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Sun Mar 24 09:08:39 CET 2013    |    BENZinblueter    |    Kommentare (55)

Wie wichtig ist euch der Kilometerstand beim Autokauf?

Hallo,

 

da ich bald 18 werde *freu*, bin ich auf der Suche nach meinem Erstwagen. Und man stößt auf den jeweiligen Autobörsen auf so manche Autos, die augenscheinlich für ihre Kilometerlaufleistung noch sehr gut aussehen.

Und man sieht hier und da Fahrzeuge, die mit wenigen Kilometern völlig runtergeritten sind.

Und genau hier stellt sich die Frage, ob der Kilometerstand wirklich ein so wichtiges Kriterium ist.

 

Ein Kumpel, der nach einem W203 Diesel Ausschau hält sagte zu mir, dass Autos sehr teuer seien. Ich verwies ihn dann auf Fahrzeuge, die etwa 150.000km runter hatten, laut den Bildern gut aussahen, ein ansprechendes und seriöses Inserat gestaltet wurde und das zu einem erschwinglichen Preis, doch dann kommt immer die Aussage: "Viel zu viele Kilometer! Ich will maximal einen haben mit 100.000km... Alles andere ist Schrott, denn wir verkaufen unsere Autos immer mit 150.000km!".

 

Ich kann diese Aussage einfach nicht verstehen, da ich NIE ein Auto nach Kilometern kaufen würde, sondern nach dem Gesamtzustand und vor allem nach der Vorgeschichte, also: Scheckheft vorhanden; gepflegtes Fahrzeug; seriöser Besitzer; Anzahl der Fahrzeughalter usw ...

Außerdem ist ein Mercedes Diesel mit 100.000km oder mit 150.000km nahezu gleichermaßen "verbraucht" :rolleyes:

 

Wie seht ihr das? Habt ihr auch immer eine harte Grenze, wie viele km ein Auto maximal haben darf, oder seid ihr da auch flexibel und kauft eher nach Gesamtzustand, denn hier auf MT sind auch viele User, die eine sehr strikte Vorstellungen hinsichtlich des Kilometerstandes haben, wenn sie um Kaufberatung bitten.

 

Ich bin gespannt!

 

Grüsse

Benzinblueter


Sun Mar 24 15:18:43 CET 2013    |    freibergbernd

Ich habe mir erst ein Passat gekauft mit 160000km auf der Uhr, dieser Wagen ist aber erst 3 Jahre alt geworden und ist in gepflegten und auch Checkheftgepflegten Zustand. Aus Erster Hand Leasingrückläufer mit guter Ausstattung. Ich bin sehr zufrieden mit dem Kauf und habe nicht mal ein Drittel des Neupreises bezahlt :-) Mein Limit war aber auf jedenfall ausgereizt, ich hatte mir mal gesagt nicht über 150000km aber das ist noch im Rahmen ;-) zumal die letzte Inspektion erst war und ich erstmal Ruhe hab. Mein Audi hatte auch 150000 beim Kauf drauf und war 8 Jahre alt. Jetzt schon 10 Jahre und 200000km und läuft immernoch, waren nur kleinigkeiten zu machen. Ich kann das nur jeden empfehlen der keine Lust hat deswegen Kredite aufzunehmen. So kann man sagen: Ok viele Km aber der gehört mir und nicht der Bank !

Sun Mar 24 16:29:59 CET 2013    |    el lucero orgulloso

Ein interessanter und lebhaft diskutierter Blog, wiedermal sehr gelungen! :)

 

Bei dem Wagen, den wir für meine Mutter irgendwannmal suchen werden, wird der Km-Stand mit Sicherheit eine Rolle spielen.

Es soll aber auch ein eher kleines Auto für die Stadt werden und halt möglichst frisch daher kommen, doch auch zumindest etwas Wertverlust schon von sich haben. Da wir aber ziemliche Km-Abspuler sind, möchten wir kein Auto mit 150 000 Km kaufen und dann nach 3 Jahren schon an den 300 000 kratzen. Dann würde da irgendwas nicht stimmen... ;)

 

Was aber "mein" Auto angeht, wird der Km-Stand eine arg untergeordnete Rolle spielen.

Eher hat ein hoher Km-Stand den Vorteil, dass er Preise drückt, gleichzeitig aber ziemlich wenig über den Zustand des Autos aussagen muss.

