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Warum ist LPG/E85 kein Thema beim Dieselgipfel?

Themenstarteram 2. August 2017 um 22:20

Tja, es wird grade so viel über Diesel in den Nachrichten berichtet.... aber nie auf Alternativen hingewiesen. Warum nicht mal LPG erwähnen oder die Tatsache, dass E85 n politischen Steuertod gestorben ist, obwohl die Abgase da top sind?!

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@ciwa schrieb am 3. August 2017 um 07:38:04 Uhr:

Weil nur ca. 4% LPG beim Produktionsprozess abfällt und damit nicht mal ansatzweise ein nennenswerter Anteil Dieselfahrzeuge ersetzt werden kann.....

Stimmt nicht. Es fällt ne Menge LPG bereits bei der Erdgasförderung ab, als Kompressorkondensat. Dazu erst kommt Material aus der Raffinerie. Eine typische Raffinerie hat 7-10% Flüssiggasanteil, die Raffinerie in Ingolstadt macht laut Umwelterklärung etwa 8%. Bei jeweils 30% Benzin und Diesel/Heizöl. Die gleiche Menge fällt noch mal bei der Erdgas- und Erdölförderung an. Europa ist mit seinen Raffinerien ein LPG-Exporteur.

Die ganzen Kurzstrecken-Autos in der City kannste eh billiger auf CNG fahren - da juckt die Reichweite nicht und in Städten ist der Aufbau einer Erdgastanke kein Thema - die Leitungen liegen. Was ich vom platten Land nicht behaupten werde.

Das mit dem Abfackeln stimmt nicht mehr "so ganz". Früher ja, heute seltener bis offiziell gar nicht. Die Fackeln, die man an Raffinerien und Förderplattformen sieht sind Sicherheitsfackeln mit "marginalem Bedarf". Diese müssen brennen wenn irgendeine Abblaseleitung kommen sollte. Denn man will eins verhindern - eine riesengroße Wolke aus Kohlenwasserstoffen, die sich verteilen kann und irgendwo unkontrolliert entzündet. Das wäre eine Aerosolbombe...

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Themenstarteram 3. August 2017 um 21:49

Aber warum fragen keine Konsumenten nach?!

 

Zudem LPG und E85 doch ganz normal an Tankstellen vertrieben wird.

Wir werden auch in 30 Jahren noch Verbrennungsmotoren haben und zwar einen signifikanten Anteil.

Es soll ja noch Leute geben, die nach über 40 Jahren Fortschritt immer noch das schwarze Gold in ihrer Heizung verballern, obwohl doch schon seit vielen Jahren bessere Energieträger verfügbar sind...

Gruss Wensi

Zitat:

@ventomat121 schrieb am 3. August 2017 um 23:49:46 Uhr:

Aber warum fragen keine Konsumenten nach?!

Zudem LPG und E85 doch ganz normal an Tankstellen vertrieben wird.

Die Frage stellt sich doch gar nicht.

Es ist den Leuten schlicht egal, oder warum fahren immernoch dicke 8 Zylinder rum, warum wird der Pro-Kopf-Wohnraum immer größer, warum wohnen wir nicht energetisch vernünftiger in Wohnblocks mit 70qm Wohnungen pro Familie?

Warum fliegen wir für wenig Geld in der Welt umher, obwohl das Allgäu auch schön sein soll?

Warum schmeißen wir ständig gute Nahrung weg?...

Gruss Wensi

Antwort auf die Frage des Thread-Eröffners:

Weil die meisten Menschen dumm sind.

(Links zum Abfackeln von Erdöl- und Erdgasbegleitgasen erspare ich mir)

Zitat:

@unpaved schrieb am 3. August 2017 um 22:59:03 Uhr:

Weil das KFZ Herstellerkartell, die Mineralölkonzerne und die von Lobbyisten verführten, belogenen, gekauften, oder fehlinformierten Politiker kein Interesse daran haben? Warum, wenn nicht wegen Ignoranz, Fehlinformation oder Bestechlichkeit hätte Schäuble denn sonst die LPG Steuer anheben wollen?

Ich hatte mal ne Story gelesen, die leif auf "ist halt so wegen Gegenfinanzierung" hinaus. Schäuble hatte Vorgaben bei den Einnahmen gemacht, irgendeine Steuervergünstigung bei BHKW wurde verlängert und die "Einnahmeausfälle" mussten kompensiert werden. An die Steuer auf Diesel will keiner ran (Wahlen, auch angesichts des Abgasskandals unverständlich), die hätte 8-10 Mrd gebracht. Bei Gas war wenig bis keine Gegenwehr zu erwarten und ne Lobby wie Erdgas (BASF -> Winterhall und VW/Audi) hat LPG nicht.

