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„Kurzer“ Jahresbericht vom 200D

Mercedes E-Klasse W124
Themenstarteram 22. August 2012 um 17:16

Vorab: Der Text könnte etwas länger werden...

Ich fahre meinen 200D nun bereits seit gut 3 Jahren, und ich möchte hier einfach mal ein bisschen über gesammelte Eindrücke und Erfahrungen schreiben sowie einige Fotos zeigen, vielleicht hat ja jemand Langeweile.

Nach dem Tüv im August 2011 dachte ich eigentlich, ich steck jetzt erstmal nichts mehr in die Kiste. Doch von Anfang an. Ich hatte den 200er von meiner 2009 Mutter übernommen, es wurde immer nur das Nötigste dran gemacht und schon beim Kauf durch sie hatte er beträchtlichen Wartungsstau (2007, angeblich 260tkm). Also packte ich die Sache ab 2009 nach und nach an: Neuer Auspuff, Hinterachsrevision inkl. Schweißen der Aufnahmen, ESP abgedichtet, 2-Tank Anlage eingebaut, die Hirschmann überholt, Bremsen neu, hier und da mal ein Extra nachgerüstet. Je mehr ich hier las, desto mehr wurde das irgendwie – hier mal ein Filter, da ein Klip, mal eine neue Feststellbremse. Da kamen bis zum Tüv im August 2011 schon ca. 4000€ zusammen. Von meinen Mitabiturienten wurde ich alsbald als Mercedesfreak „abgestempelt“ im positiven Sinne. Dann kam noch eine kleine Unfallreparatur mit glücklichem Ausgang – das übrige Geld wurde direkt investiert ;). Die Unfallbilder gibt’s anbei – der Benz hatte kaum ne Delle – der Mondeo sah da schon anders aus :D .

Zum Tüv gab‘s dann noch 2 Spurstangen und die Feststellbremse hatte ich knackig eingestellt, dann ging´s eben so – es stellte sich später heraus, dass das Ankerblech ein bisschen marode war, sodass eine Haltefeder nicht mehr das tat was ihr Name besagt, die Bremsbacke saß schief und die Wirkung ließ zu wünschen übrig. Dann wollte ich eigentlich erstmal nur noch fahren und die nächsten großen Reparaturen vor den nächsten Tüv schieben – denkste.

Im November 2011 riss mir das Traggelenk rechts recht unvermittelt ab (Ab hier startet also der eigentliche Bericht). HIER auch noch nachzulesen. Dann war klar, das linke kommt auch neu in den Frühjahrs-Semesterferien. Und zack, hatte ich wieder eine Reparaturliste für 2012 ;). Denn man könnte ja auch gleich mal neue Sommerreifen erwerben, 4 neue Sachs Dämpfer kommen bestimmt auch gut, und oh, ein 202er Diff aufgetrieben :). Doch der Reihe nach.

Ich besorgte: Traggelenk vorne, Domlager vorne, 4 Sachs-Dämpfer, Austausch Differential, Silentbuchsen fürs Diff, 2 neue Motorlager, 4 Energy Saver sowie Bremsflüssigkeit.

Zu den Reifen und den Motorlagern brauch ich wohl nichts zu sagen – das schütteln beim Motor abstellen ist nun weg und die Reifen fahren sich sehr gut. Es gibt HIER ein Video eines alten Motorlagers… Es war verantwortlich dafür, dass es z.b. bei Bahnübergängen laut knallte, und auch bei Bordsteinüberfahrung schlug der Motor durch (Es klapperte echt laut, auf Youtube nicht so gut zu hören).

Der Bremsflüssigkeitswechsel war ebenfalls wirklich nötig, beim Wassergehaltstester gingen direkt alle Lampen bis dunkelrot an :D. Kann nur empfehlen so ein Teil mal zu erstehen.

Domlagertausch gestaltete sich unauffällig – die alten hätten es auch noch getan, aber ich wollte ja vorn die Geräusche eliminieren, und da wollte ich eh die Dämpfer neu haben, also konnten auch die Lager neu. Im Nachhinein betrachtet kamen die Rumpelgeräusche wohl nur von den MOLAs… und bei großen Vibrationen artete das in ein Knallen aus.

Nun kamen die Dämpfer dran… Diagnose:

Hinten links: noch ganz ok.

