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Opel Zafira B 1.9 CDTI Test

12.11.2013 10:07    |   Bericht erstellt von ZarAstra

Testfahrzeug Opel Zafira B 1.9 CDTI
Leistung 120 PS / 88 Kw
Hubraum 1910
HSN 0035
TSN AEM
Aufbauart Van
Kilometerstand 117000 km
Getriebeart Handschaltung
Erstzulassung 5/2007
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als 3 Jahre
Gesamtnote von ZarAstra 4.0 von 5
weitere Tests zu Opel Zafira B anzeigen Gesamtwertung Opel Zafira B (2005 - 2014) 3.5 von 5
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Einleitung

Wir haben den Zafira B vor gut drei Jahren als Vorführwagen mit sehr erträglicher Laufzeit vom FOH gebraucht gekauft und sind an sich ganz zufrieden mit dem Fahrzeug. Das Platzangebot für eine fünfköpfige Familie ist mehr als ausreichend, die Ausstattung (Edition) ebenfalls, die Fahrleistungen für eine Familienkutsche absolut vernünftig und die Wirtschaftlichkeit ist zufriedenstellend. Das Fahrzeug wird viel im Stadtverkehr bewegt, aber auch regelmäßig über Land, so daß man sagen kann, dass das Gebrauchsprofil dem einer durchschnittlichen Familie entspricht.

Karosserie

4.5 von 5

Im Vergleich zu einem normalen PKW (Vgl. Astra Kombi) kann man als Fahrer sein linkes Bein nicht ausstrecken. Im Zafira sitzt man wie im LKW auf dem Bock. Auf längeren Fahrten ist das etwas unbequem.

Ja, der Fahrersitz ist so weit wie möglich nach hinten geschoben.

Als Beifahrer hat man hingegen ausreichend Platz. Je nach Sitzposition kann man jedoch auch ans Handschuhfach mit den Knien stoßen.

Die Plätze hinten haben sehr viel Platz. Auch Erwachsene haben hinten ausreichend Beinfreiheit. Der Mittelplatz ist vollwertig bis auf die Tatsache, dass der Antriebstunnel erfordert, die Beine links und rechts davon abzustellen. Es ist aber in Ordnung.

Die Plätze in der dritten Reihe sind für Kinder sehr gut und für Erwachsene auf Kurzstrecken erträglich. Der Sitzkomfort ist für "Notsitze" ausgesprochen gut. Sehr löblich ist es, dass beim Zafira B die Sitze der dritten Reihe nicht aufpreispflichtig sind und dass trotzdem nicht auf das Reserverad verzichtet werden muß (so wie es bei einem Vergleichsfahrzeug aus Wolfsburg der Fall ist).

Der Kofferraum ist groß und läßt sich schnell und leicht vergrößern durch Vorschieben und Hochklappen der Rücksitze.

Mit drei Sitzreihen schrumpft der Kofferraum auf Minimaß, immerhin läßt sich noch ein faltbarer Kinderwagen zusammen mit ein oder zwei Proviantbeuteln verstauen.

Die Übersichtlichkeit nach hinten ist durch die C-Säule (und mit Kindersitz) eingeschränkt. Ebenfalls nach vorne durch die geteilte A-Säule mit dem kleinen Fensterchen ist gewöhnungsbedürftig.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Platz vorne ausreichend, Platz hinten sehr gut
  • + sehr großer Kofferraum
  • + enorme Flexiblität
  • - viel Plastik, nicht wirklich minderwertig, aber auch nicht sonderlich hochwertig

Antrieb

4.0 von 5

Der 1,9-Liter 120 PS-Motor ist zwar ein rauher Geselle, hört sich (v.a. nach dem Kaltstart) wie ein Trecker an, hat aber ein gutes Drehmoment, ist drehfreudig und boxt dem Mitfahrern beim beherzten Gasgeben gerne in den Rücken. Selbst im 6. Gang sind noch reichlich Reserven vorhanden, um auf der Autobahn zum Überholen anzusetzen. Man kann ihn daher recht schaltfaul fahren ohne befürchten zu müssen im Drehzahlloch hängen zu bleiben.

Stadtfahrten mag er nicht sonderlich. Hier zerren die rund 1,6 t am Verbrauch. Überlandfahrten schlagen sich im Verbrauch sehr moderat nieder, v.a. wenn man nicht mit Bleifuß fährt. Bei Richtgeschwindikeit ist man deutlich unter 6 l/100 km. Das ist oK.

Die Reichweite liegt bei moderater Fahrt im Mischbetrieb bei 900 bis 1000 km.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + durchzugsstarker Motor
  • + 6-Gang-Getriebe sehr gut abgestimmt
  • + gute Reichweite bei moderater Fahrweise
  • - hoher Verbrauch im Stadtverkehr

Fahrdynamik

4.0 von 5

 

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + drehfreudig und agiler Antrieb
  • + direkte, aber keine
  • + standfeste und sehr direkte Bremsen
  • - Wendekreis könnte kleiner sein

Komfort

3.5 von 5

Die Federung des Fahrzeugs ist ausreichend straff und gut abgestimmt. Die Sitze vorne sind oK. Der Fahrersitz verfügt zusätzlich noch über eine Lendenwirbel-Stütze, die jedoch noch mehr stützend auslegt sein könnte. Die Rücklehnen lassen sich leider nicht so einstellen, dass die Kopfstütze näher am Kopf ist.

