„Kurzer“ Jahresbericht vom 200D

Mercedes E-Klasse W124

Vorab: Der Text könnte etwas länger werden...

Ich fahre meinen 200D nun bereits seit gut 3 Jahren, und ich möchte hier einfach mal ein bisschen über gesammelte Eindrücke und Erfahrungen schreiben sowie einige Fotos zeigen, vielleicht hat ja jemand Langeweile.

Nach dem Tüv im August 2011 dachte ich eigentlich, ich steck jetzt erstmal nichts mehr in die Kiste. Doch von Anfang an. Ich hatte den 200er von meiner 2009 Mutter übernommen, es wurde immer nur das Nötigste dran gemacht und schon beim Kauf durch sie hatte er beträchtlichen Wartungsstau (2007, angeblich 260tkm). Also packte ich die Sache ab 2009 nach und nach an: Neuer Auspuff, Hinterachsrevision inkl. Schweißen der Aufnahmen, ESP abgedichtet, 2-Tank Anlage eingebaut, die Hirschmann überholt, Bremsen neu, hier und da mal ein Extra nachgerüstet. Je mehr ich hier las, desto mehr wurde das irgendwie – hier mal ein Filter, da ein Klip, mal eine neue Feststellbremse. Da kamen bis zum Tüv im August 2011 schon ca. 4000€ zusammen. Von meinen Mitabiturienten wurde ich alsbald als Mercedesfreak „abgestempelt“ im positiven Sinne. Dann kam noch eine kleine Unfallreparatur mit glücklichem Ausgang – das übrige Geld wurde direkt investiert 😉. Die Unfallbilder gibt’s anbei – der Benz hatte kaum ne Delle – der Mondeo sah da schon anders aus 😁 .

Zum Tüv gab‘s dann noch 2 Spurstangen und die Feststellbremse hatte ich knackig eingestellt, dann ging´s eben so – es stellte sich später heraus, dass das Ankerblech ein bisschen marode war, sodass eine Haltefeder nicht mehr das tat was ihr Name besagt, die Bremsbacke saß schief und die Wirkung ließ zu wünschen übrig. Dann wollte ich eigentlich erstmal nur noch fahren und die nächsten großen Reparaturen vor den nächsten Tüv schieben – denkste.

Im November 2011 riss mir das Traggelenk rechts recht unvermittelt ab (Ab hier startet also der eigentliche Bericht). HIER auch noch nachzulesen. Dann war klar, das linke kommt auch neu in den Frühjahrs-Semesterferien. Und zack, hatte ich wieder eine Reparaturliste für 2012 😉. Denn man könnte ja auch gleich mal neue Sommerreifen erwerben, 4 neue Sachs Dämpfer kommen bestimmt auch gut, und oh, ein 202er Diff aufgetrieben 🙂. Doch der Reihe nach.
Ich besorgte: Traggelenk vorne, Domlager vorne, 4 Sachs-Dämpfer, Austausch Differential, Silentbuchsen fürs Diff, 2 neue Motorlager, 4 Energy Saver sowie Bremsflüssigkeit.
Zu den Reifen und den Motorlagern brauch ich wohl nichts zu sagen – das schütteln beim Motor abstellen ist nun weg und die Reifen fahren sich sehr gut. Es gibt HIER ein Video eines alten Motorlagers… Es war verantwortlich dafür, dass es z.b. bei Bahnübergängen laut knallte, und auch bei Bordsteinüberfahrung schlug der Motor durch (Es klapperte echt laut, auf Youtube nicht so gut zu hören).
Der Bremsflüssigkeitswechsel war ebenfalls wirklich nötig, beim Wassergehaltstester gingen direkt alle Lampen bis dunkelrot an 😁. Kann nur empfehlen so ein Teil mal zu erstehen.
Domlagertausch gestaltete sich unauffällig – die alten hätten es auch noch getan, aber ich wollte ja vorn die Geräusche eliminieren, und da wollte ich eh die Dämpfer neu haben, also konnten auch die Lager neu. Im Nachhinein betrachtet kamen die Rumpelgeräusche wohl nur von den MOLAs… und bei großen Vibrationen artete das in ein Knallen aus.
Nun kamen die Dämpfer dran… Diagnose:

Hinten links: noch ganz ok.
Hinten rechts: tot, Luftpumpe
Vorne links: tot, Luftpumpe
Vorne rechts: tot, Luftpumpe

Zuvor waren auf einem Prüfstand vom ADAC die Dämpfer durchgeschüttelt worden – alle ok – ja denkste. Aber dass man auf diese Tests nichts geben sollte, wurde hier ja bereits öfters erläutert. Wer einmal einen W124 mit intakten Dämpfern gefahren hat, stellt auch sofort Defekte fest – das Eintauchen vorne ist nun deutlich minimiert. Die Dämpfer waren übrigens alle noch die originalen von ´88. Nebst besserem Fahrverhalten sorgten die Dämpfer nun auch für einen sauberen Geradeauslauf, vorher zog er wegen des intakten Dämpfers hinten links nach rechts.