Hinten rechts: tot, Luftpumpe

Vorne links: tot, Luftpumpe

Vorne rechts: tot, Luftpumpe

Zuvor waren auf einem Prüfstand vom ADAC die Dämpfer durchgeschüttelt worden – alle ok – ja denkste. Aber dass man auf diese Tests nichts geben sollte, wurde hier ja bereits öfters erläutert. Wer einmal einen W124 mit intakten Dämpfern gefahren hat, stellt auch sofort Defekte fest – das Eintauchen vorne ist nun deutlich minimiert. Die Dämpfer waren übrigens alle noch die originalen von ´88. Nebst besserem Fahrverhalten sorgten die Dämpfer nun auch für einen sauberen Geradeauslauf, vorher zog er wegen des intakten Dämpfers hinten links nach rechts.

Nun zum Differential. Das heulte wahrscheinlich schon seit einer halben Ewigkeit vor sich hin. Also war ich immer auf der Suche nach einem 3,91er Ersatzdiff welches noch geräuschfrei arbeitet. Und ich wurde fündig, ich ersteigerte eins aus einem W202 als 180er, wohl auch mit 5G Getriebe, BJ. 96, 130.000 tkm gelaufen, für 130€. Nur die Erstserie hatte diese (kurze) Übersetzung drin, Befestigung, Kardanflansch, Antriebswellenflansch und Deckel passten auch. Außerdem sollen die 202er Diffs verbessert worden sein, sprich länger dicht halten und erst später singen. Also rein das Teil, und gleich noch die Silentbuchsen erneuert. Die alten sahen für 400.000 km gar nicht so übel aus – eine Veränderung mit den Neuen stellte ich auch kaum fest. Wohl aber gab es nun ein anderes Fahrgefühl mit „neuem“ Diff, es hatte kein merkliches Spiel, der Bonanzaeffekt wurde kleiner (so wie ich fahre tritt er eigentlich eh nicht auf, aber wenn man es provoziert…) und bei Lastwechseln macht sich das redizierte Spiel um Antriebsstrang auch positiv bemerkbar.

Insgesamt kam ich für diese Aktionen mitsamt den Reifen für 800€ davon, ein guter Preis für den ganzen Kram und die Arbeit.

Was wir dann doch nicht gemacht haben, war das Traggelenk links, denn die Querlenkerbuchsen vorne sahen so fertig aus, dass ich mir überlegte evtl. gleich komplett neue einzubauen, und verschob die Sache erstmal.

2 Wochen später wurde das Fahrgefühl dann aber abermals getrübt: Beim Lenken war bei trockener Witterung ein Knurzen, Knarren oder leichtes Knacken zu hören. Da war es mir dann egal, es war eh fast alles neu, also Attacke. Die Reparaturen erfolgten vorletzte Woche, Ziel war es, die Fahrwerksreparaturen komplett durch zu haben. Also vorne das linke Traggelenk erneuern, die Querlenker neu ausbuchsen, Umlenkhebel neu, Querlenkerlager hinten innenseitig hatte ich bei der Revision vergessen, die mussten auch dran glauben. Außerdem meckerte meine 6 Jährige Schwester aufeinmal, es sei so laut im Auto, das gefiele ihr ja gar nicht (Prinzessinnen…). Aber es stimmte, seitdem das Heulen des Diffs weg war, konnte man einen tieferen Klang wahrnehmen, der subjektiv aufgrund des Frequenzunterschieds irgendwie lauter daherkam, gerade bei den weiblichen Fahrgästen. Das Geräusch war leicht kurvenabhängig und kam eher von hinten rechts. Also neues Radlager von SKF besorgt.

Die Reparatur ließ ich in einer 100km entfernten Werkstatt in Köln ausführen, die in Mercedes-Foren immer wieder empfohlen wird. Als ich den Benz abholte kam das AHA-Erlebnis. Direkteres Fahrgefühl, direktere Lenkung, absolut genialer Geradeauslauf, und eine Ruhe beim Fahren, grandios. Hieraus resultieren mehrere Erkenntnisse:

1) Eine längere Suche nach einer guten Werkstatt zahlt sich aus.

2) Ein durchrepariertes Fahrwerk ist kein Vergleich zu den runtergerittenen Kisten.

3) Ein Radlager kann auch ohne erkennbares Spiel höllisch Laut werden.

4) Querlenkerbuchsen vorne verwachsen irgendwann mit der Alu Hülse und quellen nach außen, was zu Spiel führt.

5) Man kann jetzt leider ein Getriebelager hören (war ja klar :D ist ein leicht raues Geräusch)

Natürlich habe ich immer Originalteile oder Lemföder verwendet, sonst hat das Ganze wenig Sinn. Denn wenn man schon Geld investiert, dann richtig ;) Für die Aktion jetzt waren es noch einmal gute 700€, aber allein diese Ruhe war es wert. Anbei packe ich in die Fotos mal einen kleinen „Geräuschguide“ aus der W124 Kaufberatung.

