„Kurzer“ Jahresbericht vom 200D

Mercedes E-Klasse W124

Vorab: Der Text könnte etwas länger werden...

Ich fahre meinen 200D nun bereits seit gut 3 Jahren, und ich möchte hier einfach mal ein bisschen über gesammelte Eindrücke und Erfahrungen schreiben sowie einige Fotos zeigen, vielleicht hat ja jemand Langeweile.

Nach dem Tüv im August 2011 dachte ich eigentlich, ich steck jetzt erstmal nichts mehr in die Kiste. Doch von Anfang an. Ich hatte den 200er von meiner 2009 Mutter übernommen, es wurde immer nur das Nötigste dran gemacht und schon beim Kauf durch sie hatte er beträchtlichen Wartungsstau (2007, angeblich 260tkm). Also packte ich die Sache ab 2009 nach und nach an: Neuer Auspuff, Hinterachsrevision inkl. Schweißen der Aufnahmen, ESP abgedichtet, 2-Tank Anlage eingebaut, die Hirschmann überholt, Bremsen neu, hier und da mal ein Extra nachgerüstet. Je mehr ich hier las, desto mehr wurde das irgendwie – hier mal ein Filter, da ein Klip, mal eine neue Feststellbremse. Da kamen bis zum Tüv im August 2011 schon ca. 4000€ zusammen. Von meinen Mitabiturienten wurde ich alsbald als Mercedesfreak „abgestempelt“ im positiven Sinne. Dann kam noch eine kleine Unfallreparatur mit glücklichem Ausgang – das übrige Geld wurde direkt investiert 😉. Die Unfallbilder gibt’s anbei – der Benz hatte kaum ne Delle – der Mondeo sah da schon anders aus 😁 .

Zum Tüv gab‘s dann noch 2 Spurstangen und die Feststellbremse hatte ich knackig eingestellt, dann ging´s eben so – es stellte sich später heraus, dass das Ankerblech ein bisschen marode war, sodass eine Haltefeder nicht mehr das tat was ihr Name besagt, die Bremsbacke saß schief und die Wirkung ließ zu wünschen übrig. Dann wollte ich eigentlich erstmal nur noch fahren und die nächsten großen Reparaturen vor den nächsten Tüv schieben – denkste.

Im November 2011 riss mir das Traggelenk rechts recht unvermittelt ab (Ab hier startet also der eigentliche Bericht). HIER auch noch nachzulesen. Dann war klar, das linke kommt auch neu in den Frühjahrs-Semesterferien. Und zack, hatte ich wieder eine Reparaturliste für 2012 😉. Denn man könnte ja auch gleich mal neue Sommerreifen erwerben, 4 neue Sachs Dämpfer kommen bestimmt auch gut, und oh, ein 202er Diff aufgetrieben 🙂. Doch der Reihe nach.
Ich besorgte: Traggelenk vorne, Domlager vorne, 4 Sachs-Dämpfer, Austausch Differential, Silentbuchsen fürs Diff, 2 neue Motorlager, 4 Energy Saver sowie Bremsflüssigkeit.
Zu den Reifen und den Motorlagern brauch ich wohl nichts zu sagen – das schütteln beim Motor abstellen ist nun weg und die Reifen fahren sich sehr gut. Es gibt HIER ein Video eines alten Motorlagers… Es war verantwortlich dafür, dass es z.b. bei Bahnübergängen laut knallte, und auch bei Bordsteinüberfahrung schlug der Motor durch (Es klapperte echt laut, auf Youtube nicht so gut zu hören).
Der Bremsflüssigkeitswechsel war ebenfalls wirklich nötig, beim Wassergehaltstester gingen direkt alle Lampen bis dunkelrot an 😁. Kann nur empfehlen so ein Teil mal zu erstehen.
Domlagertausch gestaltete sich unauffällig – die alten hätten es auch noch getan, aber ich wollte ja vorn die Geräusche eliminieren, und da wollte ich eh die Dämpfer neu haben, also konnten auch die Lager neu. Im Nachhinein betrachtet kamen die Rumpelgeräusche wohl nur von den MOLAs… und bei großen Vibrationen artete das in ein Knallen aus.
Nun kamen die Dämpfer dran… Diagnose:

Hinten links: noch ganz ok.
Hinten rechts: tot, Luftpumpe
Vorne links: tot, Luftpumpe
Vorne rechts: tot, Luftpumpe

Zuvor waren auf einem Prüfstand vom ADAC die Dämpfer durchgeschüttelt worden – alle ok – ja denkste. Aber dass man auf diese Tests nichts geben sollte, wurde hier ja bereits öfters erläutert. Wer einmal einen W124 mit intakten Dämpfern gefahren hat, stellt auch sofort Defekte fest – das Eintauchen vorne ist nun deutlich minimiert. Die Dämpfer waren übrigens alle noch die originalen von ´88. Nebst besserem Fahrverhalten sorgten die Dämpfer nun auch für einen sauberen Geradeauslauf, vorher zog er wegen des intakten Dämpfers hinten links nach rechts.