Nun zum Differential. Das heulte wahrscheinlich schon seit einer halben Ewigkeit vor sich hin. Also war ich immer auf der Suche nach einem 3,91er Ersatzdiff welches noch geräuschfrei arbeitet. Und ich wurde fündig, ich ersteigerte eins aus einem W202 als 180er, wohl auch mit 5G Getriebe, BJ. 96, 130.000 tkm gelaufen, für 130€. Nur die Erstserie hatte diese (kurze) Übersetzung drin, Befestigung, Kardanflansch, Antriebswellenflansch und Deckel passten auch. Außerdem sollen die 202er Diffs verbessert worden sein, sprich länger dicht halten und erst später singen. Also rein das Teil, und gleich noch die Silentbuchsen erneuert. Die alten sahen für 400.000 km gar nicht so übel aus – eine Veränderung mit den Neuen stellte ich auch kaum fest. Wohl aber gab es nun ein anderes Fahrgefühl mit „neuem“ Diff, es hatte kein merkliches Spiel, der Bonanzaeffekt wurde kleiner (so wie ich fahre tritt er eigentlich eh nicht auf, aber wenn man es provoziert…) und bei Lastwechseln macht sich das redizierte Spiel um Antriebsstrang auch positiv bemerkbar.
Insgesamt kam ich für diese Aktionen mitsamt den Reifen für 800€ davon, ein guter Preis für den ganzen Kram und die Arbeit.
Was wir dann doch nicht gemacht haben, war das Traggelenk links, denn die Querlenkerbuchsen vorne sahen so fertig aus, dass ich mir überlegte evtl. gleich komplett neue einzubauen, und verschob die Sache erstmal.

2 Wochen später wurde das Fahrgefühl dann aber abermals getrübt: Beim Lenken war bei trockener Witterung ein Knurzen, Knarren oder leichtes Knacken zu hören. Da war es mir dann egal, es war eh fast alles neu, also Attacke. Die Reparaturen erfolgten vorletzte Woche, Ziel war es, die Fahrwerksreparaturen komplett durch zu haben. Also vorne das linke Traggelenk erneuern, die Querlenker neu ausbuchsen, Umlenkhebel neu, Querlenkerlager hinten innenseitig hatte ich bei der Revision vergessen, die mussten auch dran glauben. Außerdem meckerte meine 6 Jährige Schwester aufeinmal, es sei so laut im Auto, das gefiele ihr ja gar nicht (Prinzessinnen…). Aber es stimmte, seitdem das Heulen des Diffs weg war, konnte man einen tieferen Klang wahrnehmen, der subjektiv aufgrund des Frequenzunterschieds irgendwie lauter daherkam, gerade bei den weiblichen Fahrgästen. Das Geräusch war leicht kurvenabhängig und kam eher von hinten rechts. Also neues Radlager von SKF besorgt.
Die Reparatur ließ ich in einer 100km entfernten Werkstatt in Köln ausführen, die in Mercedes-Foren immer wieder empfohlen wird. Als ich den Benz abholte kam das AHA-Erlebnis. Direkteres Fahrgefühl, direktere Lenkung, absolut genialer Geradeauslauf, und eine Ruhe beim Fahren, grandios. Hieraus resultieren mehrere Erkenntnisse:

1) Eine längere Suche nach einer guten Werkstatt zahlt sich aus.
2) Ein durchrepariertes Fahrwerk ist kein Vergleich zu den runtergerittenen Kisten.
3) Ein Radlager kann auch ohne erkennbares Spiel höllisch Laut werden.
4) Querlenkerbuchsen vorne verwachsen irgendwann mit der Alu Hülse und quellen nach außen, was zu Spiel führt.
5) Man kann jetzt leider ein Getriebelager hören (war ja klar 😁 ist ein leicht raues Geräusch)

Natürlich habe ich immer Originalteile oder Lemföder verwendet, sonst hat das Ganze wenig Sinn. Denn wenn man schon Geld investiert, dann richtig 😉 Für die Aktion jetzt waren es noch einmal gute 700€, aber allein diese Ruhe war es wert. Anbei packe ich in die Fotos mal einen kleinen „Geräuschguide“ aus der W124 Kaufberatung.
Durchrostungen konnten nicht festgestellt werden, wohl aber Ölverlust am Motor… mit etwas Glück ist es nur die Ölwannendichtung. Aber egal – das kann ja auch noch bis zum nächsten Tüv warten... 😁 Dann könnte ich auch mal ne neue Scheibe einbauen lassen und ne Unterbodenversiegelung und…

An Luxus gönnte ich mir dieses Jahr einen sehr guten Orthopädischen Fahrersitz, dessen Pumpe ich bei der Installation zu heiss werden ließ. 2 weitere ersteigerte Pumpen waren defekt. Der Sitz funktioniert aber schon so… es waren nur 2 Leitungen genickt, weswegen das Ventil verrücktspielte und die Pumpe ziemlich lange lief… und als ich gerade abstellen wollte… naja was solls. So eine Pumpe treibe ich jetzt noch auf. Hinten rüstete ich noch Leseleuchten nach. Weil ich hinten dauernd Personen transportiere, die lesen wollen. Nachts natürlich… Na das mit dem Einreden klappt noch nicht so ganz 😁. Jedenfalls sind für dieses Jahr wieder so 2000€ reingeflossen… aber nach und nach wird er. Nächstes Jahr wie gesagt mal ne Konservierung… Ein Tempomat liegt hier auch noch und ein Drehzahlmesser wird wohl auch bald eingebaut… Und wenn mal irgendwann nichts mehr dran ist, würd ich mir glatt zutrauen, solche Scherze wie Getriebeüberholung, mal ne neue Kupplung, ne überholte RESP einbauen zu lassen… Meine hat schon 50.000 km einen Schaden und bringt nicht mehr die volle Leistung von 72 PS… weiß jemand vielleicht jemanden, der ein digitales Prüfgerät zum dynamischen FB messen hat? Bosch hat das nicht mehr… die erzählten mir was von „Tröpfchenmethode“… da bin ich abgehauen 😁

