Finanzielle Situation von Tesla - Grundsätzliche Diskussionen

Tesla

Hallo

Das es oft ein Punkt ist, habe ich hier mal einen allgemeinen Beitrag aufgemacht, wo man darüber diskutieren kann, damit nicht die anderen Beiträge immer offtopik gehen.

Anfangen möchte ich (ohne Grund) mit diesem Kommentar:

Zitat:

@DaimlerDriver schrieb am 27. August 2016 um 17:29:21 Uhr:



Zitat:

@Hobbes schrieb am 26. August 2016 um 20:02:57 Uhr:


Dann sind wir uns ja einig, dass Tesla seit der Einführung vom Modell S ein konkurrenzloses Produkt am Markt hat 😉
Mit den jüngsten Modellen kommen die Anderen noch nicht einmal an das vor 4 Jahren eingeführte Modell S ran.

Sollte zu denken geben 😉

Konkurenzlos, aber nicht profitabel. Warum sollten sich die Anderen das antun?

Wie man an jedem Quartalsbericht selber lesen kann, macht Tesla pro Fahrzeug eine Merge von über 20%.
Das bedeutet, durch die Produkte selbst (Auto, Hausspeicher usw..) wird Gewinn gemacht.
Jedoch wird der Gewinn durch die imensen Ausgaben (Gigafabrik, Produktionlinie fürs Model 3, Supercharger, Stores, Service-Center usw..) mehr als aufgefressen.
Deshalb das Minus.

Im Umkehrschluss würde tesla Gewinn machen, wenn sie nur mehr herstellen und verkaufen könnten.

Zum gleichen Ergebnis kommt jetzt auch das Forbes Magazin, die Tesla zum zweiten Mal in Folge zum innovativsten Unternehmen des Jahres gewählt haben.

http://teslamag.de/.../...mit-verdopplung-produktionsmenge-kosten-9388

Zitat:

Forbes geht anschließend weiter davon aus, dass die Produktion des Model 3 dieselbe Erfahrungskurve wie die des Model S haben wird. Außerdem trifft man die Annahme, dass die Produktionskosten des Model 3 zehn Prozent niedriger ausfallen – und das sei eine sehr konservative Annahme, heißt es.

Wenn Tesla im ersten Jahr 160.000 Fahrzeuge produzieren kann, dann sollten die Kosten pro Einheit bei circa 35.000 US-Dollar liegen, heißt es. Damit wären die Kosten identisch mit dem Basispreis des Fahrzeugs (durchschnittlicher Verkaufspreis wird jedoch mit 42.500 US-Dollar prognostiziert). Wenn Tesla 275.000 Fahrzeuge produzieren kann, dann dürften die Kosten pro Einheit auf 27.500 US-Dollar sinken.

Dieser Überschuss (42.500-27.500=15.000) könnte dann zur Deckung der Kosten für Forschung und Entwicklung, Vertrieb und Marketing, operative Tätigkeiten und der Gigafactory dienen. Forbes schätzt die Gewinnschwelle somit bei 275.000 Einheiten.

Von daher sollte es sich jeder Hersteller "antun", der gerne Geld verdienen möchte.

Denn die großen Hersteller müssten keine Produktionlinien, Stores, Service-Center usw.. aufbauen.
Selbst die Ladesäulen werden jetzt ja vom Staat aufgebaut.

Wie seiht ihr das?

Freue mich auf eine sachliche Diskussion.

Lernkurve-tesla-model-s-2012-2014
Beste Antwort im Thema

Ich erlaube mir aus einem anderen Forum vom User TeeKay mal was zum Thema "was hat Telsa geleistet" zu kopieren ...

Quelle kann gerne nachgeliefert werden ...

"Tesla hatte 2011:
1417 Vollzeitmitarbeiter
149 Mio Dollar Umsatz aus Autoverkäufen
7 Stores weltweit
0 Supercharger

Tesla hatte 2015
13058 Vollzeitmitarbeiter
4046 Mio Dollar Umsatz aus Autoverkäufen
208 Stores weltweit
3300 Supercharger

