"böse" Schraube Ersatz für Induktionsgerät

Audi A6 C6/4F

Servus zusammen
bei mir steht auch bald der Querlenkerwechsel an inkl. natürlich der Entfernung der langen Querlenkerschraube.

Ich habe gehört, dass scheinbar ein Induktionsgerät so ziemlich alle Probleme damit umgehen kann.
Tja für privat isses neu viel zu teuer und gebraucht bekommt man nichts.

Jetzt meine Frage. Wenn man mit der offenen Flamme genauso ansetzt wie ein Induktionsgerät, das heist die Schraube und nicht das Alu beidseitig zu erhitzen, könnte das auch den gewünschten Effekt bringen oder wird die Hitze nicht reichen?

Beste Antwort im Thema

Man kann ja Romane zu der Schraube schreiben wie zu so einigen anderen Spezialfällen am Auto auch was Verbindungen betrifft.
Meine Erfahrung dazu: Mit der richtigen Methode und ohne Gewalt bekommt man diese Schraube immer raus.

Es gibt diverse "Stadien an Vergammelung" je nachdem wie lange sie verbaut war, welche Oberflächenbehandlung sie hatte im Neuzustand (denn da gibt es verschiedene) und ob sie trocken oder mit HT Paste eingesetzt wurde.
Aus dem Grund ließt man auch immer wieder die unterschiedlichsten Geschichten von "mit der Ratsche gings prima" bis zu "Achsschenkel beim Auspressen verbogen". Man muß also den Einzelfall betrachten und die Möglichkeiten die man hat.
Meine absolute Grundregel: wer kein kleinen Schlagschrauber fürs Radhaus hat, kein Schweissgerät oder kein Induktionserhitzer--> Achsschenkel immer komplett ausbauen wenn sie wirklich fest ist.
Das rumhämmern im eingebauten Zustand wie ein Russe bringt ausser kaputten Fingern und einen evtl. verbeulten Kotflügel garnichts. Die 10min. Mehrarbeit machen den Kohl nicht fett und im Schraubstock hat man ganz andere Möglichkeiten dem Ding beizukommen. Mit Wärme + Schlag kommt man dann immer zum Erfolg. Am besten geht ein Autogenbrenner wo man den Kopf/Mutter kurz zum glühn bringt, dann warten , nochmal heizen und mit dem Schlagschrauber ran.

Womit man beim Thema Induktionsheizer oder der schönen Methode ist:

Eines gleich vorneweg

Zitat:

Physik, ganz einfach.

Nein ganz so einfach ist es in dem Fall nicht. Die gilt zwar theoretisch immer aber sie wird dann eben doch von der Praxis hin & wieder überlistet. Denn das Ding macht sich sozusagen die "Trägheit" des Wärmefluss zu Nutze.

Was will ich damit sagen-ganz einfach-das Wirkprinzip der Geräte ähnlich dem eines Schweisstrafo ermöglicht es eine sehr große Menge Energie in sehr kurzer Zeit auf einen sehr kleinen Punkt zu konzentrieren.

Das was man sonst mit der Flamme mühsam von aussen erhitzen muss passiert bei der Induktionspule innerhalb von Sekunden (!). Die Hitze entsteht praktisch "im" Metall selber.

Die Verbindung/ der Schraubenkopf läuft sofort an - er muß dazu nichtmal glühen (ausser es ist egal weil man das Teil eh wegwirft dann gibt man volle Pulle)

Dadurch dehnt sich die Verbindung so schnell das der Rost/Gammel regelerecht gesprengt wird. Das passiert noch bevor sich das umliegende Material überhaupt aufgeheizt hat. Auf jeden Fall lassen sich so Verbindungen lösen mit einer Leichtigkeit wo man sonst echt verzweifelt.😰 Und das ganze

ohne

andere Teile zu beschädigen am Auto. Einige Arbeiten werden so überhaupt erst möglich, da man ja mit offener Flamme/Schlagschrauber sonst nicht hinkommt bzw. sofort alles zerstören würde. zb. Bremsleitungen. Für mich war das eine der besten Investitionen der letzten Jahre. Wenn man das Gerät eine Zeit lang hat kommen immer mehr Anwendungsfälle dazu wo man früher nie hin dachte.

