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11.11.2024 10:27    |    MT-Momo95    |    Kommentare (31)

Übung macht den Meister

 

Bevor ich Euch in diesem zweiten Teil meines Blogs erzähle, wie die Praxis-Stunden und auch die Vorbereitung für die Prüfung für mich liefen, möchte ich nochmal kurz auf den ersten Teil meines Blogartikels verweisen.

 

Aber fangen wir auch hier kurz mit einer Vorstellung an für all diejenigen, die lieber gleich diesen Eintrag lesen möchten und den anderen noch nicht kennen. Ich bin Momo, arbeite als Community Managerin bei gutefrage und darf hier einen Gastbeitrag über meinen Weg zur offenen A-Klasse schildern. Nachdem ich vor etwas mehr als zwölf Jahren meinen B-Schein mit im Alter von 17 Jahren gemacht habe, dachte ich, es ist jetzt mal Zeit für was Neues - und so ist die Entscheidung für die offene A-Klasse gefallen.

 

Erste Praxisstunde!Erste Praxisstunde!

 

Kaum war die Theorie geschafft - ich habe dabei übrigens auch gelernt, dass es 420 Euro kostet, wenn man in München abgeschleppt wird - ging es mit der Praxis los.

 

Eine Woche jeden Tag von 07 bis 21 Uhr über den Tag verteilt Übungsstunden. Und am zweiten Tag passierte dann auch schon genau das, wovor viele sich vermutlich fürchten: In der Kurve bin ich rausgeflogen. Zum Glück ist nichts und vor allem niemandem was passiert, aber danach war ich ganz schön demotiviert. Irgendwie hab’ ich es dann doch noch geschafft, mich selbst zu überzeugen, dass Aufgeben jetzt keine Lösung wäre und habe weitergemacht.

 

Dabei war ich schon sehr verunsichert. Was ich bisher “konnte” waren: 30er- und Schrittslalom. Wobei “können” da schon schöngeredet war. Mein Fahrlehrer erklärte mir dann, dass nun das Ausweichmanöver auf dem Plan stünde und er selbst vier Übungsstunden gebraucht hat, um das hinzubekommen. Was als Besänftigung gemeint war, verunsicherte mich irgendwie noch mehr, doch dann passierte es: Ich setzte mich auf das Motorrad, atmete tief durch, hab mir vorgestellt, wie ich selbst da gleich durchfahre und es schaffe - und bin losgefahren und hab es auf Anhieb geschafft. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wer überraschter war, der Fahrlehrer oder ich. Ab da ging es dann bergauf, am nächsten Tag durfte ich dann auch schon regulär in der Stadt und auf der Autobahn fahren.

 

30-er Slalom auf Übungsplatz30-er Slalom auf Übungsplatz

Am Dienstag, also dem zweiten Tag, hatte ich noch gedacht, dass es absolut absurd sei, innerhalb einer Woche “fahrtauglich” gemacht werden zu können, am Donnerstag hab’

ich mich dann gefühlt, als “hätte ich noch nie was anderes gemacht". An das Schalten hatte ich mich so sehr wieder gewöhnt, dass ich im Auto erstmal irritiert war, als ich Einkaufen gefahren bin - denn dort fahre ich Automatik.

Am Abend wurde es dann aber komisch bei uns zuhause, mein Sohn hustete so und ich fand zufällig in der hintersten Schublade noch zwei Corona-Tests und siehe da: Wir beide waren positiv. Also hieß es erstmal gesund werden, Stunden mussten gecancelt werden. Und danach war mein Fahrlehrer im Urlaub. Ein Termin beim TÜV für die praktische Prüfung war auch noch nicht in Aussicht und so kam es dann auch tatsächlich, dass mein neu gekauftes Motorrad nicht mal von mir in die Garage gefahren werden konnte. Aber zum Glück ist mein Freundeskreis Motorrad affin und so hat sich da jemand gefunden, der alles andere als traurig war, ein brandneues Motorrad fahren zu dürfen.