Ein Beispiel dafür haben wir selbst in der Garage stehen: W124 E 320, Ez. 8/1994, gekauft aus 2. Hand mit 272 000 Km und aktuell 292 000 Km. Das Auto war und ist rein optisch gefühlt nicht mal halb so alt und die Technik ist dank stets sorgfältiger Pflege tadellos, sodass wir mit ein wenig Feinschliff unsererseits einen hübschen Wagen dastehen hatten, dessen Laufleistung vor allem als glaubwürdig gelten kann und man bei ihr nicht vermuten braucht, dass der Wagen irgendwelche zweifelhaften Standzeiten mitmachen musste.

Ich habe das Auto übrigens nur rein aus Zufall gefunden, gerade weil ich mal die gewohnte Km-Begrenzung von 200 000 Km mal aus Jux weggelassen hab. :)

Ich kann mich auch noch gut an ein Thema im W124-Forum erinnern, wo ein User einen 250 T-Modell Diesel gekauft hat, mit 476 000 Km. Das Auto machte aber immernoch einen knackigen Eindruck und ich glaube, es war aus erster oder zweiter Hand. Der ältere Vorbesitzer bestand sogar vor der Abwicklung der Formalitäten und der Geldübergabe noch darauf, selbst mit dem Wagen eine Runde zu drehen und ihn gewohnt schonend und mit aller Zärtlichkeit warmzufahren. Da hätte ich beim Kauf wohl auch nicht gezögert.

 

Ich habe also keine Scheu vor Autos mit höheren Km-Ständen, solange der Zustand stimmt und das Auto nicht allgemein schon als Mängelriese und Problembär bekannt ist (wobei ich dann selbst mit niedrigeren Km-Ständen einen Bogen machen würde).

Bevor man sich ein Auto anschauen fährt, kann man ja mit dem Verkäufer per Email und Telefon so weit in Kontakt treten, dass man sich beim Zustand des Wagens in gewisser Weise absichern kann, um nicht die halbe Republik für die Besichtigung eines Wracks zu durchqueren.

Sun Mar 24 16:31:49 CET 2013    |    italeri1947

Zitat:

Ich kann diese Aussage einfach nicht verstehen, da ich NIE ein Auto nach Kilometern kaufen würde, sondern nach dem Gesamtzustand und vor allem nach der Vorgeschichte, also: Scheckheft vorhanden; gepflegtes Fahrzeug; seriöser Besitzer; Anzahl der Fahrzeughalter usw ...

Das sehe ich im Allgemeinen genauso.

 

Hohe Kilometerleistungen sind mitunter auch, wenn eine belegbare Vorgeschichte vorliegt, besser als sensationell niedrige Laufleistungen, bei denen das Auto im Stadtverkehr gequält und nie frei gefahren wurde, zwar erstklassig erhalten ist, aber Standschäden aufweist und erst mal eingefahren werden muss.

 

Ich sehe bei Autos das Problem nicht in Kilometerleistungen, sondern in Vorbesitzern und schaue mir die Leute, die ein Auto vor mir fuhren, immer genauso an wie das ganze Auto. Mein BMW 318i E36, gefahren von 2007 bis 2010, stammte von einem 1920 geborenen, sehr seriösen Herrn, der den Wagen stets gut gepflegt hat und zwar in fünfzehn Jahren nur 64.000 Kilometer sammelte, aber diese meist auf längeren Strecken. Mein Safrane, den ich 2010 übernehm, war von einem Herrn der selben Generation und ähnlich bewegt worden. Die Geschichte des Autos erzähle ich gern.

 

Im Juli 1997 bekam ein guter Kunde seinen Traumwagen - einen Renault Safrane 2.0 in Champagnermetallic. Jedes Jahr sahen wir uns etliche Male wieder; Herr G. war ein sehr guter Kunde und sämtliche Inspektionen, Ölwechsel, Reifenwechsel sowie Reparaturen ließ er nur bei uns durchführen.