Die Sitzlänge könnte etwas länger sein und somit die Oberschenkel besser abstützen. Insgesamt ist der Sitzkomfort sowohl hinten als auch vorne völlig ausreichend.

Da der Motor recht kernig ist, übertragen sich diese Geräusche etwas nach innen. Bei höheren Geschwindigkeiten spielen dann eher Windgeräusche eine Rolle. Allerdings alles in erträglichem Rahmen.

Die Bedienung von Radio, Heizung, Klimaanlage etc. erfordert schon gelegentlich, die Augen von der Straße zu nehmen. Von daher ist die Bedienung nicht ganz intuitiv und blind vorzunehmen.

Über die Lenkradfernbedienung lassen sich die wesentlichen Einstellungen für Radio und Bordcomputer vornehmen.

Da Diesel, braucht das Fahrzeug einige Zeit bis der Innenraum warm ist. Im Winter sind dann erst einmal dicke Jacken angesagt (oder eine Standheizung). Es dauert dann ca. 15 min, bis von nennenswerter Wärme gesprochen werden kann.

Die Klimanlage funktioniert sehr schnell und im Sommer lassen sich rasch (auch hinten) erträgliche Temperaturen erreichen. Durch die Neigung der Windschutzscheibe ist es im Sommer vorne deutlich wärmer als hinten. Die Klimatisierung kann jedoch einigermaßen zufriedenstellend differenziert eingestellt werden.

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Fahrkomfort
  • - Heizung braucht lange zum Wärmen

Emotion

4.5 von 5

 

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + ist innen größer als er von außen aussieht

Unterhaltskosten

KFZ-Steuer pro Jahr 300-400 Euro
Verbrauch auf 100 km 6,5-7,0 Liter
Inspektionskosten pro Jahr 300-500 Euro
Gebrauchtwagengarantie 12 Monate
Werkstattkosten pro Jahr 200-500 Euro
Versicherungsregion (PLZ) 65551
Haftpflicht 200-300 Euro (30%)
Vollkasko 200-400 Euro 30%
Außerplanmäßige Reparaturkosten Innenraum/Lüftung/Klimatisierung - Klimaanlage/Klimakompressor (1000 €)

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Der Zafira B ist eine gut gelungene Familienkutsche mit reichlich Platz und viel Flexibilität. Ein Besuch im Baumarkt zu dritt ist kein Problem. Urlaubsfahrten zu fünft lassen sich auch problemlos realisieren.

Die Fahrleistungen sind rundherum zufriedenstellend. Der 120-PS-Diesel-Motor stellt keinen Antrieb für eine Rennwagen, stellt aber genügend Reserven zur Verfügung, um auch vollbeladen ausreichend Dynamik auf die Straße zu bringen.

Es ist rundherum ein gutes Vernunftauto. Allerdings muß man wissen, dass Opel offenbar einige Obsoleszenzen eingebaut hat, die hin und wieder gerne ins Portmonnaie einschlagen.

Aber bei Vergleichsfahrzeugen ist das nicht anders.

Wer daran denkt, gelegentlich Taxi nach Kindergeburtstagen oder Mini-Bus für Familienausflüge (mit Oma, Opa, Tante, Onkel etc.) zu machen, ohne zweimal oder mit zwei Autos fahren zu müssen, der ist beim Zafira genau richtig. Zumal hier nicht auf Reservereifen etc. verzichtet werden muß.

Der 120-PS-Diesel ist m.E. das absolute Minimum für den Zafira, der immerhin rund 1,6 t auf die Straße bringt. Ich habe einen 1,8l-Benzinger probegefahren und war von dessen Fahrdynamik überhaupt nicht angetan.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Der Zafira hat einige eingebaute Macken, die sich Opel hätte sparen können:

Im Verlaufe der letzten Jahre sind folgende (mehr oder weniger typische) außerplanmäßige Werkstattaufenthalte notwendig geworden:

- AGR

- Klimakompressor

- Lichtmaschine

- Abgasrohr aus Kunststoff (weiß nicht mehr, wie das Ding heißt)

- Rost am Schweller unterhalb Zierleiste

 

Was mich noch stört:

- Scheibenwaschwasser-Behälter ohne Sichtkontrolle (wer hat sich das ausgedacht?)

- häufige Ausfälle der Birnen für Abblendlicht

- Kopfstützen schwer herausnehmbar

 

Aber eigentlich ist das vergleichsweise pille-palle.

Gesamtwertung: 4.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.0 von 5 möglichen Sternen
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Kommentare: 0

20.11.2013 14:15    |    Federspanner23558

Wirklich schön geschrieben!

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