Durchrostungen konnten nicht festgestellt werden, wohl aber Ölverlust am Motor… mit etwas Glück ist es nur die Ölwannendichtung. Aber egal – das kann ja auch noch bis zum nächsten Tüv warten... :D Dann könnte ich auch mal ne neue Scheibe einbauen lassen und ne Unterbodenversiegelung und…

An Luxus gönnte ich mir dieses Jahr einen sehr guten Orthopädischen Fahrersitz, dessen Pumpe ich bei der Installation zu heiss werden ließ. 2 weitere ersteigerte Pumpen waren defekt. Der Sitz funktioniert aber schon so… es waren nur 2 Leitungen genickt, weswegen das Ventil verrücktspielte und die Pumpe ziemlich lange lief… und als ich gerade abstellen wollte… naja was solls. So eine Pumpe treibe ich jetzt noch auf. Hinten rüstete ich noch Leseleuchten nach. Weil ich hinten dauernd Personen transportiere, die lesen wollen. Nachts natürlich… Na das mit dem Einreden klappt noch nicht so ganz :D. Jedenfalls sind für dieses Jahr wieder so 2000€ reingeflossen… aber nach und nach wird er. Nächstes Jahr wie gesagt mal ne Konservierung… Ein Tempomat liegt hier auch noch und ein Drehzahlmesser wird wohl auch bald eingebaut… Und wenn mal irgendwann nichts mehr dran ist, würd ich mir glatt zutrauen, solche Scherze wie Getriebeüberholung, mal ne neue Kupplung, ne überholte RESP einbauen zu lassen… Meine hat schon 50.000 km einen Schaden und bringt nicht mehr die volle Leistung von 72 PS… weiß jemand vielleicht jemanden, der ein digitales Prüfgerät zum dynamischen FB messen hat? Bosch hat das nicht mehr… die erzählten mir was von „Tröpfchenmethode“… da bin ich abgehauen :D

So, genug Text. Vielleicht war ja für den einen oder anderen auch eine nützliche Info dabei. Wenn nicht, ist auch nicht schlimm. Anbei gibt’s hoffentlich Bilder. Von Reparaturen und wer möchte vom Urlaub (Spanien/Österreich) hintendran. Gute Fahrt!

Gruß,

Lasse

PS.: Auf der Österreich-Fahrt benötigte ich auf 2250 km lediglich 110 Liter Diesel/Pöl o.O

Trotz der Passfahrten und Stau also unter 5 Liter, irre (Tempo 90-110 auf BAB, sonst noch langsamer). Auf der Rückfahrt gab es einen kleinen Abstecher nach Stuttgart ins Mercedes-Museum. Einen W124 lässt die Sammlung zwar vermissen, es ist aber in jedem Fall ein Besuch wert!

Vorderachse
Lasse-002
Alter Querlenker
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Themenstarteram 22. August 2012 um 17:16

Vorab: Der Text könnte etwas länger werden...

Ich fahre meinen 200D nun bereits seit gut 3 Jahren, und ich möchte hier einfach mal ein bisschen über gesammelte Eindrücke und Erfahrungen schreiben sowie einige Fotos zeigen, vielleicht hat ja jemand Langeweile.

Nach dem Tüv im August 2011 dachte ich eigentlich, ich steck jetzt erstmal nichts mehr in die Kiste. Doch von Anfang an. Ich hatte den 200er von meiner 2009 Mutter übernommen, es wurde immer nur das Nötigste dran gemacht und schon beim Kauf durch sie hatte er beträchtlichen Wartungsstau (2007, angeblich 260tkm). Also packte ich die Sache ab 2009 nach und nach an: Neuer Auspuff, Hinterachsrevision inkl. Schweißen der Aufnahmen, ESP abgedichtet, 2-Tank Anlage eingebaut, die Hirschmann überholt, Bremsen neu, hier und da mal ein Extra nachgerüstet. Je mehr ich hier las, desto mehr wurde das irgendwie – hier mal ein Filter, da ein Klip, mal eine neue Feststellbremse. Da kamen bis zum Tüv im August 2011 schon ca. 4000€ zusammen. Von meinen Mitabiturienten wurde ich alsbald als Mercedesfreak „abgestempelt“ im positiven Sinne. Dann kam noch eine kleine Unfallreparatur mit glücklichem Ausgang – das übrige Geld wurde direkt investiert ;). Die Unfallbilder gibt’s anbei – der Benz hatte kaum ne Delle – der Mondeo sah da schon anders aus :D .

