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Fri Jul 12 21:46:18 CEST 2013    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (10)    |   Stichworte: 3 (940), Alfa Romeo, Erfahrungsberichte, Fahrbericht, Giulietta, Testfahrt, Vorstellung/Fahrbericht

Wie man schon im vorhergehenden Artikel Nummer 23 geschrieben, hab ich vor kurzem (zumindest für manche) einen radikalen Schnitt gemacht und hab mich automobil verändert. Alfa statt BMW, Kompakter statt klassischer Limousine, Diesel statt Benziner, Rot statt Dunkelgrau - unterm Strich hat es aber immer noch 4 Räder und ist in der Bedienung nicht grundsätzlich anders, insofern wohl eher nur für Autokenner ein wirklich "radikal"... ;)

 

Seit letztem Freitag hab ich meine "Jules" nun, die vergangene Woche war dann sowas wie der "Alltagstest" mit Pendeln, Arbeit, Einkäufen und ein paar privaten Spritztouren. Nicht genug für einen abendfüllenden Film, aber zumindest für einen praxisnahen Eindruck, wie sich so eine "Diva" im Alltag macht. :)

 

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Zunächst fangen wir mal mit der Außenwirkung am - die "Heydays" von Alfa Romeo sind wohl seit einigen Jahren vorbei, anscheinend hat man nach den goldenen 60ern, 70ern und 80ern wohl einigen Erklärungsbedarf, wenn man in unseren Gefilden einen Scudetto druch den Straßenverkehr kutschiert. Die Statements meiner Arbeitskollegen und Freunde reichten von "feminen Touch" und "Frauenauto" über Verwunderung über den Markenwechsel bis hin zu Anerkennung und Interesse an einem doch eher seltenen Gewächs - zumindest verglichen mit Golf & Co.

 

Im Grund wars mit dem BMW das Gleiche, Autos (egal, welcher Art) stoßen auf Neid, Anerkennung, Interesse oder Teilnahmslosigkeit - mit Gewalt seinen Standpunkt durchzusetzen führt nur zu endlosen Diskussionen und Streit, weshalb ich über die Jahre (und seit dem Kauf meines 3ers) um einiges gelassener geworden bin - der Alfa muss nur mir gefallen, alle anderen dürften gerne ihre eigene Meinung dazu haben - akzeptiert... ;)

 

Nachdem ich nach etwas mühsamen Verhandlungen nun auch die "Altlast" 318i abgestoßen habe und der Wagen nun je Vertrauenswürdigkeit der türkischstämmigen Käufer entweder beim Fähnchenhändler irgendwo in Wien oder bei der geplanten Urlaubsfahrt am Bosporus ist, konnte ich mich nun endlich in Ruhe dem Alltag mit meinem neuen Wagen widmen.

 

Der Übersichtlichkeit halber zur Abwechslung mal mit dem Versuch einer thematischen Gruppierung anstatt wie üblich frei von der Leber geschrieben...

 

Alltag/Karosserie

 

Kurz und knapp gesagt: wer einen Kompakten der Machart kauft, sucht kein Raumwunder mit tauchglockenhafter Übersichtlichkeit. Trotz gut 4,30 Länge darf man sich keine Wunder erwarten, der Kofferraum hat eine ziemlich hohe Ladekante und der wuchtigen Kehrseite der Giulietta zum Dank auch den voluminösen Stoßfänger mit ca. 15-20 cm Innenkante davor. Für mich ist das absolut OK, weil der Kofferraum an sich groß genug für mein Alltagsgepäck ist und ich kaum täglich Getränkekisten transportiere, erwähnt sollte es auf jeden Fall sein.

 

Die Übersichtlichkeit ist zwar bestimmt nicht Benchmark in der Klasse, vor allem die flach stehenden A- und die C-Säulen schänken die Sicht teilweise ein, zu meiner Überraschung ergeben sich daraus aber zumindest mit Einparkhilfe keine Problem im Alltag - man übersieht keine Autos auf der Autobahn, überrollt keine Radfahrer und rammt auch keine Züge am ungeregelten Bahnübergang. :D

 

Auch die Front lässt sich aus meiner Sitzposition schwer abschätzen, dagegen hilft in erster Linie mit Lichthupe die Wand zu "ertasten" oder gleich rückwärts einzuparken... ;)

 

Fahrgefühl

 

Nach einigen Tagen und einem guten Mix aus Landstraße, Autobahn und Stadtverkehr lässt sich ein erstes Bild zeichnen. Ohne Frage ist die Giulietta gemäß ihrer Ausrichtung eher auf der sportlichen Seite angesiedelt, d.h. die Lenkung ist relativ direkt und das Fahrwerk kurventauglich und straff, aber in Summe vollkommen alltagstauglich, auch der Federungskomfort geht für meine Verhältnisse noch in Ordnung. Hardcore wirds wohl erst mit Sportfahrwerk, 18-Zöllern oder spätestens in der QV-Ausführung.