 

 

 

Mein neues Motorrad (Kawasaki z650)Mein neues Motorrad (Kawasaki z650)

 

Ich habe dann also gewartet und gewartet und meine Hoffnung, die Saison noch einen Termin zu bekommen, schwand zusehends. Dann aber kam der Anruf: Letztmöglicher Prüfungstermin am 21.10.

Und zack - die Unsicherheit war wieder da. Schnell nochmal zwei Stunden beim Fahrlehrer nach seiner Rückkehr ausgemacht und bei einer davon lief natürlich alles katastrophal. Motor abwürgen, Hütchen umfahren, sogar eine Vorfahrtsstraße habe ich übersehen. Mir war wirklich nach Heulen zumute.

Aber absagen wollte ich dann doch nicht mehr und so war es am Montag so weit: Um 09:40 sollte es losgehen - um 10:05 ging es dann wirklich los, in München ist eben immer Stau.

Alles was schiefgehen konnte, ging dann auch schief. An der ersten Kreuzung geschah vor mir direkt ein Unfall, das Fahrschulauto kam dann auch nicht mehr hinterher. Das Headset hat sich dauernd entkoppelt und ich wusste die meiste Zeit nicht genau, wohin ich eigentlich fahren sollte und konzentrierte mich viel zu sehr darauf, das zu richten.

Also relativ fertig mit den Nerven klappte dann irgendwie wie durch ein Wunder die Verbindung doch und ich war ganz optimistisch, denn meine tatsächliche Prüfungszeit war nun schon wesentlich kürzer. Wir fuhren auf eine Straße weiter und bis jetzt weiß ich nicht, ob 30 oder 50 dort richtig gewesen wäre, aber mein Mittelweg aus 40 scheint toleriert worden zu sein.

Dann ging es auf den Übungsplatz. Stop & Go schaffte ich ebenso wie den Schrittslalom auf Anhieb. Dann zur Gefahrenbremsung - eigentlich in meinen Augen die einfachste Übung - und genau die bekam ich einfach nicht hin. Ich blieb ständig beim Bremsen irgendwie am Gas hängen und zitterte immer mehr. Zum Glück war der Prüfer wirklich wahnsinnig nett und meinte, ich soll kurz absteigen und ein bisschen hin und her laufen, sodass ich den Kopf wieder freibekomme. Gesagt, getan und dann… lief es. Den langen 30er-Slalom, Ausweichmanöver mit und ohne Abbremsen und am Ende die Gefahrenbremsung, alles klappte dann zum Glück direkt. Danach ging es auch schon wieder zurück zur Fahrschule, mal wieder hängte ich das Fahrschulauto ab, aber schnell bestand wieder Sichtkontakt. Ein Bus mit Warnblinker hätte mich dann nochmal tief reinreiten können, denn wenn ich ehrlich bin, habe ich ihn erst nicht gesehen. Aus dem Augenwinkel allerdings habe ich ihn dann doch noch wahrgenommen und war zum Glück sowieso schon am Abbremsen, da die Ampel weiter vorne rot war. Ein bisschen Glück braucht man eben manchmal auch.

In der Tiefgarage unten stieg der Prüfer dann strahlend aus, ich zog meinen Helm und die Handschuhe aus und er beglückwünschte mich zu meinem neuen Führerschein.

Zu guter Letzt ließ ich natürlich auch gleich noch meinen Helm auf den Boden fallen - das war dann auch wirklich der Moment, in dem wir alle drei nur noch lachen konnten. So eine Nervosität, das meinte auch der Prüfer, hat er schon lange nicht mehr gesehen. Aber - und das ist für mich wohl das beste Kompliment für den Start in meine Motorrad-Zeit: Er sagte, wenn man so nervös ist und die Prüfung trotzdem besteht, wird man bestimmt ein sehr solider Fahrer, wenn die Umstände “normal” sind.

 

Führerschein mit neuer KlasseFührerschein mit neuer Klasse

 

In meinem Leben habe ich schon viele Prüfungen absolviert. Schule, Uni - nochmal Uni, Vorstellungsgespräche, andere Scheine, die nichts mit motorisierten Geräten zu tun hatten - und trotzdem kann ich mich kaum erinnern, mal so aufgeregt gewesen zu sein.