Zum Tüv gab‘s dann noch 2 Spurstangen und die Feststellbremse hatte ich knackig eingestellt, dann ging´s eben so – es stellte sich später heraus, dass das Ankerblech ein bisschen marode war, sodass eine Haltefeder nicht mehr das tat was ihr Name besagt, die Bremsbacke saß schief und die Wirkung ließ zu wünschen übrig. Dann wollte ich eigentlich erstmal nur noch fahren und die nächsten großen Reparaturen vor den nächsten Tüv schieben – denkste.

Im November 2011 riss mir das Traggelenk rechts recht unvermittelt ab (Ab hier startet also der eigentliche Bericht). HIER auch noch nachzulesen. Dann war klar, das linke kommt auch neu in den Frühjahrs-Semesterferien. Und zack, hatte ich wieder eine Reparaturliste für 2012 ;). Denn man könnte ja auch gleich mal neue Sommerreifen erwerben, 4 neue Sachs Dämpfer kommen bestimmt auch gut, und oh, ein 202er Diff aufgetrieben :). Doch der Reihe nach.

Ich besorgte: Traggelenk vorne, Domlager vorne, 4 Sachs-Dämpfer, Austausch Differential, Silentbuchsen fürs Diff, 2 neue Motorlager, 4 Energy Saver sowie Bremsflüssigkeit.

Zu den Reifen und den Motorlagern brauch ich wohl nichts zu sagen – das schütteln beim Motor abstellen ist nun weg und die Reifen fahren sich sehr gut. Es gibt HIER ein Video eines alten Motorlagers… Es war verantwortlich dafür, dass es z.b. bei Bahnübergängen laut knallte, und auch bei Bordsteinüberfahrung schlug der Motor durch (Es klapperte echt laut, auf Youtube nicht so gut zu hören).

Der Bremsflüssigkeitswechsel war ebenfalls wirklich nötig, beim Wassergehaltstester gingen direkt alle Lampen bis dunkelrot an :D. Kann nur empfehlen so ein Teil mal zu erstehen.

Domlagertausch gestaltete sich unauffällig – die alten hätten es auch noch getan, aber ich wollte ja vorn die Geräusche eliminieren, und da wollte ich eh die Dämpfer neu haben, also konnten auch die Lager neu. Im Nachhinein betrachtet kamen die Rumpelgeräusche wohl nur von den MOLAs… und bei großen Vibrationen artete das in ein Knallen aus.

Nun kamen die Dämpfer dran… Diagnose:

Hinten links: noch ganz ok.

Hinten rechts: tot, Luftpumpe

Vorne links: tot, Luftpumpe

Vorne rechts: tot, Luftpumpe

Zuvor waren auf einem Prüfstand vom ADAC die Dämpfer durchgeschüttelt worden – alle ok – ja denkste. Aber dass man auf diese Tests nichts geben sollte, wurde hier ja bereits öfters erläutert. Wer einmal einen W124 mit intakten Dämpfern gefahren hat, stellt auch sofort Defekte fest – das Eintauchen vorne ist nun deutlich minimiert. Die Dämpfer waren übrigens alle noch die originalen von ´88. Nebst besserem Fahrverhalten sorgten die Dämpfer nun auch für einen sauberen Geradeauslauf, vorher zog er wegen des intakten Dämpfers hinten links nach rechts.

Nun zum Differential. Das heulte wahrscheinlich schon seit einer halben Ewigkeit vor sich hin. Also war ich immer auf der Suche nach einem 3,91er Ersatzdiff welches noch geräuschfrei arbeitet. Und ich wurde fündig, ich ersteigerte eins aus einem W202 als 180er, wohl auch mit 5G Getriebe, BJ. 96, 130.000 tkm gelaufen, für 130€. Nur die Erstserie hatte diese (kurze) Übersetzung drin, Befestigung, Kardanflansch, Antriebswellenflansch und Deckel passten auch. Außerdem sollen die 202er Diffs verbessert worden sein, sprich länger dicht halten und erst später singen. Also rein das Teil, und gleich noch die Silentbuchsen erneuert. Die alten sahen für 400.000 km gar nicht so übel aus – eine Veränderung mit den Neuen stellte ich auch kaum fest. Wohl aber gab es nun ein anderes Fahrgefühl mit „neuem“ Diff, es hatte kein merkliches Spiel, der Bonanzaeffekt wurde kleiner (so wie ich fahre tritt er eigentlich eh nicht auf, aber wenn man es provoziert…) und bei Lastwechseln macht sich das redizierte Spiel um Antriebsstrang auch positiv bemerkbar.

Insgesamt kam ich für diese Aktionen mitsamt den Reifen für 800€ davon, ein guter Preis für den ganzen Kram und die Arbeit.