 

2010 verstarb Herr G., der bis zuletzt Auto fuhr, mit weit über 80, und sein Sohn gab mir den Safrane mit knapp über 50.000 scheckheftgepflegten Kilometern zurück. Eigentlich wusste ich, dass ich den Wagen unmöglich wieder verkaufen konnte, weil niemand so etwas haben wollte, doch ich kaufte den Renault zurück, um dann aus Zufall einen passenden Kunden zu finden oder ihn eben selbst zu fahren. Im April 2010 schließlich, der Wagen stand drei Wochen unbeobachtet herum, habe ich mich dann auch aus Mitleid dazu entschieden, den Safrane auf mich anzumelden und meinen 1992er BMW 318i E36 kurzerhand an einen netten Mann verkauft, um nunmehr Safrane-Fahrer zu werden. Etwa 54.000 Kilometer war er gelaufen, als ich ihn anmeldete, lückenloses Scheckheft und ganze Historie seit 1997 waren inklusive - und alles passte.

 

Ich wusste, wo der Safrane herkam/wer ihn gefahren hatte und dass es der Renault dort gut gehabt hatte; ich wusste, was ich all die Jahre zum Kundendienst dran gemacht hatte und somit war alles klar. Habe sehr große Freude am Renault und weiß genau, dass ich den noch lange fahren werde.

 

Zitat:

Ich weiss das viele Japaner bei schon unter 100000 km platt sind. Im Gegensatz sind hier viele deutsche Automarken erst richtig eingefahren.

Ja - das stimmt. Und: Nein - das stimmt nicht. Viele Japaner halten nicht so lange aus, weil sie nicht gepflegt werden und irgendwann wegen zahlreichen Macken aufgeben - aber das sind keine alten Japaner wie Mitsubishi Galant, Toyota Starlet oder Nissan Sunny, sondern eher neuere Japaner der späten 90er-Jahre, die qualitativ arg nachgelassen hatten oder japanische Kleinwagen, die traditionell eher vernachlässigt werden und nicht mehr ihre Robustheit von früher haben, die etwa den Nissan Micra K10 ausgestattet hat.

Deutsche Autos stehen meist lang gut da, weil sie schon neu teurer sind und daher besser in Schuss gehalten werden. Mit der Fahrzeugqualität ab Werk hat das gar nichts zu tun; jeder Besitzer hat die Lebensdauer seines Autos selbst in der Hand.

 

Die Haltbarkeit eines jeden Fahrzeugs ist in erster Linie von der Pflege und der Fahrweise des Nutzers abhängig. Mancher schafft es, den als zuverlässig geltenden Opel Vectra C nach zehn Jahren soweit zerstört zu haben, dass er am Ende ist - der andere bringt es fertig, 25 Jahre mit dem selben, offiziell überall als unzuverlässiger Liebling der Pannendienste verschrienen Peugeot 405 unterwegs zu sein, ohne dass größere Probleme auftreten.

 

Wirklich "unzuverlässige/schlechte" oder "besonders haltbare" Autos gibt es eigentlich gar nicht, wie ich finde. Gewiss gibt es Fahrzeuge, die sich durch eine sehr hochwertige Verarbeitung und langlebige Technik auszeichnen oder durch Vollverzinkung, dass sie im Normalfall nicht das Rosten anfangen, aber in der Regel hängen Lebensdauer und Beschaffenheit eines jeden Automobils von der Zuneigung der Nutzer ab, sind also rein pflegeabhängig.

 

Auf dem Neuwagenmarkt aber gehen Leute, die ein Auto mit traumhaften 25-Jahres-Durchschnitts-Haltbarkeitswerten ohne größere Probleme wie etwa die eines Mercedes 300D W124 suchen, leer aus. Das, was wir heute kaufen können, sind meist Fahrzeuge, die für eine vorprogrammierte Haltedauer ausgelegt sind, die schon während der Entwicklungsstadien in etwa vorberechnet wurde - weil man vielleicht auch die Erfahrung gemacht haben, dass alte Baureihen aus den 80er/90er-Jahren schlicht für die Hersteller "zu lang halten", also unrentabel sind. Schaut euch um, wie viele alte Audi 80, BMW E36, Opel Vectra A, Mercedes 190er, Nasenbär-Passats etc. es noch gibt - oft in zweifelhaften Zuständen, aber sie fahren und fahren auch mit teils über 20 Jahren auf dem Buckel noch immer.