Tesla hat in diesen 4 Jahren:
- Model S entwickelt und von "Geile Karre" hochgezüchtet zu "Fährt alles so dermaßen an die Wand, was irgendwie unter 1 Mio Euro TCO erhältlich ist, dass sich alle anderen Hersteller in Grund und Boden schämen und alle Medienhebel in Bewegung setzen, um Tesla schlecht dastehen zu lassen",
- Tesla hat in dieser Zeit das SUV Model X entwickelt, dass 75% aller erhältlichen Sportwagen so dermaßen an die Wand fährt... ok das hatten wir schon,
- Tesla hat in dieser Zeit die mit weitem Abstand gigantischste Batteriefabrik geplant, finanziert und in Auftrag gegeben, die die Menschheit jemals sah,
- Tesla hat in dieser Zeit weltweit mehr als 3000 Schnellladesäulen in verschiedensten Nationen aufgebaut, ohne einen Cent Fördermittel zu erhalten,
- Tesla hat in dieser Zeit in den wichtigsten Absatzländern dieser Erde eine Vertriebsstruktur aufgebaut,
- Tesla hat in dieser Zeit Model 3 weitgehend fertig entwickelt und bis heute 400.000 Reservierungen dafür eingesackt,
- Tesla hat in dieser Zeit das in Tests mit weitem, weitem Abstand führende Autopilotsystem entwickelt und in 100.000 Fahrzeugen auf die Straße gebracht,
- Tesla ist dabei, den Erdball mit verschenkten Wallboxen zu überziehen, die in Nordamerika, China und Europa bald an jeder Ecke hängen werden,

VW, Audi, Mercedes und BMW haben in den 4 Jahren folgendes geschafft:
- Umsatz und manchmal auch Gewinn stiegen ein bisschen,
- man hat Millionen Fahrzeuge wissentlich ohne funktionierende Abgasreinigung verkauft und damit das Leben tausender verkürzt,
- man hat zig Ankündigungen von Elektroautos veröffentlicht aber nie umgesetzt,
- man hat Milliarden Fördermittel für Elektroautos vom deutschen Staat eingesackt und dafür irgendwelche Mistkarren gebaut, die kein Mensch kaufen will, die sie selbst aktiv nicht verkaufen wollen und die nur 150km weit fahren können,
- man hat neckische Plugin-Hybride entwickelt und in EU wie Bundesregierung Stimmen gekauft, um absurde Verbrauchsmessungen für diese Hybride durchzusetzen,
- man hat außer "Wir wollen größter Autohersteller der Welt werden" keinerlei Vision von der Zukunft entwickelt,
- man hat die einzige Batteriefertigung Deutschlands eingestellt,
- in keinem Land der Welt ein zuverlässiges Schnellladenetz aufgebaut und keine einzige Wallbox verschenkt,

Wer selbständig ist, kann einschätzen, welch abartige Leistung hinter Teslas Megawachstum steckt. Wie schwierig es ist, die Mitarbeiterzahl nur zu verdoppeln.

Ja, bei diesem Megawachstum läuft nicht alles perfekt. Ja, es gibt noch keine Strukturen wie bei anderen Autoherstellern und ja, man hatte bei Tesla aufgrund dieses enormen Wachstums noch keine Zeit, eine Taskforce bestehend aus 50 Ingenieuren 3 Jahre an das Design eines Warnblinkanlagenknopfes zu setzen. Ja, man hatte aufgrund des Fokus auf den Autopiloten bisher keine Zeit, die Software auf dem Centerscreen soweit zu optimieren, dass der Browser flüssig läuft. Und ja, vieles am Model S ist vielleicht nicht so perfekt bis ins letzte Details ausgetüfelt, weil man die Karre zum halben Preis eines neuen Dieselmotors entwickeln und dann noch Geld für die Ausstattung der Fabrik übrig haben musste.

Ich bin hier im Forum wohl einer derjenigen, der sich über all das am meisten aufregen kann und nicht damit spart, Tesla für das Chaos zu kritisieren. Als Selbständiger weiß ich aber auch, dass ich dieses Wachstum schon rein organisatorisch niemals geschafft hätte, weil ich schon daran scheitere, auch nur 2 Mitarbeiter zu finden, die meinen Ansprüchen genügen. Und als Selbständiger weiß ich, dass das, was Tesla seit Jahren abliefert, enorm gut ist für die Umstände, unter denen das Abgelieferte entstand. Vom Fakt, dass der CEO nebenbei noch 5 Kinder bespaßt und mit selbstentwickelten Raketen die ISS versorgt (und die Raketen dann auch wieder im Ozean auf einem schwimmenden Fußballfeld landen lässt), weils sonst keiner zu dem Preis in der Qualität kann, fangen wir mal gar nicht erst an.

