Problem mit Notbremsassisten - falsche Auslösungen

Volvo XC60 D

Hallo,

habe breits mehrmals die Beobachtung gemacht, dass der Notbremsassistent falsch bzw. zu "sensibel" auslöst (Warnung oder sogar automatische Bremsung).
Die Situationen sind immer ähnlich: 45 - 60 km/h, mit oder ohne Tempomat, leichte Linkskurve und geparkte(s) Auto(s) oder größeres Verkehrsschild am rechten Straßenrand. Auf gerader Strecke oder Rechtskurve noch nie aufgetreten.
Die Werkstatt hat keine erklärung dazu und auch keine Fehler gefunden.

  1. Hat jemand schon ähnliche Situationen oder Probleme gehabt?
  2. Wie ist die rechtliche Einschätzung (in A oder D), wenn dadurch ein Unfall ausgelöst würde (bzw. ist dazu Judikatur bekannt)?

Gruß

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@G-Tech schrieb am 10. August 2015 um 21:46:57 Uhr:


... ACC mag je nach Fahrprofil durchaus ein netter Helfer sein, ist aber in meinen Augen trotzdem noch nicht so weit, signifikante Erleichterung beim Fahren zu bieten.

Hallo,

War gerade heute wieder länger unterwegs und wieder die Erfahrung: Bin noch nie mit einem Fahzeug vorher so entspannt wieder daheim angekommen. ACC ist eine technische Einrichtung mit technischen Sensoren, die eine (reproduzierbare) Funktion haben. Wer sie richtig einsetzt, dem wird geholfen. Für mich scheint entscheidend zu sein, dass ACC die Entscheidungsdichte für den Fahrer reduziert (dauerndes Regulieren von Geschwindigkeit und Abstand). Den vorausschauenden Blick des erfahrenen Fahrers kann es natürlich nicht ersetzen. Und genau darauf liegt jetzt meine Aufmerksamkeit. Nicht mehr auf dem ständigen Spiel am Gaspedal oder klassischen Tempomat, sondern nach vorne beobachten und gegebenenfalls mit der Abstandseinstellung nachregulieren. Oder ein bisschen auslenken, damit ein knapp Ausscherender rechtzeitig vom Radar erfasst wird. Oder doch einmal ein Bremseingriff. Oder - was häufiger ist - ein bisschen Gas wenn ACC etwas übertrieben verzögert.
Wie bei allen komplexen Systemen, das lässt sich nicht in einer Testfahrt erfahren, sondern erfordert ein gegenseitiges Kennenlernen nach dem Motto "Wie macht mein Elch das und wie kann ich das für mich ausnützen".

Grüße von mandalce

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Zitat:

@citius schrieb am 2. August 2015 um 09:09:32 Uhr:



Zitat:

Die Kamera ist nicht insofern mit dem ACC verbunden als dass sie mit unterstützt ob ein vom Radar erfasstes Objekt in der eigenen Spur ist oder in der Nebenspur.
Die Kamera plausibilisiert für den Notbremsassisten "nur" ob ein vom Radar erfasstes Objekt ein Fahrzeug, Radfahrer oder Fußgänger ist.

Ich hätte vermutet sie wird zur Kurvenerkennung eingesetzt, da die Spurhaltewarnung ja auch über die Kamera funktioniert. Aber wenn das System Kurven nur über die Lenkung erkennt, kann es ja vor dem Einlenken wirklich nicht wissen, ob ein Hindernis im Weg ist oder die Strasse davor einen Knick macht.

Bisher hatte ich wie gesagt nur Warnungen ohne Bremseingriff, bei einem Bremseingriff würde ich das System komplett deaktivieren, da mir ein zu einer Bremsung führender Fehlalarm zu riskant wäre.

Zitat:

@rlieben schrieb am 2. August 2015 um 13:11:49 Uhr:



Zitat:

@T3P4 schrieb am 2. August 2015 um 08:45:57 Uhr:


Bei mir ist es genau wie von den anderen beschriebenen, die Frage ist: Ist es nun eine Notbremsung bis zum Stillstand, oder bremst das Fahrzeug über den ACC(weil eingeschaltet), was ja ein ganz normales Verhalten wäre.
Es war meistens nur die optische Warnung und einmal ein kurzes Anbremsen (geschätzt 1/2 Sekunde). Die Erklärungen mit fehlender Lenkbewegung scheinen im nachhinein betrachtet sehr plausibel.

Also in dem Fall mit aktiven ACC?