 

Die Anforderungen der Kunden haben sich, das muss ich aber zugeben, auch geändert: Leute, die eher auf Langzeitqualität und Platzangebot achten, wie das um 1990 noch war, sind heute die Ausnahme; oft wird viel eher auf Optik Wert gelegt und darauf, dass diese Fahrzeuge sowieso nach spätestens fünf Jahren ersetzt werden, weil man einfach etwas Neues fahren möchte. Daran nehmen sich die Hersteller ein Beispiel und entwickeln in diesem Sektor eben Mobile, die kalkuliert vielleicht sechs bis acht Jahre halten müssen: Der Kunde steigt spätestens nach acht Jahren sowieso um und gibt das Fahrzeug ohnehin nach diesem Zeitraum ab, und ein anderes Auto wird angeschafft. Wieso soll man dann also Autos bauen, die ewig halten? Gar nicht so dumm, der Gedanke, aus der Sicht der Hersteller.

Sun Mar 24 16:32:31 CET 2013    |    italeri1947

Noch eine längere Ausführung über mein Spezialgebiet, französische Autos, zum Thema "Qualität" habe ich hier.

 

Französische Autos sind nicht pauschal schlechter als deutsche Fahrzeuge, geraten aber aufgrund ihrer relativ niedrigen Neuwagenpreise oft in Hände, die einfach ein preiswertes Auto suchen und kein besonderes Verhältnis zu Fahrzeugen haben, sie nur als Gegenstände oder nötiges Übel ansehen. Das betrifft aber eigentlich nur französische Modelle bis etwa Mittelklasse; alles, was darüber liegt, also die C6-, VelSatis/Latitude- oder Peugeot 508/607-Klasse, kommt eher in die Hände von Überzeugungskunde, die meist schon viele große Franzosen hatten und aus Prinzip nie einen vergleichbaren BMW, Audi oder Mercedes kaufen würden, etwa weil sie an Frankreich Land und Leute lieben und Wert darauf legen, sich von der Masse abzuheben - solche Leute investieren durchaus Geld in fachgerechte Wartung und Pflege, und fahren diese Autos auch meist sehr lang. Genauso lang werden die großen Franzosen dann auch beim Vertragsbetrieb scheckheftgepflegt.

 

Ich gehe nun von Renault aus:

 

Es hängt immer von der Pflege des Besitzers ab, wie lang ein Auto fährt, und die typische Renault-Nutzerschaft (außer bei Autos wie Safrane, VelSatis, Avantime) gehört leider nicht zu den Vorbesitzern, von denen man gern gebrauchte Autos abkauft: Ignorierte Kontrolllampen, überzogene Wartungsintervalle und somit eine Notwendigkeit zahlreicher Reparaturen nach kurzer Zeit sind da praktisch vorprogrammiert.

 

Der typische Franzosen-Fahrer ist wie gesagt so einer, der eigentlich alle Wartungen ignoriert und spätestens ab dem 3. Jahr nichts mehr machen lässt, nur sparen will und menschlich gesehen grundsätzlich alles besser weiß. So einer, der noch frech reagiert, wenn man ihm sagt, dass er die Mängel doch selbst verantwortet, wenn er nichts machen lässt, Werkstattaufenthalte scheut, Reparaturen grundsätzlich nur billig selber etc. "hindübelt" und auch wegen solchen Sparwüten, die man nicht nachvollziehen kann, teilweise nach relativ kurzer Nutzungsdauer oft ernsthafte Probleme mit dem TÜV bekommt (siehe Dacia Sandero, der faktisch ein Renault ist).

 

Wird der "teure" Golf etwa oftmals mehr als 15 Jahre lang scheckheftgepflegt und kommt wegen jeder Kleinigkeit in die VW-Werkstatt oder zumindest zu einem Kfz-Meisterbetrieb, muss der "billige" Mégane beispielsweise in der Regel nach drei Jahren maximal, spätestens nach Garantieende, ohne periodische Wartungen auskommen und bekommt allenfalls gelegentlich Öl nachgefüllt - wenn es die Anzeige meldet, dass einzufüllen wäre. Denn von sich aus tut so ein Franzosen-Fahrer meist gar nichts. Es gibt auch hier Ausnahmen, aber die bestätigen die Regel!

 

Wird der Wagen dann aber, weil man ja nie etwas machen ließ, einmal etwas teurer und es geht an einige Reparaturen, wird der Fahrer sehr wütend - natürlich hat das Auto die Schuld.

