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Tesla Model S als Taxi von Intax - Umrüstung ab Werk

Tesla Model S 002
Themenstarteram 23. Februar 2018 um 10:41

Von Haiko Prengel

Oldenburg – In der Taxibranche regiert der Diesel. Doch es gibt Bewegung unter foliertem Dauerläuferblech. Der Hybridanteil stieg zuletzt stark. Und wie der Umrüster Intax mitteilte, dürfen künftig auch Elektroautos von Tesla Fahrgäste auf deutschen Straßen befördern. „Ab sofort kann parallel zum Neuwagenkauf eines Tesla Model S das Taxi- oder Mietwagen-Paket gleich mitbestellt werden“, erklärte das Unternehmen aus dem niedersächsischen Oldenburg. Intax ist einer der führenden Anbieter auf dem Markt und baut unter anderem den Toyota Prius für das deutsche Taxigewerbe um.

Eine EU-Reform des Eichgesetzes hatte eine Konkurrenz durch Tesla bislang verhindert. Durch ein neues „Konformitätsbewertungsverfahren für eingebaute Taxameter und Wegstreckenzähler“ war es Taxi- und Mietwagenunternehmen seit 2016 nicht mehr gestattet, bestimmte Fahrzeuge nachträglich zum Taxi umrüsten zu lassen. Die Autos mussten als Taxi fertig vom Hersteller kommen, was Tesla momentan nicht anbietet - anders als etwa Mercedes, VW oder auch Toyota.

Es wird neue Tesla-Taxis geben

[bild=3]„Bis 2016 konnten Sie hierzulande noch irgendein Auto nehmen und zum Taxi umrüsten“, sagte Intax-Geschäftsführer Marco Kimme im Gespräch mit MOTOR-TALK. Das neue EU-Eichgesetz betrifft nicht nur Taxameter, sondern viele andere technischen Geräte – von der Küchenwaage bis zum Wasserzähler.

Die Hersteller solcher Geräte müssen neuerdings eine sogenannte Konformitätserklärung abgeben, dass ihre Messgeräte korrekt funktionieren. Ziel ist eine Entlastung der Eichämter, wo jährlich unzählige Messanlagen – darunter Taxameter – vorgeführt und neu geeicht werden müssen. Für die Autohersteller bedeutet die Konformitätserklärung viel Aufwand, weil viele Fahrzeugdaten übermittelt werden müssen, die teils unter Firmengeheimnisse fallen.

Offenbar sei es den deutschen Herstellern zusammen mit den Importeuren gelungen, bei den Behörden eine rechtliche Liberalisierung zu erwirken, erklärt Kimme. Er ist überzeugt davon, dass Hybrid-, Elektro- und Brennstoffzellentaxis einen wichtigen Beitrag zur Emissionsverminderung in den Städten leisten können. Auf dem privaten Automarkt habe der E-Auto-Pionier Tesla mit seinen Fahrzeugen bereits für mächtig Schwung und Impulse gesorgt. „Auf das Taxigewerbe lässt sich das sicherlich 1:1 übertragen.“

Hybridprämie und Elektrotaxis

[bild=2]Tatsächlich scheint das Potenzial groß, zumindest in den Großstädten und Ballungsräumen. Allein in Berlin gibt es 8.000 Taxis. Erst vergangene Woche beschloss der Senat ein Förderprogramm für Hybridtaxis, um möglichst schnell die Belastung der Luft mit Stickoxiden zu reduzieren und drohende Fahrverbote zu vermeiden.

Berliner Taxiunternehmen können ab dem 1. März bis zum 30. Juni 2018 eine einmalige Kaufprämie in Höhe von 2.500 Euro pro Fahrzeug beantragen, wenn sie ein Benzin-Hybrid-Fahrzeug erwerben und gleichzeitig ihr altes Dieseltaxi stilllegen und verschrotten. Folgen soll ein Förderprogramm zur Umrüstung gewerblicher Fahrzeugflotten auf Elektroantriebe.

Hybridtaxis verdrängen schon jetzt viele Dieseldroschken, solche mit reinem Elektroantrieb sind dagegen noch selten. Tesla-Taxis gibt es Deutschland im Moment nur knapp zwei Dutzend – wohl wegen des hohen Anschaffungspreises, aber auch wegen des strengeren Eichgesetzes. Die wenigen Ausnahmen waren noch vor Inkrafttreten der Reform 2016 zugelassen worden. So war das Model S des Berliner Taxifahrer Martin Doll der letzte Tesla, der vor knapp zwei Jahren erfolgreich beim Eichamt vorgeführt wurde.