Neulich zb. hatte ich eine Dachbox vom Nachbar wo die Verschraubung zum Träger am Dach vergammelt war, bei Opel wollten sie den ganzen Innenraum zerpflücken KVA 800€, tja nun war guter Rat teuer-> I-Heizer oben auf den versteckt liegenden Schraubenkopf angesetzt nichtmal 2 sek. angewärmt --> Verbindung auf. Mein Gesicht war genauso lang wie das meines Gegenüber 😁

Zur Verdeutlichung und besser wie noch mehr Worte:
https://www.youtube.com/watch?v=ZoBKgC5VpEo&t=228s
https://www.youtube.com/watch?v=81SE-AiMiuI
https://www.youtube.com/watch?v=ekDV7Ci1LTU

Ich habe nur das kleine "Heimgerät" und selbst das geht wie die Sau:
https://www.youtube.com/watch?v=EhUQ1mzddWQ
https://www.youtube.com/watch?v=LOZf8vNy2gw

108 weitere Antworten
108 Antworten

Hallo, habe beide Schrauben nach 10 Jahren im Auto problemlos ausgebaut.
Festsitzende Zapfen vom Querlenker oben Abschneiden und mit Gewinde Ausziehen.
An den Schraubenkopf M16 Gewinde Anschweissen ( M12 zweimal abgerissen )
Beim Schweissen Alu abdecken, eine Trennscheibe vom Winkelschleifer auf den Kopf.
Mit Heissluftföhn Alu leicht erwärmen + Rostlöser.
Die Schlitze verkeilen aber nicht aufweiten. Keinen Schlagschrauber verwenden,
mit Schraubenschlüssel langsam Ausziehen.

Hallo,

Die linke Seite hat sich extrem gewehrt. Zuerst ging die Schraube miitels Gewinde ziehen bis zum ersten Schlitz recht gut raus... aber dann tat sich nichts mehr. Die Scheiß Schraube wollte einfach nicht weiter und auch das Gewinde hatte keine Lust mehr und verabschiedete sich.

Als auch diverse Überredungskünste des Fäustlings nicht die Schraube überreden konnte, baute ich den Achsschenkel aus um auf der Werkbank weiter machen zu können.

Nach weiteren 3,5h überreden zeigte sich die Schraube einsichtig und verliess widerwillig das Domizil.

Jetzt kann es weitergehen, die Querlenker zu tauschen...

Beste Grüße

Ich habe gestern beide Schrauben am A4 rausgeholt. Die eine hätte ich zuvor schon mal raus und mit Keramikpaste eingesetzt (nicht am Gewinde, wo die Mutter sitzt). Die ging ganz gut raus.

Die andere Seite saß auch relativ fest. Mutter runter und den Bolzen mit viel Kraft hin- und hergewackelt, bis er sich immer weiter drehen ließ (hat ewig gedauert), immer wieder etwas Sprühöl dran.etwas bewegte er sich selbst raus. Beim Drehen dann vorsichtig unter dem Schraubenkopf gehebelt (damit man das Radlagergehäuse (Achsschenkel) nicht beschädigt) und dann immer mehr Maulschlüssel zum Hebeln drunter gelegt. Nach einiger Zeit hatte ich gewonnen.

Zitat:

@Schubbie schrieb am 19. März 2022 um 21:47:00 Uhr:


Ich weiß nicht, ob man die so weiten darf, wie man es beim A4 B8 für das Traggelenk machen soll. Bei dem soll man in den Spalt eine Unterlegscheibe in Dicke des Spaltes legen und dann mit der Schraube 4 Umdrehungen den Spalt spreizen. Aber ich meine sowas für die oberen Querlenker nirgends gelesen zu haben und wenn es dafür keine Vorgaben gibt, dann würde ich es auch lassen, damit nichts beschädigt wird.

Bei den A4 B8 sind es am Traggelenk 0,5 Umdrehungen und nicht 4.

Ähnliche Themen

Hallo,
ich muß mal den Beitrag rauskramen - zwei Fragen:

1. Ist es möglich, daß die Mutter so fest sitzt, daß diese beim Lösen abreißt? Bei mir sitzt sie scheinbar sehr fest, ich habe mich aber noch nicht getraut mit Verlängerung ranzugehen.

2. Das Ausbohren der bösen Schraube - mittels normalen Bohrern oder diesen Kobalt Bohrern?
Danke!

In den meisten Fällen bricht oder reißt die Schraube ab wenn jene fest gegammelt ist.
Sofern nur auf der Seite wo die Mutter sitzt, ist das noch nicht so dramatisch.
Wenn dann im zweiten Step der Kopf auf der gegenüber liegenden Seite auch noch abbricht, dann wirds eckelig!
Mit dem Ausbohren ist das eher ein Glücksspiel, da nicht selten der Bohrer beim bohren in den weichen Alu-Achsschenkel abwandert und jener dann unbrauchbar wird
Mit welchem Bohrer du den Bohrversuch durchführst, spielt da eher eine untergeordnete Rolle.