So, genug Text. Vielleicht war ja für den einen oder anderen auch eine nützliche Info dabei. Wenn nicht, ist auch nicht schlimm. Anbei gibt’s hoffentlich Bilder. Von Reparaturen und wer möchte vom Urlaub (Spanien/Österreich) hintendran. Gute Fahrt!

Gruß,
Lasse

PS.: Auf der Österreich-Fahrt benötigte ich auf 2250 km lediglich 110 Liter Diesel/Pöl o.O
Trotz der Passfahrten und Stau also unter 5 Liter, irre (Tempo 90-110 auf BAB, sonst noch langsamer). Auf der Rückfahrt gab es einen kleinen Abstecher nach Stuttgart ins Mercedes-Museum. Einen W124 lässt die Sammlung zwar vermissen, es ist aber in jedem Fall ein Besuch wert!

Vorderachse
Lasse-002
Alter Querlenker
+12
Beste Antwort im Thema

Vorab: Der Text könnte etwas länger werden...

Ich fahre meinen 200D nun bereits seit gut 3 Jahren, und ich möchte hier einfach mal ein bisschen über gesammelte Eindrücke und Erfahrungen schreiben sowie einige Fotos zeigen, vielleicht hat ja jemand Langeweile.

Nach dem Tüv im August 2011 dachte ich eigentlich, ich steck jetzt erstmal nichts mehr in die Kiste. Doch von Anfang an. Ich hatte den 200er von meiner 2009 Mutter übernommen, es wurde immer nur das Nötigste dran gemacht und schon beim Kauf durch sie hatte er beträchtlichen Wartungsstau (2007, angeblich 260tkm). Also packte ich die Sache ab 2009 nach und nach an: Neuer Auspuff, Hinterachsrevision inkl. Schweißen der Aufnahmen, ESP abgedichtet, 2-Tank Anlage eingebaut, die Hirschmann überholt, Bremsen neu, hier und da mal ein Extra nachgerüstet. Je mehr ich hier las, desto mehr wurde das irgendwie – hier mal ein Filter, da ein Klip, mal eine neue Feststellbremse. Da kamen bis zum Tüv im August 2011 schon ca. 4000€ zusammen. Von meinen Mitabiturienten wurde ich alsbald als Mercedesfreak „abgestempelt“ im positiven Sinne. Dann kam noch eine kleine Unfallreparatur mit glücklichem Ausgang – das übrige Geld wurde direkt investiert 😉. Die Unfallbilder gibt’s anbei – der Benz hatte kaum ne Delle – der Mondeo sah da schon anders aus 😁 .

Zum Tüv gab‘s dann noch 2 Spurstangen und die Feststellbremse hatte ich knackig eingestellt, dann ging´s eben so – es stellte sich später heraus, dass das Ankerblech ein bisschen marode war, sodass eine Haltefeder nicht mehr das tat was ihr Name besagt, die Bremsbacke saß schief und die Wirkung ließ zu wünschen übrig. Dann wollte ich eigentlich erstmal nur noch fahren und die nächsten großen Reparaturen vor den nächsten Tüv schieben – denkste.

Im November 2011 riss mir das Traggelenk rechts recht unvermittelt ab (Ab hier startet also der eigentliche Bericht). HIER auch noch nachzulesen. Dann war klar, das linke kommt auch neu in den Frühjahrs-Semesterferien. Und zack, hatte ich wieder eine Reparaturliste für 2012 😉. Denn man könnte ja auch gleich mal neue Sommerreifen erwerben, 4 neue Sachs Dämpfer kommen bestimmt auch gut, und oh, ein 202er Diff aufgetrieben 🙂. Doch der Reihe nach.
Ich besorgte: Traggelenk vorne, Domlager vorne, 4 Sachs-Dämpfer, Austausch Differential, Silentbuchsen fürs Diff, 2 neue Motorlager, 4 Energy Saver sowie Bremsflüssigkeit.
Zu den Reifen und den Motorlagern brauch ich wohl nichts zu sagen – das schütteln beim Motor abstellen ist nun weg und die Reifen fahren sich sehr gut. Es gibt HIER ein Video eines alten Motorlagers… Es war verantwortlich dafür, dass es z.b. bei Bahnübergängen laut knallte, und auch bei Bordsteinüberfahrung schlug der Motor durch (Es klapperte echt laut, auf Youtube nicht so gut zu hören).
Der Bremsflüssigkeitswechsel war ebenfalls wirklich nötig, beim Wassergehaltstester gingen direkt alle Lampen bis dunkelrot an 😁. Kann nur empfehlen so ein Teil mal zu erstehen.
Domlagertausch gestaltete sich unauffällig – die alten hätten es auch noch getan, aber ich wollte ja vorn die Geräusche eliminieren, und da wollte ich eh die Dämpfer neu haben, also konnten auch die Lager neu. Im Nachhinein betrachtet kamen die Rumpelgeräusche wohl nur von den MOLAs… und bei großen Vibrationen artete das in ein Knallen aus.
Nun kamen die Dämpfer dran… Diagnose:

Hinten links: noch ganz ok.
Hinten rechts: tot, Luftpumpe
Vorne links: tot, Luftpumpe
Vorne rechts: tot, Luftpumpe

Zuvor waren auf einem Prüfstand vom ADAC die Dämpfer durchgeschüttelt worden – alle ok – ja denkste. Aber dass man auf diese Tests nichts geben sollte, wurde hier ja bereits öfters erläutert. Wer einmal einen W124 mit intakten Dämpfern gefahren hat, stellt auch sofort Defekte fest – das Eintauchen vorne ist nun deutlich minimiert. Die Dämpfer waren übrigens alle noch die originalen von ´88. Nebst besserem Fahrverhalten sorgten die Dämpfer nun auch für einen sauberen Geradeauslauf, vorher zog er wegen des intakten Dämpfers hinten links nach rechts.

Nun zum Differential. Das heulte wahrscheinlich schon seit einer halben Ewigkeit vor sich hin. Also war ich immer auf der Suche nach einem 3,91er Ersatzdiff welches noch geräuschfrei arbeitet. Und ich wurde fündig, ich ersteigerte eins aus einem W202 als 180er, wohl auch mit 5G Getriebe, BJ. 96, 130.000 tkm gelaufen, für 130€. Nur die Erstserie hatte diese (kurze) Übersetzung drin, Befestigung, Kardanflansch, Antriebswellenflansch und Deckel passten auch. Außerdem sollen die 202er Diffs verbessert worden sein, sprich länger dicht halten und erst später singen. Also rein das Teil, und gleich noch die Silentbuchsen erneuert. Die alten sahen für 400.000 km gar nicht so übel aus – eine Veränderung mit den Neuen stellte ich auch kaum fest. Wohl aber gab es nun ein anderes Fahrgefühl mit „neuem“ Diff, es hatte kein merkliches Spiel, der Bonanzaeffekt wurde kleiner (so wie ich fahre tritt er eigentlich eh nicht auf, aber wenn man es provoziert…) und bei Lastwechseln macht sich das redizierte Spiel um Antriebsstrang auch positiv bemerkbar.
Insgesamt kam ich für diese Aktionen mitsamt den Reifen für 800€ davon, ein guter Preis für den ganzen Kram und die Arbeit.
Was wir dann doch nicht gemacht haben, war das Traggelenk links, denn die Querlenkerbuchsen vorne sahen so fertig aus, dass ich mir überlegte evtl. gleich komplett neue einzubauen, und verschob die Sache erstmal.

2 Wochen später wurde das Fahrgefühl dann aber abermals getrübt: Beim Lenken war bei trockener Witterung ein Knurzen, Knarren oder leichtes Knacken zu hören. Da war es mir dann egal, es war eh fast alles neu, also Attacke. Die Reparaturen erfolgten vorletzte Woche, Ziel war es, die Fahrwerksreparaturen komplett durch zu haben. Also vorne das linke Traggelenk erneuern, die Querlenker neu ausbuchsen, Umlenkhebel neu, Querlenkerlager hinten innenseitig hatte ich bei der Revision vergessen, die mussten auch dran glauben. Außerdem meckerte meine 6 Jährige Schwester aufeinmal, es sei so laut im Auto, das gefiele ihr ja gar nicht (Prinzessinnen…). Aber es stimmte, seitdem das Heulen des Diffs weg war, konnte man einen tieferen Klang wahrnehmen, der subjektiv aufgrund des Frequenzunterschieds irgendwie lauter daherkam, gerade bei den weiblichen Fahrgästen. Das Geräusch war leicht kurvenabhängig und kam eher von hinten rechts. Also neues Radlager von SKF besorgt.
Die Reparatur ließ ich in einer 100km entfernten Werkstatt in Köln ausführen, die in Mercedes-Foren immer wieder empfohlen wird. Als ich den Benz abholte kam das AHA-Erlebnis. Direkteres Fahrgefühl, direktere Lenkung, absolut genialer Geradeauslauf, und eine Ruhe beim Fahren, grandios. Hieraus resultieren mehrere Erkenntnisse:

1) Eine längere Suche nach einer guten Werkstatt zahlt sich aus.
2) Ein durchrepariertes Fahrwerk ist kein Vergleich zu den runtergerittenen Kisten.
3) Ein Radlager kann auch ohne erkennbares Spiel höllisch Laut werden.
4) Querlenkerbuchsen vorne verwachsen irgendwann mit der Alu Hülse und quellen nach außen, was zu Spiel führt.
5) Man kann jetzt leider ein Getriebelager hören (war ja klar 😁 ist ein leicht raues Geräusch)

