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Fri Jul 25 18:06:00 CEST 2014    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: Ford, Modell T, Model T, Oldtimer, Tin Lizzie

Da MT-Blogleser bekanntlich auf Fotos stehen, und immer wieder welche von eingefordert werden, kann ich heute durch eine glückliche Wendung des Schicksals vermelden, dass es einen Foto-Blogeintrag gibt... :D

 

Jedoch hab ich mir nicht die Mühe gemacht, meine Jules zu waschen und mal mit ordentlichen Fotos in Szene zu setzen. Es kam viel besser...

 

Ich war gerade am Weg von Graz nach Hause (dort wo ich noch bekocht werde^^), als ich einen Anruf meiner Mutter bekam, ich solle mich darauf einstellen, dass unsere Einfahrt wieder mal verparkt ist... Freitags und samstags kein seltenes Bild, weil diese direkt zwischen den Parkplätzen unseres Supermarkts liegt und bei Platznot schnell mal die freie Lücke dort genutzt wird.

 

Normalerweise rauben mir da nur Allerweltsautos den Nerv, wenn ich wochenends heimfahre, dieses Mal war allerdings etwas Besonderes... daher konnte ich es gelassener als üblich sehen... ;)

 

Es war ein Ford Model T, Baujahr 1910, also ein 104 Jahre alter Oldtimer... durch Zufall war gerade ein Sammler im Ort und - wie man unschwer erkennen kann - ist das Auto (und somit auch der Fahrer) Regenschauern gegenüber nicht gerade aufgeschlossen - oder eben doch :D

 

Bis ich dann zuhause war, hat er das Gefährt netterweise schon in meine Garage umgeparkt, damit ich nicht mit unseren Kunden um Parkplätze streiten kann. Leider hat der Besitzer nicht dran gedacht, die "Tin Lizzie" rückwärts unterzustellen, damit man ordentliche Fotos machen kann.

 

Leider hatte ich auf die Schnelle nur mein Smartphone bei der Hand, wodurch es nur die folgenden Fotos gibt, die Lichtverhältnisse sind auch nicht optimal, aber man sollte erkennen, dass es sich hier um die bekannte "Blechliese" der industriellen Revolution handelt. Wobei es hier gar kein Model T vom Fließband gehandelt war, da dieses erst ab 1914 so gefertigt wurde - dafür auch zur Abwechslung nicht im obligatorischen Schwarz. Allerdings hat dieses Exemplar schon die eine oder andere Lackierung hinter sich - was bei einem 104 Jahre alten Fahrzeug aber durchaus verständlich ist... ;)

 

Der Restaurierungszustand war wohl nicht als perfekt zu bezeichnen, z.B. die Arretierung der Motorhaube hatte einige Gebrauchsspuren, aber dafür ist der Wagen zugelassen und wird tatsächlich gefahren. So hat das Model T sich im Anschluss auch noch auf eine ca. 30 km lange Reise zurück in seine Sammlergarage gemacht.

 

:rolleyes:

 

 

Später hab ich noch 2-3 gute Fotos mit meiner Digicam machen können, aber die bleiben wegen der fehlenden Anonymisierung dem Internet verborgen... ;)

 

Ich kann nur sagen: genießt es, ein selteneres Fahrzeug werdet ihr in meinem Blog wahrscheinlich in der Form kaum mehr zu Gesicht bekommen.

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Thu Jul 10 22:46:13 CEST 2014    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (13)    |   Stichworte: 3 (940), Alfa Romeo, Giulietta

Mit etwas Verspätung gibt es nun endlich wieder mal ein Update zu meiner Lady in Red - wie ich bei einem Blick aufs Datum vernommen habe, war es letzte Woche tatsächlich soweit und ich bin nun seit einem Jahr stolzer Besitzer eines Alfa Romeo.

 

Dem nicht genug, wie ich bei einem Blick auf meinen Blog festgestellt habe, ist dieser mittlerweile auch mit einer Blogempfehlung geadelt worden - was auch immer das heißt, wahrscheinlich nur, dass es ihn über 4 Jahre gibt oder dass er 30 Artikel überschritten hat... ;)

 

Wie auch immer, nach dem ersten Jahr ist es nun Zeit für eine kleine Bilanz. Zum Fahrzeug an sich ist eigentlich in den vorigen Berichten schon alles gesagt, daher beschränke ich mich heute auf ein Erfahrungen aus dem Alltag, gewürzt mit ein paar Zahlen - ich werde mich bemühen, nicht sooooo ausschweifend zu werden wie in manch anderem Erfahrungsbericht.

 

Nun, zuerst mal zu den Facts - seit der Neuanschaffung Anfang Juli 2013 bin ich ziemlich genau 13.000 km gefahren - ironischerweise ca. 1 Monat vorher in die Stadt (und meinen Arbeitsort) gezogen, wodurch sich nach dem Wechsel von Benziner auf Diesel meine Jahresfahrleistung mehr als halbiert hat. Mit dem BMW waren es zu Spitzenzeiten gut 30.000 km/Jahr. Man kann also sagen, aus wirtschaftlichen Gründen hat sich der Umstieg eher nicht gelohnt.