 

Grundsätzlich finde ich die Abstimmung genau richtig für mich, weil ich nicht permanent wie eine gesengte Sau fahre (vor allem in der Stadt nutzlos), aber doch manchmal auf der Heimfahrt ein paar Kurven auskoste - hier ist der DNA-Schalter wirklich interessant, weil die im Normalbetrieb recht leichtgängige Lenkung in "Dynamic" ziemlich streng wird, was ich vom 3er kommend begrüße. 90% der Zeit wirds zwar "Normal" bleiben, aber ich find genial, was mit ein paar veränderten Steuergerätroutinen möglich ist.

 

Mittlerweile traue ich mir einen Vergleich zum BMW zu und komme zu dem Schluss, dass Fahrwerk und Lenkung beim E90 doch eine Ecke besser waren. Heckantrieb, bessere Gewichtsbalance und längerer Radstand ergeben in Summe eine souveräneres Fahrgefühl, der Alfa geht zwar auch ordentlich ums Eck (wahrscheinlich in Summe nicht mal langsamer als der BMW), im Normalmodus zirkelt es sich mit leichtem Eintauchen und der etwas zu gefühllosen (wenngleich präzisen Lenkug) nicht so ganz so toll um Biegungen.

 

So negativ ist das aber nicht gemeint, die Giulietta macht auf der Landstraße trotzdem viel Spass und fährt sich ansonsten angenehm wie Golf & Co.

 

Motor/Antrieb

 

Kommen wir nun zum wichtigsten Punkt bei einem Auto, nämlich Motor und Getriebe. Hier muss ich einfach mal meine Begeisterung für den Motor vorwegnehmen. Der 2.0 JDTM fährt sich nicht so harmonisch wie ein Benziner, aber die Kraftentfaltung ab 2000 Touren ist einfach der Hammer. Es macht Spaß, den Schub auszukosten, der Wagen geht vorwärts, sodass ich dem 318i in der Hinsicht keine Träne mehr nachweine - hat der Wagen sein Drehmomentplateau erreicht, geht es vorwärts, dass es eine Freude ist. Obwohl ich ironischerweise mit dem BMW jahrelang mit Benziner bis zu 30tkm im Jahr gependelt hab und kurz vor dem Umstieg auf den Alfa in die Stadt gezogen bin, halte ich den Motor für die richtige Wahl - nicht aus ökonomischen Gründen, sondern rein als "Lustkauf".

 

Stichwort Stadt: hier fällt der Umstieg vom BMW am stärksten auf. Verglichen mit dem 3er ist die Kupplung seeeehr leichtgängig und es braucht etwas Gefühl, schnell aber ohne viel Schlupf einzukuppeln, was anfangs an Ampeln noch nicht immer so perfekt von der Hand (oder vom Fuß) ging, dürfte aber Gewöhnungssache sein. 

 

Überraschenderweise ist der Motor auch untertourig gut fahrbar, meinen Eindruck vom Golf IV 2.0 TDI (hier im Blog), bei dem ich zwischen 3/4. Gang herumgeflippert habe, bestätigt sich nicht. Will man mal nicht schalten, kann man auch in der Dritten durch einen Kreisverkehr, auch der 4. Gang im 50er geht locker. Einzige Disharmonie ist der Übergang von 1. auf 2. Gang - hier will der sanfte Anschluss wohl auch noch gefunden werden, da bin ich mit dem BMW besser weggekommen.

 

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass der Motor ein Diesel ist und ohne Zweifel so klingt - besonders bei niedriger Geschwindigkeit und beim Anfahren in der Stadt lässt sich das Antriebsprinzip nicht verheimlichen... :D

 

Auch hier gilt - was in der Autobild die natürliche Hackordnung herstellt und im Vergleich zum Golf ein paar Punkte kostet, ist mir relativ egal - der Klang ist markant, aber nicht störend. Geht wohl Millionen Dieselfahrern so, die Vorteile des Konzepts überwiegen aber hier wie im Allgemeinen.