Natürlich habe ich immer Originalteile oder Lemföder verwendet, sonst hat das Ganze wenig Sinn. Denn wenn man schon Geld investiert, dann richtig 😉 Für die Aktion jetzt waren es noch einmal gute 700€, aber allein diese Ruhe war es wert. Anbei packe ich in die Fotos mal einen kleinen „Geräuschguide“ aus der W124 Kaufberatung.
Durchrostungen konnten nicht festgestellt werden, wohl aber Ölverlust am Motor… mit etwas Glück ist es nur die Ölwannendichtung. Aber egal – das kann ja auch noch bis zum nächsten Tüv warten... 😁 Dann könnte ich auch mal ne neue Scheibe einbauen lassen und ne Unterbodenversiegelung und…

An Luxus gönnte ich mir dieses Jahr einen sehr guten Orthopädischen Fahrersitz, dessen Pumpe ich bei der Installation zu heiss werden ließ. 2 weitere ersteigerte Pumpen waren defekt. Der Sitz funktioniert aber schon so… es waren nur 2 Leitungen genickt, weswegen das Ventil verrücktspielte und die Pumpe ziemlich lange lief… und als ich gerade abstellen wollte… naja was solls. So eine Pumpe treibe ich jetzt noch auf. Hinten rüstete ich noch Leseleuchten nach. Weil ich hinten dauernd Personen transportiere, die lesen wollen. Nachts natürlich… Na das mit dem Einreden klappt noch nicht so ganz 😁. Jedenfalls sind für dieses Jahr wieder so 2000€ reingeflossen… aber nach und nach wird er. Nächstes Jahr wie gesagt mal ne Konservierung… Ein Tempomat liegt hier auch noch und ein Drehzahlmesser wird wohl auch bald eingebaut… Und wenn mal irgendwann nichts mehr dran ist, würd ich mir glatt zutrauen, solche Scherze wie Getriebeüberholung, mal ne neue Kupplung, ne überholte RESP einbauen zu lassen… Meine hat schon 50.000 km einen Schaden und bringt nicht mehr die volle Leistung von 72 PS… weiß jemand vielleicht jemanden, der ein digitales Prüfgerät zum dynamischen FB messen hat? Bosch hat das nicht mehr… die erzählten mir was von „Tröpfchenmethode“… da bin ich abgehauen 😁

So, genug Text. Vielleicht war ja für den einen oder anderen auch eine nützliche Info dabei. Wenn nicht, ist auch nicht schlimm. Anbei gibt’s hoffentlich Bilder. Von Reparaturen und wer möchte vom Urlaub (Spanien/Österreich) hintendran. Gute Fahrt!

Gruß,
Lasse

PS.: Auf der Österreich-Fahrt benötigte ich auf 2250 km lediglich 110 Liter Diesel/Pöl o.O
Trotz der Passfahrten und Stau also unter 5 Liter, irre (Tempo 90-110 auf BAB, sonst noch langsamer). Auf der Rückfahrt gab es einen kleinen Abstecher nach Stuttgart ins Mercedes-Museum. Einen W124 lässt die Sammlung zwar vermissen, es ist aber in jedem Fall ein Besuch wert!

Vorderachse
Lasse-002
Alter Querlenker
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also das Fett bleibt wo es ist ;-)

ganzjähriger Einsatz, 30000-50000 km pro Jahr

man sollte natürlich nicht mit einem heißwasser-Hochdruckreiniger rangehen.

soll aber jeder machen wie er möchte

ich habe auf jeden Fall eine günstige Möglichkeit gefunden meine Kisten zu erhalten

Bei der Rostvorsorge versuch' ich pragmatisch und nicht sklavisch dogmatisch vorzugehen.

Entdecke ich beim Räderwechsel oder bei anderer Gelegenheit eine Roststelle, hab' aber im Moment keine Zeit/Lust den eventuell sehr kleinen oder schlecht zu erreichenden Schaden von Grundauf auszubessern, so öle und fette ich die betr. Stelle erst einmal ein.

Wenn's "untenrum" richtig "durch" ist - Blech einschweißen; mehrfach mit Brantho Korrux grundieren und mehrfach mit Brantho 3in1 (gerne Kupfer-Bronze) decklackieren, dann mit UBS 220 Wachs mehrfach überstreichen. Hohlräume mit Fluid Film aussprühen. Alle Fluid Film Sorten sind empfehlenswert, auch Ceducci-Fett (fester als Fluid Film, Gummiverträglich). Perma Film verwende ich nicht mehr!

Muss noch nicht geschweißt werden: Rosttelle so gut wie möglich entrosten ohne zuviel Material abzutragen, dann Rostumandler wie Fertan o.ä., dann Lackaufbau wie oben beschrieben.

Gruß Berni

Und jährlich grüßt das Murmeltier...

Dieses Jahr gab es allerdings eine Premiere, ich habe quasi nichts nachgerüstet! Ok, ich baute die Westfalia-AHK aus und baute eine abnehmbare Oris ein. Diese musste ich zunächst schleifen und aufarbeiten und dann mit Bratho Korrux lackieren. Fehlende Teile wie Aufkleber, Schloss und Aufbewahrungstasche kaufte ich noch nach. Auch der originale E-Satz wird bald noch mit einziehen.