 

Erinnert Ihr Euch noch an Eure praktische Prüfung? Habt Ihr diese gleich bestanden? Ich freue mich über einen Austausch und beantworte Euch natürlich auch gern offene Fragen!

 

Viele Grüße

Eure Momo

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11.11.2024 10:51    |    Dynamix

Meine praktische Prüfung hatte ich im ersten Anlauf gepackt. Der Prüfer war auch zufrieden und bis auf eine Stelle, die aber nicht prüfungsrelevant war (doppelte Haltelinie-Ampel aber ohne Schild das bei rot an der ersten Ampel gehalten werden muss!), gab es auch keinerlei Manöverkritik. Ein bisschen Technik gab es am Schluss noch aber das war für mich keine große Sache. Da hatte ich mich im Vorfeld schon monatelang mit beschäftigt.

 

Ich hoffe den Helm hast du nach dem unfreiwilligen Absturz ersetzt ;)

11.11.2024 11:26    |    peru1010

Meine praktische Prüfung für den Motorrad-Führerschein (Klasse A) dauerte keine 10 Minuten. Ein kurzer Slalom, eine Acht und einmal etwas schärfer Abbremsen. Das mit einer uralten olivfarbenen 2-takter Hercules. Das war allerdings im Kasernenhof in den frühen 80er des vorigen Jahrhunderts. Prüfer war der Kompaniechef, der zufällig AAP gewesen ist.

11.11.2024 11:33    |    Phoenix01

Ich habe Auto- und Motorradführerschein an einem Tag gemacht. Nach der Autoprüfung sagte der Fahrlehrer anschließend, ich hätte einmal den Gegenverkehr Vorrang geben sollen, als auf meiner Fahrspur ein Auto parkte. Aber weil es die Prüfungsfahrt war, hat der Fahrlehrer nicht für mich gebremst. Und der Prüfer hat es wohl auch nicht so eng gesehen.

Und bei der Motorrad Prüfung sagte der Prüfer zum Fahrleher, das ich gut gefahren bin. Aber das ich Sandalen dabei anhatte, wäre ein Grund zum Durchfallen gewesen. Der Fahrleher sagte darauf, dass ich wohl auch zu nervös gewesen bin. So habe ich dann meinen Führerschein für Auto und Motorrad sofort bekommen. Das war im Jahr 1977

11.11.2024 11:49    |    MT-Momo95

@Dynamix Interessant, dass es bei Dir die Technik am Schluss gab. Ohne die hätte ich gar nicht erst losfahren dürfen ;)

 

Und beim Helm: Den habe ich checken lassen, habe aber auch noch einen weiteren, mit dem ich seitdem fahre. Bin nicht so der Fan von Integralhelmen, aber für die Fahrschule war der nötig!

11.11.2024 11:50    |    MT-Momo95

@peru1010 nur 10 Minuten? Das ist ja der Wahnsinn! Mir wurde gesagt, es sind immer fix 70 Minuten angesetzt - früheres Ende nur, wenn halt ein gravierender Fehler besteht, aufgrund dessen die Prüfung abgebrochen werden muss. Eine Acht beispielsweise ist nicht mehr Inhalt der Prüfung, was ich tatsächlich sogar eigentlich begrüßt hätte, denn das erfordert meiner Meinung nach etwas Übung..

11.11.2024 11:51    |    MT-Momo95

@Phoenix01 puh, das mit den Sandalen hätte mir wohl auch passieren können - bei beiden Prüfungen. Zum Glück war's dafür schlichtweg schon zu kalt. Aber Respekt für zwei Prüfungen an einem Tag!

11.11.2024 11:53    |    Dynamix

@MT-Momo95

 

War bei mir tatsächlich immer so, auch beim Auto! Glaube da musste ich irgendwas zum Thema Bremse/ABS beantworten. Beim Motorrad gingen die Fragen um das Thema Wartung, also wie prüfe ich Kettenspiel bzw. wo finde ich die Maße dafür, wo wird Öl geprüft usw.

 

Kleinkram eben.

11.11.2024 19:25    |    Sonntagnachtsfahrer

Ich hatte beim Üben immer Probleme mit dem langsamen Slalom.