 

Dabei hab ich den Wagen 19x vollgetankt und knapp 700 Liter Diesel verfahren. Mein Fahrprofil ist zufälligerweise ein Drittelmix aus Stadt/Land/Autobahn, die täglichen Stop&Go-Etappen am Weg zur Arbeit drücken den Verbrauch aber trotz Start-Stoppsystem auf 5,8 l/100km, also gut 30% über der Herstellerangabe. Ich finde, das liegt aber immer noch im Rahmen, aber selbst mit 30 tkm waren die Spritkosten bei mir nie ein Thema. Dass es auch anders geht, wenn man auf Strecken unterwegs ist, haben Trips zu Konzerten nach Wien und München gezeigt (Pearl Jam und Black Sabbath sind damit abgehakt), was in Summe ca. 1300 km mit 1,5 Tankfüllungen waren. So sind auch mit höherem Reisetempo niedrige 5er-Werte möglich, was wohl klassenüblich ist. Verglichen mit einem Golf VII ist die Giulietta doch schon wieder ein altes Eisen, zumal meine das Facelift um ein halbes Jahr verpasst hat und demzufolge noch den 140-PS-Diesel hat, der mittlerweile auf 150 Cavalli erstarkt ist und bestimmt verbrauchoptimiert wurde.

 

Auf diesen 13 tkm hab ich auch festgestellt, dass Alfa fahren keineswegs große Kompromisse erfordert oder im Alltag nervt. Auf der Autobahn fährt es sich sogar äußerst entspannt, einzig Windgeräusche der großen Außenspiegel und Abrollgeräusche mangels Premium-Geräuschisolierung erinnern hin und wieder an die "Imperfections" eines un-deutschen Autos.

 

Abgesehen davon ist es ein gewöhnlicher Kompakter sportlicheren Zuschnitts, unübersichtliche Karosserien oder suboptimale Bedienkonzepte können aber heute Kia oder Ford genauso. In Sachen Bedienung hab ich mich total an den Wagen gewöhnt. Sehr geholfen hat hier, die Navivorbereitung mitzubestellen, um so statt über die umständlichen Bordcomputermenüs via Lenkradtasten die erweiterten Navi/Multimediafunktionen am Touchscreen des Tomtom bedienen zu können. Funktioniert - und hat in Summe keine 500€ gekostet, wobei der 2014er-Jahrgang der Giulietta mittlerweile sein antikes Radio abgelegt hat und eine Touchscreen-Einheit trägt... sei's drum. :)

 

Was sich wohl nicht mehr legen wird, ist dass die Karosserie nicht gerade optimal übersichtlich ist und ich irgendwie immer noch einen Respektabstand zu Hindernissen einhalte (zumindest an der Front), obwohl mein 3er BMW davor eindeutig das größere (aber eben besser abschätzbare) Auto war. Überraschenderweise gab es bis jetzt noch keine Beschwerden bezüglich des Platzangebots, vier Mitfahrer normaler Größe leben deutlich entspannter als z.B. in einem BMW 1er, auch der Kofferraum ist mehr als ausreichend.

 

Nicht mal die kleine Öffnung und relativ hohe Lade- sowie Innenkante stören wirklich, obwohl ich durch die wöchentliche Pendlerei zwischen Wohnung und der Heimat mittlerweile tatsächlich den Kofferraum benötige, nachdem ich davor Jacke/Rucksack meist auf den Beifahrersitz oder die Rückbank geworfen habe. Zwei Reisetaschen, eine Getränkekiste und 1-2 Rucksäcke lassen sich problemlos verstauen, des Öfteren war der Wagen so beladen, dass der Hintern merklich tiefer hing als er das in leerem Zustand tut.

 

In Sachen Zuverlässigkeit gibt es noch nichts "Italienisches" zu vermelden, der Wagen tut seinen Dienst seit dem ersten Tag absolut störungsfrei, das Dramatischste war bis jetzt das Freibrennen des Partikelfilters, was man ein wenig in den Fahrleistungen merkt und sehr stark an der Momentanverbrauchsanzeige. :) Die vereinzelten Reboots des Navigeräts oder die 2-3 Mal, bei denen das gekoppelte Smartphone sich nicht mit dem Blue&Me-System verbinden wollte, schieben wir jetzt einfach mal auf TomTom und Sony. :rolleyes:

 

Fürs erste bin ich total zufrieden mit dem Wagen, obwohl ich mir natürlich ein paar Mal Gedanken darüber gemacht habe, ob ein Benziner nicht doch der bessere Motor wäre. 8 Liter bei 13 tkm beim 170-PS-TBi hätten auch höchstens bei den österreichischen Versicherungstarifen und Steuern geschmerzt, wenn hin und wieder eine Giulietta mit 18-Zöllern und dem tieferen Sportfahrwerk daherkommt, will man auch "aufrüsten", obwohl das Serienfahrwerk mit 17-Zöllern wohl der bessere Kompromiss ist, zumal unsere Straßen nicht besser werden...

 

Hoffen wir, dass es in der Tonart weitergeht... bis zum nächsten Update.

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