Das City-Safety kann bei dir in dem Bereich über 30-35 km/h nicht mehr aktiv sein, da es erst ab MJ 2014 bis 50 km/h funktioniert.

Das muss ja nicht die City Safety sein, die da eingreift, sondern der Notbremsassistent. Der funktioniert auch über den früheren ca. 30 bzw. mittlerweile 50 km/h.

Ich gehe auch davon aus, dass die (fehlenden) Lenkbewegungen entscheidend sind. Ich hatte es an einer Stelle mit "Fahrbahnquerungshilfe" auch schon zweimal. Wenn man etwas zügiger unterwegs ist und das Hindernis sportlich umkreist, ggf. auch noch Gegenverkehr hat, fängt's an zu blinken und piepen. Sobald das Lenkrad jedoch bewegt wird, ist schlagartig alles gut.
Gut erleben kann man es auch beim "Slalomfahren" in einer engen Straße, in der versetzt geparkt wird.

Der Verkäufer hatte mich bei Fahrzeugübergabe im Übrigen explizit darauf hingewiesen, dass man sich nicht erschrecken möge, da das System sehr schnell reagiert und auch mal Fehlalarm produziert. Wobei ich bisher erst eine tatsächlich unerklärliche Warnung erlebt habe. Vielleicht war das ja ein übergroßes Killerinsekt, das erfasst wurde 😁

Da rlieben ein Modell aus 2009 hat sollte es "nur" diese Link-Funktionen haben.

Da sollte dann eigentlich keine Bremsung für stehende Objekte nicht erfolgen.

Der selbst bremsende Notbremsassistent wurde meines Wissens erst 2011 eingeführt.

Grüße
Ralf

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Jedenfalls der "klassische" Kreuzungs-Beinahe-Unfall wird auf der mittleren Stufe angemessen zeitig angezeigt.
Soll heißen der Vorrausfahrende überquert die Kreuzung und bremst, obwohl es eigentlich subjektiv nicht nötig wäre. Man selbst bleibt auf dem Gas und schaut gerade in diesem Moment nach rechts oder links.

Das Warnsystem auf mittlerer Einstellung fängt die Situation durch piepsen und blinken noch subjektiv angenehm zeitig ab.
Nebenwirkung sind vor allem in Linkskurven, wenn sich das System doch mal an einem parkenden Fahrzeug erschrickt.
Diese Fehlauslösung wie gesagt ist auf Einstellung "kurz" nicht mehr da. Im oben geschilderter "Kreuzungssituation" erfolgt die Warnung aber dann auch erst (wieder subjektiv) unangenehm spät.

Nach fast 1 Jahr S60 und mehrfach hin und herschalten bin ich letztlich bei der mittleren Stufe geblieben. Seltene Fehlalarme aber früheres Ansprechen.

Der Wert eines solchen Systemes zeigt sich erst durch seine Abwesenheit. Als ich neulich auf der Autobahn blitzerbedingt stark (aber noch nicht voll) bremsen musste, hatte der nachfolgende Polo (neueren Baujahres) schon leider sehr ernste Schwierigkeiten nicht aufzufahren. Da ein Polo eigentlich auch ganz gut bremst kann es nur an verzögerter Reaktion der Fahrerin gelegen haben.
Gerade in solchen Situationen warnt der Volvo auf mittlerer Stufe noch angenehm früh, sodass man sich nicht erschrickt weil es (subjektiv) unangenehm eng wird.

Das System im Volvo ist also auch noch nicht perfekt aber was mir bei Volvo sehr gut gefällt ist, dass man eben die Wahl hat wie früh das System ansprechen soll.

Das aktive Bremsen habe ich erst selber einmal ausprobiert. Indem ich mich mal im Gewerbegebiet wie das rote Ampelmännchen auf die Straße gestellt habe.
Mit dem Fahrer war natürlich abgesprochen auf welche Seite ich im Notfall wegspringen würde und dass nur mit ca. 15-20kmh gefahren werden darf weil ich sonst nicht stehen bleibe.