 

Bedienung/Sonstiges

 

Last, but not least noch ein paar Worte zum Innenraum und zur Bedienung der doch recht reichthaltigen Ausstattung (Tempomat, Bordcomputer, Radio inkl. USB-Audio, Sprachsteuerung und Bluetooth):

 

Der Großteil der Bedienung erfolgt über klassische Drehregler und Tasten - wir haben ein Radio mit 6 Stationstasten (interessanterweise gibt es für FM-Sender hier 2x6 Speicherplätze), eine Klimaautomatik mit 2 Zonen und handelsüblichen Drehreglern, sowie Zonenwahl, Automatikmodus, Entfrosten und Umluft.

 

Etwas eigenwillig ist der Tempomat, der zunächst per Drehschalter am Hebel aktiviert werden muss, zum Speichern der Geschwindigkeit muss der Hebel noch mal hoch/runtergedrückt werden. Anscheinend lässt sich der Tempomat nur komplett (Drehregler auf "aus") oder per Bremse/Kupplung deaktivieren, hier wäre eine 3. Möglichkeit zum temporären Ausschalten auch ganz nett gewesen - immerhin lässt sich die gespeicherte Geschwindigkeit auf Knopfdruck wie üblich wieder abrufen. Nach ein paar Tagen geht aber auch das in Fleisch und Blut über und nervt kaum mehr.

 

Zu guter letzt noch ein kurzer Exkurs über die restlichen Funktionen (Bordcomputer+Freispreicheinrichtung), die über Lenkradtasten gesteuert werden - hier merkt man dann schon, dass bei Premiumherstellern mehr Entwicklungsaufwand in die Bedienlogik gesteckt wird, aktuelle System alà iDrive sind da schon einen Schritt voraus, obwohl die Menüstruktur vom Alfa keinesfalls unlogisch ist. Sogar mein Android-Smartphone wurde inkl. aller Kontakte einwandfrei erkannt und die Freisprecheinrichtung funktioniert blendend, nur hatte ich anfangs oft das Problem, durch Fehleingaben jemanden angerufen zu haben, wobei man Gespräche im Aufbau anscheinend nicht via Lenkradtasten beenden kann, bevor das Gegenüber abgehoben hat - kann man aber auch als italienische Höflichkeit werten, keinen Plausch auszulassen... :rolleyes: ;)

 

USB-Audio hab ich heute nur mal stichprobenartig angetestet und noch nicht herausgefunden, wie man zwischen Interpreten oder Ordnern springt, immerhin wurde mein 4-GB-Stick erkannt und schnell eingelesen.

 

Fazit

 

Ihr mögt euch vieleicht wundern, wieso doch recht viel Negatives zu lesen ist und ich nun trotzdem sage, dass ich den Kauf absolut nicht bereue. Ich liebe meinen Alfa, Perfektion war absolut kein Kaufkriterium - für das tolle Design und das sportliche Fahrgefühl nehme ich die paar Funktionalitätsmängel gerne in Kauf und erfreue mich an den schönen Seiten des Fahrens, anstatt mich über fehlende Chromringe an den Klimareglern zu mokkieren... besser kann man bewährte Großserientechnik nicht verpacken. 


Sat Jul 06 13:19:03 CEST 2013    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (22)    |   Stichworte: 3 (940), Alfa Romeo, Giulietta

Heute ist (bzw. gestern war) wieder mal ein aufregender Tag in meinem Autoleben... kurz gesagt, es gibt einen neuen fahrbaren Untersatz, und zur großen Verwunderung meiner Freunde und Bekannten ist es nach 5 Jahren mit meinem treuen 3er-BMW doch kein bayrisches Fabrikat mehr geworden, sondern was ganz anderes... ;)

 

Wie man auf den Bildern sieht, ist es eine neue Alfa Giulietta geworden - selbstständlich in Rot - alles andere wäre ein Sakrileg (nennt mich einen verbohrten Traditionalisten :D )

 

Man könnte sich fragen, was mich auf die Idee gebracht hat - war es Verzweiflung mit dem BMW, hab ich keine Ahnung (Italiener!), hat das Geld für nix besseres gereicht...?