Was wir dann doch nicht gemacht haben, war das Traggelenk links, denn die Querlenkerbuchsen vorne sahen so fertig aus, dass ich mir überlegte evtl. gleich komplett neue einzubauen, und verschob die Sache erstmal.

2 Wochen später wurde das Fahrgefühl dann aber abermals getrübt: Beim Lenken war bei trockener Witterung ein Knurzen, Knarren oder leichtes Knacken zu hören. Da war es mir dann egal, es war eh fast alles neu, also Attacke. Die Reparaturen erfolgten vorletzte Woche, Ziel war es, die Fahrwerksreparaturen komplett durch zu haben. Also vorne das linke Traggelenk erneuern, die Querlenker neu ausbuchsen, Umlenkhebel neu, Querlenkerlager hinten innenseitig hatte ich bei der Revision vergessen, die mussten auch dran glauben. Außerdem meckerte meine 6 Jährige Schwester aufeinmal, es sei so laut im Auto, das gefiele ihr ja gar nicht (Prinzessinnen…). Aber es stimmte, seitdem das Heulen des Diffs weg war, konnte man einen tieferen Klang wahrnehmen, der subjektiv aufgrund des Frequenzunterschieds irgendwie lauter daherkam, gerade bei den weiblichen Fahrgästen. Das Geräusch war leicht kurvenabhängig und kam eher von hinten rechts. Also neues Radlager von SKF besorgt.

Die Reparatur ließ ich in einer 100km entfernten Werkstatt in Köln ausführen, die in Mercedes-Foren immer wieder empfohlen wird. Als ich den Benz abholte kam das AHA-Erlebnis. Direkteres Fahrgefühl, direktere Lenkung, absolut genialer Geradeauslauf, und eine Ruhe beim Fahren, grandios. Hieraus resultieren mehrere Erkenntnisse:

1) Eine längere Suche nach einer guten Werkstatt zahlt sich aus.

2) Ein durchrepariertes Fahrwerk ist kein Vergleich zu den runtergerittenen Kisten.

3) Ein Radlager kann auch ohne erkennbares Spiel höllisch Laut werden.

4) Querlenkerbuchsen vorne verwachsen irgendwann mit der Alu Hülse und quellen nach außen, was zu Spiel führt.

5) Man kann jetzt leider ein Getriebelager hören (war ja klar :D ist ein leicht raues Geräusch)

Natürlich habe ich immer Originalteile oder Lemföder verwendet, sonst hat das Ganze wenig Sinn. Denn wenn man schon Geld investiert, dann richtig ;) Für die Aktion jetzt waren es noch einmal gute 700€, aber allein diese Ruhe war es wert. Anbei packe ich in die Fotos mal einen kleinen „Geräuschguide“ aus der W124 Kaufberatung.

Durchrostungen konnten nicht festgestellt werden, wohl aber Ölverlust am Motor… mit etwas Glück ist es nur die Ölwannendichtung. Aber egal – das kann ja auch noch bis zum nächsten Tüv warten... :D Dann könnte ich auch mal ne neue Scheibe einbauen lassen und ne Unterbodenversiegelung und…

An Luxus gönnte ich mir dieses Jahr einen sehr guten Orthopädischen Fahrersitz, dessen Pumpe ich bei der Installation zu heiss werden ließ. 2 weitere ersteigerte Pumpen waren defekt. Der Sitz funktioniert aber schon so… es waren nur 2 Leitungen genickt, weswegen das Ventil verrücktspielte und die Pumpe ziemlich lange lief… und als ich gerade abstellen wollte… naja was solls. So eine Pumpe treibe ich jetzt noch auf. Hinten rüstete ich noch Leseleuchten nach. Weil ich hinten dauernd Personen transportiere, die lesen wollen. Nachts natürlich… Na das mit dem Einreden klappt noch nicht so ganz :D. Jedenfalls sind für dieses Jahr wieder so 2000€ reingeflossen… aber nach und nach wird er. Nächstes Jahr wie gesagt mal ne Konservierung… Ein Tempomat liegt hier auch noch und ein Drehzahlmesser wird wohl auch bald eingebaut… Und wenn mal irgendwann nichts mehr dran ist, würd ich mir glatt zutrauen, solche Scherze wie Getriebeüberholung, mal ne neue Kupplung, ne überholte RESP einbauen zu lassen… Meine hat schon 50.000 km einen Schaden und bringt nicht mehr die volle Leistung von 72 PS… weiß jemand vielleicht jemanden, der ein digitales Prüfgerät zum dynamischen FB messen hat? Bosch hat das nicht mehr… die erzählten mir was von „Tröpfchenmethode“… da bin ich abgehauen :D

So, genug Text. Vielleicht war ja für den einen oder anderen auch eine nützliche Info dabei. Wenn nicht, ist auch nicht schlimm. Anbei gibt’s hoffentlich Bilder. Von Reparaturen und wer möchte vom Urlaub (Spanien/Österreich) hintendran. Gute Fahrt!