 

Bei der Prüfung 2012 war es dann so, dass ich die komplette Fahrt hinter mir hatte, auch alle Grundfahrübungen - und ganz zuletzt beim schnellen Slalom habe ich mit dem Stiefelabsatz eine Pylone erwischt, die so ins Gebüsch flog, dass Fahrlerer und Prüfer die erstmal suchen mussten.

 

Fuhr es dann einfach noch mal so wie immer und es war bei der Wiederholung dann ok. Da noch lange nachdenken hilft sowieso nichts mehr.

 

p.s. mein FS Klasse 3 ist aus dem Jahr nach deiner Geburt. *g*

11.11.2024 19:53    |    PeterBH

Führerschein Klasse 1 "durfte" ich heimlich machen. Mein Vater hatte was gegen Motorrad fahren.

 

Los ging es an einem Sonntag, mit dem Motorrad eines Freundes die Straße entlang gefahren und da kam mir mein Fahrlehrer (Kl. 3) entgegen.

 

Montags dann gefragt, was mich Kl. 1 so etwa kosten würde, rund 100,- DM, nur für die Gebühren StVA und TÜV, also angemeldet. Vom Fahrlehrer kam der Tipp, falls man mich anhalten sollte, so hätte ich den Fahrschulwagen an der Bahnschranke im Ort verloren.

 

Erste Theoriestunde zweistellige Fehlerzahl - ich kannte noch das System "nur eine richtige Antwort", hab mich zwar gewundert, dass mehrere Antworten richtig seien, mich letztlich aber für "eine richtige Antwort" entschieden. Erst nach dem Hinweis, dass auch alle drei Antworten richtig sein könnten, war Theorie absolut kein Problem.

 

Praxis war lustig. In der ersten Stunde wollte der Fahrlehrer testen, wie schnell das Motorrad wohl lief (allerdings mit mir am Lenker), nach der zweiten Stunde wurde ich dann zur Prüfung angemeldet. Die dauerte wenige Minuten und schon hatte ich bestanden. Ein bisschen Straße fahren, einmal Bremsen.

 

Das war die Zeit, wo es jede Menge Motorradunfälle gab. Kein Wunder, bei der "Ausbildung". Wobei ich noch Glück hatte, die Yamaha meines Freundes nehmen zu dürfen, in der Fahrschule wurde sonst auf Heinkel Roller gelehrt.

 

Hätte mich beinahe bei der ersten Fahrt in einer Kurve erwischt. Auf zweispuriger Strecke links angefangen, die wurde dann dreispurig und nachdem die rechte Spur nicht mehr reichte, hab ich die Flucht über eine Seitenstraße angetreten. Ich traute mich einfach nicht, die R 60/? weiter in die Kurve zu legen.

 

Nach dem Studium konnte ich mir dann auch endlich ein eigenes Motorrad(chen) anschaffen, 17 PS reichten, um Erfahrung zu sammeln. Im Folgejahr waren es dann 43 PS, was 1981 eine Menge war. Nach langer Pause ging es mit 90 PS wieder los, geliefert im Februar. Minusgrade, keine anständige Kombi, A... abgefroren, aber die Fahrt war herrlich.

12.11.2024 20:50    |    Moorteufelchen

Für den Schein selbst habe ich gerade mal 3 Fahrstunden auf dem Motorad gehabt. Das ging angeblich irgendwie zusammenzurechnen mit den 4 Autofahrstunden und den privaten "Übungsstunden" davor.

Mein Fahrlehrer stellte fest "du kannst ja fahren" und hat mich zur Prüfung angemeldet.

Nach 4 Wochen war alles an einem Tag erledigt.

13.11.2024 08:21    |    MT-Momo95

@Sonntagnachtsfahrer da hast Du Recht - wenn man zu lange nachdenkt, geht sowieso oft nix mehr. Wenn man Nervosität einfach abstellen könnte, das wär's!