Nun zum Differential. Das heulte wahrscheinlich schon seit einer halben Ewigkeit vor sich hin. Also war ich immer auf der Suche nach einem 3,91er Ersatzdiff welches noch geräuschfrei arbeitet. Und ich wurde fündig, ich ersteigerte eins aus einem W202 als 180er, wohl auch mit 5G Getriebe, BJ. 96, 130.000 tkm gelaufen, für 130€. Nur die Erstserie hatte diese (kurze) Übersetzung drin, Befestigung, Kardanflansch, Antriebswellenflansch und Deckel passten auch. Außerdem sollen die 202er Diffs verbessert worden sein, sprich länger dicht halten und erst später singen. Also rein das Teil, und gleich noch die Silentbuchsen erneuert. Die alten sahen für 400.000 km gar nicht so übel aus – eine Veränderung mit den Neuen stellte ich auch kaum fest. Wohl aber gab es nun ein anderes Fahrgefühl mit „neuem“ Diff, es hatte kein merkliches Spiel, der Bonanzaeffekt wurde kleiner (so wie ich fahre tritt er eigentlich eh nicht auf, aber wenn man es provoziert…) und bei Lastwechseln macht sich das redizierte Spiel um Antriebsstrang auch positiv bemerkbar.
Insgesamt kam ich für diese Aktionen mitsamt den Reifen für 800€ davon, ein guter Preis für den ganzen Kram und die Arbeit.
Was wir dann doch nicht gemacht haben, war das Traggelenk links, denn die Querlenkerbuchsen vorne sahen so fertig aus, dass ich mir überlegte evtl. gleich komplett neue einzubauen, und verschob die Sache erstmal.

2 Wochen später wurde das Fahrgefühl dann aber abermals getrübt: Beim Lenken war bei trockener Witterung ein Knurzen, Knarren oder leichtes Knacken zu hören. Da war es mir dann egal, es war eh fast alles neu, also Attacke. Die Reparaturen erfolgten vorletzte Woche, Ziel war es, die Fahrwerksreparaturen komplett durch zu haben. Also vorne das linke Traggelenk erneuern, die Querlenker neu ausbuchsen, Umlenkhebel neu, Querlenkerlager hinten innenseitig hatte ich bei der Revision vergessen, die mussten auch dran glauben. Außerdem meckerte meine 6 Jährige Schwester aufeinmal, es sei so laut im Auto, das gefiele ihr ja gar nicht (Prinzessinnen…). Aber es stimmte, seitdem das Heulen des Diffs weg war, konnte man einen tieferen Klang wahrnehmen, der subjektiv aufgrund des Frequenzunterschieds irgendwie lauter daherkam, gerade bei den weiblichen Fahrgästen. Das Geräusch war leicht kurvenabhängig und kam eher von hinten rechts. Also neues Radlager von SKF besorgt.
Die Reparatur ließ ich in einer 100km entfernten Werkstatt in Köln ausführen, die in Mercedes-Foren immer wieder empfohlen wird. Als ich den Benz abholte kam das AHA-Erlebnis. Direkteres Fahrgefühl, direktere Lenkung, absolut genialer Geradeauslauf, und eine Ruhe beim Fahren, grandios. Hieraus resultieren mehrere Erkenntnisse:

1) Eine längere Suche nach einer guten Werkstatt zahlt sich aus.
2) Ein durchrepariertes Fahrwerk ist kein Vergleich zu den runtergerittenen Kisten.
3) Ein Radlager kann auch ohne erkennbares Spiel höllisch Laut werden.
4) Querlenkerbuchsen vorne verwachsen irgendwann mit der Alu Hülse und quellen nach außen, was zu Spiel führt.
5) Man kann jetzt leider ein Getriebelager hören (war ja klar 😁 ist ein leicht raues Geräusch)

Natürlich habe ich immer Originalteile oder Lemföder verwendet, sonst hat das Ganze wenig Sinn. Denn wenn man schon Geld investiert, dann richtig 😉 Für die Aktion jetzt waren es noch einmal gute 700€, aber allein diese Ruhe war es wert. Anbei packe ich in die Fotos mal einen kleinen „Geräuschguide“ aus der W124 Kaufberatung.
Durchrostungen konnten nicht festgestellt werden, wohl aber Ölverlust am Motor… mit etwas Glück ist es nur die Ölwannendichtung. Aber egal – das kann ja auch noch bis zum nächsten Tüv warten... 😁 Dann könnte ich auch mal ne neue Scheibe einbauen lassen und ne Unterbodenversiegelung und…

An Luxus gönnte ich mir dieses Jahr einen sehr guten Orthopädischen Fahrersitz, dessen Pumpe ich bei der Installation zu heiss werden ließ. 2 weitere ersteigerte Pumpen waren defekt. Der Sitz funktioniert aber schon so… es waren nur 2 Leitungen genickt, weswegen das Ventil verrücktspielte und die Pumpe ziemlich lange lief… und als ich gerade abstellen wollte… naja was solls. So eine Pumpe treibe ich jetzt noch auf. Hinten rüstete ich noch Leseleuchten nach. Weil ich hinten dauernd Personen transportiere, die lesen wollen. Nachts natürlich… Na das mit dem Einreden klappt noch nicht so ganz 😁. Jedenfalls sind für dieses Jahr wieder so 2000€ reingeflossen… aber nach und nach wird er. Nächstes Jahr wie gesagt mal ne Konservierung… Ein Tempomat liegt hier auch noch und ein Drehzahlmesser wird wohl auch bald eingebaut… Und wenn mal irgendwann nichts mehr dran ist, würd ich mir glatt zutrauen, solche Scherze wie Getriebeüberholung, mal ne neue Kupplung, ne überholte RESP einbauen zu lassen… Meine hat schon 50.000 km einen Schaden und bringt nicht mehr die volle Leistung von 72 PS… weiß jemand vielleicht jemanden, der ein digitales Prüfgerät zum dynamischen FB messen hat? Bosch hat das nicht mehr… die erzählten mir was von „Tröpfchenmethode“… da bin ich abgehauen 😁