Die stehende Person wurde zuverlässig erkannt und der Wagen stand ca. 20cm vor mir. Die knapp vor dem Fahrzeug vorbeispringende Person wurde dagegen nicht erkannt (oder als noch schnell genug identifiziert 😉 )

Ich war damit ganz zufrieden. Für höheres Tempo - der Fußgänger-Notbremsassisten soll ja bis ca. 80kmh aktiv sein) - suche ich noch Freiwillige, die den Fußgänger spielen. möchten. 😉

ich kann das bei einem bestimmten Strassenabschnitt jederzeit bewusst provozieren. Da ist auch eine mittlere Linkskurve und zudem wird die Fahrbahn genau da etwas schmaler und geht über eine Brücke mit Mauern rechts und links. Da man den Gegenverkehr nicht sieht muss man eigentlich relativ lange ganz rechts am Rand bleiben und dann zackig einlenken. Dann bimmelt er aber, weil ich ja genau auf das dort stehende Schild zu fahre ohne Anstalten zu machen zu bremsen oder aus zu weichen. Wenn ich nicht will dass er bimmelt, muss ich etwas früher einlenken. Dann bin ich aber etwas zu sehr in der Mitte wenn mal einer entgegen kommt.
Gebremst hat er noch nie. Daher fahre ich einfach etwas langsamer (dann bimmelt er nicht) oder lasse ihn halt bimmeln 😉

Als Fehlfunktion bewerte ich das nicht. Er hat ja recht: reagiere jetzt, sonst knallt's.

Nachtrag: ist übrigens nicht City-Savety bei mir, sondern der Notassistent vom ACC. Es tritt nur auf bei >40km/h und meiner hat ja City-Savety nur bis 30.

Ich hatte vor einigen Tagen ein Kind vor dem Auto in einer 30er Zone. Wollte noch links ausweichen, aber da war noch eins.
Habe natürlich sofort voll gebremst und es hat noch gerade gepasst. Ich habe mich gewundert, wie schnell das Bremsen ging und wie kurz der Bremsweg war, ich fuhr max 35 Tacho.
Ob CitySafe aktiv war, habe ich nicht gesehen, der Schreck war zu groß.
Ich habe kein Fahrassoszenzpaket, aber Citysafe bis 50 km/h.

Zitat:

@roadrunner 71 schrieb am 1. August 2015 um 13:42:57 Uhr:



Zitat:

@Owlmirror schrieb am 1. August 2015 um 12:36:22 Uhr:


Wenn Dein Wagen eine Vollbremsung macht und Dir jemand draufbrummt, kann Dir u.U. eine Teilschuld zugesprochen werden, gerade, weil in der Stadt die Sicherheitsabstände nicht berücksichtigt werden (müssen).
Selbstverständlich muss man auch innerhalb geschlossener Ortschaften zwingend einen Sicherheitsabstand einhalten. Wer das nicht tut, muss ggf. mit den Konsequenzen leben.

Der Sicherheitsabstand wird nicht überprüft. Sonst müsste zwischen jedem Auto auf der normalen Strasse (Tempo-50-Zone) bei 50km/h ein Abstand von 25 Metern sein. Diesen hält kaum jemand ein...

Was für eine Aussage.....Klar kann den Abstand in der Stadt kaum einer überprüfen, aber er gilt trotzdem. Beim Unfall ist der Auffahrende der Schuldige, da der Sicherheitsabstand augenscheinlich nicht gereicht hat. Ausnahmen gibt es da nur, wenn der Vorausfahrende völlig grundlos stark abgebremst hat. Um das aber festzustellen, muss man den Verkehr schon recht genau beobachtet haben..plus Zeugen.
In dem hier diskutierten Fall ist wohl die Geschwindigkeit nicht angemessen, da der Assistent der Meinung ist, das ohne Eingriff des Fahrers eine Kollision droht. Wenn man das reproduziert, und das kann auf engen Strassen mit parkenden Autos jeder, dann ist einem aber bewusst, das man eigentlich zu zügig unterwegs ist. Fuss vom Gas und der Alarm bleibt aus. Wer unvernünftig sportlich unterwegs sein will, der darf sich solche blöden vernünftigen Assistenten halt nicht kaufen, oder muss mit Gebimmel und vielleicht sogar Bremseingriffen leben.....wobei man für diese schon sehr rabiat unterwegs sein müsste.....;-)
Gruß
KUM ( der also eher ein Kalibrierungsproblem des Sensors vermuten würde, oder einen pseudosportlichen TE mit nervösen Lenkbewegungen)

Zitat:

Ob CitySafe aktiv war, habe ich nicht gesehen, der Schreck war zu groß.
Ich habe kein Fahrassoszenzpaket, aber Citysafe bis 50 km/h.

Bei mir wird im KI angezeigt, wenn CitySafety aktiv geworden ist. Ist ne Mitteilung, die mit OK bestätigt werden muss. Kannst ja mal deine BA befragen, ob das bei dir nicht auch sein müsste.