13.11.2024 08:26    |    MT-Momo95

@PeterBH Ich kann dir sagen, so ganz begeistert waren meine Eltern auch nicht von der Entscheidung. Und das, obwohl ich bald 30 werde - aber das ist ja auch das gute Recht der Eltern, in Sorge zu sein. Ist bei mir selbst nicht anders ;)

 

Wahnsinn, wie das bei Dir ablief. Das kann man sich kaum vorstellen, wenn man die ganzen Regelungen und Vorschriften heutzutage anschaut. Ich bin aber ehrlich gesagt froh, dass es jetzt doch so viel "strikter" gehandhabt wird, ich glaube, sonst wäre ich bei meiner ersten Fahrt allein auch rausgeflogen.

Wobei ich fairerweise sagen muss, dass ich aktuell eh nicht schneller als 110 fahren kann - der Motor muss erst eingefahren werden :D Fluch und Segen, würde ich sagen. Ausfahren will man so ne Sportler freilich mal, andererseits ist es als Fahranfänger sicher nicht verkehrt, sich erstmal an das Motorrad zu gewöhnen. Und hey, mir fehlen nur noch 400 Kilometer, dann sind die 1000 voll und ich kann die Beschleunigung mehr auskosten :)

 

Ich bin grad auch am Hadern, ob ich noch fahre. Hab zwar ne gute Kombi, aber bin eh immer so verfroren. Aber in der Stadt will ich am liebsten schon jetzt gar nicht mehr Auto fahren... da ist mal so viel flexibler mit dem Motorrad!

13.11.2024 09:20    |    Dynamix

@MT-Momo95

 

Bezüglich der Kälte:

 

Besorg dir mal einen guten Satz Thermoklamotten die auch winterfest sind. Das dürfte schon helfen, gerade im Stadtverkehr :)

 

Bezüglich ausfahren:

 

Warte damit ruhig bis es wieder richtig warm wird. Die Reifen werden im Sommer deutlich besser funktionieren als bei winterlichen Temperaturen. Macht eh viel mehr Spaß wenn man sich nicht den Hintern abfrieren muss und der Reifen noch eher unter optimalen Temperaturen arbeiten kann.

13.11.2024 16:08    |    Navision66

Glückwunsch!!!

Wenn du dann später genauso gut fährst wie du schreibst, dann ist ALLES gut. :-)

13.11.2024 17:53    |    remarque4711

Ich habe zwar nur den PKW-Führerschein und die praktische Prüfung gleich bestanden aber die Theorie nicht :rolleyes:

 

Aber von vorne:

Im März 1977 sollte die theortische und praktische Prüfung sein, damit ich meinen neuen Job im Ausland zum 01. April auf eigener Achse antreten konnte. Damals "durfte" man in der theortischen Prüfung max. 7 Fehlerpunkte haben, um diese noch zu bestehen. Ich habe mir 8 Punkte gegönnt. Da zwischen versemmelter Prüfung und Wiederholungsprüfung mindestens 14 Tage liegen mussten, hatte sich das Thema Führerschein im März erledigt. Die zweite Theorieprüfung habe ich noch in den März gepackt bekommen aber für die praktische Prüfung hat die Zeit nicht mehr gereicht. Den neuen Job also als Mitfahrer einer damaligen Kollegin angetreten, sie hat zum selben Zeitpunkt auch einen neuen Job auf der anderen Seite des Lac Leman angetreten. Mein Vater hatte mir schon einen Renault 8 gekauft, der ging dann an einen Freund von mir, der die Prüfung sofort bestanden hatte und keinen Stress mit einem Arbeitsplatz am "anderen Ende" Europas hatte.

 

Im August 1977 habe ich 10 Tage Urlaub genommen, bin nach Hause gefahren, die praktische Prüfung gemacht und mit dem eigenen Auto zurück nach Genf gefahren. Wenn ich mich recht erinnere, hat mein Vater die ganzen Termine mit der Fahrschule abgestimmt. Am Prüfungstag war die praktische Prüfung in einer Nachbarstadt angesetzt. Die drei Prüflinge, welche vor mir dran waren, sind allwsamt durchgefallen :(. Wie geht man dann selber in die Prüfung nach nur 12 Fahrstunden insgesamt? Ich weiß es nicht mehr. Ist aber auch egal, Prüfung bestanden und Schein ausgehändigt bekommen. Danach habe ich mir sofort mein erstes Auto gekauft (Renault 16TS) und bin am nächsten Tag damit 780 Kilometer auf die Arbeit gefahren. Der R16 blieb dann 3 Jahre und 21 Tage bei mir und hat mich in der Zeit 21.000 DM ohne Kaufpreis gekostet :rolleyes:.