Gruß,

Lasse

PS.: Auf der Österreich-Fahrt benötigte ich auf 2250 km lediglich 110 Liter Diesel/Pöl o.O

Trotz der Passfahrten und Stau also unter 5 Liter, irre (Tempo 90-110 auf BAB, sonst noch langsamer). Auf der Rückfahrt gab es einen kleinen Abstecher nach Stuttgart ins Mercedes-Museum. Einen W124 lässt die Sammlung zwar vermissen, es ist aber in jedem Fall ein Besuch wert!

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@Mercedesfreak16

Super Beitrag!!!!

Respekt,Respekt für soviel Ehrgeiz!!!

jetzt fehlt nur noch Mopf-0-Leder;)

Und noch ne Bühne die man an und an nutzen könnte.

Schöner Bericht.

Und immer wieder Wahnsinn zu sehen was du alles nachgerüstet hast!

Dann hoffe ich mal dass du deinen Unterboden noch versiegelt bekommst - vielleicht beim Martin K.?

Ich habe zwar manchmal den Verdacht er nicht ganz die Notwendigkeit sieht so richtig was am Unterboden der 124er zu machen bzw. den ganzen Rost richtig zu entfernen;)

Trotz dass er sonst gute Arbeit macht.

Mein Mopf0 soll diesen Winter auch gefahren werden und da werde ich schauen ob ich da noch vorher was in die Wege leite.

Themenstarteram 10. Oktober 2016 um 21:41

Moin Andreas,

Bühne wäre geil aber noch gehts... Leder soll nicht rein, gefällt mir am Vormopf nicht besser als Stoff. Mein Traum wäre beiges Velour, aber das als Vormopf mit 4EFH, Orthopädie und elektrisch zu finden ist quasie nicht möglich^^

Deshalb möchte ich noch ein hochwertiges Lammfell verbauen und dann bin ich zufrieden :)

Unterboden soll eigentlich ein "do it yourself" Projekt werden, aber mal sehen. Sanders ab, komplett schleifen, Achse nochmal neu, neuer Lackaufbau, transparentes Wachs. Unterboden geht am 124 lange gut, aber irgendwann ist es mal soweit... Vllt. kann mir der Martik K. etwas helfen, aber am besten wird´s wenn man sich selbst quält... Hauptsache du machst kein Sanders drauf (weiß der Martin aber auch), weiß aber auch nicht, was bei normalen Unterböden im Achsbereich mit leichten Rostpickeln am besten ist...

Gruß,

Lasse

am 10. Oktober 2016 um 23:33

Zitat:

@Mercedesfreak16 schrieb am 9. Oktober 2016 um 19:36:31 Uhr:

 

Standheizung ist erstmal wichtiger, die läuft zwar generell zuverlässig, qualmt aber jetzt nach dem Sommer so abartig, dass ich Angst habe, jemand wird die Feuerwehr rufen. Mal sehen was das Biest schon wieder hat!

Wann hast du die Standheizung das letzte Mal im Einsatz gehabt?

Vermutlich vor mindestens einem halben Jahr, richtig? Im Sommer btaucht man sie ja nicht. Aber: Standheizungen moegen keine laengeren Standzeiten, ich kenn' das Thema noch aus meiner Zeit als Kraftfahrer beim THW. Alle unsere Doppelkabiner waren danit ausgeruestet, und vor jedem Winter ging der Zirkus los, dass die Dinger streikten. Die KatS-Zentralwerkstatt gab dann irgendwann mal eine Anweisung raus, die Standheizung 1x monatlich jeweils 10 Minuten laufen zu lassen, was durch Vermerk im Fahrtenbuch nachzuweisen war, und siehe da, die Fehlerquote sank gen Null. Schmeiss' sie mal im offenen Gelaende an, das Qualmen sollte nach kurzer Zeit abnehmen. Wenn nicht, musst du halt doch ran.

 

 

schön zu sehen dass es ähnlich 'wahnsinnige' gibt :-)

Zitat:

@Mercedesfreak16 schrieb am 10. Oktober 2016 um 23:41:04 Uhr:

...

Unterboden soll eigentlich ein "do it yourself" Projekt werden, aber mal sehen. Sanders ab, komplett schleifen, Achse nochmal neu, neuer Lackaufbau, transparentes Wachs. Unterboden geht am 124 lange gut, aber irgendwann ist es mal soweit...