So, genug Text. Vielleicht war ja für den einen oder anderen auch eine nützliche Info dabei. Wenn nicht, ist auch nicht schlimm. Anbei gibt’s hoffentlich Bilder. Von Reparaturen und wer möchte vom Urlaub (Spanien/Österreich) hintendran. Gute Fahrt!

Gruß,
Lasse

PS.: Auf der Österreich-Fahrt benötigte ich auf 2250 km lediglich 110 Liter Diesel/Pöl o.O
Trotz der Passfahrten und Stau also unter 5 Liter, irre (Tempo 90-110 auf BAB, sonst noch langsamer). Auf der Rückfahrt gab es einen kleinen Abstecher nach Stuttgart ins Mercedes-Museum. Einen W124 lässt die Sammlung zwar vermissen, es ist aber in jedem Fall ein Besuch wert!

Vorderachse
Lasse-002
Alter Querlenker
+12
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Vorab: Der Text könnte etwas länger werden...

Ich fahre meinen 200D nun bereits seit gut 3 Jahren, und ich möchte hier einfach mal ein bisschen über gesammelte Eindrücke und Erfahrungen schreiben sowie einige Fotos zeigen, vielleicht hat ja jemand Langeweile.

Nach dem Tüv im August 2011 dachte ich eigentlich, ich steck jetzt erstmal nichts mehr in die Kiste. Doch von Anfang an. Ich hatte den 200er von meiner 2009 Mutter übernommen, es wurde immer nur das Nötigste dran gemacht und schon beim Kauf durch sie hatte er beträchtlichen Wartungsstau (2007, angeblich 260tkm). Also packte ich die Sache ab 2009 nach und nach an: Neuer Auspuff, Hinterachsrevision inkl. Schweißen der Aufnahmen, ESP abgedichtet, 2-Tank Anlage eingebaut, die Hirschmann überholt, Bremsen neu, hier und da mal ein Extra nachgerüstet. Je mehr ich hier las, desto mehr wurde das irgendwie – hier mal ein Filter, da ein Klip, mal eine neue Feststellbremse. Da kamen bis zum Tüv im August 2011 schon ca. 4000€ zusammen. Von meinen Mitabiturienten wurde ich alsbald als Mercedesfreak „abgestempelt“ im positiven Sinne. Dann kam noch eine kleine Unfallreparatur mit glücklichem Ausgang – das übrige Geld wurde direkt investiert 😉. Die Unfallbilder gibt’s anbei – der Benz hatte kaum ne Delle – der Mondeo sah da schon anders aus 😁 .

Zum Tüv gab‘s dann noch 2 Spurstangen und die Feststellbremse hatte ich knackig eingestellt, dann ging´s eben so – es stellte sich später heraus, dass das Ankerblech ein bisschen marode war, sodass eine Haltefeder nicht mehr das tat was ihr Name besagt, die Bremsbacke saß schief und die Wirkung ließ zu wünschen übrig. Dann wollte ich eigentlich erstmal nur noch fahren und die nächsten großen Reparaturen vor den nächsten Tüv schieben – denkste.

Im November 2011 riss mir das Traggelenk rechts recht unvermittelt ab (Ab hier startet also der eigentliche Bericht). HIER auch noch nachzulesen. Dann war klar, das linke kommt auch neu in den Frühjahrs-Semesterferien. Und zack, hatte ich wieder eine Reparaturliste für 2012 😉. Denn man könnte ja auch gleich mal neue Sommerreifen erwerben, 4 neue Sachs Dämpfer kommen bestimmt auch gut, und oh, ein 202er Diff aufgetrieben 🙂. Doch der Reihe nach.
Ich besorgte: Traggelenk vorne, Domlager vorne, 4 Sachs-Dämpfer, Austausch Differential, Silentbuchsen fürs Diff, 2 neue Motorlager, 4 Energy Saver sowie Bremsflüssigkeit.
Zu den Reifen und den Motorlagern brauch ich wohl nichts zu sagen – das schütteln beim Motor abstellen ist nun weg und die Reifen fahren sich sehr gut. Es gibt HIER ein Video eines alten Motorlagers… Es war verantwortlich dafür, dass es z.b. bei Bahnübergängen laut knallte, und auch bei Bordsteinüberfahrung schlug der Motor durch (Es klapperte echt laut, auf Youtube nicht so gut zu hören).
Der Bremsflüssigkeitswechsel war ebenfalls wirklich nötig, beim Wassergehaltstester gingen direkt alle Lampen bis dunkelrot an 😁. Kann nur empfehlen so ein Teil mal zu erstehen.
Domlagertausch gestaltete sich unauffällig – die alten hätten es auch noch getan, aber ich wollte ja vorn die Geräusche eliminieren, und da wollte ich eh die Dämpfer neu haben, also konnten auch die Lager neu. Im Nachhinein betrachtet kamen die Rumpelgeräusche wohl nur von den MOLAs… und bei großen Vibrationen artete das in ein Knallen aus.
Nun kamen die Dämpfer dran… Diagnose:

Hinten links: noch ganz ok.
Hinten rechts: tot, Luftpumpe
Vorne links: tot, Luftpumpe
Vorne rechts: tot, Luftpumpe

Zuvor waren auf einem Prüfstand vom ADAC die Dämpfer durchgeschüttelt worden – alle ok – ja denkste. Aber dass man auf diese Tests nichts geben sollte, wurde hier ja bereits öfters erläutert. Wer einmal einen W124 mit intakten Dämpfern gefahren hat, stellt auch sofort Defekte fest – das Eintauchen vorne ist nun deutlich minimiert. Die Dämpfer waren übrigens alle noch die originalen von ´88. Nebst besserem Fahrverhalten sorgten die Dämpfer nun auch für einen sauberen Geradeauslauf, vorher zog er wegen des intakten Dämpfers hinten links nach rechts.

Nun zum Differential. Das heulte wahrscheinlich schon seit einer halben Ewigkeit vor sich hin. Also war ich immer auf der Suche nach einem 3,91er Ersatzdiff welches noch geräuschfrei arbeitet. Und ich wurde fündig, ich ersteigerte eins aus einem W202 als 180er, wohl auch mit 5G Getriebe, BJ. 96, 130.000 tkm gelaufen, für 130€. Nur die Erstserie hatte diese (kurze) Übersetzung drin, Befestigung, Kardanflansch, Antriebswellenflansch und Deckel passten auch. Außerdem sollen die 202er Diffs verbessert worden sein, sprich länger dicht halten und erst später singen. Also rein das Teil, und gleich noch die Silentbuchsen erneuert. Die alten sahen für 400.000 km gar nicht so übel aus – eine Veränderung mit den Neuen stellte ich auch kaum fest. Wohl aber gab es nun ein anderes Fahrgefühl mit „neuem“ Diff, es hatte kein merkliches Spiel, der Bonanzaeffekt wurde kleiner (so wie ich fahre tritt er eigentlich eh nicht auf, aber wenn man es provoziert…) und bei Lastwechseln macht sich das redizierte Spiel um Antriebsstrang auch positiv bemerkbar.
Insgesamt kam ich für diese Aktionen mitsamt den Reifen für 800€ davon, ein guter Preis für den ganzen Kram und die Arbeit.
Was wir dann doch nicht gemacht haben, war das Traggelenk links, denn die Querlenkerbuchsen vorne sahen so fertig aus, dass ich mir überlegte evtl. gleich komplett neue einzubauen, und verschob die Sache erstmal.

2 Wochen später wurde das Fahrgefühl dann aber abermals getrübt: Beim Lenken war bei trockener Witterung ein Knurzen, Knarren oder leichtes Knacken zu hören. Da war es mir dann egal, es war eh fast alles neu, also Attacke. Die Reparaturen erfolgten vorletzte Woche, Ziel war es, die Fahrwerksreparaturen komplett durch zu haben. Also vorne das linke Traggelenk erneuern, die Querlenker neu ausbuchsen, Umlenkhebel neu, Querlenkerlager hinten innenseitig hatte ich bei der Revision vergessen, die mussten auch dran glauben. Außerdem meckerte meine 6 Jährige Schwester aufeinmal, es sei so laut im Auto, das gefiele ihr ja gar nicht (Prinzessinnen…). Aber es stimmte, seitdem das Heulen des Diffs weg war, konnte man einen tieferen Klang wahrnehmen, der subjektiv aufgrund des Frequenzunterschieds irgendwie lauter daherkam, gerade bei den weiblichen Fahrgästen. Das Geräusch war leicht kurvenabhängig und kam eher von hinten rechts. Also neues Radlager von SKF besorgt.
Die Reparatur ließ ich in einer 100km entfernten Werkstatt in Köln ausführen, die in Mercedes-Foren immer wieder empfohlen wird. Als ich den Benz abholte kam das AHA-Erlebnis. Direkteres Fahrgefühl, direktere Lenkung, absolut genialer Geradeauslauf, und eine Ruhe beim Fahren, grandios. Hieraus resultieren mehrere Erkenntnisse:

1) Eine längere Suche nach einer guten Werkstatt zahlt sich aus.
2) Ein durchrepariertes Fahrwerk ist kein Vergleich zu den runtergerittenen Kisten.
3) Ein Radlager kann auch ohne erkennbares Spiel höllisch Laut werden.
4) Querlenkerbuchsen vorne verwachsen irgendwann mit der Alu Hülse und quellen nach außen, was zu Spiel führt.
5) Man kann jetzt leider ein Getriebelager hören (war ja klar 😁 ist ein leicht raues Geräusch)