 

Das geht dann so: Zuerst wird der örtliche Renault-Händler aufgesucht und verantwortlich gemacht für ein "schlechtes Auto", dann wird sobald in einem Internetforum über Renault geschimpft und nicht selten macht man auch den Importeur verrückt. Selbstredend betreibt so jemand dann auch bei jeder Gelegenheit nachdrücklich Anti-Werbung für Renault und behauptet dabei von sich, er habe "das Auto immer vorschriftsmäßig gepflegt", also alle zwei Jahre zum TÜV gebracht und gelegentlich nach dem Öl geschaut...

 

Weil das dann dermaßen laut publiziert wird, spricht es sich herum, das ist alles, so kommen auch Vorurteile zustande, französische Autos seien qualitativ minderwertig, wenig haltbar, unzuverlässig etc.!

 

Ähnliche Probleme sind auch der Auslöser für das schlechte Abschneiden neuer Dacia-Modelle beim TÜV! Solche Wagen werden gekauft, weil sie für wenig Geld gut ausgestattet, einigermaßen modern und recht komfortabel/flott sind - und entsprechend wie Gegenstände behandelt. Pflege ist hier ein Fremdwort - viele Franzosen-Fahrer sehen sie als unnötige Ausgabe, als herausgeworfenes Geld oder gar als Abzocke zum Wohl des Händlers an!

 

Ich hatte, was ich immer wieder gern erzähle, vor vielleicht zehn Jahren einmal bei einer Kundin (sie fuhr einen R19) einen Zahnriemenriss; als der Riemen riss, stellten wir über das Scheckheft fest, dass das wohl noch der Original-Werkszahnriemen gewesen sein musste, der nun gerissen war! Weder konnte sich die Frau daran erinnern, dass er mal gewechselt wurde, noch konnte ein Wechsel belegt werden. Ich erinnere mich, dass das Serviceheft nach der ersten oder zweiten Inspektion endete, und so früh wird noch kein Zahnriemen ersetzt, es sei denn, man erreichte das Kilometerintervall.

 

Die Frau besaß dann sogar noch die Dreistigkeit, mir ins Gesicht zu trutzen: "Zahnriemenwechsel sind doch nur Abzocke und Geldmacherei, damit Sie was verdienen!" - und das ist kein Einzelfall; der typische unzufriedene Renault-/Franzosenfahrer wird sehr schnell renitent, sieht seine eigenen Pflegefehler nie ein und sucht die Schuld, wenn was ist, generell immer woanders: Beim Auto selbst, beim Händler oder bei dem Importeur. Ich habe Geschichten erlebt in all den Jahren!

 

Deswegen empfehlen sich bei einem jeden gebrauchten Franzosen, auch wenn sie technisch in der Regel sehr robust sind, was auch auf gern beschimpfte Autos wie etwa den Laguna zutrifft - ich kannte einen 1995er mit zuletzt fast 400.000 Kilometern, der immer noch in dritter oder vierter Hand lebt und zuverlässig dient - ausschließlich konsequent lückenlos scheckheftgepflegte Exemplare, bei denen immer alles erledigt wurde.

Sun Mar 24 20:29:45 CET 2013    |    BENZinblueter

Zitat:

jeder Besitzer hat die Lebensdauer seines Autos selbst in der Hand.

Der wohl treffenste Satz zum Thema! Ich lege auch viel Wert darauf, ein Fahrzeug zu kaufen, welches geliebt und deshalb gepflegt wurde. Dabei ist nicht nur die Anzahl der Vorbesitzer, sondern auch der Vorbesitzer an sich entscheidend. Also handelt es sich um Jemanden, der wenig Wert auf Pflege legt und den Wagen als Winterauto fuhr, oder handelt es sich um Jemanden, der Leidenschaft zum Auto entwickelte. Und genau das muss man beim Kauf erkennen, nur so bekommt man ein Auto, welches man selber mögen kann.

 

Dass Autohersteller ein Auto für einen gewissen Kilometerstand konstruieren stimmt! Ich hab' sogar schon im Fernsehen gesehen, wo ein Prof. einer Uni für Fahrzeugtechnik gestehen musste, dass den jungen Studenten mitgegeben wird, ein Auto zu entwickeln, das nur durchschnittlich für eine bestimmte Kilometerlaufleistung gebaut wird. Aber da sind wir wieder beim Thema, dass der Vorbesitzer eben kein Durchschnittlicher sein sollte, sondern möglichst Jemand, der sich mehr um sein Auto kümmerte.