Hauptsache du machst kein Sanders drauf (weiß der Martin aber auch), weiß aber auch nicht, was bei normalen Unterboden im Achsbereich mit leichten Rostpickeln am besten ist...

...

Hmmm, warum nicht sandern?

Weils tropft oder schlecht weiter zu bearbeiten oder zu schweissen ist?

Mercedes Bald bietet das hier standardmäßig an mit Eisstrahlen, wo nötig-Uschutz ausbessern und dann sandern. Ich hatte das für einen 210er überlegt und eigentlich auch nur an dieser Schüssel das die ganz plötzlich sonstwo rosten.

Mercedes Kunzmann in Aschaffenburg z.B. machen alles auf ganz klassiche Weise mit Wachs im Hohlraum und auch dann auch mit transparentem Wachs.

Vielleicht hab ich demnächst mal einen Stellplatz mit Möglichkeit eine Bühne zu nutzen. Dann würde ich das auch mit Wachs machen - meine Saisonautos müssen ja meist eh nicht mehr ins Salz.

Nur einer demnächst.

Ich habe die bekannt verdächtigen Stellen an meinem Unterboden trockeneisgestrahlt - waren gottseidank nicht korrodiert und der werksseitige UBS war intakt und hatte wirksam geschützt. Anschließend wurde auf die gestrahlten Stellen MS - Fett heiß aufgetragen. Hielt wunderbar und hat auch im Sommer nicht getropft. Die Hohlräume ( waren auch schon werksseitig gut mit Wachs konserviert gewesen) wurden noch einmal nachgewachst. Hält jetzt 4 Jahre zu meiner vollen Zufriedenheit.

Themenstarteram 12. Oktober 2016 um 16:30

Zitat:

@bfahrer schrieb am 11. Oktober 2016 um 14:12:49 Uhr:

 

Hmmm, warum nicht sandern?

Weils tropft oder schlecht weiter zu bearbeiten oder zu schweissen ist?

Sanders hab ich am Unterboden im Bereich der HA. Nach 4 Jahren kann man das an manchen stellen einfach zusammen mit Eisenoxidplatten (dünne rostschicht) abkratzen, darunter befindet sich dann ein herrlich verrosteter Unterboden. Es verbindet sich nicht richtig bzw. fließt am Unterboden einfach nicht nach. Vllt. ist das anders wenn man es extrem heiss auf bringt, aber bei mir war das so. Außerdem hat man immer die Finger dreckig, es ist blöde zu entfernen. In den Hohlräumen ist es schon gut, das fließt bei mir nach. Vllt. ist es auch was anderes wenn man den Unterboden komplett rostfrei hatte und dann Sanders drauf kommt, aber wenn vorher schon kleinste Rostpickel drauf sind, kannste das IMHO vergessen. Ich werd wie gesagt den Rost entfernen, Brantho Korrux drauf, Wachs (UBS220) drauf, das erscheint mir als sauberste und beste Methode, eigene Erfahrung habe ich da noch nicht.

Gruß,

Lasse

komplett rostfrei muss er nicht,

aber mit einer z.B. Topfbürste oder CSD-Scheibe mussen die Stellen halt richtig schön sauber gemacht werden

also alles Lose muss weg

 

Fetten ist richtig harte Arbeit, wenn es richtig gemacht werden soll

 

an deinem Wagen, Lasse, hat es sich halt jemand sehr einfach gemacht

 

ich habe zum ersten Mal 2004 Sanders verwendet...und wo das Zeug in ausreichender Dicke drauf ist (absolut luft- und wasserdicht), rostet nichts mehr und rostet auch nicht weiter (falls auf Rost gefettet wird).

richtig Fetten ist aber richtig Arbeit...um es zu wiederholen!

ein paar Beispielfotos im Anhang

es geht noch schöner, das war eher so ne schnelle Aktion

P1190237
P1190239
P1190253
+3

Bezüglich deines Unfalls fällt mir ein, ich hatte einpaar Jahre auch einen 250D Turbodiesel in exakt der selben Farbe. Ich wurde 2 mal!! von Rentnern abgeschossen die mich übersehen hatten. Dies ist mir gottseidank mit keinem anderen Auto passiert und hat meine Vermutung bestätigt dass dieses grau einfach zu sehr mit dem Asphalt übereinstimmt und er deshalb schwerer wargenommen wurde.