Natürlich habe ich immer Originalteile oder Lemföder verwendet, sonst hat das Ganze wenig Sinn. Denn wenn man schon Geld investiert, dann richtig 😉 Für die Aktion jetzt waren es noch einmal gute 700€, aber allein diese Ruhe war es wert. Anbei packe ich in die Fotos mal einen kleinen „Geräuschguide“ aus der W124 Kaufberatung.
Durchrostungen konnten nicht festgestellt werden, wohl aber Ölverlust am Motor… mit etwas Glück ist es nur die Ölwannendichtung. Aber egal – das kann ja auch noch bis zum nächsten Tüv warten... 😁 Dann könnte ich auch mal ne neue Scheibe einbauen lassen und ne Unterbodenversiegelung und…

An Luxus gönnte ich mir dieses Jahr einen sehr guten Orthopädischen Fahrersitz, dessen Pumpe ich bei der Installation zu heiss werden ließ. 2 weitere ersteigerte Pumpen waren defekt. Der Sitz funktioniert aber schon so… es waren nur 2 Leitungen genickt, weswegen das Ventil verrücktspielte und die Pumpe ziemlich lange lief… und als ich gerade abstellen wollte… naja was solls. So eine Pumpe treibe ich jetzt noch auf. Hinten rüstete ich noch Leseleuchten nach. Weil ich hinten dauernd Personen transportiere, die lesen wollen. Nachts natürlich… Na das mit dem Einreden klappt noch nicht so ganz 😁. Jedenfalls sind für dieses Jahr wieder so 2000€ reingeflossen… aber nach und nach wird er. Nächstes Jahr wie gesagt mal ne Konservierung… Ein Tempomat liegt hier auch noch und ein Drehzahlmesser wird wohl auch bald eingebaut… Und wenn mal irgendwann nichts mehr dran ist, würd ich mir glatt zutrauen, solche Scherze wie Getriebeüberholung, mal ne neue Kupplung, ne überholte RESP einbauen zu lassen… Meine hat schon 50.000 km einen Schaden und bringt nicht mehr die volle Leistung von 72 PS… weiß jemand vielleicht jemanden, der ein digitales Prüfgerät zum dynamischen FB messen hat? Bosch hat das nicht mehr… die erzählten mir was von „Tröpfchenmethode“… da bin ich abgehauen 😁

So, genug Text. Vielleicht war ja für den einen oder anderen auch eine nützliche Info dabei. Wenn nicht, ist auch nicht schlimm. Anbei gibt’s hoffentlich Bilder. Von Reparaturen und wer möchte vom Urlaub (Spanien/Österreich) hintendran. Gute Fahrt!

Gruß,
Lasse

PS.: Auf der Österreich-Fahrt benötigte ich auf 2250 km lediglich 110 Liter Diesel/Pöl o.O
Trotz der Passfahrten und Stau also unter 5 Liter, irre (Tempo 90-110 auf BAB, sonst noch langsamer). Auf der Rückfahrt gab es einen kleinen Abstecher nach Stuttgart ins Mercedes-Museum. Einen W124 lässt die Sammlung zwar vermissen, es ist aber in jedem Fall ein Besuch wert!

Vorderachse
Lasse-002
Alter Querlenker
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Wieder mal ein toller Bericht von dir!
Dass die alten Diesel mit neuen Düsen lauter werden, habe ich auch meistens beobachten müssen da ich sehr viele Düsen vor allem bei Oldtimern tausche. Grund ist das die alten Düsen oft undicht sind und somit bei Druckaufbau quasi eine Piloteinspritzung ermöglichen. Auch verbrennt ein unsauberer dicker diesel Strahl leiser als ein feiner Dieselnebel.
Dem kann man durch den Einbau von Flächenzapfen Düsen entgegen wirken. Oder aber zwei Federn Düsenhalter einbauen. Allerdings denke ich dass der Verbrauch mit den neuen Düsen jetzt deutlich niedriger sein wird sowie auch der Russausstoß weniger, was einen für das nagen ja entschädigt 😉

..... bei mir ist da nichts lauter geworden nach einem düsenwechsel.... (bosch - made in india <-ich schwör nicht drauf) nach 30.000 km mit neuen düsen hab ich nun den kraftstoff auf kühlwassertemperatur erwärmt (raps) - damit das noch feiner zerstäubt und schön verbrennt - es ist mir gelungen - sogar die abgasuntersuchung hab ích heute das erste mal in meinem leben mit bravour geschafft - noch nie vorher war das so - mit keinem der vorkammermotoren die ich bis dato hatte. von ford bis benz (mit dino)

Da ich gerade mal Zeit hatte den 2019er Bericht abzuliefern, müsst ihr da nun durch:

Zunächst habe ich die Servopumpe mal neu abgedichtet und mit neuem Filter und Öl eingebaut. Die sind ja immer leicht undicht, meine scheint nun wieder sehr trocken zu bleiben. War nicht sonderlich schwierig und kostet nur 5-10€.