Zitat:

@Elektronikfuzzi schrieb am 8. November 2023 um 18:43:56 Uhr:


Hallo,
ich muß mal den Beitrag rauskramen - zwei Fragen:

1. Ist es möglich, daß die Mutter so fest sitzt, daß diese beim Lösen abreißt? Bei mir sitzt sie scheinbar sehr fest, ich habe mich aber noch nicht getraut mit Verlängerung ranzugehen.

......................

Ich habe am ende absichtlich den Kopf abgedreht/rissen um dann über das Gewinde mit Unterlegscheiben die Schraube in diese Richtung raus zu ziehen... immer wieder Unterlegscheiben nachgelegt.

Dabei habe ich in die Klemmschlitze kleine Bleche rein gedrückt um zu verhindern das sich die Schlitze zusammen ziehen wenn man die Schraube "zieht" (nicht aufdrücken) und mit jedem Millimeter immer öl in die Schlitze damit sich das mit rein zieht... für eine Seite habe ich dann mit wenig Werkstattmitteln gut 4 Stunden gebraucht und hatte sie dann raus.

Bei mir ist auf diese Weise das Gewinde mit der Mutter abgerissen.

Also kann die Mutter abreißen - Rrrrr.
Mein Gedanke war: Mutter ein etwas lösen, kontern und dann gucken, ob sich der Bolzen bei er Probefahrt auch löst.

Die Schraube sitzt letztendlich so fest, dass diese selbst ohne Mutter nicht mehr von alleine ihr Territorium verlässt.

Ich habe die Schraube dann ausgebohrt. Dabei leider im hinteren Drittel aus der Bahn gekommen und dann musste halt alles raus. Zum Test habe ich die Schraube dann durch die Schlitze aufgeflext und selbst dann ließen sich die ersten 2/3 nicht bewegen (obwohl innen schon mit 5er Bohrer hohl). Dann weiter probiert und mit Akku Heißluftfön und zwischendurch kalten Rostlöser kam sie irgendwann.

@Elektronikfuzzi versuch es mal mit dem Ausdrehwerkzeug von Zackab-2020.
https://www.zackab.de
Vielleicht ist das eine Möglichkeit.
Gruß
P.S. Habe gerade gesehen, das es schweineteuer ist 🙁
Vielleicht gibt es noch ähnliche preiswerte Geräte im Netz.

Zackab passt nicht beim A6 4F. Da sitzt die Befestigung der Spurstange im Weg.

Das Video sieht ja traumhaft aus!
Aber der Preis...oha.

Ich hatte erst überlegt, ob man die Schraube nicht mittels Schweißtrafo warm bekommt - abkühlen läßt, ölt, wieder anwärmt usw.
Wenn man ich sage mal bis vielleicht 100° am Alu außen geht, kann ich mir schwer vorstellen, daß davon schon das Materialgefüge kaputt gehen kann.

Aktuell stehe ich aber an folgenden Fragen:
Ausbohren => gehen normale HSS Bohrer?

Ich hatte neulich die Schraube, die den Auspuff der Standheizung am Alu-Zwischenlager festhält abgerissen und versucht auszubohren - mittelmäßig zwecklos. Weiß nicht, was das für eine Schraube war, jedenfalls ging gar nichts.

Und Fage2:
Die Mutter kann beim ersten Lösen abreißen?
ICh würde nämlich ganz gern das Lösen probieren - nur da ich das Auto ja brauche, kann ich mir kein ungeplantes Abreißen erlauben.

Ansonsten scheint tatsächlich die Beste Variante zu sein:
Schraubenkopf abreißen - ich habe gelesen, Schraube von der abgrissenen Seite hohl machen, damit sie sich besser rausziehen läßt und dann mittels Unterlegscheiben zur Mutterseite rausziehen.

Es gibt sehr viele effektive Methoden je nach Einbaulage der Schraube abhängig vom Achsschenkel (4f/B7 usw. ) man kann auch auf den Kopf eine andere Schraube anschweißen & mittles Gleithammer ziehn geht auch wunderbar.

Was auf jeden Fall immer Wirkung hat wie hier ab Seite 1 beschrieben zum lösen ist: Wärme & zwar punktuell auf den Kopf & die Mutter Schraube (!) entweder mit kleinem Brenner (am besten Schweissflamme) oder Induktion von beiden Seiten abwechseld richtig heiss machen, dann mit Schlagschrauber abwechseln re/li so bekommt man sie zu 95% erstmal locker

Deine Antwort
Ähnliche Themen