Stimmt, die Sache mit der Gegenfinanzierung von Einnahmeausfällen ging durch einige Medien. Das ist durchaus möglich, obwohl er doch reichlich Stern zu verteilen hat. Aber die Tatsache, dass Schäuble überhaupt gegen die erklärten Öko-Ziele der Bundesregierung LPG höher beisteuern wollte und auch wird, zeigt doch, dass ihm die ökologischen und gesundheitlichen Aspekte von Luft- und Klimaschutz völlig egal sind.

Ob Erdgas für KFZ in Deutschland überhaupt eine Lobby hat? Ich glaube nicht. Die Gaslieferanten hätten längst das Tankstellennetz ausbauen können und beim VW Konzern nehme ich an, dass die CNG nur wieder aus der Ablage geholt haben, weil sie kurzfristig etwas umweltfreundlicheres als ihre "clean Diesel" zeigen wollten und sonst keine serientaugliche Technik verfügbar haben.

Zitat:

@GaryK schrieb am 3. August 2017 um 09:14:23 Uhr:

 

Das mit dem Abfackeln stimmt nicht mehr "so ganz". Früher ja, heute seltener bis offiziell gar nicht. Die Fackeln, die man an Raffinerien und Förderplattformen sieht sind Sicherheitsfackeln mit "marginalem Bedarf". Diese müssen brennen wenn irgendeine Abblaseleitung kommen sollte. Denn man will eins verhindern - eine riesengroße Wolke aus Kohlenwasserstoffen, die sich verteilen kann und irgendwo unkontrolliert entzündet. Das wäre eine Aerosolbombe...

Leider gilt das nur für EU-Europa. Das meiste LPG fördern aber Länder wie Nigeria,Venezuela und Russland. Da geht es zu wie ehedem - 75% und mehr werden abgefackelt, weil sie keine Sau abkauft und die Chemieindustrie mit Leichtölen einfacher arbeiten kann. Wir sind gerade dabei, in Westafrika Gas auf den Fahrzeugmarkt einzuschwören - und oh Wunder, es kostet so gut wie nix und ist in Hülle und Fülle vorhanden. Wartet mal noch 2-3 Jahre, dann lachen uns die Afrikaner in Sachen Umweltschutz aus. Die "Öllobby" dort ist deutlich intelligenter unterwegs als unsere verkrustete Politik hier ;-)

Fakt ist, daß gerade zwei Länder ein Tankstellennetz anschieben und die dortigen Raffineure sich ob der Zusatzeinnahmen die Hände reiben...

Schau mal weg vom eigenen Nabel!

Gruß

Roman

Hab übrigens in den News einen interessanten Kommentar gefunden. Ok, an der Interpunktion und Rechtschreibung muss man arbeiten, aber die Message ist recht klar: https://www.motor-talk.de/.../...en-diesel-irrtuemer-t6106577.html?...

"Bei 10 wagen die zu uns reinkommen sind davon 8 diesel zur reperatur! Lader motorkabelbaum ladeluftkühler injektoren usw. ......bei den benzinern haben wir zu 90% servicearbeiten! Hab mal genau nachgerechnet...bei diesel pkw pro jahr im schnitt 1500 euro reperaturen ohne servicearbeiten! Benziner ca 400j pro jahr! "

Gascharly wird "sich" wiedererkennen ;)

Die Hersteller haben LPG zu stiefmütterlich behandelt. Bei "meiner" Marke gibt es genau einen Focus mit LPG:

- 117PS Saugmotor (ok)

- 5-Gang Schaltgetriebe; Automatik nicht erhältlich (für mich war es das Ausschlußkriterium)

- 44l Gastank; d.h. ich müsste jeden zweiten Tag zur Tankstelle statt alle drei mit meinem alten Focus (53l Gastank) oder jeden 4. Tag mit meinem Prius.

- kein Probewagen verfügbar. Auch kein wirkliches Interesse einen ranzuholen oder mir im Umkreis von 50km jemanden zu nennen wo ich ihn hätte fahren können. Bei einem Händler klang es auch durch, dass die Inspektionen von LPG Autos lieber woanders gemacht werden sollte.

Wenn andere Hersteller ähnlich "gut" aufgestellt sind, braucht man sich nicht zu wundern wenn sich fast niemand einen Neuwagen mit LPG kauft.

Bei Dacia gibt es pro Modell auch nur Handschalter und einen noch kleineren Gastank.

Dacia ist auch nicht unbedingt die Marke die man fahren muss wenn man auf Automatik steht. Das Easy-R ist eh nur automatisiertes Schaltgetriebe. Muss man nicht haben. Und ein DSG gibt es erst im neuen Duster mit Diesel.

Dafür gibt es aber jedes Modell mit LPG ab Werk in Deutschland. Das macht denen wohl keiner nach.