Dann wurde es langsam wärmer, es kamen 4 neue Michelin Sommerreifen drauf und den linken Hubwinkel musste ich erneuern. Hatte den billigen für 60€ (das Set für 120), der funktioniert mit orig. Flizgleitern bisher sehr gut. Nun kommt die Verkleidung auch wieder ordnungsgemäß mit beim Heben des Daches. In die neuen Reifen hatte ich mir natürlich direkt eine Schraube rein gefahren, aber die Reparatur von Premio für 25€ hält bisher super.

Danach kam die angekündigte Vorderachsrestauration dran. Also einmal Alles neu und gleichzeitig den Vorderwagen nach Rost absuchen und neu konservieren. Ich wurde auch fündig, aber man muss wie wild suchen bzw. die Stellen kennen. An manchen Stellen sieht man vorher NICHTS, erst wenn man die Nachtatabdichtung entfernt kommt der Rost zum Vorschein – fies! Auch um die Stehbolzen sah man zunächst meist nichts, die muss man aber zwingend freilegen. Musste 3 oder 4 Stück neu einschweißen, weil das Blech drum rum löchrig geworden war. Die übelste Stelle war der Längsträger rechts bei der Federaufnahme. Man kommt so bescheiden dran. Habe mir extra dickes Karosserieblech (1,5mm oder so?) besorgt, von innen gut konserviert, hält wieder. Dass ich nicht schön schweißen kann, weiß ich übrigens bereits :P Auch die Schwellerspitze war höchste Eisenbahn, es hat sich also gelohnt!

Die Federn, der Stabi und Lenkungsteile waren bereits neu, sodass ich lediglich gebrauchte Radträger und –Naben aufgearbeitet mit neuen Radlagern verbaute (Danke an Stephan und Bernd!). Dazu kamen natürlich auch neue Spritzbleche rein, die ich mal günstig geschossen hatte. Auf die verzinkten Bleche habe ich noch Zinkspray als Grundierung gesprüht und dann nochmal Brantho Korrux drüber geschmiert. Nix für die Optik, aber rosten sollten die nicht mehr… Lenker kamen neue von Lemförder rein, natürlich auch nochmal dick drüber gepinselt. Bremssättel kamen orig. überholte rein mit neuen Gleitbolzen. Dämpfer waren noch top, bekamen nur etwas Farbe. Am Ende Alles noch mit transparentem Schutzwachs eingesprüht. Stabigummis gab es nochmal neue, diesmal originale, Alles andere ist nur noch Behelf. Die Überholung des Schaltbocks wäre nicht nötig gewesen, die neuen Fensterschachtleisten und ein neuer ASD-Druckspeicher (Alle 20 Sek. Eine Druckspitze) für schlanke 100€ schon. Da vorne am Motor immer mehr Öl zu finden war, reinigte ich Alles und machte den Kurbelwellensimmerring als Übeltäter ausfindig. Der Austausch ging ohne Spezialwerkzeuge super easy, beim 200D ist halt auch Platz für den Schlagschrauber… Nur die Scheibe muss man relativ lange dran rum hebeln, aber irgendwann kommt sie. Nun sifft der Ölstandsgeber noch leicht, irgendwo kommt immer was. Naja, kommt beim nächsten Ölwechsel mit neu…

Nach der Achsvermessung ging es dann direkt in den Urlaub, 18 Tage über den Balkan nach Griechenland (bis Athen runter), dann noch ein paar Tage Albanien und das ganze Retour. 6800 km kamen da zusammen und es gab keinen Defekt, den man nicht im einem Stück Draht und einem Hammer hätte beheben können (Standlicht und Unterbodenschutz abgefallen). Die Straßen und die Landschaften da unten sind unglaublich, in jeder Hinsicht. Herrliche Serpentinen ohne Verkehr, gerade der Pilion hat mir sehr gut gefallen. Aber man braucht ein ausreichend hohes und schlaglochfestes Fahrwerk, einmal bin ich sogar kurz abgehoben bei einer starken Bodenwelle. Absolutes 200D Terrain, in Albanien sowieso, da kann man sich dann Saugdieselrennen stellen 😉 Sind ein paar Fotos von drin, es gibt auch ein kleines Video, wen das interessiert möge eine PN schreiben.

Ein kurzer Abstecher (2600km) an den Comer See folgte im Juni, tadellos gelaufen. Schweizer Pässe, 40° und Sonnenschein, Auto und Klima liefen ohne Mucken.
Im Mai und Juni fanden auch wieder die W124-Treffen in Neu-Anspach (Silvan) und an der Zeche Ewald (W124-Club) statt. Beides war absolut klasse. An der Zeche waren insgesamt 400 (!) 124er zu sehen. Außerdem räumte ich den Preis für den höchsten km-Stand ab ?