Tesla-Taxi: Die ganze Schicht ohne Zwischenladung

[bild=4]Doll fuhr 20 Jahre lang nur E-Klassen von Daimler mit Diesel. Seitdem er auf das Tesla Model S umgestiegen ist, spart er nach eigenen Angaben pro Jahr bis zu 6.000 Euro an Spritkosten. An Teslas Supercharger-Ladesäulen (120 kW) tankt der Taxifahrer derzeit noch kostenlos. Die nutzt er auf langen Strecken. Von Berlin nach München fährt er in sieben Stunden, inklusive 30 Minuten Ladepause.

In Berlin lädt er sein Elektroauto aber meist an einer der herkömmlichen, kostenpflichtigen „Schnellladesäulen“ auf. Die in seinem Bezirk leistet 11 kW. Das heißt: Nach acht Stunden Nachtladezeit ist der Akku wieder voll. Doll fährt am Tag durchschnittlich 200 Kilometer, kommt also locker mit einer Ladung aus.

Selbst mit kostenpflichtigem Strom kommt Doll nur auf durchschnittlich 50 Euro Ladegebühren im Monat. Das sei etwa ein Zehntel gegenüber den entsprechenden Spritkosten für einen Diesel, rechnet er vor. Für eine volle Ladung Strom, also 400 Kilometer Reichweite für sein Model S, muss er circa sechs Euro bezahlen. Das sind 1,50 Euro auf 100 Kilometer.

„Da ist jedes Taxiunternehmen doof, wenn es nicht auf Elektroantrieb umstellt“, meint Doll. Hinzu kommt, dass Ölwechsel und andere für Verbrennermotoren typische Inspektionsarbeiten wegfallen. Auch der Bremsenverschleiß fällt bei Elektroautos deutlich geringer aus.

Nun könnten demnächst weitere Tesla zu den Kunden am Taxistand rollen. „Sieht so aus, als verlöre ich meinen traurigen Rekord, das letzte in Deutschland umgerüstete Tesla-Taxi zu haben“, meinte Martin Doll. „Wird auch Zeit.“

*****

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83 Antworten

75 kWh für 6€? Wow.

Sind die Tesla - Taxen noch mit Fahrer unterwegs?

wenn man mit einen Strompreis von 0,25 cent rechnet,

dann komme ich bei 75 kw auf 18,75 Euro.

Das ist natürlich immer noch sensationell günstig, da es für mindestens

300 km Reichweite reicht.

Für mich als Taxiunternehmer im Ländlichen Raum noch nicht interessant, solange das Auto nicht mindestens 500km Reichweite hat und in einer Stunde wieder aufgeladen werden kann.

So ist mir das vom Einsatz her zu eingeschränkt.

In einer Stadt mit passender Infrastuktur (z.B. Nachladen beim Warten am Taxistand) sähe das eventuell anders aus.

Wobei ich hier auch eher auf das wirklich genial gemachte Englische Taxi anstatt eines Tesla setzen würde.

MFG Sven

Bei einem Verbrauch von 15 kwh/100 km also 30kwh/Tag macht das bei 0,29€/kwh Stromkosten 8,70€. Der Kollege arbeitet also nur knapp 6 Tage im Monat. Alle Achtung.

Was nun? 200km pro Arbeitstag? Das sind mindestens 5000km pro Monat! Oder: 50€ Spritkosten im Monat bei 1,50€ pro 100km macht 3300km pro Monat. Irgendwie ein gewaltiger Unterschied!

1.50€ für 100km? Dann also 5.3kWh pro 100km - bei 28ct Stromkosten. Allerdings verbraucht der Tesla Innnerorts und auf der Autobahn immer so 21-23.8kWh pro 100km (Quelle Wikipedia). Da wäre man dann bei 6.16€ Spritkosten. Bei einem sparsamen Diesel dürfte man hingegen bei 4.80 bis 6€ landen.

Dann hätte man beim Diesel natürlich noch die Wartung - dafür fährt das Auto aber auch Nachts noch in der 2. oder 3. Schicht, während der Tesla von Ladesäule zu Ladesäule röchelt.

Aber wenn man als Taxler eine Tesla geschenkt bekommt - wie der junge Mann auf dem Foto - dann rechnet sich natürlich schon!

Zitat:

@Lewellyn schrieb am 23. Februar 2018 um 12:04:30 Uhr:

Ob es nun ein Model S als Taxi sein muss. Aber es gibt ja auch S-Klasse Taxis.