 

Zu der Sache mit den Franzosen kann ich dir (italeri) in gewisser Hinsicht zustimmen, denn hinter dieser These birgt eine Logik, der ich sehr gut nachvollziehen kann. Nur ist es eben sehr pauschal gesagt, denn die Firmwagenfahrer, die einen A4, eine C-Klasse, oder einen 3er vor die Tür gestellt bekommen, sind oft auch die, die ihr Auto nicht die nötige Pflege geben und beispielsweise gerne kalt treten immer mit dem Gedanken: "Egal, nächstes Jahr gibts eh' nen Neuen!". Und im Gegenzug gibt es die Rentner, die ihre C-Klasse bar zahlen und dementsprechend pflegen, wie ihr eigenes Kind- überspitzt gesagt.

 

Da müsste man echt mal schauen, welchen Einfluss die jeweiligen Käuferschichten auf die Autos und ihren Ruf haben. Und welche Käuferschichten da dominieren.

Aber ich glaube dir gerne, dass ein Franzose mit der richtigen Pflege den deutschen Autos um so gut wie nichts nachsteht!

 

Daher kann ich zusammenfassend sagen, dass gerade, wie ich ganz oben schon erwähnte, der Vorbesitzer an sich ein sehr große Rolle spielt. Und da kommt es nicht immer aufs Alter an, denn es gibt auch Rentner, die mit dem Serviceintervallen überfordert sind und einfach wegbleiben und ihr Auto nur auf Kurzstrecken zum Bäcker bewegen. Und es gibt auch junge Leute, die gerne ihre Zeit opfern, um dem eigenem Auto seine Pflege zu bieten. Man sollte also im Gespräch erkenne, wie der Vorbesitzer am Fahrzeug hängt und diesem dementsprechenden Service geboten hat.

 

MfG

Sun Mar 24 21:36:30 CET 2013    |    Stege87

Was glaub ich auch noch nicht erwähnt wurde, dass es auch auf deine Fahrleistung ankommt. Fährst du 10 tkm im Jahr kommt man sicher mit einem gepflegtem Wagen weit über 100tkm gut weg.

Fährst du allerdings 30 im Jahr sollte man eher auf die Kilometer achten, da man schneller an die Verschleißgrenzen kommt. (Wobei eigentlich meistens etwas anderes als der Motor zum Totalschaden des Autos führt.)

Sun Mar 24 22:35:25 CET 2013    |    VolkerIZ

Wichtiger sind die Vorbesitzer. Ist schon mal nicht schlecht, wenn es nicht zu viele und die Herrschaften nicht zu jung sind. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel: Der letzte Besitzer von meinem Audi war 20, als er ihn gekauft hat und hat ihn 9 Jahre gefahren. Dann interessiert mich fast überhaupt nicht mehr, was bei den 6 Leuten davor gewesen ist.

1. Hand vom Rentner ist natürlich besser, aber nicht immer leicht zu finden und wenn, dann häufig auch nicht ganz billig.

Zum km-Stand: Sicher nicht völlig unbedeutend, wird aber überbewertet. Bei mehr als 300tkm würde ich schon mal verschärft drauf achten, wie das Fahrzeug genutzt wurde und was an Wartung gemacht wurde. Wenn alles stimmt, spricht nichts dagegen. Sowas kann man häufig günstig kaufen, weil die 300tkm für viele die Grenze sind, wo sie ein Auto nicht mehr kaufen würden.

Unter 100tkm ist eher was für Sammler. Häufig innen und außen makellos, aber gerne mal Standschäden und manchmal sind noch nicht mal die Montagsteile ausgetauscht. Zum Hinstellen, schönfinden und putzen in Ordnung, zum Fahren nur mit Vorsicht und erstmal ganz schonend einfahren.

Mon Mar 25 19:46:53 CET 2013    |    Spannungsprüfer136022

W202 aus Rentnerhand als 180 oder max. 200 Benziner, am besten als Schalter, da dürfte es bis 150tsd. was für kleines Geld geben.

Tue Mar 26 01:03:08 CET 2013    |    DeutzDavid

Der A3 Bj. 2003 meines Bruders hat im Moment ca. 275.000km, Motor ist der 2.0 TDI mit 140 PS.

Gekauft haben wir den A3 mit ca. 240.000km, 1 Vorbesitzer.