Es stehen nun keine Reparaturen mehr an. Hier und da ein paar Schönheits-OPs ggf., mal schauen.
Da ich in den kommenden 12 Monaten etwa 30.000 km fahren muss, hat er einen W211 270 CDI als Begleitung, zum Salz schlucken erhalten. Ich muss nur noch rausfinden, warum der ohne Strom nicht läuft und wozu diese Turbine am Krümmer gut ist, noch nie benutzt das Teil… :P
Wie dem auch sei, die 555.555 km sind in greifbarer Nähe ;-)

Gruß,
Lasse

Bremse neu
VA
Schwellerspitze
+12

Hallo 🙂

das kenne ich von meinem Golf 2. Wenn ich schaue was ich an dem repariert habe, schütteln die meisten den Kopf das jemand überhaupt soviel in einen einfachen Golf 2 mit einer 55 PS Maschine stecken kann 😁

Aber hier geht es um W124 😉 habe mir auch einen gekauft. Habe diesen seit ca 3-4 Monaten. Habe einen 200e Bj. 1989 Vormopf. Ausstattung relativ wenig. Dafür hat der Verkäufer sehr viel rein investiert. Hat ca. 6000€ investiert gehabt, davon ca 2100€ im Dezember(neuer TÜV). Habe bisher direkt neuen TÜV mit H Kennzeichen gemacht 150€ ca. dann Fensterheber links neu komplett 120€ ca. Neue Reifen und Felgen ca 350€ +-. Paar stellen Lackieren lassen 400€ ca. Fensterheber rechts kommt gerade muss bald neu. Temperatursensor 10€. Ölwechsel+Ventildeckeldichtung ca. 50€. Differential Ölwechsel ca 50€. Automatikölwechsel soll bald gemacht werden. Lampen im Kombiinstruemtn austauschen 15€. Paar andere kleinigkeiten wie fetten usw. 50€. Denke mal komme so um die 1100€ raus. Denke das waren die investitionen erstmal. Aber mal schauen🙂

PS: Rostschutz vergessen, hab ich auch gekauft ca 200€.

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Hallo Lasse,

vielen Dank für Deinen detaillierten Bericht.

Tips zum Schweissen: Die Vorarbeit ist auch hier - ähnlich wie beim Lackieren - genauso wichtig, wie das Schweissen selbst. Ich sehe zu große Spaltmaße - durchgebrannte Löcher sind dann vorprogrammiert. Sorgfältiger und vorsichtiger - mit dünner Scheibe - ausflexen. Nicht so viele "Kreuze" schneiden. Mit Pappschablone alles übertragen und mit rechter und linker Blechschere das Blech ausschneiden. Dann das Blech mit Dengelwerzeug anformen. Ein Helfer der die Bleche gegebenenfalls andrückt kann nützlich sein. Das Schweissen außerhalb des Fahrzeugs (Stoß und Überlappung) in aller Ruhe üben und die Schweißparameter notieren.

Gruß,
Bernhard

Was auch hilft ist das entgraten mit einem entgratwerkzeug. Dann brennt das Blech auch später durch.
Und bis ins Gesundeblech schneiden

Moin nochmal,

zum Thema Schweißen: Vielen Dank für die Tipps. Das meisten Fehler hatte ich selbst schon gemerkt am Ende, aber dann nochmal Alles neu machen... Habe mir dafür bei der Versiegelung größte Mühe gegeben und fahre zumindest planmäßig nicht mehr durch Salz, daher bin ich da guter Dinge. Beim nächsten Mal würde ich auch viel großflächiger schneiden. Feiner geht bereits jetzt, habe da Trennscheibenmäßig aufgerüstet... Entgratet hatte ich am Ende eigentlich...

Und bezüglich der Kosten: Ist halt Hobby. Aber ich bin froh, die Reparaturkostenliste vor Urzeiten mal aus Versehen in Word und nicht in Excel gestartet zu haben 😁

Gruß,
Lasse

Die 1 mm scheiben für die Flex sind wirklich sehr gut

ich freu mich immer wieder wenn ich rostschäden sehe die um einiges schlimmer sind als die an meiner kiste - nicht aus schadenfreude - sondern einfach weil ich mir oft denke - oh sch..... was tu ich mir da an .. und trotzdem reparier ich dann weiter - da will man zb nur die radhäuser etwas entrosten (rund um diese löcher für den hohlraumschutz ) und gräbt stattdessen in die tiefen der schweller... da wünscht man sich ein leasing-auto um 99 euro /monat :-(

Ich denke das jeder 124 auf lange Sicht die gleichen Stellen wie deiner bekommen wird..
Bei den 2 er Gölfen ist es auch ähnlich irgendwann kennt man die Stellen.
Hast du einen Überblick wie lange die Lemförder Querlenker gehalten haben?
Ist die Einspritzpumpe im Inneren noch unberührt?

Hallo,

durch Zufall habe ich mal wieder hier im W124 Forum rein geschaut. Hut ab was du daraus gemacht hast und wieviel Geld du in den Wagen reingesteckt hast. Habe nur die erste Seite durchgelesen und ein paar Bilder angeschaut. Muss mal wenn ich mehr Zeit habe, mir alles in Ruhe mal anschauen. Der Wagen sieht Klasse aus und vom Fahrgefühl her müsste der sich nahezu wie neu fahren lassen.

Was ich an den alten Fahrzeugen Klasse finde, die laufen nahezu immer, während die aktuellen Modelle oft durch Fehler im System an der Leistung beschnitten werden und ruck zuck im Notlauf landet - oder gar nicht mehr laufen.

Grüße E500 AMG 😎 ...der auch so langsam wieder auf der Suche nach nem 124er ist.

Es waren orig. Querlenker vorn verbaut, aber etwa 100.000km waren da neue Lemförder-Gummis drin. Die waren auch noch gut, kam trotzdem komplett neu.