Entweder, man kann damit leben, ein unperfektes Auto von einer teils etwas chaotisch organisierten Firma zu fahren oder man kann es nicht. Ich bin bereit, die Unperfektion zu ertragen, weil Tesla wohl die phantastischste Unternehmensvision aller Silicon Valley Startups hat. Und ich kann die Unperfektion ertragen, weil ich weiß, dass das unbedingt zu erledigende niemand tun wird, wenn es nicht Tesla macht.

Und mal abgesehen davon: Das Auto fährt sich perfekt und ich würde nicht mit einer ach so perfekt zusammengedengelten S-Klasse tauschen wollen, selbst wenn da hinten dran S65 AMG stünde. Der Sixt Mietwagen S350 CGI hat mir gereicht um zu wissen, dass das garantiert nicht mein Traumauto werden wird.

Allein die Vorstellung, nochmal in ein normales Autohaus zu müssen, wo man Elektroautos aktiv zu verhindern sucht, dann dort mit einem schmierigen Wicht um ein paar hundert Euro feilschen zu müssen (sofern er einen überhaupt mit was anderem als den Arsch anguckt) und am Ende trotzdem zu denken, dass er einen über den Tisch zog, dann den rappelnden, stinkenden Motor starten zu müssen und in jeder Sekunde zu denken, dass die Entwickler absichtlich die Abgasreinigung gerade in diesem Moment deaktivierten, tanken zu müssen und zu wissen, dass damit abartige Diktaturen wie in Saudi-Arabien unterstützt werden... das alles löst in mir Ekel aus. Da würde ich lieber gar kein Auto mehr fahren.

Ich hätte auch lieber ein HUD, belüftete Sitze, verstellbare Gurte in Lederfarbe, Türzuziehhilfe, AHK und einen flüssigen Browser. Aber lieber verzichte auf all das, als nochmal einen Verbrenner zu kaufen. Und das fühlt sich alles überhaupt nicht nach Verzicht an."

2551 weitere Antworten
2551 Antworten

Inwiefern wirken sich Forschung- und Entwicklungsausgaben nicht auf den Gewinn aus? Nur durch Patente kannst du gewisse Ausgaben in der Bilanz ausgleichen, den Grossteil der R&D Ausgaben jedoch nicht.

Zitat:

@DaimlerDriver schrieb am 16. April 2017 um 18:52:20 Uhr:



Zitat:

@KaJu74 schrieb am 16. April 2017 um 16:18:12 Uhr:


Nur grundsätzlich, Tesla macht pro Fahrzeug und pro Energiespeicher Gewinn.

Nur durch die großen Investitionen kommt es zu dem Verlust.

Durch mehrfaches Wiederholen wird es nicht richtiger. Investitionen wirken sich nicht auf den Gewinn aus. Die Verluste sind real.

Die Investitionen direkt nicht, das ist schon klar, aber die Abschreibungen für die Investitionen und die laufenden Kosten. Die eilen bei einem Unternehmen mit derartigem Wachstum immer dem Ertrag weit voraus.
Alleine was Tesla Mitarbeiter rekrutieren muss. Denkst Du die rechnen sich alle vom ersten Tag weg? Das sind enorme Kosten die vorgeschossen werden müssen.
Wäre Tesla eine etablierte Firma mit relativ stabilem Geschäftsvolumen dann wären die Verluste bedenklich, aber so. Die Investoren wissen das.
Die Wahrheit liegt vermutlich in der Mitte.

Der Gewinn steht in der Bilanz. Teilt man den durch die produzierten Autos, hat man den Gewinn pro produziertem Auto. So einfach ist das.

R&D verursachen Kosten, wie Vertrieb, Werbung, Verwaltung, ... Das kann man alles zum Gewinn addieren. Das hilft aber nichts. Es muss verdient werden. Echte Investitionen tauchen auf beiden Seiten in der Bilanz auf, haben also keinen Einfluss auf den Gewinn.

Das widerspricht ja auch nicht dem was Kaju schreibt. Dass der Gewinn negativ und die Anzahl der verkauften Autos positiv ist zweifelt hier niemand an, oder? Es geht hier nur darum klarzustellen, dass die Kosten, die alleine dazu nötig wären die Modelle S und X zu vertreiben, sicherlich zu einem deutlichen Gewinn pro Auto führen würden.