14.11.2024 06:57    |    MT-Momo95

@remarque4711

Oh ein richtiges Abenteuer! Und ärgerlich, dass dich der eine Punkt da so reingeritten hat. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wie viele ich beim PKW-Schein hatte. Ich glaube 3?

 

Allerdings: Es gibt sicherlich Schlimmeres als als Beifahrer die Schönheit des Genfersees zu bewundern - finde ich. Aber ich bin sowieso voreingenommen, wenn es um die Schweizer Seen geht. Nächstes Jahr steht dann mit dem Motorrad für mich eine kleine Schweiz-Rundreise an. Dieses Jahr muss ich wohl noch mit dem Auto runterfahren, auf den Pässen dürfte zu viel Schnee liegen :D

 

Aber Wow, was für ein happiger Preis! 21.000 DM? Das ist 'ne Hausnummer. Ein Renault war übrigens auch das erste Auto, das ich gefahren bin. ;)

14.11.2024 16:28    |    PeterBH

Renault 16 TS, ich glaube, den kennen hier die wenigsten noch.

 

@MT-Momo95 : Schau mal bei Rukka nach anständiger Unterwäsche, dann frierst du auch nicht mehr so schnell.

 

Und was zum Lachen - als die BMW R 1200 RT auf den Markt kam, gab es als Sonderausstattung tatsächlich eine Sitzheizung. Hab ich mitbestellt und bei vielen Fahrten sehr genossen. Klingt zwar komisch, aber die Wärme zog den Rücken rauf. Nur bei Nässe nicht zu verwenden, dann funktionierte das Goretex-Prinzip quasi umgekehrt.

14.11.2024 19:49    |    lukasOAE

Meine Prüfung war 1994.

Morgens Motorrad, ging locker und ohne Probleme.

Dann den Prüfer zum TÜV gefahren, ausgestiegen, Helm und Handschuhe aus und rein ins Auto zur nächsten Prüfung.

 

Und nach der Stunde kamen diese Sätze:

"Die Ampel war bro mir noch Grlb, alles gut. Und da das mit dem Motorrad so gut lief, ds drücke ich mal ein Auge zu."

 

Nochmal Glück gehabt...

 

Frage:

Ist Schutzkleidung eigentlich Vorschrift bei aktuellen Prüfungen?

 

Gruß

14.11.2024 19:51    |    PeterBH

Im Auto nicht, auf dem Motorrad ja.

14.11.2024 20:05    |    PeterBH

Klasse 3 war bei mir die Prüfung auch lustig - letzter Kandidat vor der Mittagspause, bestanden, Führerschein ausgehändigt und nichts wie weg. Eine Woche später war ich den Schein schon wieder los, dem Prüfer war aufgefallen, dass ich noch nicht 18 war. Da sein Fehler nicht unbedingt aktenkundig werden sollte, hat mein Fahrlehrer den Schein in Verwahrung genommen.

Mein Vater war glücklich, er durfte sein Auto wieder selbst fahren...Allerdings nur bis Karfreitag, da wurde ich 18 und der Schein lag auf dem Geburtstagstisch.

15.11.2024 10:30    |    MT-Momo95

@PeterBH Also ich bin gestern mit vier Schichten bei 2 Grad gefahren - das ging noch in Ordnung. Ich glaube, mein größtes Problem sind vor allem die Handschuhe. Ich hab recht kleine Hände, muss eh schon XS-Short nehmen (oder Kinderhandschuhe :D ) und die sind oft wirklich viel zu kalt, die wenigen, die ich da finde.

 

Ich finde, das klingt gar nicht komisch, sondern traumhaft. Ich hab's freilich nur im Auto, manchmal bleibe ich aber da einfach noch kurz sitzen, weil es gar so angenehm ist. Beim Motorrad stell ich mir das richtig toll vor!