Dacia ist ein rumänischer Hersteller, auch wenn er zum Renault Konzern gehört und viel alte, bewährte Renault Technik verbaut. Rumänien produziert noch rund 80000 Barrel Erdöl pro Tag, ist beim LPG immerhin auf Platz 46 der Produzenten. Die Rumänen sind sehr arm im Vergleich zu uns und daher haben sie ein großes Interesse an preisgünstigem Treibstoff, denn auf den Individualverkehr sind sie außerhalb der Großstädte angewiesen. Ich vermute, das erklärt auch die eher einfache Ausstattung der LPG Dacia, die vermutlich überwiegend im Heimatmarkt und in anderen ärmeren Ländern verkauft werden. Dafür ist dann auch wichtig, dass alles, was nicht dran ist, auch nicht kaputt geht.

Wenn im reicheren Westeuropa ein Hersteller wie Porsche weg vom Diesel will oder muss, bietet er als Alternative nicht LPG oder CNG, sondern Hybrid. Denn das ist für gutsituierte Westeuropäer "State of the Art", wenn die täglichen Strecken zu lang sind für einen Tesla.

 

Themenstarteram 7. August 2017 um 23:13

Zitat:

@picard95 schrieb am 7. August 2017 um 19:13:40 Uhr:

Die Hersteller haben LPG zu stiefmütterlich behandelt. Bei "meiner" Marke gibt es genau einen Focus mit LPG:

- 117PS Saugmotor (ok)

- 5-Gang Schaltgetriebe; Automatik nicht erhältlich (für mich war es das Ausschlußkriterium)

- 44l Gastank; d.h. ich müsste jeden zweiten Tag zur Tankstelle statt alle drei mit meinem alten Focus (53l Gastank) oder jeden 4. Tag mit meinem Prius.

- kein Probewagen verfügbar. Auch kein wirkliches Interesse einen ranzuholen oder mir im Umkreis von 50km jemanden zu nennen wo ich ihn hätte fahren können. Bei einem Händler klang es auch durch, dass die Inspektionen von LPG Autos lieber woanders gemacht werden sollte.

Wenn andere Hersteller ähnlich "gut" aufgestellt sind, braucht man sich nicht zu wundern wenn sich fast niemand einen Neuwagen mit LPG kauft.

Bei Dacia gibt es pro Modell auch nur Handschalter und einen noch kleineren Gastank.

Ein Freund hat auf mein Anraten hin einen bestellt. Wird nächsten Monat geliefert, bin gespannt.

Aber ja: Vorführer ebenso wie Jahreswagen nicht vorhanden. Der Händler (einer der größten in NRW) sagte, er hätte noch nie einen LPG Focus verkauft.

Zudem: Diesel Focus bekommt man oft sehr günstig als Jahreswagen. LPG nur neu.

Wir haben 25% auf den Focus neu bekommen, was ok erschien.

Ein anderer Händler wollte nur 17% geben mit der Begründung, dass die LPG Anlage nicht mit rabattiert werden könne.

Aber auch der Motor selbst: keine Hydroventile, daher Nachstellen gegen Entgeld nötig. Zudem nur 5-Gang (hohe Drehzahl), recht kleiner Tank. Diverse Extras nicht verfügbar (zB automatische Einparkung).

Zudem auf dem Papier ein hoher CO2 Ausstoß im Vergleich zu den Benzinern Ecoboost. Folge: "Ökobonus" bei der Versicherung entfällt, mehr Kfz Steuer.

Attraktiv ist der Wagen daher für n 08/15 Käufer echt nicht.

Die Zahl der Gänge ist egal. Meinen 3.0i gabs 2002 mit 5 und ab 2003 mit 6 Gängen. Die Spreizung (größter zu kleinster Gang) ist aber gleich. Also hab ich statt zwei Gängen, die im Alltag überflüssig sind dann deren drei.

Wichtiger wäre, dass es tatsächlich einen "Overdrive" gibt. Also Gang 6 oder 7 sehr lang, wo VMAX nicht erreicht wird. Bei Automatikgetrieben Standard und DA sparen die wirklich. Senken zudem das Geräuschniveau.

Grob geschätzt: Meine Karre hat bei 130 etwa 3000 RPM. Was halbe Nenndrehzahl und maximales Drehmoment gestattet. Von 220PS liegen sicher mehr als 110PS theoretisch an. Bei 130 Tempomat werden aber nur rund 33 PS für den Vortrieb in der windstillene Ebene benötigt. Also sinnlose Drosselverluste, die man deutlich länger übersetzt (1/3 bis 1/2) deutlich mindern könnte. Macht sich nur nicht gut beim "Beschleunigung im höchsten Gang von 80 auf 120" im Autoquartett.

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