZ geschuldet. Wenn ich mich recht entsinne mussten sich die Prüfer an die Schaltempfehlung halten wenn es eine gab, also bauen die Hersteller sowas ein. Das die Schaltempfehlungen nicht immer praxistauglich sind hab ich bei meinem Mii damals gesehen. Da sollte man bei knapp über 40 schon in den 5. schalten, nur das der Motor dann knapp über Standgas lief. Für den Prüfstand super, in der realen Welt verhungert man da leistungsmäßig.

Moin,

Also ich bin der Meinung, dass man ZUVERLÄSSIGKEIT und Kosten sehr Objektiv messen kann 😁

Da bleibt leider nicht so schrecklich viel über von irgendwelchen Gefühlen.

Natürlich ist da nix schlimmes bei, irgendwas warten oder reparieren zu lassen - nur wo ist dann der Unterschied zum neuen Auto? Ist doch das gleiche in grün. Und es ist nicht Mal teurer. Das ist nix weiter als Psychologie - mein bester Kumpel erzählt ... Und dem vertraue ich. Ob der davon auch nur Ansatzweise eine echte Ahnung hat?

Fassen wir zusammen - ein Auto wie einen Trabbi oder einen Käfer gibt es nicht mehr. Und tatsächlich sind Grade die Basismodelle sehr weit weg von einem fahrenden Tablett, das ist nämlich zu teuer für die.

Ach übrigens - auch ne Sache die aus Sicherheitsgründen vielleicht interessant ist. Ein elektrischer Fensterheber muss ca. 10 Minuten unter Wasser funktionieren und ausreichenden Kraft haben um die Fenster bis mindestens 5m unter Wasser zu öffnen. Mit der Kurbel wirst du das nicht schaffen, weil du die Reibung zwischen Scheibe und Dichtung aufgrund des zu kleinen Hebels kaum überwinden kannst (die Kurbel wird wahrscheinlich abbrechen). Ergo - der EFH kann dir hier das Leben retten. Ist zwar in der Realität kein Drama ... Kommt ja irre selten vor ... Aber an solche Umstände muss da gedacht werden.

LG Kester

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