15.11.2024 10:34    |    MT-Momo95

@lukasOAE Ach wie cool. Noch einer, der beides an einem Tag hatte! Find ich ganz spannend, wobei ich glaub ich nervlich dazu nicht in der Lage wäre :D

 

Aber ja - manche Prüfer sind wirklich super lieb. Mir hat irgendwie auch geholfen, mir zu denken, dass sie ja generell wollen, dass man besteht - wer hat schon Lust, dieselbe Person mehrfach zu prüfen.. Und Zeitdruck haben sie mit den wenigen verfügbaren Plätzen in München eh.

 

Sowohl in der Fahrschule als auch der Prüfung ist Schutzkleidung Pflicht, ja. Also angefangen beim Integralhelm, zu Jacke mit Rücken- und Ellenbogenprotektoren, Hose mit mindestens Knieprotektoren und Motorradschuhe. Es gibt einige Fahrschulen, die sogar die "City-Sneaker" nicht erlauben, die zB Louis führt, weil sie "richtige" Schuhe wollen... ich hab genau solche und meine Fahrschule hat sie erlaubt und sogar selbst zur Ausleihe gehabt.

15.11.2024 10:57    |    Dynamix

Ich hab von meiner Fahrschule damals eine Liste mit den "zugelassenen" Klamotten bekommen. Zum Glück hatte ich mich rechtzeitig mit dem Thema Klamotten beschäftigt und auch schon Geld zurückgelegt. Als ich dann mit Lederjacke und Jeans bei der ersten Fahrstunde aufgetaucht bin hat der Fahrlehrer auch erstmal kritisch alles beäugt und gezweifelt das ich da wirklich Motorradklamotten trage.

 

Als ich dann sagte er solle doch mal die obligatorischen Stellen abklopfen war er erstaunt, insbesondere wegen der Jeans! Meine Held Marlow hat eine AAA Zertifizierung, ab Werk schon Level 2 Protektoren und noch eine zusätzliche Tasche für einen Steißprotektor. Die erste Frage von Ihm war dann wo er sowas herbekommt :D

 

Danach hat auch keiner mehr meine Klamottenwahl angezweifelt :D Der Jacke hab ich mittlerweile ein Upgrade mit besseren Protektoren verpasst, auch etwas das viele gar nicht auf dem Schirm haben. Viele Jacken kommen ab Werk ohne Rückenprotektor und die welche verbaut sind, sind in den allermeisten Fällen "nur" Level 1. Geht in der Hinsicht immer noch was besser und gerade die Protektoren von SAS-Tec kosten nicht die Welt und die kommen in vielen Klamotten zum Einsatz.

 

Wegen der Handschuhe:

 

Für den Winter gibt es auch leider keinen Handschuh der gute Isolation mit einem guten Tragegefühl verbindet. Nimmt man einen Sommerhandschuh, friert man sich die Finger ab, hat dafür aber ein sehr schönes Gefühl in der Hand welches einem auch eine bessere Kontrolle bei der Bedienung gibt. Meine Held Hamada sind in der Hinsicht ganz gut, sind aber bei den jetzigen Temperaturen wieder zu zugig.

 

Meine Trilobite Lederhandschuhe sind in der Hinsicht etwas besser, bieten aber eben auch nicht die gleiche Beweglichkeit und funktionieren auch nur bis Übergangswetter, also Frühling und Herbst.

 

Ein richtiger Winterhandschuh ist dann auch relativ dick, eben wie ein ganz normaler Handschuh Modell "Schneeballschlacht": Warm, aber nicht besonders dolle was die Beweglichkeit angeht. Deshalb meine Empfehlung: Besorg dir ruhig ein paar Handschuhe für den Winter wenn du da auch regelmäßig fahren möchtest, deine Finger werden es dir danken ;)

15.11.2024 14:06    |    PeterBH

@MT-Momo95 : Ich habe ein zusätzliches Paar Handschuhe, für unter die "normalen" Winterhandschuhe. Dazu dann die Griffheizung.