 

Die Antwort ist eigentlich ganz kurz: der Wagen gefällt mir einfach, meiner Meinung nach ist die Giulietta der schönste Kompakte am Markt - als Bonus fährt man damit einen kleinen Exoten in der ganzen Masse aus grau-schwarz-silber-weißen Golfs, A3s, 1ern und Leons.

 

Der Gedanke, es mal mit einem Alfa zu probieren, ist schon über längere Zeit gereift, anfangs war ich vom Probesitzen auf einer Automesse 2011 doch etwas ernüchtert (boah, was für eine dunkle Höhle im Vergleich zum BMW), dennoch kam ich von meiner "Jules" irgendwie nicht mehr los.

 

Im Frühjahr nahm das "Projekt" dann schön langsam Gestalt an: zuerst mal einige Zeit in Preislisten, Ausstattungslisten und dem Konfiguration gewälzt, um einen Überblick zu bekommen, was das Auto haben sollte. Preislich ist der Alfa nicht gerade günstig, daher war der Fokus zunächst ein Vorführer/Gebrauchter.... keinesfalls über 25000€, wenn ich länger suche, ists auch kein Problem - der 3er hätte wohl noch mindestens 100.000 km durchgehalten... ;)

 

Gottseidank hab ich einen guten Kontakt zur Autobranche in der Familie, weshalb sich die Sache nicht ganz so schwierig gestaltete, weil ich so Zugang zum österreichweiten Carpool des Importeurs gehabt hätte... hier war die Auswahl aber auch eher begrenzt, wenn es um einen 2.0 JDTM in Rot mit passender Ausstattung ging. :(

 

Dann wurde doch an mich herangetragen, es mit einem Neuwagen zu versuchen - mit den entsprechenden Kontakten ließe sich da schon was machen, sodass meine Konfiguration plötzlich doch im Rahmen des möglichen war und ich Anfang Mai eine Giulietta 2.0 JDTM mit ordentlicher Ausstattung (Distinctive mit Xenon, 17-Zöller, Freisprecheinrichtung, diverse Pakete) bestellt habe.

 

Nun hieß es ca. 8 Wochen warten, am gestrigen Freitag war es nun so weit - alles war abgewickelt, die Papier inkl. Zulassung befanden sich in meinem Besitz und nun musste ich nur mehr den Wagen abholen - nicht beim Händler ums Eck, sondern im ca. 350 km entfernten Salzburg - in alter Tradition, auch den 3er hab ich damals dort abgeholt... ;)

 

So hieß es nur mehr"früh raus aus der Arbeit" und ab nach Salzburg (danke an die Mitfahrgelegenheit, Ford Galaxy 2.0 TCDI PowerShift ist doch komfortabler als die österr. Bundesbahn). Um 14:30 war es dann soweit: Ankunft bei der Niederlassung, im Schauraum stand eine einzige rote Giulietta und nun musste nur mehr eine letzte Unterschrift gesetzt werden, bevor die Kennzeichen raufgesteckt werden konnten.

 

Der Verkäufer war wohl etwas baff, dass ich bei seiner Einführung ins Auto bei den meisten Punkten schon vorausgegriffen habe und mein Handy ohne Anleitung binnen 30 Sekunden mit Bluetooth gekoppelt habe, aber als Programmierer, Android- und Computerfreak hat man schon Schlimmeres und Komplizierteres als die Bedienlogik von Blue&Me gesehen... :D

 

Eine halbe Stunde später ging es nun endlich los - naja, fast. Der Wagen hatte 2km am Tacho, allerdings auch ungefähr soviel Liter Diesel im Tank, also mussten für die 3-Stunden-Fahrt nach Hause nochmal über 50 Liter desselben nachgedankt werden. :)

 

Ein kurzer Stopp in einem Markenoutlet direkt an der AB-Auffahrt und den Kauf einer 25€-Fleecejacke später gings nun los - die ersten Kilometer in meinem ersten Neuwagen... irgendwie doch ein besonderes Gefühl, auch wenn ich natürlich schon Probe gefahren bin und die knackige Schaltung, die gute Lenkung und das trittfeste Fahrwerk doch gewisse Parallelen zum 3er aufweisen - obwohl ein Frontantriebs-Dieselkompakter natürlich ganz was anderes als eine 3er-Limo ist. :)

 