Letzens ohne Probleme durch den TÜV gekommen, vorher haben wir allerdings einige Gummimaschetten am Unterboden tauschen müssen.

Verbrauch liegt bei 4,5l bei normaler Fahrt und 6l bei schneller Fahrweise.

Tue Mar 26 01:29:11 CET 2013    |    DeutzDavid

Zu der Sache mit den Franzosen kann ich dir (italeri) in gewisser Hinsicht zustimmen, denn hinter dieser These birgt eine Logik, der ich sehr gut nachvollziehen kann. Nur ist es eben sehr pauschal gesagt, denn die Firmwagenfahrer, die einen A4, eine C-Klasse, oder einen 3er vor die Tür gestellt bekommen, sind oft auch die, die ihr Auto nicht die nötige Pflege geben und beispielsweise gerne kalt treten immer mit dem Gedanken: "Egal, nächstes Jahr gibts eh' nen Neuen!". Und im Gegenzug gibt es die Rentner, die ihre C-Klasse bar zahlen und dementsprechend pflegen, wie ihr eigenes Kind- überspitzt gesagt.  

 

Ja das stimmt leider. Wenn diese Leute das Geld über 20 Jahre gespart hätten, würden sie das Auto auch anders behandeln.

 

Bei uns werden die Autos mindestens 20 Jahre gefahren, Golf 2 und Audi 80 Avant waren sehr gute Autos die wir gerne/lange hatten.

Der Golf 1.6 D hatte ca. 180.000km, dann ist bei der TÜV-Prüfung der Hauptkühlschlauch geplatzt, ersetzt und er fuhr wieder.

Der Audi 80 hat bei 287.000km eine neue ZK-Dichtung bekommen, heute läuft er immer weiter, über 340.000km mit der 2l Maschine. Der Zahnriemen ist uns bei diesem Motor mal verrutscht, d.h. aus der Führung gesprungen. Der Motor ging aus und ließ sich nicht mehr starten. Bei neuen Motoren heißt dass das Ende, damals wurde der Zahnriemen einfach wieder aufgesetzt und er lief tadellos.

 

Im Sommer werden die Autos selbst mindestens 1X  die Woche gewaschen, im Winter alle 2-3 Wochen, vorallem der Innenraum muss im Winter gut geplegt werden.

 

Von Leasing halte ich nichts. Entweder man hat das Geld, oder nicht. Wenn man die Autos Bar bezahlt hat, hat man viel mehr Wertschätzung dafür übrig.

Einzig bei Firmenwagen macht es Sinn.

Mon Apr 01 12:45:30 CEST 2013    |    Flykai

Da ich im Jahr 50k km auf die Uhr drauf packe,ist der km stand bei Kauf absolut wurscht- da können die einzigen Kriterien nur sein max 750Euronen;frische HU;2 Jahre Haltedauer-danach Friede seiner Asche:D

alles andere wäre auf meinen Fall bezogen sinnloses Geld verbrennen!

Tue Apr 02 13:02:55 CEST 2013    |    plaustri20

Schöner Artikel, den hab ich irgendwie übersehen:)

Also prinzipiell gibts keine Grenze solange eine 1 Vorne steht. Am liebsten sind mir Autos unter 150.000km, aber 175.000 (gepflegte) Kilometer wären kein Grund den Wagen nicht zu kaufen;)

Ansonsten stimme ich XG30 zu

Zitat:

Also ich würde ein Auto mit z.B. über 250.000 km nicht mal angucken. Der ist für mich auf dem direkten Weg ins Nirvana.

Mon Apr 22 23:05:03 CEST 2013    |    astra33

Als es damals darum ging, dass ich mir den ersten gebrauchten Wagen kaufen konnte, wurde es natürlich ein VW Käfer. Der hatte damals um die 100tkm auf dem Tacho. Dieser konnte ich dann nach ca. einem Jahr wieder verkaufen und als Nachfolger kam dann ein Opel Manta A in der Farbe Orange. Dieses Fahrzeug war etwas heruntergekommen bezüglich Lack usw. und hatte auch bereits 140tkm gelaufen. Aber ich wollte diesen Wagen unbedingt und meine Eltern haben mir abgeraten, so etwas zu kaufen da in deren Augen alles über 100tkm zur Kategorie "Schrott" gehörte. Auf jeden Fall stand der Wagen nach einem halben Jahr und viel investierter Freizeit wieder optisch so da, dass es eine Freude für die Augen war. Danach habe ich den Wagen viele Jahre ohne grosse Probleme gefahren bis er mir dann wegen eines selbstverschuldeten Unfalls abhanden gekommen ist. Seitdem hatte ich keine Hemmungen mehr vor hohen Km-Stände und habe meine Fahrzeuge immer lange gefahren und denen hohe Km-Leistungen abgerungen:

 

VW Golf I GTI 1982-1986 100'000 / Kräftig und schnell

VW Golf II 1.6 1986-1988 115'000 / Sparsam

VW Golf II 1.8 1988-1991 135'000 / mein erster Automat, noch mit 3 Stufen

Opel Vectra A 2.0i 1991-1995 275'000 / Rost aber technisch OK

Opel Vectra B 2.0 1996-2001 315'000 / Motorschaden-Kurbelwellenlager

Opel Astra G 1.8 2001-2005 250'000 / Problemlos

Volvo S40 II t5 2.5 2005-heute 180'000 / Der beste Wagen den ich je hatte

 

Laut meiner Werkstatt ist der jetzige Volvo optisch/technisch in einem perfekten Zustand.

Dieses Fahrzeug möchte ich gerne weiterhin noch mehrere Jahre fahren, denn es gibt kein Auto welches ich lieber gefahren bin in meinem Leben.

Thu Aug 15 20:22:08 CEST 2013    |    PfalzerJosh

Ich hab mir das alles nicht durchgelesen sondern antworte mal direkt auf den Blogeintrag.

 

Mein Vater fährt einen S203 Mopf 220 CDI mit 400000 Km runter...Das Ding hat Leder, Xenon, Harman Kardon, Sportausstattung und noch so pi pa po. Der Tüv schaut immer 5 mal auf den Tacho und dann aufs Auto, weil er kaum glauben kann, dass der Wagen so alt ist. BTW der Wagen sieht schon so ziemlich aus wie neu. Der innenraum ist TOP gepflegt und nur der Lack zeigt spuren vom alter (Kratzer und 1,2 Dellen). Probleme gab es auch noch keine großen. Ist noch alles Original, bis auf die normalen Verschleißteile (Bremsen, Öl, Filter, Reifen...), aber es wurden 2 Türfangbänder gewechselt. Der VorMopf ist da schon etwas anfälliger

Das Auto wird locker noch das doppelte Packen.

Fri Aug 16 16:54:20 CEST 2013    |    freibergbernd

Warum sollte es schlecht sein ein Auto mit hoher Laufleistung zu kaufen ? Ich bevorzuge Junge gebrauchte mit viel Kilometer bis 200000km also vielfahrer Leasingrückläufer. Wenig Kaltstarts und dank den Leasings Checkheftgepflegt beim Vertragshändler. Und das meiste was kaputt gehen kann wurde da auch schon getauscht und man hat noch viel Freude drann. Wenn doch mal etwas kaputt geht hat man ja schon beim Kauf viel Geld gespart und das kleine Risiko nehme ich da gerne in kauf. Ich habe eher schlechte Erfahrtungen mit Autos mit weniger Km. Mein Bora habe ich mit 4 Jahren und 50000km gekauft. Also Rentnerkurzstrecke. Optisch und Technisch Top Zustand aber nach 6000 km verabschiedete sich der Turbo und dann kamen auch noch solche sachen wie Bremsen, Stoßdämpfer, Radlager usw. naja mit 150000 verkauft und einen A3 mit 150000 gekauft ;-). Das einzigste was auserplanmäßig war, war ein Radlager und der Lichtmaschinenfreilauf. Das wars. Aber aus Platzgründen mit 204000 verkauft "Mängelfrei" Und einen A6 mit 180000 gekauft. Aber vom Vertragshändler mit Garantie. Läuft wie am ersten Tag und die paar gebrauchsspuren sind angesichts der Preisersparnis ein Witz

Tue Sep 10 14:21:06 CEST 2013    |    Spannungsprüfer52116

Bei der Autosuche kommt für mich kein Fahrzeug mit über 100 000 km in Frage, da ich persönlich doch viel unterwegs bin und mein Kfz meist mit 150 000 km wieder abgebe. :)

Deine Antwort auf "Wie viele Kilometer darf er haben?"

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