Je nach Motorrad kannst du dir auch die Dinger montieren, die bei Enduros die Hände vor Ästen usw. schützen sollen, komme gerad e nicht auf den Namen. Die halten den Fahrtwind ganz gut ab.

Und google mal nach heizbaren Handschuhen. Gibt welche, die du ans Bordnetzt anschließt, aber auch welche mit Akku.

16.11.2024 09:31    |    lukasOAE

@MT-Momo95

Dass beste war, ich durfte danach morgens um 10 Uhr zur Stadtverwaltung mir den Führerschein abholen war seit zwei Tagen 28.

 

Aussage dort:

"Der ist nur für PKW. Wer ahnt denn das es Prüflinge gibt die beides am Tag bestehen...?"

 

Wie gesagt, 1994 hat keiner nsch Schutzkleidung gefragt. Nur der Helm war selbsterklärend...

 

Gruß

18.11.2024 10:59    |    MT-Momo95

@Navision66 Jetzt ist mir doch Deine Antwort tatsächlich durchgerutscht, entschuldige bitte vielmals und danke Dir für die lieben Worte! Ich hoffe doch, dass ich nächste Saison richtig viel Erfahrung sammeln kann. Auf jeden Fall werde ich den ein oder anderen Pass in den Schweizer Bergen unsicher machen! :)

18.11.2024 11:01    |    MT-Momo95

@PeterBH gute Vorschläge, ich danke Dir! Allerdings hat es jetzt letzte Woche doch auch schon bei uns geschneit. Mal schauen, ob ich mich da nochmal rauswage... bin ja so gar kein Winter- und Kältefan... :D

18.11.2024 17:42    |    PeterBH

Bei einer Motorradtour wurde hinter uns der Gavia-Pass gesperrt. Oben lag dicker Schnee und unsere Truppe musste mit den Motorräder da durch. Hat sich keiner lang gelegt und einen Riesenspaß gemacht. Nur an der Bronchitis (Visier offen, damit ich noch was sehen konnte) hatte ich länger zu knabbern.

Nach der Tour hab ich meine Angst vor Schnee und Motorrad verloren. Wobei es am meisten Spaß machte, wenn ich mit meinem Gespann im Schnee unterwegs war.

18.11.2024 18:05    |    Navision66

Kein Problem - Hast ja viel zu antworten.

 

Viel Spaß dabei und immer viel Glück, damit nix passiert. VG

18.11.2024 18:16    |    3.0 CSI Hubi

Interessante Beiträge hier. Habe 1976 mit 17 Jahren (Ausnahmegenehmigung wegen weitem Schulweg) den Auto- und den Motorrad-Führerschein (heimlich, Papa hat gezahlt, wusste aber nichts vom Motorrad...) gleichzeitig gemacht. Prüfungen an 1 Tag hintereinander. Auto vorher 10 Fahrstunden, Motorrad 4, Preis insgesamt genau 1000,- DM. Hatte mit 12 Jahren schon eine 200er NSU-ILO, mit der ich nachts heimlich oft durch die Gegend gefahren bin und somit genügend Fahrpraxis gesammelt hatte. Komme aus Nordbayern, da war in den 70ern die Polizeipräsenz nachts gering. Heute mit einer alten BMW R80 RT (über 100.000 km auf dem Tacho, 36 Jahre alt) immer noch regelmäßig unterwegs.

18.11.2024 19:45    |    PeterBH

Was denn, und dann noch vier Fahrstunden?

 

Schwarz fahren war hier auch normal und selbst in Südfrankreich hat mein Vater mich fahren lassen. So hat mich der Fahrlehrer nach der vierten Stunde Auto (war das gleiche, was wir damals hatten) bereits zur Prüfung angemeldet. Nur weil so ein Dussel den Wagen dann geschrottet hatte, musste ich noch zwei Stunden auf einem Automatik machen, auf dem dann auch die Prüfung war. Beide Scheine zusammen lagen bei 400,- DM (300,-/100,-). Bei meiner Tochter kam dann 2015 eine Null dahinter und DM wurde durch Euro ersetzt.

Deine Antwort auf "Gastbeitrag: Mein Weg zur Fahrerlaubnis Erweiterung - Teil 2"

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