Des Weiteren zog wie angekündigt ein Lammfell ein... Es kommt von Reißner und ist wirklich von sehr guter Qualität und vor allem hinten offen ohne Stoffanteile (Vollfell). Es werden Muster verschickt.
Neu kamen auch alle 4 Winterreifen (Conti TS860) und bei der Gelegenheit habe ich mir 4 orig. 124er Stahlfelgen gekauft, die noch mit der Erstbereifung versehen waren und bisher nur in Ersatzradmulden geschlummert hatten und somit noch völlig rostfrei waren. Wo wir bei Neuteilen sind: Die Vorderachse hat nochmals alle Lenkungsteile neu bekommen, wäre aber gar nicht nötig gewesen... Das Geräusch kam durch eine leicht verbogene Aufnahme des Lenkungsdämpfers (ist bis 8/88 etwas eng). Technisch gesehen ist noch der Kühlertausch zu nennen, nun scheinbar kein Kühlwasserverlust mehr. War schwierig zu finden, ging letztlich nur, indem ich einen Druckluftanschluss in einen Ausgleichsbehälterdeckel geklebt habe und mal 1,5 Bar drauf gegeben habe, dann tropfte es leicht aus dem Kühler. Türfangband vorne rechts war noch fällig... was ich preislich noch erwähnenswert finde: 2006 kurz nach dem Kauf des 200D erwarben wir einen Rückfahrlichtschalter bei Mercedes, da kostete der ca. 10€. 10 Jahre später ist der wieder kaputt, kostet nun aber 50€. Habe dann den von Febi genommen, inkl. Versand 7€ und optisch kein Unterschied auszumachen.

Dieses Jahr war auch ein bisschen Optik dran, hier mal 2 neue Radkappen, dort mal ein neues, orig. Innenraumthermometer. Außerdem gab es eine Politur inkl. Versiegelung mit ArmorAll. Zuvor wurden alle Dellen in den Türen entfernt. Die Rückleuchten bekommen in der Sonne Microrisse, hier habe ich aus optischen Gründen günstig welche aus einem Garagenfahrzeug gebraucht erwerben können. Kopfzerbrechen machen mir noch die Ablösungen an den Türpappen... 3 Klebstoffe sind schon gescheitert, halten nicht dauerhaft. Nun werde ich das ganze nochmal mit Bostik-Spezialkleber bis 140°C sehr sorgfältig versuchen zu kleben, wenn das nicht hilft, geht's zum Sattler.

2 Kurzurlaube seinen noch erwähnt, einmal gen Norden (Dänemark) und gen Süden (Gardasee). Die Mautfreie Überquerung der Alpen ist im 200D immer wieder ein Erlebnis. Wir sind vom Reschenpass aus mal kurz Richtung Samnaun abgebogen (Zollfreizone, Schweiz), hier gibt es einen etwa 15 km langen Pass mit ca. 800 Höhenmetern (aus der Erinnerung heraus). Belohnt wird man mit einem Dieselpreis von 92ct und Benzin kostet 93 ct., also gleich mal 100 Liter getankt. HIER noch ein verwackelte Video.

Zum Jahreswechsel soll es dann richtig losgehen: "Projekt H"

Gruß,
Lasse

Edit: Eine Sache noch vergessen, mein Becker Grand Prix 2000 bekam eine Bluetooth-Nachrüstung verpasst, welche ich sehr elegant finde.

AHK alt
Schleifen
Wachs
+12

Hallo,

cooler Bericht, cooles Auto, sehr stimmungsvolle Bilder, bedankt 🙂

Gruß,

Th.

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Wirklich schönes Auto, das inspiriert immer dazu, selber auch mal wieder tätig zu werden....

Einfach ein schönes Auto!

Also ich bin 3 Jahre so eine ausstattungsbefreite Wanderdüne gefahren. Es war eine Hassliebe. Ok, Taxiausstattung hatte er 😉
Hab mich dann über 250D Turbo zum 500E hochgearbeitet.
Aber selbst der hatte nicht so eine geniale Ausstattung!
Von Elektrisch verstellbarer Lenksäue, standheizung und Heckrollo hab ich nur geträumt.
Ich glaube mit so einer Ausstattung und so einem schönen Zustand würde ich mir sogar einen 200D zulegen obwohl ich stark bezweifle daß je ein 200D mit einer Ausstattung die den Basispreis übersteigt, das Werk verlassen hat.
Ich würde bei dem noch beidseitig verstellbare Spiegel nachrüsten alleine weil der Knopf schon nach Voller Hütte aussieht 😁

Da würde ich nicht drauf wetten.

13 Jahre W124 haben die abstrusesten Ausstattungskombinationen hervorgebracht.

Von Autos mit Klimaautomatic aber ohne rechten Außenspiegel bis hin zu völlig nackten 300ern.

Ich vermute, dass es auch irgendwen gegeben hat, dem 72 PS gereicht haben, der dafür aber alle möglichen Kreuze gemacht hat.

Zitat:

@S Klasse Fan schrieb am 30. Oktober 2017 um 23:35:29 Uhr:


Da würde ich nicht drauf wetten.

13 Jahre W124 haben die abstrusesten Ausstattungskombinationen hervorgebracht.

Von Autos mit Klimaautomatic aber ohne rechten Außenspiegel bis hin zu völlig nackten 300ern.

Ich vermute, dass es auch irgendwen gegeben hat, dem 72 PS gereicht haben, der dafür aber alle möglichen Kreuze gemacht hat.

Eben- ich hab mal einen 230E gesehen mit manuellem Fahrersitz aber elektrischem Beifahrersitz. Chauffeur- wagen eben 😛

Ich finde das auch eigentlich viel zielführender, als das Theater einer Fahrzeugkonfiguration heute.