Mit Investitionen meinst du so etwas wie die Gigafactory. Ja, die taucht auf beiden Seiten der Bilanz auf. Aber bspw. nicht die R&D Ausgaben für das autonome Fahren. Tesla könnte wunderbar mit Mobileye witerfahren anstatt ein vollkommen eigenes System zu entwickeln. Das alleine dürfte Kosten von über 100m$ im Monat verursachen, die nur auf einer Seite der Bilanz auftauchen. Diese Kosten können nur in der Zukunft zu einem Gewinn führen, der dann hoffentlich deutlich höher ausfällt, als wenn man bei Mobileye geblieben wäre.

Tesla befindet sich, im Gegensatz zu den etablierten Herstellern, nicht in einem Gleichgewicht zwischen Investitionen und Einnahmen. Ihre R&D sind bereits jetzt in einem Grössenrahmen wie die von ABM. Nur ein Bruchteil dieser Investitionen wird für den Vertrieb von gegenwärtigen Fahrzeugmodellen benötigt.

Diese gewaltigen Investionen, die schliesslich gegenwärtig zum Verlust führen müssen, sind mMn nur dem enormen Entwicklungstempo geschuldet. Dieses Tempo wird von vielen Experten als notwendig erachtet, wenn man es mit den grossen im Automobilbau aufnehmen möchte. Auf der anderen Seite, spiegelt nicht zuletzt der momentane Börsenkurs das Vertrauen der Anleger, in die Erfolgsaussichten dieser Investitionen.

Ähnliche Themen

Zitat:

@chrisschorsch schrieb am 16. April 2017 um 23:10:22 Uhr:



Ihre R&D sind bereits jetzt in einem Grössenrahmen wie die von ABM.

Verbreitest du alternative Fakten oder sind die Statistiken falsch? 14% von Mercedes in 2016 ist wohl nicht der gleiche Größenrahmen. Andere finanzieren das aus dem Cash-Flow, Tesla aus dem Eigenkapital.

Img-0675
Img-0676

Zitat:

@DaimlerDriver schrieb am 17. April 2017 um 00:46:50 Uhr:


Verbreitest du alternative Fakten oder sind die Statistiken falsch?

Ich vermute stark ersteres. An Elektroautos gibt es gar nicht so viel zu erforschen, was einer ihren größten Vorteile ist, weil sie im Vergleich zum Verbrenner so simpel sind.

Alleine den ganzen Aufwand, um einen Diesel halbwegs den Gesetzen entsprechend hinzubekommen, mit Kat, Abgasrückführung und Adblue kann man sich komplett sparen.

Die Verluste kommen einfach aus dem schnellen Wachstum und sind vollkommen logisch. Natürlich könnte Tesla heute schon Gewinn machen, müsste dann aber langsamer als möglich wachsen und das wäre vollkommen widersinnig, weil genug billiges Geld am Finanzmarkt zu bekommen ist.

Siehe Amazon. Die haben auch viele Jahre gigantische Verluste angehäuft und heute sind die weltweit perfekt aufgestellt.

Zitat:

@MartinBru schrieb am 17. April 2017 um 08:02:08 Uhr:



Zitat:

@DaimlerDriver schrieb am 17. April 2017 um 00:46:50 Uhr:


Verbreitest du alternative Fakten oder sind die Statistiken falsch?

Ich vermute stark ersteres. An Elektroautos gibt es gar nicht so viel zu erforschen, was einer ihren größten Vorteile ist, weil sie im Vergleich zum Verbrenner so simpel sind.

Alleine den ganzen Aufwand, um einen Diesel halbwegs den Gesetzen entsprechend hinzubekommen, mit Kat, Abgasrückführung und Adblue kann man sich komplett sparen.

Die Verluste kommen einfach aus dem schnellen Wachstum und sind vollkommen logisch. Natürlich könnte Tesla heute schon Gewinn machen, müsste dann aber langsamer als möglich wachsen und das wäre vollkommen widersinnig, weil genug billiges Geld am Finanzmarkt zu bekommen ist.

Siehe Amazon. Die haben auch viele Jahre gigantische Verluste angehäuft und heute sind die weltweit perfekt aufgestellt.

Ich sehe das ebenso. Schnelles Wachstum kostet Geld und es ist der richtige Weg, den Tesla geht.

Ob Tesla bei langsamerem Wachstum schon heute Gewinn machen würde, kann ich mir kaum vorstellen. Administration und Zinskosten liegen schon über dem Rohgewinn und auch bei langsamem Wachstum braucht man R&D.

Also Vollgas voraus, das ist der einzig sinnvolle Weg, auch wenn man Verluste macht. Das gehört in der Phase dazu.

