Tue Jun 21 18:20:09 CEST 2022 | notting | Kommentare (88) | Stichworte: Greenpeace, Studie, unseriös, Verbrenner-Verbot, vorziehen
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Hallo!
Heise berichtete gestern, dass man laut einer Greenpeace-Studie achsoviel Geld sparen könnte, wenn man das Verbrenner-Verbot vorzieht. Schauen wir und das mal an.
Meine Zitate sind falls nichts anderes dabeisteht aus https://www.heise.de/.../...ezogenes-Ende-von-Verbrennern-7145391.html Die Studie selbst findet ihr unter https://www.greenpeace.de/.../...Analysis_Greenpeace%20Germany.pdf?...
Fangen wir doch gleich an:
1. Punkt:
Steht zwar auch so in der Studie. Aber beim Strom steht pro kWh dabei und beim Sprit nur EUR. Beim Benzin fehlt die Angabe zum Ethanol-Anteil. Die Spritpreise passen auf keinste Weise zu dem was https://www.adac.de/.../ für Anfang 2021 sagt. Dort sind die Spritpreise sehr viel niedriger.
Der Strompreis passt zu den Angaben für Haushaltsstrom von Destatis. Gerade Pendler sind meistens nicht daheim, wenn die heimische Solaranlage am meisten Strom liefert. Destatis rechnet auch die Grundgebühr mit ein, aber nicht die Kosten für die Ladeinfrastruktur. Hab vor ca. 1,5 Jahren 1600EUR gezahlt, ohne Wallbox, ohne Kernlochbohrungen, ohne Erdarbeiten, ohne Rohr, ohne wieder pflastern, ohne Lastmanagement/Abrechnungssystem und die Kabeltrasse im Keller war bereits vorhanden. Ggf. kommen noch die Kosten für das Lastmanagement und/oder Abrechnungssystem dazu. In vielen MFH gibt's pro Wohneinheit flexibel 0-x Stellplätze. Bei jeder Änderung müsste sonst ein Elektriker kommen, wenn es kein Abrechnungssystem gäbe, sondern der Anschluss mit einem anderen Stromzähler verbunden werden muss, was auch kostet. Das Lastmanagement kann evtl. wahnsinnig nerven, wenn man z. B. mehr E-Autos als Stellplätze hat -> mehr öffentl. laden nötig, siehe nächster Punkt. Ggf. muss nicht nur bei weiteren Reisen abseits der eigenen Wohnung öffentlich geladen werden. Zumindest da wo ich einkaufe, kann man nirgend laden, schon garnicht HPC oder gar gratis, wobei letzteres stark am Aussterben ist. BW will nun urbane Schnellladehubs fördern. Aber keine der vielen Einkaufsmöglichkeiten am Stadtrand oder in Gewerbegebieten wo ich hingehe kann davon profitieren, weil logischerweise dort zu wenige Leute wohnen, z. T. nur knapp. Beim öffentl. Laden hat man es mit deutl. höheren Preisen und insb. bei Schnellladen höheren Ladeverlusten zutun, z. B. wg. Kabelkühlung. Und man muss für HPC zusätzl. Energie verbraten damit der Akku auf Temperatur ist, damit die versprochene Schnellladezeit hinhaut. Man will ja nicht den kWh-Aufschlag für schnelleres Laden zahlen und dann bremst das Auto. Nicht immer kann man da sinnvoll laden wo man gerade ist. Ladesäulen-Monopol pro Parkplatz bzw. zu hohe Preise, Ladesäule belegt insb. da wo's günstig ist, man braucht evtl. länger bis man wieder beim Auto zurück ist und blockiert so die Säule, etc. BTW: Lt. Car Maniac muss man mit dem Ioniq 5 ggf. ein Stück 150km/h fahren, damit der Akku ohne Akkutemperierung warm genug ist. Auch länger 130km/h kann nicht reichen, bei niedrigeren Temperaturen.
2. Punkt:
*LOL* Was werden wohl die Staaten machen, wenn die Steuereinnahmen auf Sprit geringer werden? Richtig, auf (Fahr-)Strom umlegen. Alles andere würde dafür sorgen, dass hoher Real-Energieverbrauch beim Fahren nicht mehr soviel Mehrkosten verursacht wie bisher.
3. Punkt:
Die Einsparungen sollte man z. B. pro Auto oder pro Einwohner angeben. Alles andere ist sinnlos bei sowas.
Fazit: Mit der Studie soll lediglich die Ideologie des Auftraggebers einen seriöseren Anstrich bekommen, sonst nix. Die Wissenschaft oder gar die Menschheit weiterbringen wird sie definitiv nicht.
notting |
Wed Jul 06 12:13:04 CEST 2022 | Blubber-AWD
@slv rider
Das halte ich für einerseits eine sehr pessimistische wie auch eine sehr einseitige, tendenziöse Aussage. Zudem ist es falsch: Wenn wir pro Jahr die Ressourcen von 3 Erden verbrauchen... ähm, wir haben Juli. Welche anderen Erden haben wir denn gerade angezapft? Allein für dieses Jahr?