Zitat:

@KUMXC schrieb am 3. August 2015 um 19:40:48 Uhr:


Was für eine Aussage.....Klar kann den Abstand in der Stadt kaum einer überprüfen, aber er gilt trotzdem. Beim Unfall ist der Auffahrende der Schuldige, da der Sicherheitsabstand augenscheinlich nicht gereicht hat. Ausnahmen gibt es da nur, wenn der Vorausfahrende völlig grundlos stark abgebremst hat. .....

stimmt !

http://www.stvo.de/strassenverkehrsordnung/92-4-abstand

ich habe heute eine XC60 mit dem Fahrer Assi Pro Paket als Leihauto bekommen (mein nagelneuer XC60 VEA D4 ist wegen hartnäckiger Knarz-Probleme der Mittelkonsole seit längerem in der Werkstatt). Da meiner das Assi Paket nicht hat, war ich gespannt, wie gut die Funktionen (vor allem ACC und der Abstandswarner) funktionieren. Schon nach ein paar km zeigte sich, dass das System eben nicht die Intelligenz eines Menschen besitzt. Fährt man um Linkskurven, in denen am rechten Fahrbahnrand Autos parken, leuchten häufig die roten Lämpchen, und manchmal schallt der Alarm. Die roten Lämpchen leuchten in den meisten Fälken ohne Grund.
Der Abstandstempomat hat ebenfalls große Probleme, in Kurven den Vordermann zu "finden", wenn die Straße mehrspurig ist und auf der anderen Spur eben auch Autos sind. Ja, im stop and go Verkehr auf der Autobahn funktioniert es ganz passabel, aber auch hier wird eben erst gebremst, wenn der Spurwechsler davor schon auf die eigene Spur gekommen ist. Ein Mensch erkennt das schon am Blinken, oder schätzt von vornherein ein, ob der andere Verkehrsteilnehmer die Spur wechseln wird oder nicht.
Zumindest den Abstandswarner würde ich wohl irgendwann ausschalten. Das geblinkte und die Fehlalarme nerven. ACC mag je nach Fahrprofil durchaus ein netter Helfer sein, ist aber in meinen Augen trotzdem noch nicht so weit, signifikante Erleichterung beim Fahren zu bieten.

Da scheint dann wohl etwas nicht richtig justiert zu sein. Gerade in den von Dir genannten Fällen bin ich überrascht wie gut und so gut wie Fehlerfrei er funktioniert.
Die Kollisionswarnung geht wirklich nur in absoluten Ausnahmefällen los. Am ehesten, wenn der Vordermann am abbiegen ist und man einfach drauf los fährt, da er ja gleich weg ist. Das sieht der Volvo dann manchmal anders und warnt 😉
Wenn die Lampen leuchten, dann eigentlich nur wenn man zu nahe am Vordermann ist. Da reicht die Distanz zu verkürzen am Lenkrad und das Licht ist weg. Wenn noch da, ist man einfach zu Nahe drauf 😁

Wenn es um die Distanz zum Vordermann geht, hast du recht, das kann man einstellen. Ich meinte aber eher im Stadtverkehr, wenn das System Autos auf anderen Spuren sieht oder einer vor dir etwas knapp die Spur wechselt. Da gehen ständig die Lämpchen an. Mir ist schon klar, dass das System in diesen Situationen nicht anders reagieren kann. Wie sollte es auch, das ist einfach das technische Limit. Wird bei anderen Herstellern auch nicht besser sein.

Bei mir ging heute auf einer Strecke von 5 km in der Stadt zweimal der Alarm los (jedes Mal wegen fälschlich wahrgenommenen Fahrzeugen auf einer anderen Fahrspur). Auch wenn man das technisch erklären kann, nervig ist es trotzdem. Und wenn man bedenkt, dass der Sicherheitsgewinn derartiger Systeme nach wie vor nicht nachgewiesen ist (unter anderem weil Fehlalarme dazu führen, dass man dem System unterbewusst irgendwann keine Beachtung mehr schenkt), ist es in meinen Augen ein fragliches Feature.
ACC ist irgendwie cool (weil es tatsächlich meist funktioniert). Allerdings stresst mich zuweilen das Aufpassen, dass ACC alles richtig macht, mehr, als wenn ich gleich selber fahre. Aber okay, da mag meine Erfahrung mit dem System noch zu wenig sein.

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