Aber hört bitte auf mit den "Tesla macht Gewinn pro Auto" Sprüchen. Rohgewinn ist kein Gewinn. Er zeigt nur, dass sich eine Stückzahlerhöhung positiv auf das Ergebis auswirken würde, was an sich auch schon eine Leistung ist.

Zitat:

@DaimlerDriver schrieb am 17. April 2017 um 00:46:50 Uhr:



Zitat:

@chrisschorsch schrieb am 16. April 2017 um 23:10:22 Uhr:



Ihre R&D sind bereits jetzt in einem Grössenrahmen wie die von ABM.

Verbreitest du alternative Fakten oder sind die Statistiken falsch? 14% von Mercedes in 2016 ist wohl nicht der gleiche Größenrahmen. Andere finanzieren das aus dem Cash-Flow, Tesla aus dem Eigenkapital.

Ich versuche schon die Quellen, aus denen ich meine Informationen beziehe, zu hinterfragen. Aber bitte, du kannst selbst urteilen, ob du es für seriös hällst.

https://evannex.com/.../...-tesla-r-d-spending-versus-other-automakers

Wo du natürlich Recht hast ist, dass meine Aussage sich wie absolute R&D Ausgaben interpretieren lässt und nicht wie sonst üblich als relative Ausgaben zum Umsatz. Mein Fehler.

Das ändert aber nicht an meiner Aussage oben, oder an Kajus Aussage. Es vermittelt das falsche Bild, wenn man behauptet, Tesla würde trotz der relativ hohen Verkaufspreise Verlust beim Verkauf eines Model S oder X machen. Um die Marge hier ausrechnen zu können, sollte man nur die Ausgaben einbeziehen, die für die Entwicklung, die Fertigung, den Vertrieb und die Modelpflege der beiden momentan erhältlichen Modelle eingegangen sind. Diese Rechnung ist nicht unüblich, sie wird auch bei ABM so durchgeführt, um die Rentabilität eines Models ausweisen zu können. Alle anderen Ausgaben tragen nur zum Wachstum bei und können sich unmöglich im gegenwärtigen P&L niederschlagen.

Zitat:

@DaimlerDriver schrieb am 17. April 2017 um 11:04:59 Uhr:



Zitat:

@MartinBru schrieb am 17. April 2017 um 08:02:08 Uhr:



Ich vermute stark ersteres. An Elektroautos gibt es gar nicht so viel zu erforschen, was einer ihren größten Vorteile ist, weil sie im Vergleich zum Verbrenner so simpel sind.

Alleine den ganzen Aufwand, um einen Diesel halbwegs den Gesetzen entsprechend hinzubekommen, mit Kat, Abgasrückführung und Adblue kann man sich komplett sparen.

Die Verluste kommen einfach aus dem schnellen Wachstum und sind vollkommen logisch. Natürlich könnte Tesla heute schon Gewinn machen, müsste dann aber langsamer als möglich wachsen und das wäre vollkommen widersinnig, weil genug billiges Geld am Finanzmarkt zu bekommen ist.

Siehe Amazon. Die haben auch viele Jahre gigantische Verluste angehäuft und heute sind die weltweit perfekt aufgestellt.

Ob Tesla bei langsamerem Wachstum schon heute Gewinn machen würde, kann ich mir kaum vorstellen. Administration und Zinskosten liegen schon über dem Rohgewinn und auch bei langsamem Wachstum braucht man R&D.

Wären die Administrations und Zinskosten beim normal branchenüblichen Wachstum auch so hoch? Wohl kaum. Die Zinskosten kommen durch Kredite zustande, mit dennen man hauptsächlich den Wachstum finanziert. Selbiges gilt für die Administration. Man muss auch hier in Vorleistung gehen, um Wachstum zu ermöglichen, da sich dieser Faktor nur schwer zeitlich präzise steuern lässt.

Es ist völlig egal was Dritte denken, entscheidend ist ganz allein was denken die Geldgeber über Tesla. Tesla kann die Börse mehr oder weniger völlig problemlos als Geldautomat nutzen und das ist eigentlich das Zeichen für eine sehr gute wirtschaftliche Situation - was soll es denn besseres geben als dass man Anteile anbietet und sofort problemlos verkauft bekommt?

Gewinne und Verluste sind eigentlich belanglos, die sind nur für Dividenden, Gewinnbeteiligungen etc von Bedeutung, und für das Finanzamt 😁 - für das Unternehmen dagegen ist nur wichtig hat man zu jedem beliebigen Zeitpunkt soviel Geld wie man will oder braucht in der Kasse - und das ist bei Tesla der Fall.