Wenn E-Taxi, dann ein Blackcab aus England. https://www.auto-motor-und-sport.de/.../...b-volvo-geely-11945925.html

Das scheint mir für den Taxiseinsatz doch ziemlich durchdacht.

Taxis gibt es heute ja in jeder Art und weiß.

hab vorhin einen Nuen Panamera als Taxi gesehen und letztens einen Lexus RX450 sowie einen Infinity QX

Wie "praktisch" ein E-Auto sein kann, ist hier nachzulesen. Es ist also noch viel zu tun, bevor klassischer Kraftstoff abgelöst werden kann.

Zitat:

@kirschi68 schrieb am 23. Februar 2018 um 13:31:08 Uhr:

Wie "praktisch" ein E-Auto sein kann, ist hier nachzulesen.

Das war aber nicht das typische Einsatzspektrum für ein Taxi.

Zitat:

@kirschi68 schrieb am 23. Februar 2018 um 13:14:33 Uhr:

Bei einem Verbrauch von 15 kwh/100 km also 30kwh/Tag macht das bei 0,29€/kwh Stromkosten 8,70€. Der Kollege arbeitet also nur knapp 6 Tage im Monat. Alle Achtung.

Der wird wohl den Strom für ca. 8 Cent bekommen.

Da steht ja geschrieben, das einmal Vollladen, für ca. 400km, 6€ kostet.

Der Strom kostet ihm ja im Jahr 600€ und er spart gegenüber einem Dieseltaxi 6000€ an Kraftstoffkosten im Jahr.

Mit 200km Fahrleistung pro Arbeitstag, wie angegeben und rund 1.20€/Liter Diesel wären das bei 6600€ im Jahr 5500 Liter Diesel, die er verfährt.

Rechnen wir mal mit 300 Einsatztagen a 200km = 60000km im Jahr, das macht ...

5500 / 600 = 9,16L/100km

... was durchaus gut hinkommt.

am 23. Februar 2018 um 13:03

Also hier in Graz fahren einige Tesla und Iconiq Taxis, in den Niederlanden wimmelt es regelrecht von denen. Also ich weiß grad nicht, wieso das einen Artikel wert ist. Wieso sollte es in DE nicht schon bisher funktioniert haben, einen Tesla als Taxi zu fahren?

Nächster Schritt sollte Aufladestationen an Taxiständen installieren sein

Frankfurt/Main und Taxiunternehmer:

1. An den Hotspots an denen man auf Kunden wartet gibt es kaum(eher keine) Möglichkeit ein Elektro-Fahrzeug aufzuladen. Z.b. an der Frankfurter Messe ist "nur" eine Aufladesäule und die ist teilweise auch Dauerbelegt von privaten Plug-In-Hybriden oder Teslas. Am HBF Frankfurt = Keine Ladesäule, Frankfurter Flughafen = Keine Ladesäule // meistens sind Ladesäulen vor Hotels gestellt bzw. in Parkhäusern.

Man stelle sich vor 10% der Taxis wären elektrisch, dann müsste man sich absprechen, wer wann aufladen kann.

2. 200km pro Arbeitstag? Das fährt der Taxifahrer zur Messezeit innerhalb von 2 Stunden, aufladen müsste er zwischenzeitlich an einer unbelegten Ladesäule, d.h. ca. 1 Stunde (Anfahrt zur leeren Ladesäule, Aufladen, Anreihen Taxischlange) gehen verloren = macht ca. 100€ Verlust

Wenn man das hochrechnet und eine Schicht aus 8-10 Stunden besteht, gäbe es ein Verlust von ca. 300€

3. Längere Fahrten sind spontan nicht machbar. Szenario: Ich habe nur noch 22% und ein Kunde möchte schnellstmöglichst nach Köln, die Antwort wäre: "Nur wenn wir zwischenseitlich 20min aufladen." bzw. zügig wäre die Fahrt auch nicht. Das wäre ein Verlust von 320€ (360€ Fahrt - 30€ Sprit - 10€ Betriebskosten) was man in 4 Stunden hätte verdienen können.

4. Ist es doch irgendwie lästig sich immer Gedanken darüber machen zu müssen, wie weit das Fahrzeug noch kann. Am einfachsten ist es das Fahrzeug 5min aufzutanken und dann seine knapp 800km zu fahren.

5. Elektro-Fahrzeuge müssten besser subventioniert werden, damit es lukrativ wird. Denn für das Geld kann man sich sogar 2 E200d kaufen Taxi-Preisliste E-Klasse

Sobald die Infrastruktur gegeben ist, sehe ich da kein Problem. Jetzt ist es nur ein Minus-Geschäft.

bluedo

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