Pumpe ist noch die erste. Der Leerlaufmengenregler hat einmal kurz gehangen, sonst war da nie was mit. Obwohl ich beim Dichtungswechsel der Druckventilhalter ggf. ein Krümelchen in die Pumpe gegeben habe...

Und ja, der fährt sich denke ich auch wie neu. Und das Schrauben ist zwar viel Arbeit, aber i.d.R. gut zu bewerkstelligen.
Wenn ich da an den W211 denke heute, will nur die Deckenleuchte gegen eine mit Ambiente-Licht tauschen, ist da ein halber Computer drin und die hintere kann sich mit der vorderen nicht unterhalten über CAN wegen eines neueren Softwarestandes oder was weiß ich... verweigert den Dienst.

Mit dem 124er kann ich ohne ADAC+ ins Ausland, mit dem W211 mache ich das sicher nicht...

Gruß,
Lasse

Zitat:

@Mercedesfreak16 schrieb am 23. August 2019 um 14:25:13 Uhr:


Es stehen nun keine Reparaturen mehr an. Hier und da ein paar Schönheits-OPs ggf., mal schauen.

So ähnlich ist es im Prinzip auch gekommen, daher gibt es gar nicht so viel zu berichten wie sonst, auch weil keine Urlaubsfahrt dabei war. Es wurde hier und da an der Optik gefeilt und auch etwas Bevorratung betrieben, z.B. ein neuwertiger Satz Ripsmatten und es gab 2 neue Lammfelle von Reißner.
Außerdem habe ich noch einen Endtopf-Halter aufbereitet und weggelegt, die sind ja doch immer sehr rostig.

Das größte Projekt in dem Zuge war die Restauration der Türpappen. Testweise hatte ich mal die Verkleidung hinten links, die wirklich übel war, weggegeben, um neuen Stoff einzuziehen und das Kunstleder/Schaumstoff wieder anzukleben. Das ging auch recht passabel und sieht deutlich besser aus als vorher, aber auch der Spezialkleber löst sich bei Hitze wieder, nach und nach. Daraufhin bin ich 800km gefahren und habe mir sehr gute Türpappen aus einem sehr späten Vormopf TE ohne Ablösungen gekauft. Diese wurden dann ebenfalls mit dem neuen Stoff versehen, um das Kurbelloch der manuellen Fensterheber zu verdecken, dafür mussten die Armlehnen ab. Dann Armlehnen wieder dran machen, Ausschnitt für Ausstiegsbeleuchtung und Elektrische Sitze rein, alles putzen, neue Türfolie, 2 neue Fangbänder und jetzt habe ich vorn wieder nahezu perfekte Pappen, die hoffentlich noch lange halten, bis sie wieder hoch kommen. Immerhin ist die Klebetechnik bei den ´89er Pappen schon etwas anders. Langfristig muss ich mir mal ansehen, wie das bei den Mopf 1 Pappen an der oberen Kante gelöst ist, ob man das nicht irgendwie adaptieren kann.

Dann gab es noch einen Ölstandsensor wegen Undichtigkeit und eine neue Bremse hinten für die HU, die war ziemlich rostig, aber nach 100.000 km immer noch satt Belag drauf. 32€ komplett von TRW, echt preiswert. Paar Kleinigkeiten wie neuer Wischer, neue Pedalgummis, neue Dämmmatte und Kleinteile verstehen sich von selbst...

Eine größere Sache habe ich dann doch noch in Auftrag gegeben, das originale 5-G-Getriebe habe ich teilüberholen lassen bei einem bekannten Forumsmitglied und nun auch endlich verbaut. War auf Böcken gar nicht mal so angenehm, ist aber auch machbar, einfach den hinteren Teil des Getriebes mit dem Knie stützen, und dann im liegen reinwuchten. Habe dann gleich noch die Schaltgummis neu gemacht, die waren doch ziemlich ausgenudelt. Das Pilotlager scheint schon etwas Spiel zu haben, dummerweise passte mein Abzieher nicht, das muss jetzt durchhalten bis der Motor revidiert werden muss, die Kupplung fällig ist (dauert aber vermutlich noch mind. 300.000km) oder ich spaßeshalber mal versuche, das ausgebaute Getriebe selbst wieder frisch zu machen und es dann ggf. mal einbaue und probiere. Ich bin jedenfalls guter Dinge, dass das frisch gemachte ruhiger läuft. Man hört das auch sofort beim Durchdrehen im gleichen Gang: KLICK

Die 555.555km wurden auch geknackt, Kurztrip nach Malmö gemacht im Nov. ´19. Mal schauen, wie es weiter geht, ich muss einfach mal wieder mehr fahren. Er steht nun echt sehr gut da, muss ich sagen. Gefreut habe ich mich noch über das kostenlos zugesandte W124-Farben-Buch, in dem der 200D auch vertreten ist 🙂

Gruß,
Lasse

Überholtes Getriebe fertig zum Einbau
Getriebe zerlegt
Minimale Pittingbildung
+12

Der steht aber hoch, haste das mit Absicht gemacht?

eine Sänfte darf doch hoch stehen ;-)
ich finds toll.

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