Kann ja schließlich sein, dass der Kunde wirklich einen 500er mit mechanischen Fensterhebern, Sitzheizung und Stoffausstattung haben will.

Warum man heute die Lederausstattung (1.400 Euro) nur bekommt, wenn man noch das ultra-designo Paket (4.500 Euro) bestellt, dafür aber dann zwingend das Typenschild entfällt und ein Automaticgetriebe hinzukommt entzieht sich meinem Verständnis.

Danke noch für die Blumen 🙂. Auf Fotos sehen Autos auch meist besser aus als real, aber ich gebe mir Mühe^^

Ich kenne einen 200D mit 33 Extras ab Werk, innen blau, außen weiß, ganz früher Mopf 1. Vorbesitzer war ein 300TDT-Fahrer (123er) der zu viele Punkte in Flensburg hatte 😁. Ist im 124er Board vertreten.

Was ich noch vergessen hatte, meine Webasto DBW qualmte ja wie blöde... Nach längerer Standzeit sah ich einen Dieseltropfen am Abgasendrohr der DBW. Mal Druckluft auf den Lufteingang gegeben und siehe da, es sprudelte unten der Diesel auf den Boden. Also war mein Verdacht, die Dosierpumpe ist im Eimer bzw. dichtet nicht richtig ab. Jetzt eine andere Pumpe eingebaut (Danke Sascha!), startet zu 75% beim ersten Versuch, qualmte auch nach 4 Durchläufen noch stark. Vorhin mal das Abgasrohr entfernt und siehe da, Qualmen weg. Werde jetzt die Glühkerze noch erneuern (20€) damit sie möglichst immer beim ersten Versuch startet und das Abgasrohr ausbrennen, dann sollte wieder Alles gut sein mit dem Dieselbrenner aus der Hölle.

Gruß,
Lasse

Eigentlich der Wahnsinn, was in nicht mal einem Jahr schon wieder alles passiert ist.
Es gab im Wesentlichen 3 große Themenbereiche: Zylinderkopf, Lack und „Projekt H“.

Letzteres wird HIER abgehandelt. Es beinhaltet im Wesentlichen eine Hinterachssanierung, Unterbodenrestauration, Nachrüstung von ASD, Niveau, EDW, und Zweiklangfanfare und schließt mit der Adelung durch das H-Kennzeichen ab – hat viel Zeit und Geld gekostet.

Nicht lange nach Erhalt des H-Kennzeichens habe ich alle Anbauteile entfernt und ihn zum Lackierer die Straße runter gebracht. Dieser war zwar ziemlich überlastet, aber am Ende wurde Alles gut, für einen fairen Betrag wurde der 200D bis zur Fensterkante einmal komplett lackiert und mein geschweißter Radlauf konserviert. Verwendet wurde Acryllack. Mit dem Ergebnis bin ich für den Preis sehr zufrieden, auch wenn im Koti ein Klarlackläufer ist und hier und da mal ein kleiner Staubeinschluss, aber das Gesamterscheinungsbild ist nun aus meiner Sicht wieder sehr chic.

Der nautikblaue 300TE 4-Matic ging an einen Zahnarzt im Ruhrgebiet, die Überführung habe ich selbst gemacht und dabei zuerst heftige Rauchschwaden hinterher gezogen, da diverse Aggregate ölten und ich lange nicht mehr Autobahn gefahren war… Wie dem auch sei, die 4-Matic war ein Traum, wie der hier die verschneiten Berge auch mit Hänger hochzog, werde ich so schnell nicht vergessen. Der Verkaufserlös hat die Teillackierung am 200D dann finanziert… Der 4-Matic hat mir gute Dienste geleistet, als ich Projekt H in der eiskalten Garage (5 km entfernt) über fast 2 Monate durchgezogen habe.