Wir sind uns doch eigentlich einig:

1. Tesla macht Verluste, also auch Verluste pro Auto
2. Jedes mehr produzierte Auto verringert diese Verluste
3. Tesla muss wachsen, dafür investieren, das kostet Geld
4. Das Ganze ist eine Wette auf die Zukunft, wahrscheinlich funktioniert das. Sicher ist das nicht.

Für Tesla kann man nur hoffen, dass die Zinsen so niedrig bleiben. Da sehe ich das größte Risiko.

Zitat:

@DanielWb schrieb am 17. April 2017 um 12:43:41 Uhr:



Es ist völlig egal was Dritte denken, entscheidend ist ganz allein was denken die Geldgeber über Tesla. Tesla kann die Börse mehr oder weniger völlig problemlos als Geldautomat nutzen und das ist eigentlich das Zeichen für eine sehr gute wirtschaftliche Situation - was soll es denn besseres geben als dass man Anteile anbietet und sofort problemlos verkauft bekommt?

Gewinne und Verluste sind eigentlich belanglos, die sind nur für Dividenden, Gewinnbeteiligungen etc von Bedeutung, und für das Finanzamt 😁 - für das Unternehmen dagegen ist nur wichtig hat man zu jedem beliebigen Zeitpunkt soviel Geld wie man will oder braucht in der Kasse - und das ist bei Tesla der Fall.

Genau das habe ich oben geschrieben: "Auf der anderen Seite, spiegelt nicht zuletzt der momentane Börsenkurs das Vertrauen der Anleger, in die Erfolgsaussichten dieser Investitionen."

Zitat:

@DaimlerDriver schrieb am 17. April 2017 um 12:49:15 Uhr:


Wir sind uns doch eigentlich einig:

1. Tesla macht Verluste, also auch Verluste pro Auto
2. Jedes mehr produzierte Auto verringert diese Verluste
3. Tesla muss wachsen, dafür investieren, das kostet Geld
4. Das Ganze ist eine Wette auf die Zukunft, wahrscheinlich funktioniert das. Sicher ist das nicht.

Für Tesla kann man nur hoffen, dass die Zinsen so niedrig bleiben. Da sehe ich das größte Risiko.

Ja, was die Richtigkeit der einzelnen Punkte angeht schon. Nur in der Reihenfolge, also in Ursache und Wirkung, scheinen wir uns nicht einig zu sein:

1. Tesla muss wachsen, dafür investieren, das kostet Geld.
2. Dadurch macht Tesla momentan Verluste. Der Quotient aus (gegenwärtiger P&L / gegenwärtige Autoverkäufe) war vor der Auslieferung des ersten Autos unendlich, was zeigt wie unsinnig diese Zahl ist.
3. Jedes mehr produzierte Auto verringert diese Verluste. Das ist mMn für das Model S/X eine Selbstverständlichkeit, wird aber für das Model 3 nicht einfach zu realisieren sein.

zu 4. Stimme ich voll und ganz mit dir überein. Für mich ist Tesla immer noch hochspekulativ. Ich bin selber sehr risikoavers und gebe ihnen kaum mehr als eine 40%ige Wahrscheinlichkeit ihre Ziele zu realisieren. Deswegen bin ich auch "nur" in ihr Produkt investiert und nicht in Aktien. Das ist mir schon riskant genug.

Ich glaube nicht, dass Tesla mit dem Model 3 Geld verdient, zumindest nicht in einer Version für 35k$. Wenn ich sehe, wie aus US-Medien vermeldet wird, dass GM mit dem Bolt 5-8k$ drauflegen soll. Möglicherweise macht da Tesla mit der eigenen GigaFactory wieder einiges davon wett. Der Preis für die 35k$ war schon extrem tief angesetzt. Natürlich war dies damals in den USA ohne Tax gemeint. Aber es gibt dort auch Staaten ohne Tax - bei Autos bin ich mir zwar nicht ganz sicher.

Zitat:

@ilovemy406c schrieb am 17. April 2017 um 13:22:07 Uhr:



Aber es gibt dort auch Staaten ohne Tax - bei Autos bin ich mir zwar nicht ganz sicher.

Doch, die Sales State Tax gilt auch für Autos (und zwar sowohl für Neu- als auch für Gebrauchtfahrzeuge). In Delaware liegt diese Steuer momentan bei 0%.

Ähnliche Themen