Wed Jul 06 12:32:26 CEST 2022 | slv rider
nehmen wir mal an das du 10 kästen bier im keller hast. davon leerst du pro woche 2 kästen, kannst aber nur eine nachkaufen wegen fehlender kapazitäten bei der brauerei.
dann hast du zwar immer noch genug stoff zu hause um den durst zu stillen aber gleichzeitig die langfristigen kapazitäten zu 100% überlastet.
mit irgendwelchen ökogeschwurbel, verweisen auf wikipedia und die wissenschaft fange ich hier nicht erst an. das gleicht manchmal einen kampf gegen windmühlen...
Wed Jul 06 12:55:26 CEST 2022 | 63er-joerg
Das schöne ist, du MUSST nicht bei der Brauerei ohne Kapazitäten kaufen und du MUSST auch kein Bier saufen, kannst ja auch auf Wein oder Fusel umsteigen. Dummerweise gibt es bei einigen Sachen aber scheinbar nur einen Lieferanten, jedenfalls macht das in DE den Anschein. Oder es wurde ohne Zweifel auf das falsche Pferd gesetzt.
Wie du es auch drehst und wendest - hast du nur ein Pferd im Stall, und das bricht sich das Bein, hast du im wahrsten Sinne die Arschkarte.
Gruß Jörg.
Wed Jul 06 13:03:49 CEST 2022 | slv rider
yep. wir haben nur eine erde im stall.
Wed Jul 06 13:16:02 CEST 2022 | 63er-joerg
Genau.
Und diese Erde hat zig Lieferanten.
Zig verschiedene Möglichkeiten - und was machen wir ?
Wir klammern uns an einen..
Ja, dann musste dich nicht wundern, wenns dunkel wird.
Aber wie hier schon vorgeschlagen wurde, können wir ja dann bestimmten "Verbrauchern" den Hahn zu drehen. Schauen wir mal, wer dann die "Karte" bekommt. Natürlich erstmal die, die es sich nicht leisten können, aber da kommen wir später zu.
Schon schlecht, der Stall ist groß genug, und nur ein Pferd am Start...
Gruß Jörg.
Wed Jul 06 13:19:05 CEST 2022 | slv rider
eigentlich meinte ich das globaler. der lieferant ist dieser planet. wenn der nicht mehr kann soll man dann vom mars oder venus bestellen?
Wed Jul 06 13:27:34 CEST 2022 | Blubber-AWD
Alarmismus ist dennoch der falsche Weg, ebenso die überpenetrante Dauerbeschwörung der bevorstehenden Apokalypse. Das führt nur dazu, dass der Großteil der Bevölkerung das nicht mehr hören kann oder will - auch dann nicht, wenn dieses Verweigerungsverhalten völlig irrational ist.
Richtig ist es, an schnell verfügbaren, leistbaren Alternativen zu arbeiten und diese der Bevölkerung zu offerieren. Sie wird sie nutzen. Sie verweigert sich aber, wenn man sie dauerberieselt und sie zwingt oder versucht, es in deutschlandüblicher Manier über den Geldbeutel zu regeln.
Vor allem grüne Aktivisten müssen lernen, dass es kein Weg ist, vorhandenes maximal teiuer und unattraktiv zu machen. Das spaltet die Bevölkerung, und diese schätzt das nicht. Man muss Alternativen billig und gut machen, dann macht auch die dümmste und/oder renitenteste Bevölkerungsschicht mit.
Wed Jul 06 13:39:06 CEST 2022 | slv rider
stimmt. die spaltung geht auch hier durch die MT community.
daher vermeide ich weiteren stress und wünsche noch einen schönen tag.
Wed Jul 06 13:57:11 CEST 2022 | 63er-joerg
Ich habe dich schon verstanden.
Aber ich bekomme etwas den Eindruck, du mich nicht, oder nicht ganz.
Was Blubber tippt, und noch etwas dazu:
Es nützt nix auf ein Pferd zu setzen. Vor allem nicht, wenn dies schon angeschlagen ist. Dann ist es früher oder später einfach nicht mehr einsetzbar/durchführbar. Speziell meine ich damit die Energie in DE. Das ganze ist doch mehr oder weniger ein Witz. Dummerweise wird uns das lachen aber vergehen, und das sicher.
Du kannst keine Hähne zudrehen (Lieferanten), wenn du keinen neuen Hahn zum aufdrehen hast. Oder besser: Der neue Hahn zum aufdrehen ist zwar angebaut, aber es kommt nix raus. Dann passiert genau das was du schreibst: Du willst was saufen, doch es geht zu ende. Das neue wird dir zwar aufgedrängt, aber es ist einmal sauteuer, und zum zweiten (noch) nicht verfügbar..
Gruß Jörg.
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