Zitat:

Sanders hab ich am Unterboden im Bereich der HA. Nach 4 Jahren kann man das an manchen stellen einfach zusammen mit Eisenoxidplatten (dünne rostschicht) abkratzen, darunter befindet sich dann ein herrlich verrosteter Unterboden. Es verbindet sich nicht richtig bzw. fließt am Unterboden einfach nicht nach. Vllt. ist das anders wenn man es extrem heiss auf bringt, aber bei mir war das so. Außerdem hat man immer die Finger dreckig, es ist blöde zu entfernen. In den Hohlräumen ist es schon gut, das fließt bei mir nach. Vllt. ist es auch was anderes wenn man den Unterboden komplett rostfrei hatte und dann Sanders drauf kommt, aber wenn vorher schon kleinste Rostpickel drauf sind, kannste das IMHO vergessen.

Gruß,

Lasse

Hast du bei mir abgeschrieben?

Das ist genau meine Erfahrung damit, nur dass es bei mir 7 Jahre drauf war und ich danach 3 Tage schweißen durfte (nach dem ich die Scheisse 11 Stunden lang mitm Hochdruckdampfstrahler runtergeholt hatte). Es funktioniert nicht.

Ist aber das erste Mal dass ich so einen Bericht lese, abgesehen von denen die ich selbst geschrieben habe...

Zitat:

@Mark-86 schrieb am 20. Oktober 2016 um 00:10:35 Uhr:

Zitat:

Sanders hab ich am Unterboden im Bereich der HA. Nach 4 Jahren kann man das an manchen stellen einfach zusammen mit Eisenoxidplatten (dünne rostschicht) abkratzen, darunter befindet sich dann ein herrlich verrosteter Unterboden. Es verbindet sich nicht richtig bzw. fließt am Unterboden einfach nicht nach. Vllt. ist das anders wenn man es extrem heiss auf bringt, aber bei mir war das so. Außerdem hat man immer die Finger dreckig, es ist blöde zu entfernen. In den Hohlräumen ist es schon gut, das fließt bei mir nach. Vllt. ist es auch was anderes wenn man den Unterboden komplett rostfrei hatte und dann Sanders drauf kommt, aber wenn vorher schon kleinste Rostpickel drauf sind, kannste das IMHO vergessen.

Gruß,

Lasse

Hast du bei mir abgeschrieben?

Das ist genau meine Erfahrung damit, nur dass es bei mir 7 Jahre drauf war und ich danach 3 Tage schweißen durfte (nach dem ich die Scheisse 11 Stunden lang mitm Hochdruckdampfstrahler runtergeholt hatte). Es funktioniert nicht.

Ist aber das erste Mal dass ich so einen Bericht lese, abgesehen von denen die ich selbst geschrieben habe...

bei Freunden und mit funktioniert es seit über 10 Jahren

kein Rost mehr, auch wenn das Fett einfach auf blankes Blech geschmiert wurde

Zitat:

@MadeInGermany schrieb am 20. Oktober 2016 um 01:04:08 Uhr:

 

bei Freunden und mit funktioniert es seit über 10 Jahren

kein Rost mehr, auch wenn das Fett einfach auf blankes Blech geschmiert wurde

Hallo,

was soll das heißen, es funktioniert?

Unter welchen Einsatzbedingungen denn?

Bei mir würde so ein Gematsche, wie es auf den Fotos zu sehen ist, auch funktionieren. Meine Autos stehen aber auch trocken und werden nie bei Regen bewegt. Da mag das helfen (zumindest schadet es nicht :D).

Aber wenn ich mit so einem Auto ganzjährig und auch bei Mistwetter unterwegs bin, glaube ich nicht, dass das zielführend ist, zentimeterdick Fett auf den Unterboden zu klatschen.

Aber das ist sicher alles eine Glaubensfrage :)

Ich glaube, Mike Sanders hat eine tolle Geschichte zu erzählen und ist deshalb so erfolgreich mit diesem Produkt. Ich gönn es ihm, werde aber selber auf diese Art der Konservierung verzichten.

Gruß,

Th.

In der Frage der Rostvorsorge/Behandlung toben schon seit Jahren erbitterte und eben auch scholastische Glaubenskriege. Im Kern sind aber die "Lebensumstände" des Autos entscheidend! Dazu zählt auch der Aufwand, den sein Halter mit ihm hat.

Das alles ist im Endeffekt wichtiger als die Frage nach Fett oder Wachs.

Hi,

wohl wahr, im Winter seinem Auto mal eine Unterbodenwäsche gönnen ist sicher auch ein probates Mittel um der braunen Pest vorzubeugen.....

Am schlimmsten sind die Garagenbesitzer, die ihre Autos unmittelbar aus dem Schneematsch - Salzgemisch in die beheizte Garage stellen und diese dann schließen. Das perfekte Biotop für eine "blühende" Rostkultur :D

Gruß,

Th.

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