Da der OM 601 nicht mehr perfekt startete (d.h. nicht sofort auf jedem Zylinder), beschloss ich nach den Düsen nun auch noch die Glühkerzen zu tauschen. Ich besorgte dafür Monark-Kerzen und eine Reibahle (die nur beim Schräg-, nicht Geradeinspritzer passte, wie sich später zeigte), um eventuelle Ablagerungen in der Vorkammer heraus zu bekommen. Die alten GK saßen fest im Kopf, sodass ich die Ansaugbrücke demontieren musste und das Unheil seinen Lauf nahm…
Naja, eigentlich war es gut so, denn sonst hätte ich lange danach suchen können: Der Zylinderkopf war gerissen!!! Am Einlassventil 1. Zylinder war längs eine Spur blaues Kühlwasser zu sehen, welches sich langsam zu Tropfen formte und sich auf dem geschlossenen Ventil sammelte. Ich brauchte eine ganze Weile um das glauben zu können, was ich dort sah… Nunja, der Grund für das zeitweise nicht optimale Anspringen war gefunden – Motorschaden! Ich verbaute die GK und baute Alles wieder zusammen, schließlich musste ich zum W124 Treffen in Neu Anspach, gerissener Zylinderkopf hin oder her. Es ging dann auch soweit gut, der KW-Verlust wurde nicht stärker und es war wieder ein sehr schönes Treffen! Vermutlich bin ich mit dem Schaden schon eine ganze Weile unterwegs gewesen, da ich immer schleichenden KW-Verluste hatte.
Glücklicherweise hatte ich noch einen Ersatzkopf (Schrägeinspritzer Mopf 1) hier liegen, der bereits thermisch noch standfester ausgelegt ist. Ich besorgte abermals passende Glühkerzen von Monark und eigentlich auch überholte Einspritzdüsen von Monark. Leider hatten die gerade Ihre Produktion eingestellt weshalb ich auf DTP zurückgreifen musste. Neuen ZKD-Satz und Kleinigkeiten noch besorgt und dann entspannt an 2 Tagen den Kopf getauscht. Kompressionstest vor dem ersten Test ergab Zylinder 2 keine Kompression, Rest top. Beim ersten Mal lief er daher nicht so gut, ich hatte vermutlich ein Zewa im Brennraum vergessen, das brannte dann aber weg und der Motor lief zwar auf allen Zylindern, aber unglaublich laut nagelnd. Genauer auch HIER nachzulesen. Mittlerweile ist das ganze leiser geworden, läuft wieder schön weich. Ich hatte mir noch das DB-Förderbeginn Einstellwerkzeug besorgt, aber der FB passte. Die Pumpe ist auch absolut dicht, sodass die DTP Düsen einfach anfangs so laut zu seien scheinen. Kompression auf Zyl. 2 natürlich wieder vorhanden. Dennoch kaufte ich mir für alle Fälle mal einen Düsentester und einen weiteren Ersatzzylinderkopf… Dazu gab es noch sehr günstig das original „Taximatten“-Set in sehr gutem Zustand inkl. Der Matte über dem Kardantunnel.

So Kleinigkeiten wie neue Batterie, neuer Stabi + Stabigummis (was für eine Odyssee), neue Fußmatten, Auslackieren der Kofferraummulde, Erneuerung Lenkungsschlauch und Niveaubehälterschlauch, Klimaservice (es fehlten 200 Gramm), Überholung Tempomat Steuergerät, etc. sind nicht einzeln erwähnenswert, aber da muss man natürlich auch immer am Ball bleiben…

Auf der einwöchigen Urlaubsfahrt in der Bretagne spulten wir 3500km ab ohne irgendwelche Zwischenfälle oder Fahrwerksgeräusche und sonstiges – der Benz lief einfach perfekt. Die Einspritzdüsen können auch nicht schlecht sein, denn obwohl ich nicht sonderlich langsam gefahren bin (aber mautfrei, d.h. über 110 km/h nicht möglich) und wir ab und an die Klima anhatten und beladen waren, haben wir auf dem Hinweg nur 5,4 und auf dem Rückweg nur 5,2L/100km verbraucht.

In Planung für den Winter ist bereits die Überholung der Vorderachse samt Konservierung des Vorderwagens. Ich hoffe, ich muss nicht wieder schweißen… Dazu wurden bereits 2 neue Querlenker von Lemförder günstig geschossen und mit Brantho Korrux nochmal überlackiert, ebenso neue Spritzbleche. Da sie verzinkt waren, habe ich sie mit Zinkspray grundiert und anschließend mit Bratho Korrux lackiert, das geht gut und die rosten nicht mehr, so lange ich lebe...
Gebrauchte Vorderachsteile wurden besorgt, gestrahlt und lackiert – dies hat Bernd, ein lieber Forenkollege für mich übernommen, wofür ich sehr dankbar bin, da ich ansonsten die Garage wieder komplett eingesaut hätte… Die Bremssättel hatte ich zum Überholen und neu verzinken weg gegeben, das hätte sich in Eigenregie fast nicht gelohnt.
Auch das Schiebedach müsste ich eigentlich mal demontieren und die Hubwinkel erneuern (Teile vorhanden) sowie erneut Rostvorsorge betreiben. Es funktioniert zwar noch, aber auf lange Sicht…
Es gibt also wieder einmal genug zu tun… Wobei er kommendes Jahr dann eigentlich ziemlich komplett restauriert da steht und die „Rolling Restauration“ dann auch endlich mal abgeschlossen ist.

Gruß,
Lasse

Riss ZK 1. Zyl. Einlass
Kopf ab
Utensielien
+12

nice

Hast du schon mal was gemacht am vorderen Federteller?

Heftig was du alles gemacht hast- Respekt!
Gegenüber deinen 200D fahren viele, mich eingeschlossen wohl mit ausgelutschten und auch von unten angeranzten Karren rum😉

Danke! Top gepflegte Alltagsfahrzeuge gibt es leider wirklich wenige, meist nur noch schöne Sommerautos unterwegs oder richtig fertige Kisten. Und halt in den Foren ein paar Verrückte, die weiterhin ganzjährig Kilometer schrubben und viel Arbeit reinstecken.

Federteller klopfe ich im Frühjahr immer ab, rechts schon rostig, links nichts. Außerdem leicht rostig waren Schwellerspitzen und Stehbleche außen nur im Bereich der "Rundung" vorn, wo sie alle gammeln. Hatte ich immer temporär konserviert, aber ich muss da nachsehen und blank machen und das wieder dauerhaft versiegeln...

Noch vergessen: Motor startet wieder auf den ersten Schlag auf allen Zylindern - auch nicht so normal bei 536.000km und über 30 Jahren...

Gruß,
Lasse

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