Die Heimfahrt verlief (bis auf 1-2 Regengüsse im Salzburgerischen) reibungslos und ich hatte nun endlich Gelegenheit, mich an mein neues Fahrzeug zu gewöhnen. Eines lässt sich nach 5 Kilometern sagen: der Umstieg vom BMW fiel deutlich leichter als gedacht - man hat nicht das Gefühl, automobil abgestiegen zu sein, zumindest im Vergleich zum kargen Cockpit des 3ers E90, der natürlich etwas bessere Kunststoffe hat, vom Design her aber nicht mithalten kann... ;)

 

Der 140 PS starke Zweiliterdiesel ist für einen Benzinerfahrer anfangs doch etwas gewöhnungsbedürftig, weil er sich zwar im Normalverkehr schaltfaul fahren lässt (z.B. im 3. durch Kreisverkehre), aber doch seinen Ladedruck braucht und erst ab entsprechender Drehzahl wirklich engagiert zur Sache geht - hier kommen wir zu den DNA-Fahrprogrammen, die wohl etwas an der Servounterstützung, der Gaspedalkennlinie und zumindest in "D(ynamic) auch etwas am Motorkennfeld herumspielen. 'A(ll weather)' braucht man wohl nur im Winter, während 'N(ormal)' für 90% der Fahrsituationen das Richtige ist, der Sport-Modus ist für die seltenen Momente, in denen man mal etwas zügiger fahren will aber genau das Richtige... in erster Linie dank einer anderen Gaspedalkennlinie, sodass die Fuhre schon ab Halbgas richtig gut anspricht - vor allem für einen langjährigen Fahrer eines vielgescholtenen BMW-Vierzylinders.

 

Irgendwie merkt man dem Motor schon noch an, dass er seine Einfahrkilometer noch vor sich hat, weil er untenrum etwas zugeschnürt ist, aber ich bin zuversichtlich, dass sich das noch ins Positive entwickeln wird. Bin aber schon jetzt vom Motor begeistert - was die Maschine mit dem Wagen bei Richtgeschwindigkeit im 5. Gang oder im 4. aus dem Ortsgebiet raus veranstaltet, hätte meinen 3er schon schwer in Bedrängnis gebracht - es macht einfach Spass, auf der Autobahn mit Punch an Steigungen zu überholen oder auf Landstraßen die üblichen A3-Kompakten mit einem Sprint am Ortsende auf Distanz zu halten.... Gut, dass ich die Herumrechnerei gelassen habe und statt dem 1.4 TBI-Benziner wahrscheinlich einen von fünf 2.0 JDTM in Österreich gekauft habe.... :D

 

Wenn wir übers Auto reden, muss man natürlich auch erwähnen, dass auch der wahrscheinlich beste Alfa seit der Abkehr von der Transaxle-Bauweise bei weitem kein perfektes Auto ist, aber dessen war ich mir vor dem Kauf und auch im Moment der Unterschrift voll bewusst. :D

 

Die Bedienung der Multimedia-Systems ist selbst im Vergleich zum 8 Jahre alten iDrive der ersten Generation in meinem BMW nicht gerade ein Fortschritt, der Tempomat ist auch etwas gewöhnungsbedürftig und an ein paar Stellen im Kofferraum sieht man schon, wieso ein VW Golf in Autobild-Tests doch ein paar Punkte mehr in Sachen Qualität und Verarbeitung kassiert.

 

Nur wie so oft im Leben ist "perfekt" nicht immer das Richtige - ein Golf oder auch A3 wären für mich nicht in Frage gekommen, weil beide einfach relativ emotionslose Kisten sind, Vergleichstestsiege hin oder her. Wenn ich runter in die Garage blicke und mich die wuchtige Schnauze meiner roten Diva empfängt und mir ein Lächeln auf die Lippen zaubert, weiß ich allerdings sofort, dass es die richtige Entscheidung war.

 

Am Schluss noch etwas Musik, nämlich 'Recovery' von Frank Turner - irgendwie ist mir der Song einfach hängengeblieben, weil es der erste Song im Radio war, als ich ein paar Kilometer vor meinem Zuhause endlich den vertrauten Sender einstellen konnte und wohl mit einem ziemlich ausgeprägten Grinsen mit-drummend und -singend ein paar andere Autofahrer an der Ampel irritiert habe... :rolleyes:

 

Frank Turner - Recovery (Tape Deck Heart, 2013)

 

*edit* Da die GEMA ein Spielverderber ist, hier ein Link zu einer Liveversion, der hoffentlich auch in D funzt... ;)